Nutzung von Sentinel-Daten: Cottbuser Ostsee

Hallo zusammen,

soweit ist mich hier belesen habe, Sind ja die Sentinel-Sat-Bilder nutzbar: Sentinel-2 - OpenStreetMap Wiki

In JOSM ist das auch auswählbar. Aber wie bekomme ich einen ganz bestimmten Stand?

Ich hätte gerne den Datenstand 28.1.2024 (oder jeweils danach)

Warum das Ganze? Die Sentinel-Daten sind die ersten, die den Cottbuser Ostsee in seiner jetzigen Ausdehnung zeigen:

Der ist nun ein “klein wenig” größer als bisher erfasst. In der Bildflugplanung Brandenburgs ist der Bereiche erst 2025 an der Reihe…

Falls Du keine bessere Lösung findest: Einfach nen Screenshot machen und den in JOSM einbinden.

Im oben verlinkten Wiki steht:

The following links are for preview only and are not licensed for OSM use.
(…)

  • Sentinel-hub EO browser

License

Non-commercial use and media: The use of EO Browser application is free of charge for non-commercial use and any use in media.
CC BY 4.0 license: Data exported from EO Browser can be used under CC BY 4.0 license. Please mention Sentinel Hub EO Browser along with the relevant data collection in the credits.

Quelle: https://www.sentinel-hub.com/explore/eobrowser/

Somit bleiben die unter “Usage” genannten Möglichkeiten.

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@whb
Danke… Also nein…

Dann werde ich mich anders annähern…

  1. DGM1 (=nutzbar)
  2. Wasserstand ist. z.Z. bei 60m NHN
  3. mit QGis die Umrissgeometrie aus den DGM1-Daten ermitteln
  4. JOSM: diese mit Geometrie ersetzen reinoperieren…

Sven

Der “Copernicus WMTS” ist gut, siehe Wiki. :smiley:

Als TMS verwendbar:
https://sh.dataspace.copernicus.eu/ogc/wmts/[YOUR_INSTANCE_ID]?LAYER=RGB_11_8_3&SERVICE=WMTS&VERSION=1.0.0&REQUEST=GetTile&TILEMATRIXSET=PopularWebMercator256&TILEMATRIX={z}&TILECOL={x}&TILEROW={y}

Für die YOUR_INSTANCE_ID ist eine Registrierung notwendig.
Hier habe ich den “Sentinel-2 - L1C - RGB (11,8,3)”-Layer verwendet, gibt aber noch 48 weitere. Benutzerdefinierte Layer sind auch möglich, u.a. zur Angabe des Datums bzw. Zeitraums und der Bewölkung.

Deine Idee habe ich soeben ausprobiert:

  1. Aus den DGM1-tif-Dateien ein großes GeoTIFF erstellt (merge).
  2. Den See per r.lake mit Wasser gefüllt (60 m NHN).
  3. Vektorisiert (polygonize).
  4. Vektor aufgelöst (dissolve).
  5. Als Shapefile gespeichert und mit JOSM geöffnet.
  6. Artefakte manuell entfernt.
  7. Linien vereinfacht (max. 10 m).

Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es noch?

Hier das Ergebnis:


weiß = alt
blau = neu

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Mein Weg in Detail (ich brauche solche Daten auch für weitere Auswertungen):

  1. QGis
  2. Webatlas zur Orientierung
  3. Zoom auf den entprechenden Bereich
  4. DGM1 über WCS-Dienst für den Bereich laden [ACHTUNG!!] ab jetzt kein Zoom oder Verschieben der Datenebene!!!
  5. Warten…
  6. wenn Daten vollständig geladen, erscheint eine zunächst schwarze Fläche; Kommentar zuvor weiterhin beachten!
  7. WCS-Ebene als Geo-Tiff exportieren: ACHTUNG: drauf achten, daß nur der Kartenausschnitt exportiert wird!!! Ganz, ganz wichtig, sonst speichert man die komplette Datenebene: hier Land Brandenburg!!!
  8. WCS-Ebene entfernen…
    → Nun kann man arbeiten…

QGis und Rasterauswertung.

