Anzahl der Fahrspuren (lanes), wenn diese nicht markiert sind?

In josm einen way zeichnen vom linken Rand zum Rechten und im measure Addin die Breite der Straße ablesen. Aufwand ist was anderes :wink:

Ich schrieb nicht umsonst „vor Ort“, denn ich bin mir sicher, dass die meisten lane=*-Tags vor Ort über SC ergänzt werden. Und auch wenn es Apps dafür gibt, lässt sich die Breite vor Ort nicht wirklich verlässlich und halbwegs präzise ermitteln, alleine schon, weil sie im Verlauf der Straße doch recht ordentlich schwanken kann, was ich persönlich vor Ort aufgrund der Perspektive normalerweise kaum bemerke. Das ist zumindest meine Erfahrung. Kann gut sein, dass Andere das besser hinbekommen :person_shrugging:t2: Bevor ich da aber die Breite schätze, würde ich mir persönlich eher zutrauen, die Spuren schätzen, weil mir das leichter fällt.

Mit einem Luftbild sieht das anders aus, da messe ich eigentlich immer die Straßen- und Wegesbreite.

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Ich hab hier gestern einen Kollegen entdeckt der meinte, weil die Landesstraße nur 4 Meter breit ist und zwei Fahrzeuge sich nicht begegnen können ohne dass einer ins Bankett ausweichen muss, könne die Landesstraße nur highway=unclassified sein: https://www.openstreetmap.org/changeset/155683423

Ich hab den Änderungssatz revertiert und den Kollegen darauf hingewiesen dass Ausbauzustand != Verkehrsbedeutung, gleichzeitig neben dem ohnehin schon vorhandenen width=4 ein lanes=1 ergänzt. Im weiteren Verlauf zweigt eine Kreisstraße ab, die noch schmaler ist (3 Meter) und die ich deshalb von lanes=2 auf lanes=1 runtergesetzt, denn wenn dort zwei Autos einander vorbeikommen muss einer zurück bis zum letzten Waldweg (zum Glück ist der Verkehr auf dieser Kreisstraße sehr, sehr schwach).

In dem Punkt widersprechen sich deutsches und englisches Wiki: das deutsche Wiki sagt, dass bei schmalen Straßen, die nicht Einbahnstraßen sind, nur width= und kein lanes= ergänzt werden soll, das englische Wiki enthält keine derartige Aussage…

Ob eine 4 m breite Landesstraße wirklich secondary ist, darüber kann man wohl streiten. Die Verkehrsbedeutung kann nicht sonderlich groß sein, sonst wäre sie besser ausgebaut. Eine regionale Verbindungsfunktion soll sie wohl aber dennoch erfüllen, sonst wäre sie nicht Landesstraße. Ich hätte sie als Kompromiss vermutlich auf tertiary gesetzt.
Wie genau sind denn die 4 m? scheint mir eher noch weniger zu sein.

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Es gibt von der Straße Bilder auf Mapillary (da sieht man sogar einen 2,55 Meter breiten Traktor zum Vergleich). Von meinem Bauchgefühl würde ich sagen, die 4 Meter sind sehr genau. Ich musste mit meinem nicht sehr breiten Auto hier aufs Bankett ausweichen. Schmaler als 4 m ist die Straße aber sicher nicht.

Was soll diese Information nützen? Sie stimmt ja nicht mal. Oder steht dort, dass der Gegenverkehr warten muss, weil es nur eine Spur gibt. Ich lösche so eine offensichtlich falsche lanes-Angabe, wenn ich sie sehe.

Das meinte ich damit, dass die lanes-Angabe so unterschiedlich interpretiert wird, dass die Daten einfach nutzlos sind.

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Moderne Fahrzeuge müssen dank unserer EU-Bürokraten mit Spurhalteassistenten ausgestattet werden. Ich habe so ein Fahrzeug noch nicht gefahren, habe aber gehört, dass diese Fahrzeuge bei schmalen Straßen das Fahrzeug in die Straßenmitte und damit genau in den Gegenverkehr lenken, weil sie nur darauf programmiert sind, die Spur zu halten, koste was wolle. Es ist so wohl schon seit Einführung dieser Verpflichtung zu hunderten Frontalkollisionen aufgrund von amoklaufenden Spurhalteassistenten gekommen.

Bei lanes=1 könnte nun so ein Spurhalteassistent sagen “die Straße ist schmal, hier nicht die Spur halten” und dem Fahrer erlauben, seitlich ins Bankett zu fahren.

Der Spurhalteassistent wird lanes=1 niemals nutzen… das läuft komplett auf Kamera Erkennung. das wäre viel zu gefährlich auf Basis der Kartendaten zu nutzen.

