Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
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Warum nicht? Jeder node in OSM hat eindeutige Koordinaten. Jeder node in einer anderen historischen oder railway map hat ebenso eindeutige Koordinaten. Eigentlich muss man nur den node, der die “Verbindung”, den Anschluss von historischen Bahnen an das bestehende Streckennetz darstellt, nur gegenseitig referenzieren und ein Qualitätstool, dass die Übereinstimmung der Koordinaten überwacht und eine Warnung ausspuckt, wenn der node auf einer Seite verschoben wurde.
Dann würde auch sowas nicht passieren:
Och nöö… wie sehen die Tags dahinter aus? Es wird liebend gern das krude Scharmützel getrieben, alles auf eine Linie zu reduzieren zu wollen… kenne ich von MP’s zur Genüge, da käme sowas bei raus…
Da wo noch Rest sichtbar sind gehe ich mit, dass man diese Reste erfassen kann. Wenn aber irgendwo keine Reste mehr sind, dann ist da auch keine Trasse mehr.
Simples Beispiel: An beiden Seiten einer Brücke können noch Trassenreste erkennbar sein. Die Brücke wurde aber restlos entfernt. Dann ist da wo mal eine Brücke war jetzt keine Trasse mehr. Wenn keine Trasse mehr da ist, ist da auch kein railway=abandoned mehr und das wiki empfiehlt dann in so einem Fall, diesen Teil aus OSM zu entfernen.
Lass es mich anders formulieren. Ein Radweg führt auf einem Damm quer durch ein Überflutungsgebiet. Wie sehe ich dem Damm an, ob er jetzt für den Radweg neu erschaffen wurde oder schon seit 100 Jahren da ist, eigentlich eine Bahn drauf unterwegs war, Gleise und Schotter weg sind und ein Radweg drüber gebaut wurde. Wie kann ich da einen Unterschied erkennen?
OSM ist aber keine Datenbank wo man alles mögliche rein kippen kann. Sowohl rechtlich gibt es da Dinge, die nicht rein gehören und auch thematisch hat OSM sich für gewissen Dinge entschieden, die nicht erwünscht sind. OSM möchte aktuelle Geodaten enthalten um eine Darstellung der Welt wie sie aktuell ist zu ermöglichen. Etwas, was nicht mehr da ist, ist in OSM nicht erwünscht. Dafür gibt es andere Datenbanken, die sich freuen, wenn man dort historische Daten einträgt.
Ich gebe dir recht, dass man die Historie von Objekten pflegen/erhalten sollte, wenn dies möglich ist. Das ist aber nicht immer der Fall. Wir haben manche Dinge, die wir als Linie erfassen, sowas wie Bahntrassen, Straßen und andere Dinge, wie Felder und Wälder, die wir als Fläche erfassen. Wenn jetzt eine neue Bahnline gebaut wird, dann “löscht” du doch auch den Teil des Feldes. Oder erfasst du den Streifen Feld unter der Trasse dann als razed:landuse=farmland und verlangst, dass er auf alle Ewigkeit erhalten bleibt?
Ja, das wollte ich irgendwie zum Ausdruck bringen. railway=rail/abandoned/disused/razed ist halt irgendwie mit der Zeit gewachsen und hat sich mit Verfügbarkeit besserer Quellen gewandelt, was nicht unbedingt gut war. Aus heutiger Sicht. Vermutlich wäre es besser gewesen für einen Gleisstrang nicht den gleichen Tag zu nutzen wie für die Trasse. Aber ist nun vermutlich so. Sorgt aber jetzt für das Durcheinander. Da Stimme ich dir zu.
Nur zur Klarstellung: So wollte ich das auch nicht verstanden wissen. Gemeint war, wenn etwas unter das was das wiki als razed beschreibt fällt, dann sollte es aus OSM entfernt werden. Nachdem es von den gebräuchlichen Luftbildern verschwunden ist (damit es nicht neu erfasst wird). Aber mir scheint, dass ist eher theoretischer Natur, da es scheinbar erforderlich ist, vor Ort Spuren zu finden (Dämme, Einschnitte,…) und nur Luftbild nicht auszureichen scheint.
