Wann ist eine Hausnummer eine Hausnummer?

Ob eine Adresse tatsächlich amtlich genau so existiert wie vor Ort ausgeschildert, halte ich eher für vernachlässigbar, da wir ja primär das taggen, wass OTG vorhanden ist. Ob eine an einer Tür sichtbare angebrachte Nummer als Hausnummer oder als Wohnungsnummer erfasst wird, hängt m.E. von den örtlichen Gegebenheiten ab.

Wenn ein numerierter Eingang in eine Gewerbeeinheit führt oder in ein Treppenhaus mit Zugang zu mehreren Wohnungen ist es für mich eine Hausnummer.

Wenn bei einem Gebäude wie im OP die Türen Subnummern haben (A,B,C … oder /1, /2, /3 …) und jeweils in eine einzelne Wohnung führen ist es für mich eine Wohnungsnummer.

Ich würde diese aber nicht als addr:flats taggen, sondern als addr:unit. Das hat zwar keine eigene deutsche Wikiseite, ist aber mit 2,5 Mio Einträgen sicher etabliert und wird in Carto auch gerendert. Beschrieben wird der Key auf der Hauptseite key:addr:* als

allgemein Untereinheit einer Orientierungsnummer, etwa Stiegennummer oder Reihenhausnummer.

Das passt m.E. auch gut für Wohneinheiten, wie im OP beschrieben.

Es gibt aber ohne Zweifel Grenzfälle, die sich nicht eindeutig zuordnen lassen, da würde ich mir nicht lange den Kopf zerbrechen. Man richtet sicher keinen Schaden an, wenn man eine Hausnummer an eine Eingangstür taggt, an die eher eine Wohnungsnummer gehört.

Dieser Fall ist m.W. gar nicht so selten, die Hausnummer wird immer der Straße zugeordnet, an der der jeweilige Eingang liegt. Das ist z.B. bei Gebäuden mit Gewerbe- und Wohneinheiten häufiger der Fall.

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Jein. Bei Mehrfamilienhäusern, die nach dem Wohnungseigentumsgesetz aufgeteilt sind, bekommen die einzelnen Einheiten “Bezeichnungen”. Das können beliebige Anordnungen von Zahlen und Buchstaben, aber auch Sonderzeichen und “Farben” oder auch textliche Lagebeschreibungen (a la “1. OG rechts”) sein. Normalerweise sind sie nur innerhalb der Eigentümergemeinschaft bekannt. Manchmal wird aber auch bei größeren Wohnanlagen die “Nummer” am Briefkasten angebracht, wenn man anonym leben will (oder bei Leerstand). Offizielle Adressdaten sind das aber zumindest in Nürnberg in jedem Fall keine.

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Nur weil eine Adresse einer einzelnen Wohnung zugeordnet ist, ist das ja nicht plötzlich keine Hausnummer mehr.

+1, jedenfalls wenn es nicht beides gibt (Haus- und Wohnungsnummer)

Haben wir in Deutschland überhaupt Wohnungsnummern;

ja, gibt es. Aber zusätzlich zu Hausnummern und oft nichtmal angeschrieben.

Ob eine Adresse tatsächlich amtlich genau so existiert wie vor Ort ausgeschildert, halte ich eher für vernachlässigbar, da wir ja primär das taggen, wass OTG vorhanden ist. Ob eine an einer Tür sichtbare angebrachte Nummer als Hausnummer oder als Wohnungsnummer erfasst wird, hängt m.E. von den örtlichen Gegebenheiten ab.

+1, es gibt ja z.B. auch den Fall, dass amtliche Hausnummern entfallen (z.B. wenn der Eingang zugemauert wird und sich die Hausnummer auf diesen Eingang bezieht) aber solange die Hausnummer vor Ort angebracht ist würde ich sie trotzdem taggen.

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Bei uns gibt es den Fall, dass am Haus die Hausnummer 32 steht, die kann man sehen, wenn man auf die Stirnseite des Hauses zugeht, und von der Seite sieht es nach Reihenhaus aus und an den Eingängen steht dann 32a, 32b und 32c.

Bei uns in der Schweiz habe ich im Haus 13c gewohnt.
Der Grund ist wahrscheinlich darin zu suchen, dass zuerst auf einem riesigen Grundstück ein Haus gebaut wurde und erst später zwei weitere. Damit man nicht alle Häuser umnummerieren musste, hat man einfach noch ein a, b, c drangehängt…

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…Das habe ich auch nicht ohne Hintergrund geschrieben: Die Zuweisung einer Hausnummer ist für mich primär ein formaljuristischer Akt… Bei dieser Meinung bleibe ich! Ich kenne keine Alternative!

