Wie sollte man mit der Zweisprachigkeit (u.a. Straßennamen) in der Lausitz umgehen?

Ich finde es schade, dass wir irgendwie immer wieder in den Modus kommen, wo wir uns auf persönlicher Ebene irgendwelche Vorwürfe um die Ohren hauen, deswegen möchte ich hier zumindest nochmal auf die derzeitige Praxis bzgl. name-Tag in mehrsprachigen Gegenden verweisen (auch fürs Protokoll, wenn das hier in einem Jahr jemand liest). Diese ist hier beschrieben: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Multilingual_names

Solange das die übliche Praxis zu sein scheint, würde ich dann halt (und nenn es gerne “festgefahren”) auch darauf bestehen wollen, dass wir sie im offiziellen sorbischen Siedlungsgebiet genauso anwenden. Die von dir vorgeschlagene Variante bewirkt eben, dass in 95 % der Anwendungen, die OSM-Daten nutzen, gar kein Name mehr steht. Das kann irgendwie nicht das Ziel sein.

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Warum nur dort??
In Südschleswig und Nordfriesland hätte man genau so Ansprüche zu stellen. In Niebüll/Naibel/Nibøl spricht man deutsch, nordfriesisch und dänisch. Wenn die anerkannte nationale (und sprachliche) Minderheit der Sinti und Roma (sie sprechen Romani und sind deutschlandweit als nationale und sprachliche Minderheit anerkannt!) einen eigenen Namen für den Ort haben, dann hätten wir den dritten Schrägstrich, nur damit jedem gerecht wird. Das Chaos auf der Karte will ich einfach vermeiden!
Daher die aufgezeigte Alternative und der Wunsch, festgefahrene Wege (die übliche Praxis) zu verlassen.
OSM ist eine Datenbank und keine Karte, denn DIE OSM-Karte gibt es nicht!

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Natürlich überall dort, wo es eine ähnliche Situation gibt, also wo Orte mehrere offizielle Namen haben (Südtirol, Wales, Slowenien etc.) Ich weiß nicht, wie das mit Dänisch und Friesisch geregelt ist, das müsste man natürlich nachprüfen. Was ich allerdings sagen kann ist, dass die Frage sich bei Sinti und Roma bezüglich Ortsnamen nicht stellt. Von Chaos kann also keine Rede sein – es sei denn, du willst diese Diskussion etwa mit den Südtirolern oder den Basken analog führen. Dann kann ich natürlich für nichts garantieren :slight_smile:

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Kommt drauf an was dir wichtig ist. Wenn es dir um eine in deinen Augen hübsche Karte geht, dann mag das stimmen. Aber was in deinen Augen hübsch ist mögen andere ganz anders sehen. Deshalb ist OSM keine Karte, sondern eine Datenbank und in einer Datenbank sollten Dinge geordnet und auswertbar abgebildet sein. Sodass jeder die Karte daraus generieren kann, die er für hübsch hält bzw. die Daten so auswerten kann, wie er es braucht.

Die Krücke: “Formstier halt den name-Tag so, wie du den Text auf der Karte haben willst.” funktioniert halt nur arg begrenzt und wird mit der Zeit unbrauchbar, weil wir mehr und mehr Daten erfassen bzw. Anwendungsfälle sich ergeben, denen diese Krücke im Weg steht.

Klar, alle diese name-Tags jetzt zu löschen ist nicht sinnvoll. Aber genauso wenig sinnvoll ist es auf bestehenden Krücken zu beharren.

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Du kannst das ja gerne auch in diesen Gegenden anregen. Es geht hier in der Tat zwar konkret um das sorbische Gebiet, im Grunde aber um alle mehrsprachigen Gebiete.

Du kannst doch einfach eine Karte nutzen, wo name:de für die Beschriftungen verwendet wird, wenn andere Sprachen für Dich Chaos sind.

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Ok, und dein konkreter Vorschlag für den name-Tag in mehrsprachigen Gebieten lautet nun wie? Das betrifft im Übrigen auch den name-Tag bei Objekten, die direkt auf einer Staatsgrenze liegen (Berggipfel z.B.). Da wird nämlich momentan die gleiche “Krücke” benutzt.

Ja und diese Krücke wird auch missbräuchlich genutzt, bspw: Gegend um den Mt. Everest.

An jemanden, der an Mehrsprachigkeit interessiert ist, würde ich zumindest die Erwartung stellen, dass er sich in die Diskussion mit einbringt. :wink:

Zusammengefasst hatte ich es mal hier: Namensdarstellungen in Grenzgebieten - #14 by aighes

Das ; als maschinenlesbaren Trenner im name-Tag ist kompatibel zu "ich render halt alles, was in name steht. Sprich 95% der Anwendungen sind genau nicht kaputt. OSMcarto hätte eine Motivation aufzuwachen und das Problem auf der Render-Seite zu lösen.
Aber auch default_language=de;nsb kann man erfassen, ohne gleich name zu löschen. Auch dann sind keine 95% der Anwendungen kaputt und dennoch hat man was erreicht hinsichtlich der Auswertbarkeit und gibt den 5% der Anwendungen die mehr wollen als OSMcarto eine Chance, das zu tun.