Ich verfolge diese Diskussion hier mit Interesse und Unbehagen. In eher ländlich geprägten Gegenden stören auch “razed” Linien, wo wenig oder keine Fragmente mehr vor Ort erkennbar sind, absolut nicht, in keinster Weise. Das gilt umso mehr, wenn man einigermaßen editieren kann und einen guten Editor (sorry, wirklich gut ist nur JOSM, sag ich als auch mit anderen Editoren erfahrener User) benutzt an einem guten Monitor, der ordentlich Fläche in guter Auflösung zeigt. Dies klingt jetzt hoffentlich nicht überheblich. Ich möchte damit nur aufzeigen, dass ein Streckenverlauf, der sich bei mir in JOSM als unproblematisch erweist, bei jemand anders im ID Editor als echte Herausforderung darstellen könnte. So wie sich auch komplexe Multipolygone nur in JOSM vernünftig bearbeiten lassen, ist das ja mit Allem, was etwas Komplexer ist… Das kann nun aber nicht der Maßstab sein, nur weil es Usern an Erfahrung beim Mappen allgemein, mit JOSM im besonderen fehlt und die Leute vielleicht keine vernünftige Hardware haben, nun alle angeblich irgendwie verzichtbaren Bahntrassen zu löschen. Ich bin kein “Bahnfreak” , nur Sympathisant. Als Lokalpatriot “bewache” ich die örtlichen historischen Linien und habe auch schon mal Details bearbeitet. Gerade auch die Bahnfreunde sind bei OSM oft schon seit Jahren aktiv, weit über das Bahnstrecken-Thema hinaus sind sie engagiert am Beitragen, wobei die Eisenbahnsachen selbst oft nur einen geringen Anteil an den Changesets haben - aber für diese Leute hat das dennoch einen hohen Stellenwert, es ist ihnen einfach wichtig.
Überlegt Euch bitte, inwiefern ihr die betreffenden Leute vor den Kopf stoßen wollt.
Bei schlechter Politik wenden sich Leute von der Politik ab, dies gilt auch für OSM !
Von mir aus ändert das Tagging, aber lasst die Strecken. Für den Rest gibt es Auswerter, die bestimmen, was gerendert wird und was nicht.
ich fand Deinen Beitrag hier ziemlich gut hinsichtlich “leben und leben lassen”, das sehe ich genauso. In dem konkreten Fall (nicht mehr existente oder überbaute Rangiergleise in einem Bahnhofsbereich) hätte ich kein Problem damit, wenn es jemand löscht (das ist keine Bahnstrecke und war es nie, und ist zudem nicht mehr existent, auch nicht als “Echo”, selbst beim besten Willen), ich würde es aber vermutlich trotzdem nicht selbst tun, “störend” ist es eher nicht.
Es ist dieser zitierte Satz, der mich zu einer Antwort animiert hat: Filtern ist grundsätzlich problematisch, weil eigentlich alles zusammenhängt. Eigentlich sollte man alle Bezüge (also alles was gemappt ist) berücksichtigen wenn man neues einträgt oder Bestehendes ändert, und mit den Filtern geht das nicht mehr, man blendet Dinge aus die eigentlich auch mitgedacht werden müssen.
Das “Leben und leben lassen” hört für mich spätestens dort auf, wo die
Arbeit aktiver Mapper behindert wird, weil eine abgebaute
Eisenbahnstrecke durch ein Wohnviertel geht. Solange die abgebaute
Bahnstrecke irgendwo im Wald ist, bin ich bereit, mit den Schultern zu
zucken und zu sagen, widerspricht zwar unseren Regeln aber wer lebt
schon immer nach den Regeln. Aber abgebaute Bahnstrecken in einem
Wohnviertel, in dem ich was mappen will, die fliegen raus. Jeder, der
abgebaute Bahnstrecken (von denen on the ground nichts mehr sichtbar
ist) löscht, hat das “OSM-Recht” auf seiner Seite. Aber nur, weil man
das OSM-Recht auf seiner Seite hat, muss man ja auch nicht gleich zum
Sheriff werden und per Overpass nach abgebauten Bahnstrecken suchen und
alle löschen - es reicht, wenn man diejenigen löscht, die einen selber
beim Mappen stören. Finde ich.
