Wo kann man die Odbl ablehnen???

Jetzt juckt es mich aber doch in den Fingern.

Zu behaupten, dass die OSMF von vorne Anfangen müsste ist schon ziemlich absurd. Natürlich kann sie eine neue Datenbank aufmachen. Aber sie kann doch auch versuchen, möglichst viel weiterzuverwenden.

Überleg deinen Vorschlag doch mal genau: Man macht ne Neue DB auf. Natürlich fragt man dann, welche Mapper ihre Daten spenden würden. Das Ergebnis ist zu 100% das Selbe, wie wenn man die alte DB behält und die Daten wegwirft, derren ersteller nicht zustimmen - was übrig bleibt sind beidesmal Die und nur Die, Die zugestimmt haben.

Es klaut hier doch niemand Daten. Jeder kann zustimmen (oder es nicht tun). Wer nicht zustimmt versuche eben sein eigenes Projekt zu machen. Sind es zuviele, dann mag sich die OSMF vllt sogar nochmal umentscheiden. Es ist nunmal so, dass das Projekt auf irgend eine Art jemandem gehört. Derjenige zahlt die Server, betreibt die Homepage, wartet die Datenbank, kümmert sich um die ganze Benutzerverwaltung und so - und Derjenige kann eben entscheiden, was mit dem Projekt geschieht. Es ist ja nicht so, dass das Projekt Dir oder mir gehören würde, wir machen nur mit. Wir müssen nicht mit Ihnen einer Meinung sein, aber irgend eine Entscheidung muss nunmal getroffen werden und irgendwer wird immer dagegen sein. Und demjenigen steht es genauso frei das Projekt zu verlassen, wie es ihm vorher frei stand, mitzumachen.

Entscheidungen müssen getroffen werden, das ist richtig. Entscheidungen über Lizenzänderungen können nur die Urheber der Daten entscheiden. Und das sind die Mapper, nicht die OSMF.

Bikeman, hast du dir mal den vorgeschlagenen Prozess angeschaut? Was meinst du was die OSMF zur Zeit mit der “Wo kann man die OdBL annehmen” frage gerade macht? Sie fragt alle mapper als Urheber der Daten ob sie dem Lizenzwechsel zustimmen, da in der Tat nur die einer Relizenzierung zustimmen koennen. Und zwar jeder genau nur fuer seine Daten und sonst keine. Was die OSMF hingegen selbst entscheiden kann (und nach 3 Jahren reiflicher diskussion auf allen moeglichen Kanaelen getan hat), ist ob sie alle mapper nun fragt ob sie einem Lizenzwechsel zustimmen werden. Was die OSMF dann ebenfalls selbst entscheiden kann ist ob sie dann die Daten fuer die die Mapper ihr das Recht zur Veroeffentlichung unter der ODbL eingeraeumt haben, tatsaechlich auch unter die OdBL stellt und / oder wie lange sie ihre Serverresourcen dafuer verwendet weiterhin eine CC-BY-SA datenbank zu betreiben. Das die OSMF die Resourcen fuer immer (so lange es sie gibt) bereitstellt um eine Kopie des CC-BY-SA planet files zu hosten hat sie ja bereits klar gestellt.

Wann (und ob) der Wechsel von CC-BY-SA zur ODbL auf den OSMF servern geschieht wird die OSMF erst dann Entscheiden wenn sie ein klareres Bild davon hat wieviele Mapper ihr eben das Recht zur Relizenzierung eingeraeumt haben. Es steht auch noch durchaus im Raum diese Entscheidung dann per demokratische Abstimmung unter allen Aktiven Mappern geschieht, nachdem sich jeder ein Bild zu den Konsequenzen auf Basis der Fakten wer einer Relizenzierung zugestimmt hat, gemacht hat.

Tja, mir kommt mal einfach so vor, dass die Supporter der Odbl vor allem jene sind, die kommerzielle Interessen haben.

Die groeßte Bevormundung, ist ja das neue Mapper die Odbl NICHT ablehnen koennen, sondern gezwungen sind ihr zuzustimmen!!!
Sprich es braucht schon einen Ablehnbutton, alleine weil sonst nur alte Mapper die Moeglichkeit haben, die Odbl nicht zu akzeptieren.

IMHO wird es Zeit hier einen Split durchzufuehren, da die OSMF scheinbar nicht gewillt ist neuen Mappern die Chance zu geben, die Odbl abzulehnen.

