QS: ausgiebiges foot=no tagging

Hallo,

in einem anderen Beitrag (1) ging es um Routingprobleme. Dabei hat sich herausgestellt das foot=no das Problem darstellte… neben eventuell fehlenden Verbindungen. Dieser Beitrag ist schon “gelöst” darum machen ich einen Neuen Beitrag auf mit dieser Thematik.

Dieses foot=no wurde scheinbar dazu missbrauch um das Routing auf eventuell vorhandene Fußwege zu lenken. Aus heutiger Sicht nicht mehr notwendig da der Router das besser gewichten kann und Fußwege bevorzugt, außer es gibt wirklich ein Verbot, aber bei niedrigen Straßenklassen eher sehr unwahrscheinlich.

Oft kann es gegen foot=use_sidepath ersetzt werden… wenn seitlich Wege vorhanden sich… und auch einigermaßen Verbunden sind. Manchmal fehlen diese Wege… oder sind unzureichend gemappt z.B. nicht auf ganzer länger der Straße. Da sonst keine Routing möglich ist, hier müsste foot=no ganz entfallen.

Diese übermäßige foot=no Nutzung für zu einem schrecklichen Routing für Fußgänger… wo man hier (2) sehr schön erleben kann an vielen Stellen…

Ich hab dazu zwei Overpass-Abfragen erstellt um diese Wege “qualitativ” zu finden: (2), (3).

Gruß Miche
Happy Mapping :wink:

  1. Qualitätssicherungstool gesucht / Routing - #32 by dooley
  2. https://overpass-turbo.eu/s/1DRU
  3. https://overpass-turbo.eu/s/1DPY

Edit:

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Oft kann es gegen foot=use_sidepath ersetzt werden… wenn seitlich Wege vorhanden sich… und auch einigermaßen Verbunden sind.

wenn ich das richtig sehe im Wiki, kann man foot=use_sidepath in Deutschland nicht nutzen.

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:foot%3Duse_sidepath

This tag, like [bicycle](https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:bicycle)=[use_sidepath](https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:bicycle%3Duse_sidepath), applies only to roads with a classification that allows pedestrian use. In some countries it is illegal for pedestrians to use a road if a parallel compulsory sidepath exists. On OSM, this can be indicated by tagging the main road as [foot](https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:foot)=use_sidepath if the sidepath is mapped separately.

Das tag geht anscheinend nur in Ländern, wo das Benutzen der Fahrbahn illegal ist wenn es einen benutzungspflichtigen Gehweg gibt. In Deutschland ist die Lage dagegen so, dass man ggf. trotz Gehweg auf der Straße gehen muss, z.B. wenn man sperrige Gegenstände mitführt die andere Fußgänger auf dem Gehweg behindern würden. “Illegal” ist bei dieser Rechtslage sicherlich nicht die treffende Beschreibung.

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Aeh - foot=use_sidepath ist nur bei angeordnetem und benutzungspflichtigen Rad-/Fußweg zu benutzen aka “Blaue Lollis” aka Zeichen 240 ff. dann wäre foot=use_sidepath/bicycle=use_sidepath angezeigt.

Ein foot=no wäre ja nur durch ein Verkehrszeichen 259 Verbot von Fußgängern gerechtfertigt. (Alternativ auch motorway - aber da ist das implizit)

Oder bin ich da auf dem Holzweg?

Ich würde foot=no insgesamt als eher - aehm - obskur ansehen.

Flo

Zeichen 240 macht auch für Fußgänger den Straßenbegleitenden Fußweg benutzungspflichtig oder?

Flo

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Ja, aber nicht für alle. :wink:

Aber ich glaube, diese Spitzfindigkeit können wir ignorieren.

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wenn es einen solchen Weg gibt, sollte er in der Regel breit genug sein, dass man dort auch mit größeren Gegenständen noch ausreichend Platz hat ohne andere zu behindern, ansonsten denke ich, muss man in diesem Fall trotz Z.240 als Fußgänger die Fahrbahn benutzen.

ja ok… dann nur foot=use_sidepath wenn ein extra Weg da ist der foot=designated hat. :slight_smile:

ich denke nicht, dass es eine Spitzfindigkeit ist. Der Unterschied zwischen “verboten” und “unter bestimmten Umständen dadurch nicht möglich dass ein anderer Weg genutzt werden muss”, ist relevant. Wenn man als Fußgänger unterwegs ist, will man alle rechtlich benutzbaren Wege auch ins Routing einbeziehen, lieber ein bisschen auf der Straße gehen als mit Lasten riesige Umwege gehen. Gerade wer sperrige Gegenstände mitführt will kurze Wege.