Tja, wo fängt man an, wo hört man auf? Ich sehe z.B. einen Sinn einzelne Solar-Panele zu mappen, wie hier: OpenStreetMap
Die erfassten Dinger haben zudem einen Lage-Offset und wenn man rund herum was machen will wie z.B. fehlendes Landuse, behindert mich das, weil unötig viel Daten geladen werden und ich keinen keine sinnvolle Nutzungmöglichkein sehe (im Vergleich zu Railway-Daten)
das kann ich alles voll unterschreiben, restlos abgebaut und ohne Spuren gehört nicht in OpenStreetMap. Ursprünglich ging es hier ja um eine gelöschte abgebaute Bahnlinie von der es noch einige Spuren gibt. Die andere Extremmeinung ist halt, wenn es keine Schienen mehr gibt ist es auch keine mapbare abgebaute Bahnlinie, und alles was damit zusammenhängt, wie Bahnhöfe, Bahnbrücken, Bahndämme, Einschnitte, Tunnel etc. sollen nur unabhängig von ihrem Zusammenhang mit der aufgegebenen Strecke gemappt werden. Und da denke ich werfen wir nützliche ergänzende Beschreibungen des aktuellen Zustands weg.
Genau so sehe ich das auch. Es gab irgendwo mal ein Beispiel, dass ein kompletter Güterbahnhof, der inzwischen mit Häusern bebaut ist, komplett mit jedem einzelnen Gleis in OSM eingetragen war. Sowas geht natürlich nicht. Wir tragen ja auch bei anderen historischen Objekten nur die ein, von denen es noch an der Bodenoberfläche etwas zu erkennen ist. Dafür reicht aber durchaus eine Böschung, eine Bodenwelle, eine Mulde etc. aus. Wenn also noch ein Flacher Wall von einer mittelalterlichen Burg zu sehen ist, ist es meines Wissens vollkommen unumstritten, dort nicht nur einen flachen Wall einzutragen sondern auch Attribute hinzuzufügen, aus denen der historische Kontext hervorgeht, dass eben dieser flache Wall der Rest einer mittelalterlichen Burganlage ist.
So sehe ich das auch bei ehemaligen Eisenbahntrassen. Wenn eine solche Trasse z.B. durch einen Großparkplatz überbaut wurde oder ein ehemaliges Bahngelände nun eiine Wohnsiedlung ist, dann sollte dort auch keine Linie mehr hindurchführen, die kenntlich macht, dass dort irgendwann einmal eine Bahnstrecke durchführt. Aber das ist bei ehemaligen Bahntrassen nicht der Regelfall. Meistens wird eine solche Bahnstrecke irgendwann lediglich mit einem Radweg, einem Feldweg oder einer Straße überbaut, welche dem Verlauf der Bahntrasse folgen. Der Original-Bahndamm erhält z.B. oben drauf nur einen anderen Oberbau, bleibt aber bestehen. Das dieser Feldweg, dieser Radweg oder auch diese Straße mal eine Bahnstrecke waren, ist ein historischer Kontext zu diesem aktuellen Objekt: Dies ist eine Straße, die mal eine Eisenbahnstrecke war. So, wie man ja auch bei einem Wohngebäude oft den Kontext, dass dieses Gebäude mal eine Mühle war, auch irgendwie berechtigterweise in OSM hinterlegt: Dieses Wohnhaus war mal eine Mühle.
Und gleiches gilt auch für einen Geländeeinschnitt im Wald, einen Damm in einer Weide, … die mal als Bahndamm genutzt wurden… es ist etwas on-the-Ground vorhanden und wir versehen dieses, was vorhanden ist, mit dem von uns recherchierten historischen Kontext.
[quote=“Galbinus, post:133, topic:109022”]
Genau so sehe ich das auch. Es gab irgendwo mal ein Beispiel, dass ein kompletter Güterbahnhof, der inzwischen mit Häusern bebaut ist, komplett mit jedem einzelnen Gleis in OSM eingetragen war. Sowas geht natürlich nicht. Wir tragen ja auch bei anderen historischen Objekten nur die ein, von denen es noch an der Bodenoberfläche etwas zu erkennen ist. Dafür reicht aber durchaus eine Böschung, eine Bodenwelle, eine Mulde etc. aus. Wenn also noch ein Flacher Wall von einer mittelalterlichen Burg zu sehen ist, ist es meines Wissens vollkommen unumstritten, dort nicht nur einen flachen Wall einzutragen sondern auch Attribute hinzuzufügen, aus denen der historische Kontext hervorgeht, dass eben dieser flache Wall der Rest einer mittelalterlichen Burganlage ist.[/quote]
Da bin ich dabei.