Ich möchte folgende Gegenfragen stellen:

  1. Ich vermute, Du hast bei der Umfrage nicht teilgenommen – jedenfalls finde ich Deinen Namen nicht in der Liste der Teilnehmer. Warum hast Du nicht teilgenommen?

  2. Bist Du Mitglied der OSMF? Als solches könntest Du Dich selbst zur Wahl stellen und wenigstens an der Wahl teilnehmen.

  3. Hast Du schon mal was von repräsentativen Umfragen gehört? Die Doodle-Umfrage ist – eben eine Umfrage. Da wurde doch nichts entschieden. Es wurde doch nur versucht, ein Meinungsbild zu erfassen. Die Teilnehmer wurden zwar nicht explizit ausgewählt – wie bei einer repräsentativen Umfrage – dafür konnte aber jeder mitmachen, vgl. Frage 1.

Tja, ist doch ziemlich klar, dass bei doodle zumindest der abgestimmt hat, der aus der Odbl Vorteil zieht, den Rest hat eine Umfrage Wasweißich nicht interressiert.

Das einzig relevante waere, wenn man bei Josm und Potlatch, nach einloggen eine Umfrage haette, so gaebe es ein repraesentatives Ergebnis auf breiter Basis. Solange man nur zustimmen kann, ist es eine Bescheißerei von hinten bis vorne (vor allem weil psychologisch einfach mal zugestimmt wird, wenn keine Alternativen da sind).

Diese umfrage war nie repräsentativ, da sie manipuliert werden konnte. Ich hab da gut 7 mal abgestimmt mit Benutzernamen wie “diese umfrage” “ist scheiße”. Dauerte dann etwas bis jemand diese gelöscht hat. Wenn ich da hab manipulieren können, dann die Befürworter der neuen Lizenz auch. Mit glaubwürdigen Benutzernamen und etwas Zeit wäre es ein leichtes gewesen, das Ergebnis auch in die andere Richtung zu drücken :smiley:

Besser wäre eine Accountgebundene Umfrage gewesen wo sich auch nur die Leute daran beteiligen dürften, die sich 1 Monat vor der Umfrage erstmalig angemeldet haben. Das wäre repräsentativ gewesen. Eine Stimme per Person und information über diese Abstimmung multilingual in zig Sprachen und die neue Lizenz übersetzt in X Sprachen und eine Zusammenfassung was sich ändert und was gleich bleibt mit paar Praxisbeispielen welche die Pro und Kontras aufzeigen.

Aber für genau soetwas war man nicht fähig.

Da stimme ich dir zu 100% zu…

Gibt es irgendeinen Hinweis für diese These oder habt ihr das nur ausm Kaffeesatz?

Wenn der Einsatz von DRM-Systemen (die genau das Gegenteil von “offen” und “frei” sind) ausdrücklich erwähnt ist, kann ich auch nur kommerzielle Interessen dahinter vermuten.

die Datenbank wird nicht durch DRM Systeme geschützt werden. Diese MUSS sogar in normaler Form weitergegeben werden. Ich kann auch heutzutage schon DRM geschützt OSM Karten bei ebay vertickern

Damit habe ich kein Problem, da ich davon ausgehe, dass es dadurch für mich nicht schlechter sondern besser wird. Ich kann nach wie vor beitragen was ich will. Ich kann von den vielen Daten und tollen Werkzeugen benutzen was ich will. Und für all das muss ich nichts bezahlen. Wenn jemand Anderes Geld mit den Daten verdient nimmt er mir oder dem Projekt ja nichts weg. Ja, vielleicht unterstützt er es sogar mit Daten und Geld so wie das Mapquest jetzt macht. Und wenn nicht, so stört mich das auch nicht. Genauso wenig stört mich jemand, der nur seine Fahrrad- oder sonstige Karte zieht aber nichts beiträgt. Denn auch er nützt dem Projekt indem er es bekannter macht.

Der Einsatz von DRM-System ist nicht “ausdrücklich” erwähnt, aber es gibt einen Passus in der Lizenz, der sich mit “technischen Massnahmen zur Zugriffsbeschränkung” befasst:

4.7 a. Mit der Ausnahme von Abschnitt 4.7b erlaubt Ihnen diese Lizenz nicht, auf die Datenbank, eine abgeleitete Datenbank, oder alle oder einen wesentlichen Teil der Inhalte irgendwelche Bedingungen oder technischen Beschränkungen anzuwenden, die die Maßgaben dieser Lizenz oder irgendwelche hierunter gewährten Rechte verändern oder einschränken, oder die geeignet oder gedacht sind, irgendjemanden daran zu hindern, diese Rechte auszuüben.