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Wenn ein separater Gehweg eingetragen ist sollte dem Router doch ein sidewalk=separat ausreichend sein um den Fußgänger nach Möglichkeit auf über die Gehwege zu führen, und nur in Ausnahme fällen auf die Straße zu schicken um ggf größere Umwege zu vermeiden.

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ja… es gibt leider viele Varianten wie man eine solche Sache einträgt.

und wenn man sich den Abschnitt “Unterschied zu bicycle=no” in bicycle=use_sidepath anschaut: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:bicycle%3Duse_sidepath#Unterschied_zu_bicycle=no

dann würde dies in eine deutsche Version von “Unterschied zu foot=no” fallen. use_sidepath deckt im Gegensatz zu no genau diese Sonderfälle mit ab.

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genau, nur müsste die internationale Definition angepasst werden, weil nach dieser der Tag in Deutschland nicht verwendbar ist (s.o.).

Bevor wir uns mit so was wie

foot:conditional = use_sidepath @ (width < 1m)

rumschlagen müssen :slight_smile:

Wieso ist foot=use_sidepath in Deutschland nicht verwendbar?
Ich sehe keinen Unterschied zu bicycle=use_sidepath und es steht explizit da:

Hervorhebung von mir. Und das or a bit weaker deckt meiner Meinung nach die landesspezifischen Sonderfälle ab.

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“illegal” heißt es ist illegal, oder? Das ist in Deutschland ja nicht der Fall. Weiterhin steht da, man kann damit die Benutzung von “gefährlichen Wegen” verhindern, das steht in Widerspruch zur Bedeutung der access-tags und sollte spurlos entfallen (habe ich daher jetzt auch gemacht).

use_sidepath betrifft die generelle Benutzungspflicht. Wie bei fast jeder Regelung gibt es auch Ausnahmen.
Beispielsweise müssen Kinder bis zum vollendeten achten Lebensjahr mit dem Fahrrad auf dem Gehweg fahren.

Einfach im Router ein entsprechendes Fußgänger mit sperrigen Gegenständen-Profil auswählen und schon ignoriert der Router das use_sidepath. :smile:

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dadurch sind sie aber nicht unbedingt Fahrradfahrer sondern gelten ggf. als Kinder mit Spielzeug? Kommt vermutlich auf das Land an. In diesem Fall ist das kein Problem, weil man dann einfach Fußgängerrouting einstellen kann. Wenn aber die Straße als für Fußgänger verboten gemappt ist kann man als Fußgänger das nicht mehr unterscheiden. use_sidepath ist vermutlich schon ok (anders als foot=no), nur war die Definition nicht ganz ok, habe das gerade ein bisschen geändert, schaut mal drauf, ob es jetzt besser ist.

ist nicht durch tagging oder den Router lösbar fürchte ich (weil es davon abhängt ob andere Fußgänger auf dem Fußweg sind und wie viele, und wie breit er ist, und wie breit deine Gegenstände sind, etc.), das ist ähnlich wie wenn Schnee auf den Radweg geschippt wurde, man darf dann auf der Straße fahren, aber das abzubilden geht kaum.

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In Deutschland ist ein Bürgersteig (begleitender Gehweg) immer Benutzungspflichtig egal ob mit oder ohne blauem Schild.
Und ja, man muss schon zwischen “absolut verboten” und in der Regel “nicht erlaubt” unterscheiden.

@dieterdreist Du schreibst dir also einen speziellen Router wenn du sperrige Gegenstände zu Fuß transportiert, der dir ausrechnet, wo du mit deinem Sofa unter Berücksichtigung dessen Dimensionen und der Restbreite der Fußwege durch parkende Autos langgehen kannst? Ich glaube das Szenario ist nicht wirklich realistisch.

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Ich hab’ noch im Abschnitt “Status” das letzte “illegal” durch eine viel längere Passage ersetzt, die auf Ausnahmen hinweist, vergleichbar zu bicycle=sidepath.

es ist in der Tat so, dass heutzutage kaum jemand sperrige Gegenstände als Fußgänger transportieren wird und zusätzlich so wenig Ortskenntnis hat, dass sie einen Router dafür beschäftigt, insbesondere wenn sie nicht nur sperrig sondern auch schwer sind (wobei Schubkarren, Rollen unter den Lasten, Hubwagen etc. ja auch dazu gehören, d.h. völlig absurd ist das nicht, es kommt schon vor).

Andererseits braucht man ja keinen neuen “Router”, sondern müsste lediglich das Fußgängerprofil duplizieren und leicht anpassen, der Aufwand wäre also nicht sooo riesig, ggf. wäre es eine Option wie “Autostraßen vermeiden” oder so.