Wieso openstreetmap und nicht openmap?

komme gerade von einem “Reklameabend” für das mappen von Wanderrouten, Reitrouten und anderen Outdoorrouten zurück. Schön, dass man die Gelegenheit erhält, das Projekt vorzustellen, auch wenn der Einstieg immer noch “Hürdenreich” ist und die Unterscheidung in Datenbank und Anwendungen kein Selbstläufer ist.

Dabei stosse ich zum xtausendsten mal auf Vorurteile wegen den Namen des Projektes. Niemand von denen outdoorsportlern will Strassen eintragen - und es ist aufgrund des Namens manchmal eine harte Nuss zu erklären, dass Wandwege kein “Missbrauch” oder “Zweckentfremdung” des Projektes sind.

Die Frage, die mir heute Abend dauernt gestellt wurde: Wieso heisst das Projekt den Openstreetmap und nicht Openmap oder Mapipedia? Wieso werden Strassen so in den Vordergrund gestellt?

Da ich selbst keine (überzeugende) Antwort habe, werfe ich Sie hier einfach mal in die Runde :).

Gleich vorneweg: Historische Prozesse sind nicht gerade überzeugend für Neu- und Potentiellemitmacher.

Ach und wenn ich mal wieder den “ach das hatten wir doch schon xtausendmal” knopf drücke - ich persönlich hab die Frage noch nie mit jemanden diskutiert. Link und Hinweis weitergeben hilft.

Ist aber so.

Die Suchfunktion kannst du sicher genauso wie ich bedienen. :wink:

nur dazu müsste man ein wenig wissen, nach was man sucht. Ich hab natürlich vorher versucht, Threads zu finden, bekam aber keine Brauchbaren Ergebnisse. Projektname, alternative Openstreetmap, Name des Projektes, Namensdiskussion alles ausprobiert… und solche Diskussionen “verstecken” sich ja gerne mal in Threads die nicht auf den ersten Blick klar sind.

http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=26134&p=1

Grüße, Max

Danke maxbe. Auf die Idee das “street” in Gänsefüsse zu setzen kam ich nicht :slight_smile: Überzeugen tut mich die Diskussion aber nicht wirklich. Denn ich finde das Openstreetmap als Name vergleichweise unbekannt ist - auch weil ja die Produkte, mit denen der Nutzer in Berührung kommt, den Namen nur noch als Quellenhinweis tragen.

Den Hinweis dass man das S auch als “sourced” interpretieren könnte finde ich persönlich gut (opensourcedmap für OSM

Passend wäre eher OpenGeoData …

Gruß Klaus

Für eine Namensänderung müsstest Du aber die überzeugen, die schon dabei sind - und die haben sich alle dran gewöhnt :wink:

Also in meinen Augen ist der Zug abgefahren, das Kernprojekt heisst OpenStreetMap und da ist nix dran zu rütteln. Aber es gibt zum Beispiel genug Leute, die sagen “ich mache bei OpenSeaMap mit” und sich keinen Fatz für Strassen interessieren - trotzdem wird hinter den Kulissen die OSM-Datenbank benutzt.

Bye
Frederik

toc-rox: Das Kürzel OSM umzuinterpretieren ist jedenfalls ein Weg, der deutlich weniger Veränderungen erzeugt:)

Ich argumentiere aus der Perspektive eines Menschen in einer “weissen” Mappinggegend (kaum mehr als die Hauptstrassen wirklich gemappt) und will Leute zum mitmachen überzeugen, die alle so gut wie garnichts von der Openstreetmap kennen - auch weil sie schlicht und ergreifend noch nicht viel mehr als ein “Flickenteppich” ist.

Open(X)map und eine wesentlich stärkere Familienkennung scheint mir da einfach einiges zu erleichtern. (also openhorsemap openhikemap opentopomap openbikemap), dass habe ich mir für die nächsten Gespräche mal aufgeschrieben. Das scheint mir sich jedenfalls deutlich einfacher zu erklären.

Für mich intern nenne ich Überkategorie nun OSM - OpenSourcedMapdata daraus abgeleiteten Produkte Openhikemap und so weiter… wobei der Hinweis dass das meine Begriffe sind und sie anders heissen, natürlich nicht fehlt. Diejenigen die noch da sind und eben es schwierig fanden, dass zu verstehen, meinen jedenfalls dass es so total logisch zu erklären ist.

(Genausowenig wie übrigens der Hinweis, dass ich in keinerweise von irgendwem autorisiert bin sondern einfach selbst in einem schönen Projekt mitmache und meine eigenen Ergebnisse vorstelle - und daher auch nur meine Sicht der Dinge wiedergeben kann).