Das heisst also, DRM auf die Datenbank ist nicht erlaubt. 4.7b enthält dann die Ausnahmeregel über Paralleldistribution - da steht, Du darfst die Datenbank mit DRM verteilen, wenn Du parallel auch die gleiche Datenbank ohne DRM anbietest.

Das Lizenzthema ist für viele Leute ein Reizthema; viele haben eine negative Grundhaltung und sind gewillt, jede kleinste Information, die zu dieser Haltung passt, sofort als Wahrheit aufzunehmen und zu verbreiten. Du hast oben zwar rein grammatisch nicht behauptet, dass die neue Lizenz DRM auf der Datenbank erlauben wuerde, aber jeder, der etwas ungenau hinschaut - und davon gibt es genug - wird aus Deinem Satz gelesen haben: “Was, Bikeman2000 schreibt hier, die neue Lizenz erlaubt DRM! Boah! Genau das Gegenteil von frei und offen! Boah! Kommerzielle Interessen! Verrat! Verbrechen!”

Jeder, der etwas ueber die neue Lizenz schreibt, sollte nach Moeglichkeit wenigstens vorher ueberpruefen, ob er die Fakten richtig hat.

Bye
Frederik

Das siehst du zu primitiv. Sprich es wird dann zum Beispiel moeglich sein, GPS mit OSM Karten zu verkaufen, und updaten kann nur wer zahlt. Dies ist zurzeit nicht legal moeglich (man kann zwar fuer den Service Geld verlangen, aber User duerften die Updates untereinander tauschen - dies waere mit Odbl verbietbar/unbenutzbar).

man kann auch Flaschen gefüllt mit Berliner Luft kaufen ohne das jemand in Berlin das Ende der freien Luft befürchtet

Nein, zumindest waere dies rechtlich eine extreme Grauzone.

CCBYSA2.0 4. a) …" You may not distribute, publicly display, publicly perform, or publicly digitally perform the Work with any technological measures that control access or use of the Work in a manner inconsistent with the terms of this License Agreement."

Sprich, wenn eine Karte DRM geschuetzt ist, ist sie nicht mehr veraenderbar, kopierbar etc.

Dies kann für einzelne Karten sogar wünschenswert sein, beispielsweise eine auf OSM basierende Karte für spezielle Einsatzzwecke (Elektrizitätsversorgung, Feuerwehr, Militär, Polizei). Wollen wir einen Netzbetreiber, der OSM-Karten nutzt, dazu zwingen, dass er beliebige Änderungen an seiner firmeninternen Datenbank zulassen muss?

Wo ist das Problem? Wer so etwas dann kauft kann sich ja vorher informieren und weiß das dann und ebenso dass es auch kostenfreie Alternativen gibt.

Recht haben und Recht bekommen sind ja zweierlei Dinge. Wer würde bei Verstössen gegen die jetzige oder eine zukünftige Lizenz einen wahrscheinlich teuren Rechtsstreit mit unsicherem Ausgang finanzieren? Ohne diese Bereitschaft macht meines Erachtens eine Lizenz nicht viel Sinn.

Ich finde schon. Sonst hat es mit freien karten einfach nichts mehr zutun. Dein Beispiel dass die eigene Datenbank veroeffentlicht werden muss, trift jedoch auch (besser vorallem, da bei CCBYSA Grauzone) auf die odbl zu.
Wer keine offene Karte will, soll kommerzielle Karten verwenden, bzw sich seine Kartendatenbasis selbst aufbauen.

Ich unterstuetze OSM, weil es fuer mich eine freie Karte ist, das waere weder mit odbl noch mit PD fuer mich der Fall. Ich habe nichts gegen Kommerzielle Nutzung, aber etwas dagegen dass mit Odbl (bzw mit PD umso mehr) mir jemand diktieren kann was ich mit einem aus OSM erstellten Werk machen kann/darf und was nicht. Ich finde es einfach schon sehr verwunderlich, dass es so passiert ist in der Odbl. Aber gut, da wurden wohl die Anwaelte beim auflegen der Lizenz so hindressiert die Odbl zu verpfuschen.

Ich darf Dir versichern, dass ich nichts im Lizenz-Zusammenhang “primitiv” sehe (mit Ausnahme vielleicht von Leuten, die von einer “schwulen Lizenz” reden).