Warum?

  • Für mich ist die reine Hausnummernvergabe ein reiner formaler und administrativer Akt der zuständigen Gemeinde, des Amtes oder sonstigen zuständigen Verwaltungseinheit. Sie und nur sie führen das entsprechende Kataster, denn an einer Hausnummer hängt mehr dran!

  • Wenn eine (neu vergebene) Hausnummer vieleicht am Gebäude angeschieben ist, bei der Post gelistet ist oder anders herum ind Adresslisten auftaucht und zuvor genanntes nicht erfüllt ist, liegt es meiner Meinung nach zu 99% an mangelhaftem Datenabgleich zwischen der zuständigen Verwaltungseinheit, dem jeweiligen landesweiten Adresslisten und den postalischen Dienstleistern.

  • andererseits gibt es bereits (kastastermäßig althergebracht?) vergebene Hofstellen (im Grundbuch mit HsNr. xy gekennzeichnet) Diese sind hier Außen vor!!

  • Warum schreibe ich das und bin dieser Meinung: Mit 9.7.2018 hat der Verein (wo ich mittlerweile Vorsitzender bin). beim zuständigen Amt die Zuweisung einer Hausnummer in Straupitz beantragt. Nach einigem Hin und Her, (da wir nur Pächter und nicht Eigentümer sind) bekamen wir zum. 20.2.2019 die amtliche Hausnummernzuweisung, nebst üblicher Verteiler: z.B. Eigentümer, Kataster- und Vermessungsamt, Finanzamt, Amtsgericht - Grundbuchamt, Steueramt, Abfallentsorgung, Einwohnermeldeamt, ect… Den Bescheid kann ich auf Anfrage liefern. Daran sieht man, was an einer simplen Hausnummer dran hängt!

Darum glaube ich es nicht, daß z.B. die Post nach Gutdünken eigene Hausnummern vergeben würde… (mal ein Wink an @lberges ) Darum ist es für mich im Zweifelsfall immer, stets und ständig besser, Ruhe zu bewahren, sonstige angebotene Kontaktmöglichkeiten oder Fehlermeldungstools zu nutzen und hier die Ergebnisse der zuständigen Stellen abzuwarten, als sich bei diesem Thema irgendwas aus den Fingern zu saugen! Das ist dann nur Mappen für oder gegen die Fehlerprüfung, es ist Raterei und Maren Gilzer=Glücksrad spielen

Sven

PS: Daher sind auch alle ber der Post gelisteten Hausnummern zunächst für mich Schall und Rauch… Das sind reine postinterne Angaben. Die einzig primäre postalische Angabe ist die Postleitzahl. Nicht mehr! Alle Übernahmen von addr:city und addr:suburb aus Postdatenbanken (auch wieder ein Wink an @lberges ) betrachte ich als grundsätzlich falsch, Es steht ohnehin in Frage, in wiefern die einschlägigen Datenbanken der PLZ-Dienstleister genutzt werden dürfen… Auch hier mal ein Wink an @lberges für den Beitrag: Sind Adressen in OSM „amtlich“ oder „postalisch“?

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wir bieten ja keine amtlichen Daten lediglich nützliche Daten, von daher macht es aus unserer Sicht Sinn, auch alternative Adressbestandteile zu mappen (sofern lizenzkompatibel machbar), ggf. mit entsprechenden alternativen tags wenn nötig. (aus amtlicher Sicht) “falsche” Adressen sind wenn sie in Verwendung sind ebenfalls nützlich.

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Zuviel richtige Daten sind immer besser als zuwenige. Also die 3 für das Haus nehmen und die anderen als Punkte dazu.Es gibt ofters auch Häuser mit mehreren Hausnummern, an Kreuzungen oder zwischen zwei Straßen. Meist haben sich die Bewohner für eine entschieden, aber die andere schadet auch nicht, wenn sie vor Ort sichtbar ist.

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Nicht davon ausgehen, daß irgendwelche amtlichen Daten oder Sekundärquellen, die diese eingekauft/abgeschrieben haben, richtig sind und immer die reale Situation vor Ort mappen.

ALKIS in Berlin hat teilweise Phantasiegebäude bzw. Gebäudeaufteilungen und falsche/alte Hausnummern bzw. hinkt massiv hinterher.

