Erfassung von Naturwaldflächen und NSGs

Es gibt sie wieder, die Wald- oder Eichelschweine…

In Spanien und Portugal sowieso schon immer.
Das Tagging dieser halboffenen Landschaften, ob nun die Dehesas in Spanien oder die Baumsavanne in Afrika ist weltweit ein Problem.
Ersteres ist eher ein landuse=*, das zweite natural=*, aber weder landuse=forestry noch natural=wood allein passen.

sorry, ich meinte hier in Deutschland.

Das Tagging dieser halboffenen Landschaften, ob nun die Dehesas in Spanien oder die Baumsavanne in Afrika ist weltweit ein Problem.
Ersteres ist eher ein landuse=*, das zweite natural=*, aber weder landuse=forestry noch natural=wood allein passen.

Wieder ein Indiz, dass natural und landuse sich nicht gegenseitig ausschließen sollten …
Hast du unkompliziert Links zu Dahesas oder Baumsavannen zur Hand? Mich interessiert, wie da getaggt wird, finde es aber sicher auch selbst, mit etwas Suche …

Von der Problemstellung her gesehen ist es wie der Hutewald, der Auwald mit extensiver Nutzung der Hölzer, der Entwicklungsnationalpark, der Sumpf/das Moor mit Nutzung der Rietgräser, extensiv beweidete Heideflächen … es gibt viele Beispiele für uneindeutige Flächen und es sind nicht nur Wälder.

Ich frage mich inzwischen, ob man beim Naturwald mit dem eingeführten tag managed=* die “menschliche Steuerung/Einflussnahme” feiner beschreiben kann und so den Besonderheiten dieser Flächen besser gerecht wird.

Wiki sagt, natural=* kann mit managed=* differenziert werden, erst wenn es um kommerzielle Nutzung geht sollte man zu landuse=* greifen.

Darum sehe ich, immer in Kombi mit
natural=wood,
mehrere Abstufungsmöglichkeiten:
managed=no (z.B. Kernzone, keine Eingriffe)
managed=extensive_forestal (neu - forstlich extensive Eingriffe)
managed=scientifc (im wiki entdeckt - wissenschaftlich geleitete Eingriffe - passt für Nationalparks auf vielen Flächen gut!)
managed=safety_only (neu - für reine Wegesicherung - jetzt geht mir der Gaul durch :crazy_face:)
managed=yes (für alle Fälle die nicht klarer zugeordnet werden können, die aber sicher “nicht kommerzielle Forstwirtschaft” und sicher “menschliche Eingriffe/Steuerung” aufweisen)
Mit Semikolon getrennt können auch mehrere Werte verwendet werden, was für das ein oder ander Waldstück evlt. ein Vorteil ist.

Erst sobald die Flächen klar kommerziell bewirtschaftet werden kommt zu
natural=wood der key
landuse=forest dazu und
managed=* wird konsequent vermieden (Konvention aus wiki).

Insgesamt frage ich mich auch, ob das alles praxisrelevant für eine Karte ist (grüne Fläche mit einheitlichen Baumsymbolen reicht meistens), andererseits darf man ja mappen, was einen interessiert - und das tut es mich.

off-topic:
Echt? Wo gibt es in D wieder glückliche Schweine die in den Wald dürfen? Bei dir auf der Alb?

Ich hab das mal in den Marken in Italien erlebt. Die Ferkel hatten so viel Platz, dass sie nicht mal kapiert hatten, dass ihr Gelände hinter dem Bach noch weiter geht :laughing:. Und es ist eine echt Freude zu beobachten wie sie wühlen, galoppieren, sich suhlen

Es gab eine längere Diskussion zu den lichten Wäldern in https://community.openstreetmap.org/t/new-tag-for-light-forests/8004.
Ich habe daraus den subtag wood:type=light_forest entnommen.

Hmm, ist das nicht deutlich zu kompliziert. Sowohl für den Mapper als auch für den Auswerter.

Bestens, danke für den Hinweis auf diese Diskussion (mit den Links dort)! Es gibt überall auf der Welt Flächen, die sich einer eindeutigen Bestimmung entziehen und fein abstimmbare Lösungen brauchen - so habe ich es beim ersten Überfliegen verstanden.

Kompliziert will ich es ebenfalls nicht, aber auch nicht zu simpel. “Einfachheit” und “Differenzierung” sind aus meiner Sicht die zwei Werte, zwischen denen das konstruktive Spannungsverhältnis (ausgehaltene Spannung) gefunden werden muss. Darum ringen wir in OSM in fast jeder tagging-Diskussion.

Eine Strategie die gut funktioniert, sehe ich darin, die Haupttags möglichst einfach zu fassen und die Differenzierung in untergeordneten tags zu leisten. Beim tag museum=apis_mellifera habe ich das mal durchdiskutiert, hat ganz gut geklappt (ist allerdings auch so ein Nischenthema, dass es niemanden aufgeregt hat - das könnte beim Wald anders sein)

Was mich an meinem eigenen Vorschlag auch stört: managed=* steht auf der gleichen Bedeutungsstufe wie natural und landuse. Weil ich schon behauptet habe:

Verschiedene keys, sollten meiner Meinung mit dem “nichausschließenden oder” (Disjunktion) verbunden sein.

sollte ich managed nicht als key sondern als subkey sehen. Weil managed=* für die Differenzierung von natural-tags verwendet und bei landuse-tags nicht verwendet werden soll, ist es ein Logikbruch, es auf dem gleichen Level zu belassen.
Besser strukturiert wäre für mich, mit Vorsicht formuliert, denn wirklich durchdrungen habe ich die Systematik noch nicht, wenn man managed=* hierarchisch herunter stuft:
natural=wood
wood:managed=no/yes/scientific/extensive_forestal/…

Ideal finde ich, wenn man über die Haupttags “grob” bestimmt, was otg der Fall ist. Hier ist eine klar ausschließende Entscheidung zielführend “entweder ist das eine ODER das andere der Fall, NIE beides”, sonst verstrickt man sich zu schnell in der Kompelxität. “Wald oder Wüste”
In den folgenden Schritten kann man (muss man aber nicht) über untergeordnete tags “fein” dimmen/tunen/regeln, was die Besonderheiten, Details der Situation vor Ort ausmachen. “Ja Wald, und zwar so und so und so, …”
Wenn die Differenzierung z.B. mangels Fach- oder Lokalwissen nicht möglich, in der Erfassung zu aufwändig, in der Abschätzung per Luftbild zu unsicher … ist, sollten die Haupttags trotzdem auch solo funktionieren. Dann ist zwar weniger genau, aber nicht falsch gemappt. (hier wären wir mit landcover klar im Vorteil … aber gut, das ist durch, habe ich gelernt)

(Edit: mit “subkey” konkretisiert was ich meine)