Und generell ist dass ja auch nicht besonders ungewöhnlich. Es gibt xtausend Konzerne, die Begriffe wie “Geschäftsfeld” verwenden und dann eine weitere Spalte mit den vom Geschäftsfeld verwendeten Handelsnamen haben.

Das finde ich eigentlich ziemlich bedenklich. In der Wirtschaft kann sich sowas ein Zulieferbetrieb leisten. Dem reicht es, wenn ihn seine potentiellen Abnehmer in der Branche kennen. Unser Zulieferbetrieb braucht aber ständig Nachschub an Mitarbeitern am Kernprojekt. Da wäre es schon gut, wenn das jeder kennen würde, der eines der Produkte daraus verwendet.

Ich hoffe allerdings, dass sich “OpenStreetMap” oder “OSM” so weit als Marke etabliert, dass keiner mehr fragt, was das eigentlich mal hiess.

Hmmm… wir haben auch sehr schöne Produkte mit anderem Namen und vermutlich will auch nicht jeder Open(X)map-Betreiber in die Familie einheiraten. Die Verknüpfung würde ich nicht machen.

Grüße, Max

tja ich finde, das ist einer der Open Source Probleme, dass sich die meist einfach nicht richtig “vermarkten” lassen können, jetzt mal im weitesten Sinne. Ganz ehrlich, ich find Openstreetmap auch einen furchtbar umständlichen Namen den ich auch echt ungerne in den Mund nehme. Es wäre schön wenn das Projekt einmal einen eigenen persönlciheren namen bekommen würde. OpenMap find ich z.B. besser aber leider auch recht unpersönlich und dazu immer noch unpassend (weil halt Daten und keine Map)

ABer hab keine Hoffnung dass sich da mal irgendwas bewegen wird, außer ein paar Leute denken scih mal einen tolen Namen aus und man benutzt den einfach statt Openstreetmap, egal wieviel die ganzen alteingesessenen meckern :slight_smile:

Ich denke, schreibe und sage schon lange OSM und wenn jemand wirklich nachfragt, dann halt OpenStreetMap - und dann kommt ein AHA :slight_smile:

Gruss
walter

Du unterschätzt massiv was eine Umbennenung für Aufwand verursachen würde (sowohl finanziell wie auch sonst), und das alles natürlich ohne Garantie, dass man nachher glücklicher ist.

Und das mit dem “tolen (sic) Namen” ausdenken ist auch nicht so einfach…

Man muss ja nicht immer alles gleich so grundsätzlich lösen. Das Kuerzel stärker zu betonen ist eine Idee, aber eine dämliche denn die hat bereits eine andere Insitution. also wäre ja wohl ein neues kuerzel angebrachter als ein neuer Name :slight_smile: OS heisst ja ordnance survei im englischsprachigem Raum und die geben hauptsächlich Landkarten raus. Mir war garnicht klar, dass das fuer den Newbie ein zusätzlicher Verwirrfaktor ist. In Deutschland heissen die Kartenverlage ja wenigstens total anders :).

Das zweite Möglichkeit ist ein Slogan, wie YourMap oder MapYourWorld oder was auch immer, dass auf den Sinn verweist. Ich hab allerdings keine wirklich griffige Idee und sowas entsteht ja am besten auch aus einer GEsamtheitsueberlegung.

Grundsätzlich finde ich, dass solche Fragen am sinnvollsten in einem Marketingteam bearbeitet werden und hoffe natuerlich, dass es die irgendwo gibt - und leider weis ich, dass gerade bei diesen Fragen ein Konsens meist nicht wirklich zu erzielen is

Ich wollte ja keine Namensdiskussion anstossen sondern einen Grund hören und mich vom Namen ueberzeugen lassen - oder zumindest erklären lassen, wie man den verständlich interpretiert. Das klappte nur so lala.

Wenn ich jetzt anfange sowas wie den Begriff OpenTJustKarta zu verwenden (Tjust ist a) die Gegend in der ich wohne und b) eine Abkuerzung fuer “Entdecke jetzt” auf schwedisch) kommt man dann mit irgendwelchen Regeln in Konflikt? (z.B. in Aufrufen, GPStracks und sowas zu speichern und die Abdeckung der OSM um das Gebiet Tjust (“openTJustkarte”) einzutragen?) Stelle mir dass in etwa so vor: lass uns gemeinsam eine OpenTjustKarte erstellen! und mit sowas an Vereine heranzutreten (Hintergrund sind xtausende overlays in googlemaps mit Dingen wie Skatebordbahnen, Badeplätzen an Seen, Hindernissen fuer Rollstuhlfahrer die natuerlich in keinen Zusammenhang stehen). Das davon natuerlich das copyright und auch der Hintergrund erklärt wird, ist selbstverständlich…