Zunaechst einmal sei gesagt: Nach uebereinstimmender Meinung der von der OSMF konsultierten Juristen in England und den USA ist die CC-BY-SA rechtlich nicht wirksam. Das bedeutet, dass alles, was einen Anbieter heute davon abhaelt, irgendwelche OSM-basierten, kostenpflichtigen, DRM-geschuetzten Datenupdates zu verkaufen, die Angst vor der schlechten PR ist. Rechtlich hat er, zumindest wenn er das in den USA macht, nichts zu befuerchten, wenn er die Lizenz ganz einfach missachtet.

Selbst wenn ich aber dem Buchstaben der CC-BY-SA gerecht werden wollte, so waere es ein leichtes fuer mich, genau das zu tun, was Du oben schreibst: Ich bringe einfach die Programmversion 1.0 mit der Datenbank 1.0 raus und verkaufe beides nur zusammen. Natuerlich stehen die Daten unter CC-BY-SA, aber jeder, der das Programm zum Lesen hat, der hat auch die Daten gekauft - also hat niemand gross Interesse am Tauschen. Wenn ich dann ein Datenupdate mache, bringe ich gleichzeitig die Version 1.1 des Programms raus und nehme dafuer von den Benutzern Geld, und achso, leider geht das Datenupdate nur mit der Version 1.1, natuerlich darf jeder die Daten kopieren, aber ohne Programmversion 1.1 hat er halt nichts davon.

Unter der ODbL sieht die Sache so aus: Wenn es sich bei dem Kartenupdate um eine Datenbank handelt - das waere z.B. bei typischen Garmin-Karten der Fall -, dann muss die Datenbank selbst in einer maschinenlesbaren Form unter ODbL bereitgestellt werden. Handelt es sich bei dem Kartenupdate um keine Datenbank - nehmen wir mal an, man wuerde gerenderte Kacheln auf das Geraet laden -, dann duerfen diese Kacheln zwar unter einen beliebigen Schutz gestellt werden, aber die dahinterliegende Datenbank muss in einer maschinenlesbaren Form unter der ODbL bereitgestellt werden.

Das ist die Besonderheit der ODbL gegenueber der CC-BY-SA. Die ODbL ist eine Datenbanklizenz; die CC-BY-SA schuetzt kreative Werke. Unser Projekt ist ein Datenprojekt, und wir sind Datensammler, daher passt die ODbL zu uns. Wir sind kein kreatives Kuenstlerkollektiv. Daher wollen wir nicht das schuetzen, was aus unseren Daten gemacht wird, sondern die Daten selbst. Die ODbL laesst daher bei den sogenannten “produced works”, also etwas, was ich aus OSM herstelle und was selbst keine Datenbank ist, die Zuegel etwas lockerer, und zieht sie dafuer bei den Daten selbst etwas fester.

Ein gutes Beispiel dafuer ist - und damit langweile ich einige sicher, weil es mein Standardbeispiel ist - das London-T-Shirt. Angenommen, jemand nimmt sich die OSM-Daten von London, bessert noch einige Luecken aus, erfasst ein paar fehlende POIs, rendert eine schoene Karte (waehlt sie so, dass sie auf dem T-Shirt gut aussieht) und druckt das ganze nachher auf ein T-Shirt, das er im Webshop fuer 20 Euro verkauft. Die aktuelle Lizenz, CC-BY-SA, fordert, dass das T-Shirt “frei” ist, d.h. jeder darf das T-Shirt-Design kopieren und z.B. das gleiche Shirt dann fuer 15 Euro verkaufen. (Streng genommen nur jeder, der das T-Shirt einmal kauft, ist ja klar, wie kaeme er sonst an das Design.) - Die Welt waere um ein freies T-Shirt-Design reicher (falls derjenige das unter diesen Umstaenden ueberhaupt macht), aber wir als Datensammelprojekt haetten nichts davon. Wir duerfen das T-Shirt einscannen und die zusaetzlichen POIs davon abmalen, ja danke. Umkehert ist es mit der ODbL: Hier ist das T-Shirt, weil keine Datenbank, ein “produced work”, und der T-Shirt-Hersteller darf das unter seinem Copyright verkaufen. Aber: Er muss nun seine verbesserten Daten herausgeben! Die Welt bekommt kein freies T-Shirt-Design, aber OSM bekommt verbesserte Daten.

Bye
Frederik