  1. Raster → Extraktion → Kontour
  2. Einstellung: alle 0,2m eine Linie bis 65m Z-Höhe begrenzt (Der Ostsee ist ja noch nicht voll, mittlerer Endwasserstand soll 62,5m NHN sein Diese Geometrien kann man nachnutzen…)
  3. Warten…
  4. entsprechende Höhenlinie auswählen: hier: 60,2m [das war/ist wohl der genaue Wert]
  5. die gewählte Kontur-Linie als Shape speichern

JOSM:

  1. Shape als separate Ebene laden
  2. betreffenden Bereich als eigene Ebene laden
  3. Shape-Ebene manuell bereinigen
  4. vorhandene Anschluß-Geometrien anpassen…
  5. Funktion in JOSM “Linie vereinfachen” nutzen: Offset: 1m
  6. mit “Geometrie ersetzen” die neue Geometrie auf eine vorhandene Historie übertragen!
  7. vollständig innerhalb liegende Geometrien hab ich mit einem, beim Key vorangestellten “flooded:” auskommentiert: Grund die wenigsten haben die Möglichkeiten und solches Wissen der Verarbeitung von Geodaten
  8. meine maximale Priorität ist: Erhalt der Historie der Objekte, so gut es irgendwie geht!

Am längsten dauert:

  1. Geotiff generieren
  2. Höhenlinien (=Kontur) generieren
  3. Daten mit JOSM anpassen.

Das ist mein Weg gewesen… Aber ich produziere dienstlich über diesen Weg vergleichbare Daten und da liebe ich QGis!

Ich brauch nur noch hochzuladen. Bis hierhin ist alles erledigt.

Das Schöne ist ja, man produziert eineindeutige Geometrien und selbst wenn man eine Karte im entsprechendn Bereich sieht und diese ist ohne Angaben, kann man sagen: → Quelle OSM!

Sven

PS: Hochladen erledigt!

[Edit] Ach ja vergessen: Nachtrag: damit dürften wir die die Ersten sein, die Deutschlands größten künstlichen See kartographisch darstellen! [/Edit]

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Wahnsinns-Arbeit! Sehr gut :smiley: Vielen Dank auch für die prima Doku! Da ziehe ich als Geoinformatiker meinen Hut.

“Ach ja vergessen: Nachtrag: damit dürften wir die die Ersten sein, die Deutschlands größten künstlichen See kartographisch darstellen!” ===> Das können wir echt mal an die große Glocke hängen :wink:

Guten Abend,

für den geneigten Interessierten ein paar schnelle Screenshots…

  1. eingefärbtes DGM1:

  1. Geländeschattierung mit Standard-Werten:

  1. Konturen (=Höhenlinien) mit 20cm Höhendifferenz: hier sieht man schön die künstlich gestalteten Uferbereiche: erkennbar an den parallelen Linien…

  1. vergleichende Gewässerhöhen


Hier wieder das zuerst gezeigte eingefärbte DGM1. Dazu:

  • blau: Rohdaten der Höhe 60,2m NHN (zu sehende Fragmente habe ich bereinigt, sonst siehe Beschreinung oben)
  • rot: Rohdaten der geplanten Endwasserhöhe von 62,5m NHN

Es ist immer der Südteil des Cottbuser Ostsees zu sehen. Der hier östlichste “Wurmfortsatz” das “Tranitzer Haff” (so soll es heißen), hat wohl noch kein Wasser, dauer aber nicht mehr lange…

Fazit es war schlußendlich die beste aller Möglichkeiten, die Gewässergeometrie auf diesem Wege zu ermittelen. Mit den Daten kann ich z.B. auch eine Tiefenlinie ermitteln: revant wäre der zu sehende Übergang des hellorangenen zum dunkelorangenen Bereiches: Flachwasserbereich zum Tiefwasserbereich: das ist um die 59,0 - 59.5m NHN

Geodatenauswertetechnische Grüße aus der hochdynamischen, landschaftsmäßigen Entwicklungsregion, der Lausitz,

Sven

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Glückwunsch für die gelungene Arbeit!!!

…Das ist Teil meiner beruflichen Tätigkeit, diese Daten für meine Kolleginnen und Kollegen bereitzustellen… :slight_smile:

Ich werde mal bei Gelegenheit vom Tagebau Jänschwalde den jetzigen Zustand zum späteren Vergleich auch mal als Geo-Tiff ablegen…

Im sächsischen könnte man das für Nochten und Reichwalde auch mal machen…

Sven