Neue Eisenbahnlinie in den besetzten Gebieten der Ukraine

Die Russen bauen in den besetzten Gebieten der Ukraine eine neue Eisenbahnlinie vom Gebiet Donetsk nach Mariupol. Diese soll den Nachschub unabhängiger von den Linien über die Krim machen. Nach Medienberichten wurde diese Eisenbahnlinie vor wenigen Tagen eingeweiht.

Diese neue Eisenbahnlinie ist noch nicht in OSM eingetragen, man kann aber in JOSM auf den ESRI-Satellitenbildern (nur dort) Teile der Baustelle finden, z.Zt. kann man von 47.6977/38.2272 nach 47.5178/38.0352 gehen.

Ich habe diese neue Linie nach den Satellitenbildern aufgenommen aber noch nicht eingetragen, weil dies evtl nicht erwünscht ist und möchte jetzt die Diskussion darüber eröffnen.

Da auch die ESRI-Daten vermutlich schon einige Monate älter sind, gibt eine Möglichkeit, an neuere Satellitendaten zu kommen und die in JOSM als Hintergrund einzubinden?

Eine gute Frage, allerdings sollte diese meiner Meinung nach nicht im deutschen Forum entschieden (und somit auch nicht wirklich diskutiert) werden.

In Help and support - OpenStreetMap Community Forum oder General talk - OpenStreetMap Community Forum oder sogar direkt in Україна (Ukraine) - OpenStreetMap Community Forum wäre sie meiner Meinung nach besser aufgehoben.

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Gut, dann werde ich sie im Ukraine-Forum einbringen.

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Sentinel-2 hat Bilder vom 2. Mai 2024, dort ist die komplette Eisenbahnlinie zu sehen:

Siehe:

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Sentinel-2

Diese neue Eisenbahnlinie ist noch nicht in OSM eingetragen, man kann aber in JOSM auf den ESRI-Satellitenbildern (nur dort) Teile der Baustelle finden, z.Zt. kann man von 47.6977/38.2272 nach 47.5178/38.0352 gehen

wurde das Kartierverbot für die Ukraine zwischenzeitlich wieder aufgehoben?

Wieso eigentlich nicht?
Wir mappen, was vorhanden ist.
Es mag seltene Ausnahmen geben.
Aber eine deutlich sichtbare und bekannte Eisenbahnlinie ???
Welche dramatischen Folgen sollte für eine Eintragung denn überhaupt denkbar sein, um auf die Idee zu kommen, man müsse das diskutieren?

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So etwas gab/gibt es?
Wer hat das festgelegt?
Wo kann man das nachlesen?

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Russian–Ukrainian_war

Diskussion zur Eisenbahnlinie:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Talk:Russian–Ukrainian_war#Questinoning_of_scope

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Es hat wohl schon Einträge gegeben, die wieder entfernt wurden.

Macht also z.Zt. keinen Sinn zu mappen.

Vielleicht gibt es dazu im Ukraine-Forum noch eine Antwort.

ok also ein selbsternannter Wächter sorgt dafür, dass die Russen nicht erfahren wo die Eisenbahnline, die sie gebaut haben wirklich verläuft, damit die von ihnen selber nicht zerstört wird
:thinking:
Ich find es seltsam

So etwas gab/gibt es?
Wer hat das festgelegt?
Wo kann man das nachlesen?

Die Community in der Ukraine hat darum gebeten, dass nicht-Ukrainer doch
bitte das Mapping unterlassen sollen:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Russian–Ukrainian_war

Das hat verschiedene Gründe. Einmal gibt es in der Ukraine selbst auch
politischen Druck, eine Zeitlang fürchtete die Community, dass die
Regierung OSM komplett verbieten würde, weil bestimmte
sicherheitskritische Einrichtungen gemappt waren. Andererseits gab es
jede Menge “Katastrophenmapper” auf der Welt, die, kaum dass sie in
ihren Nachrichten von der Zerstörung einer Brücke hörten, sofort mit dem
Mappen anfingen - ohne jede Ortskenntnis, Hauptsache man ist der erste.
Und dann gibt es natürlich immer noch russische Einflussnahme oder den
Verdacht derselben.