Die Türen mit entrance=yes, door=hinged, door:wings=1, access=private und level=* mappen und da die Nummer dann dran. Es wird seine Gründe haben, daß die Bewohner das ran schreiben…

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Ein Bauwerk mit mehreren Wohnungen, die jeweils oder vielleicht paarweise eine eigene Nummer haben, ist doch total normal. Die berühmte Doppelhaushälfte (building=semdetached_house) hat doch meistens eine eigene Hausnummer, und wenns ein Reihenhaus ist, genauso. Wo ist hier denn hier der Sonderfall? Ich kenne auch diverse Einliegerwohnungen, die eine eigene Hausnummer haben (also z.B. 12 am Haus und 12a an der EW). Warum sollte man das nicht an der entsprechenden Stelle als Adresse eintragen?

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Sehe ich auch so…

Ich kenne hier in D z.Z. nur eine Ecke, wo Adressen für mich echte Sonderfälle sind…
Adressen im Spreewaldort Lehde lassen sich so nicht in das unsrige übliche Schema einsortieren… Postzustellung und somit Adressierung funktioniert da weitestgehend nur über den Wasserweg!

Glaubt ihr nicht?

https://group.dhl.com/de/presse/medienservice-regional/2022/04/spreewald-kahnzustellerin-andrea-bunar-startet-heute-in-ihre-elfte-saison.html

Sven

Im von mir gezeigten Fall sind die Hausnummern übereinander. Bei „normalen“ DHHs oder RHs gehört ja zu jedem Haus auch ein eigenes Grundstück. In diesem Fall eben nicht – das ist alles ein einziges Grundstück. Deswegen auch die Frage: sind das nun Wohnungs- oder Hausnummern. Gemappt habe ich es als Hausnummer, aber ich wollte damals noch eine „Zweitmeinung„ einholen.

Deswegen auch die Frage: sind das nun Wohnungs- oder Hausnummern. Gemappt habe ich es als Hausnummer, aber ich wollte damals noch eine „Zweitmeinung„ einholen.

das würde ich danach entscheiden ob die Nummern als Hausnummern passen (sich einfügen)

Ich habe im Ort gerade den Fall, dass ein EFH abgerissen und ein neues EFH an der gleichen Stelle gebaut wird. Das neue Haus hat jetzt eine andere Straße und Hausnummer als Adresse. Zufahrt bleibt auch. Die war allerdings vorher auch schon über die “neue” Straße.

ich habe hier ein Beispiel für Hausnummern an einzelnen Türen im ersten Stock (Außentreppe):

hier die Seite gegenüber, mit Hausnummern auf 3 Ebenen:

Na ja, die Hausnummer ist offiziell 3, aber an den Türen gibt es 3a, 3b, 3c und 3d. Könnte also von der Logik her beides sein, oder sogar die Kombination (Hausnummer 3, Wohnungsnummer a). Lässt sich einfach nicht allgemein beantworten, deswegen dachte ich ja, dass die Tatsache, dass es offiziell nur ein einziges Grundstück mit Hausnummer 3 ist, ein Anhaltspunkt sein könnte. Aber wir drehen uns im Kreis. Ich lasse es jetzt bei Hausnummer, aber 100% glücklich bin ich damit eben nicht.

da würde ich es als Hausnummern sehen. Solange man es nicht genau weiß kann man es einfach so eintragen wie man denkt dass es ist :slight_smile:
Hierzulande sind Wohnungsnummern üblich, die stehen an den Wohnungstüren und sind normalerweise Nummern von 1 bis n.
In Adressen wird Wohnungsnummern ein “int.” vorangestellt für “interno” (sofern man es angeben will).

Bei uns ist die “Hausnummer” ja streng genommen eigentlich eine Grundstücksnummer. Bei Wohnungen bei einem großen Gebäude hat man bei uns

Blastraße 4/6 (oder Blastraße 4 Top 6)
1234 Stadt

wobei in OSM üblicherweise nur die Hausnummer eingetragen wird, nicht die Wohnungsnummer. Ansonsten könnte man das mit addr:flats=6 eintragen, wenn da ein Arzt oder ein Laden oder ein Büro irgendwo oben ist.

In deinem Beispiel würde ich also das Gebäude mit der Nummer mappen und die Wohnung selbst als POI - wenn nichts drinnen ist - einfach nicht mappen. Und wenn es da etwas ‘mappenswertes’ drinnen ist, dann eben als POI mit addr:flats=* (oder eben direkt, wenn man die Wohnung unbedingt einzeln drinnen haben will)

(Ich hoff, ich hab jetzt nichts übersehen oder überlesen beim schnell drüberschauen ^^’ )