OT:
ich kann dir von meinem Auto sagen, dass sich das nicht mittig hält aber versucht einen Mindestabstand von 20 cm nach rechts zu halten. man merkt aber bei meinem sobald er ein Auto erkennt das entgegen kommt, dass dieser Mindestabstand nicht mehr greift und er auch etwas weiter nach rechts ausweicht. wenn das Fahrzeug vorbei ist geht er automatisch wieder zurück in den Mindestabstand. (und wenn es ihm zu knapp in der Berechnung wird, meldet er auch frühzeitig dass er den Spurhalteassistenten deaktiviert mit genügend Zeit selber noch beizulenken)

Wenn es da Fahrzeuge gibt die auf einer “einspurigen” Straße immer mittig in einer Spur fahren ohne dass es als Einbahnstraße gekennzeichnet / erkannt wurde, würde ich dort niemals den Spurhalteassistenen nutzen :face_with_raised_eyebrow:

OT:
Das ist eine Falschinformation.
Der Spurhalteassistent fordert immer noch, die Hände am Lenkrad zu halten, andernfalls kommt eine Warnung.
Er zieht mich nach rechts, wenn ich bei Gegenverkehr über den (vorhandenen) Mittelstreifen fahre und er bremst mich auf schmaler Straße rechts zwischen zwei parkenden Fahrzeugen, wenn ein Fz entgegenkommt.
Ich habe es lieber noch nicht ausprobiert, aber bei lanes=1 und Gegenverkehr legen die Assistenzsysteme eine Vollbremsung hin.

Wenn so eine Kollision passiert, hat ein (vermutlich unzurechnungsfähiger) Fahrer alle Assistenzsysteme übersteuert.

m.E. ist es klar, dass diese Straße keine “secondary” ist, mit Limits von 10km/h (laut Mapillary Bild) und zuwenig Platz für Begegnungsverkehr. “tertiary” wäre eher schon eine Ausnahme, aber noch vertretbar, sonst in der Tat unclassified.

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Die 10 km/h waren nur vorübergehend wegen Asphalterneuerung, die sind natürlich wieder weg. Regulär gilt hier Tempo 70.

Die 10 km/h waren nur vorübergehend wegen Asphalterneuerung, die sind natürlich wieder weg. Regulär gilt hier Tempo 70.

secondary halte ich trotzdem für zuviel

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Was mir immer häufiger begegnet sind unvollständige Markierungen, wo z.B. der Mittelstreifen zwischen den beiden Gradeausspuren fehlt (zum Teil sind noch Pfeile vorhanden) aber die Linksabbiegespur und der Fahrradstreifen mit (gestrichelten) Linien markiert sind. Was ist das dann? lane_markings=partly?

Genaugenommen wären das dann 2 markierte Spuren (Fahrradstreifen zählt ja nicht) und Du gibst mit width:lanes=X|Y das so an, dass klar ist, dass die eine Spur so breit ist, dass dort zwei Autos nebeneinander fahren könnten.

Fahrradstreifen zählen nicht zu lanes=* zu width:lanes=* (plus dem allgemeinen width=* allerdings schon.
Jetzt muss ich wirklich mal darauf achten ob noch zumindest Pfeile auf der Fahrbahn vorhanden sind.
Aus der Schweiz kenne ich auch Beispiele mit fehlemdem Mittelstreifen aber Fahrradschutzstreifen auf beiden Seiten. Wie solle ich das denn mit dem :lanes tagging darstellen?

lanes=1
lanes:both_ways=1
width:both_ways=4
width:forward=1.2
width:backward=1.2
bicycle:forward=designated
bicycle:backward=designated
cycleway=lane
cycleway:lane=advisory

Wobei aber Pfeile ohne Spurmarkierungen nur eine Empfehlung sind sich dort einzuordnen - also resultieren daraus keine richtigen Spuren.

Gibt es in Deutschland auch. Habe ich heute noch benutzt. Wurde hier getaggt mit:

cycleway:both=lane
cycleway:both:lane=advisory
lane_markings=no

Ob das sinnvoll/korrekt/vollständig ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Intuitiv erscheint es mir widersprüchlich, dass es für Radfahrer je eine lane geben soll, ohne dass es lane_markings gibt - aber welche Details sind in OSM schon intuitiv geregelt? :upside_down_face:

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lane=* beschreibt nur die allgemeinen Fahrspuren und nicht die speziellen für Rad- und Motorradfahrer.
lane_markings sollte dann auch nur die Leitlinien zwischen den allgemeinen Fahrsspuren meinen. Sonderfahrstreifen ohne eigene Markierung kann es doch garnicht geben.

Eventuell ist divider=no die Alternative oder wir bleiben beim guten, alten change=*.

für OSM gilt aber auch:

Verkehrsbedeutung != offizielle Kategorie

es besteht zwischen beiden eine starke Korrelation, aber kein zwingendes Muss.