Zweiteres empfinde ich als sinnvoller.

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prominentes Beispiel: Node: ‪Mont Blanc / Monte Bianco‬ (‪281399025‬) | OpenStreetMap
Iin diesem Fall beanspruchen die Franzosen übrigens den ganzen Gipfel, d.h. es ist auch eine disputed boundary)

Hallo zusammen,

ich krame mal diesen Evergreen wieder raus…

Im meinem Heimatkreis wurden eine Vielzahl Bushaltestellen nun zweisprachig beschildert.

Eine Presseveröffentlichung dazu:

https://www.wochenkurier.info/landkreis-dahme-spreewald/artikel/neue-haltestellenschilder-in-deutsch-niedersorbischer-sprache

Das sieht dann so aus:

Damit ist mein Heimatkreis wohl Vorreiter: 150 Haltestellenschilder an 80 betroffenen Haltestellenbereichen sind nun bilingual beschriftet.

mal sehen, wie der VBB das umsetzt.

Sven

mal sehen, wie der VBB das umsetzt.

mal sehen wie OpenStreetMap das umsetzt

Ist doch relativ easy: name:dsb=*

Ist doch relativ easy: name:dsb=*

sofern die Sprache dsb ist, dann ist das der unstrittige Teil, die Frage ist was man mit “name” macht. Und wird man auch “name:de” ergänzen?

name:dsb ist Niedersobisch, die Niederlausitz ist niedersorbisch.

name:de=Spreewaldklinik
name:dsb=Błośańska klinika

streng genommen:

name=Spreewaldklinik - Błośańska klinika

Wenn ich einen niedersobischen Namen vorfinde und diesen in OSM eintrage setze ich stets auch name:de. Ich hab da auch eine eigene OverpassTurbo-Abfrage (name, name:de, name:dsb, name:hsb) dazu, die ich nun um dieses Thema mal bei Gelegenheit ergänzen werde.

Das ist aber nicht mein Problem… ich bin gespannt, wie der Verkehrsverbund (VBB) das hier umsetzt…
@J_budissin hattest du mit sowas schon mal zu tun? Was ist deine Empfehlung?

Sven

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Klar, bei uns läuft das analoge Projekt ja schon eine Weile (von daher seid ihr keine Vorreiter, die 150 haben wir auf jeden Fall schon eine Weile geknackt :wink: Ich bin da auch involviert, wir machen das gemeinsam mit dem VVO für das gesamte Siedlungsgebiet in Sachsen.

Ganz klar: Unsere neuen Schilder tragen (wie eure) beide Namen der Haltestelle in gleicher Größe, deswegen setze ich bei den bereits abgearbeiteten Haltestellen auch beide Namen in “name”, getrennt durch Schrägstrich und dann eben nochmal name:de und name:hsb. Schau mal z.B. in Hoyerswerda/Wojerecy nach.

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Danke! Dann hab ich einen Leitpfaden, an dem ich mich da langhangeln werde!

Sven

ich dachte bisher man verwendet entweder den Bindestrich oder den Schrägstrich, aber jeweils mit einem Leerzeichen davor und danach, damit man es von Doppelnamen abgrenzen kann, also Hoyerswerda / Wojerecy

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Ja klar, in OSM. Aber doch nicht in normalen Texten.

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Das das so einfach wird, bezweifle ich. Da muss nach Ansicht einiger Mitwirkender zwingend im Namen der deutsche und die sorbische Name erscheinen!
Aus meiner Sicht wird das Chaos dabei immer größer!

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Ich war noch einmal vor Ort und habe das entsprechende Schild fotografiert. Der Döhlener Berg hat doch tatsächlich einen sorbischen Namen: Delanska Hora und nicht wie anders behauptet.


… und nun?
Ich gehe hier mit dem Vorschlag von @BrummsLee mit, den er hier Note: 4638180 | OpenStreetMap gemacht hat, wage mich aber nicht an die Änderung, denn ich möchte nicht, dass diese

Fragende Grüße
Uwe

Ich sehe da in beiden Sprachen Hromadnik und als Klammerzusatz, also untergeordneten Alternativnamen, Döhlener Berg/Delanska hora. Für das Sorbische kann ich sagen, dass dieser Name nicht verwendet wird. Das ist hier einfach eine Übersetzung des deutschen Namens.