Ich finde, was die anderen Open(X)Maps dürfen, darfst Du auch.
Falls Du die OpenTjustKarte soweit von OSM entfernst, dass die Leute im OpenTjustKarte-Editor die OSM-Datenbank editieren, frag nochmal nach. Mit sowas gabs eher gemischt gute Erfahrungen in der Vergangenheit :wink:

Namen sind wichtig um Dinge voran zu bringen, den Wiedererkennungswert zu steigern und Menschen für die Nutzung und Zulieferung zu begeistern. OpenSTREETmap hat von Anfang eine viel zu einseitige Zielrichtung impliziert. Die Namensgebung rückblickend aus meiner Sicht ein Fehler. Jetzt läßt sich das aber kaum noch korrigieren. So wie Volkswagen sich VW nennt nenne ich OpenStreetMap nur OSM. In der Langform würde mir OpenSourceMap gar nicht so schlecht gefallen, wenn man bei OSM bleibt. Source unterstreicht den Charakter besser als Street. Auf die Geodatenbank zu fokussieren halte ich auch für einen Fehler. Die meisten von uns so auch ich mappen letztlich um Karten zu nutzen und nicht um eine Datenbank zu füllen. Auch wenn die Kartennutzung die Datenbank voraussetzt, liegt de Nutzen in der Karte und nicht in der DB.

“Natürlich” sollte man die Marke OpenStreetMap nicht misbrauchen, sprich andere Scheibweisen, für andere (nicht OSM) Projekte verwenden etc etc. Und “erlaubt” hat es OpenSeaMap mit Sicherheit niemand.

Historisch ist die Nähe zu OS (Ordance Survey) vermutlich Absicht von Steve gewesen, leider ist das Resultat von der Schlaumeierei, dass wir jetzt einen sehr gebräuchlichen Kürzel haben den wir offiziell “auf sich gestellt” nicht verwenden können.

Simon

Dass Kürzel im internationem Sprachgebrauch doppeldeutig sein können, ist ja nicht neues: https://de.wikipedia.org/wiki/OSM

Deine englischen Kartenverlage tauchen hier aber nicht auf. Und die Google-Suche findet ziemlich weit oben OSM - einen Online Soccer Manager, sonst nur “unser” OSM. Damit ist für mich OSM als geläufige Abkürzung für OpenStreetMap in der Internetwelt etabliert.

Gruss
walter

Ich halte dieses Problem für kaum der Rede wert. Klar muss man einen Satz dazu verlieren, dass sich OSM längst weit über seine Anfänge hinausgewachsen ist. Aber dann hat man wenigstens gleich einen Aufhänger, um über das rapide weltweite Wachstum zu reden. Und wenn man einem Publikum OSM vorstellt, dann demonstriert man doch normal sowieso die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten?

Für mich wiegt z.B. der in bestimmten Kreisen schon sehr wohl vorhande Wiedererkennungswert des Namens weitaus schwerer. Und von den Alternativvorschlägen, die genannt wurden, würde mich auch dann keiner überzeugen, wenn wir jetzt noch ganz am Anfang des Projekts stünden.

Arbeiten wir doch lieber daran, unser Projekt bekannter zu machen. Dann weiß irgendwann jeder, für was der Name steht. :slight_smile: Es verwechselt ja auch kaum mehr jemand Apple mit einem Apfelhändler…

Schau dir doch mal deine Signatur an :wink:

Ich hab mir mal das erste Planet File angesehen vom 1.5.2006: Auch da waren Radwege und Fussswege schon Bestandteil der “Strassenkarte”.

 osmfilter --out-key=highway planet-060501-FromLA2.osm
       6934     residential
       1449     unclassified
       1351     motorway
       1112     primary
        682     footway
        452     secondary
        298     trunk
        238     osmr:parking
         95     motorway_link
         36     traffic_signals
         25     cycleway      
         17     minor
         11     mini_roundabout
          5     footpath              ....

Auf 348 Wegen war horse=* eingetragen, auf 655 war foot=* gesetzt. Die frühesten Map Features von 2006 haben auch alle Wegarten berücksichtigt und halt das ganze andere Zeug, was ein Routenplaner so braucht: Orte, Postleitzahlen, Grenzen.

OSM war zuerst eine Karte für den Verkehr, aber ohne Beschränkung auf Fahrzeuge. Der Name war von Anfang an nicht so wirklich passend.

Eine Entwicklung “Autokarte → Auto+Rad+Wanderkarte” gab es nicht. Die Entwicklung sehe ich eher als “Verkehrsweg → Dinge neben dem Weg”. Neuerdings kümmern wir uns ja sogar darum, ob der Pfad einen Wald oder eine Wiese durchquert.

Grüße, Max