Da bin ich zwar nicht mehr ganz so dabei, aber das ist für mich persönlich, zum Beispiel, überhaupt kein Problem, auf nem Radweg noch die Tags zu lassen, weil da mal ne Strecke war.
Was ich halt schon etwas doof finde, wenn nachträglich eben Wege eingezeichnet werden und die dann halt irgendwie, “weil die da irgendwo halt mal waren” wie in meinem ersten Beispiel, was eh auch in Linz war.
Ahja und zu den Solarpanelen: Die sind halt aktuell da. Wenn da mal ein Haus hingepflanzt wird, kannst du dann von mir aus getrost löschen, wenn sie auf möglichst keinem Luftbild mehr sichtbar sind. Bis dahin sind sie keine historischen Daten und gehören in die OSM
Das jeweilige menschliche Augenpaar und das Wissen, Denken und die Erfahrungswerte einzelner User ist so unterschiedlich… Für mich zeigt sich hier die Diversität des Wissens, des Sehens, der Betrachtungsweise und das Nachdenken des Einzelnen, was wer wann noch als ehemalige Bahnstrecke betrachtet.
Da ist es für mich sinnvoller, im Sinne eines Mapping-Friedens eher mal eine Gleisachse zu lassen, als rasenmäherartig das zu eliminieren… Das meine ich mit Akzeptanz und Toleranz.
Diese Toleranz des Erfassten kann man sich allerorten anschauen. Erstaunlich ist, daß es trotz Ansichten Einzelner vielfach klappt!
Zum Thema Filter bei iD im obengenannten Kartenauschnitt. Das sieht dann derzeit so aus:
Scheinbar werden aktuell nur einige Objekte mit railway=* ausgeblendet (railway=razed und railway=abandoned nicht), falls Euch das nicht ausreicht könntet ihr hier (iD Ticketsystem) ein Ticket dazu aufmachen.
Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
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In beiden wiki Artikeln (railway=abandoned / abandoned:railway=*) steht die aktuelle Tagging-Empfehlung, dass beides ran soll, deswegen wachsen wohl auch die Benutzungsanzahlen schön gleichmässig:
Das “Leben und leben lassen” kann man auch übersetzen in in “Geben und nehmen”
Ich persönlich gebe sehr viel Zeit und noch mehr hier lokales und allgemein geodaten- und geodatentechnisches und beruflich erworbenes Wissen in meiner Freihzeit nach OSM hinein! Wie so viele andere auch!
Beachte z.B. meine jüngsten Bearbeitungen an Admin-Grenzen… alles Fehlerfrei… Da würde ich noch gerne weiter machen… Anderes Feld: Tagebau-Restgewässer, Vergleiche Nutzung von Sentinel-Daten: Cottbuser Ostsee Das ist solch eine dynamische Entwicklung hier in der Landschaft, in der Lausitz, als daß man das nur mit GIS-technischen Möglichkeiten (DGM1) einigermaßen erfassen kann! Per Besuch vor Ort geht das nicht! Geotechnisches Sperrgebiet! Luftbild: frühestens alle 4 Jahre gute, verwendbare und lagetechnisch valide Luftbilder! Wenn die da sind, auch wieder überholt! Aber seitens der Datenfreigabe bietet Brandenburg viele weitere Möglichkeiten, also diese nutzen! Das ist aber eine Sache, die nicht jedem liegt, vielleicht auch nicht jeder kann. Ich mache es aber gerne, weil ich auch ein entsprechendes Interesse habe…
Das ganz, ganz kleine Stückchen, was ich mir vom OSM-Kuchen nehme, ist mein paralleles Eisenbahninteresse… Hier geht es nicht um das Ganze, sondern nur um Grundzüge…