Als jemand “von außen” kann man da eigentlich immer nur alles falsch
machen. Selbst wenn Du eine Eisenbahn auf dem Luftbild siehst - das
könnte auch eine Propaganda-Eisenbahn einer Kriegspartei sein und Du
machst OSM durch Deine Aktion zum Instrument einer Seite.

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Macht der Status-Quo (Nur Ukrainer dürfen innerhalb der ukrainischen Grenzen von vor dem Krieg mappen) nicht genau so OSM zum Instrument einer Seite? Wie wollen denn Ukrainer auf dem ukrainischen Gebiet, was seit langer Zeit russisch kontrolliert ist “Ground truth” mappen?

Und wenn dem sop wäre, wäre das eine Entscheidung der ukrainischen Regierung, die man hinnehmen muss. Genauso wie China OSM blockt, weil in OSM Dinge sind, die in China illegal sind. Oder darf ich jetzt Grenzen verschieben, damit OSM in China legal ist und damit in Indien und den Philippinen illegal wird? Nein, OSM hat sich da eine Regel gegeben, diesen Grenzen folgen wir. Punkt. Wenn jemandem diese Grenzen nicht passen, dann lebt OSM mit der Konsequenz.

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Das Problem ist, dass OSM keine Regeln für Gebiete mit aktiven Feindseligkeiten hat. Seit der Gründung der OSM hat es keinen Präzedenzfall für militärische Aktionen dieser Größenordnung gegeben. Schauen Sie sich Bachmut an – dort gibt es buchstäblich kein einziges intaktes Gebäude mehr. Was können Sie unter solchen Bedingungen abbilden? Welchen Sinn hat es, ein Objekt zu kartieren, wenn es morgen zerstört werden kann?

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Ich glaube, der Gedanke war mehr so: Die Leute in der Ukraine haben genug Probleme jetzt, da wollen wir nicht noch eins draufsatteln indem irgendwelche Schlaumeier aus sicherer Entfernung von vagen Luftbildern aus den Fernsehnachrichten irgendwelche zerstörten Sachen mappen und stolz “erster” rufen :wink: und solche gibt es leider dutzendweise in OSM.

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und diesen Gedanken unterstütze ich völlig und auch neue Minenfelder und Panzersperren sollten nicht als barrier=irgendwas eingetragen werden.
Nur hat weder dieser Gedanke noch der Sinn des ukrainischen Appells etwas damit zu tun, neu errichtete, nicht geheime Dinge zu mappen.
Der ukrainische mapper, der Neueitragungen löscht, trägt andererseits russische Flugplätze ein. OSM wird also das Instrument einer Seite, streiten wir das nicht ab sondern gehen wir also mal davon aus, dass es die richtige Seite ist.

im ukrainischen Forum schrieb schneibva u.a.

Ukrainian laws prohibit the dissemination of such information.

worauf Friendly_Ghost antwortete:

Ukrainian law is not enforced in occupied territories, nor does it apply to OSM, which is not based in Ukraine. It only applies to people in (unoccupied) Ukraine who want to map things.
Nonetheless I agree that there’s no point in mapping war zones, as there is a lot of false information and the situation on the ground can change rapidly.

Diese Antwort wurde als “unangemessen” geflaggt und versteckt.
Kann mir jemand erklären, was an der Antwort unangemessen sein soll?

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Ich denke schon, dass OSM unbedingt unparteiisch bleiben sollte. Wenn man sich auf eine Seite stellt bedeutet das auch, dass man die andere Seite abwertet bzw. ausschließt. Der Sündenfall war ja leider schon da mit der Krim, aber noch kann man das als einmaligen Fehler begreifen und nicht als neue politische Position, dass man nach Belieben von der ground-Regel abweichen kann, wenn es der eigenen politischen Lesart entgegen kommt.

Und die Russen löschen wieder die ukrainischen Angaben … etc … etc … etc

das sollte am besten der flagger erklären