Wie Wehr mit Überlauf mappen?

Hi.

durch den Ort Scharzfeld am südlichen Harzrand fließt der Mühlengraben, dessen Wasser aus der Oder abgeleitet und dieser später wieder zugeführt wird und eine Mühle antrieb bzw. heute noch ein E-Werk antreibt. Bevor der Graben von der Südseite der dortigen Bahnstrecke nach Norden in den “Ortskern” führt, wurde sicherheitshalber noch eine Überlaufstelle (samt Wehr) angelegt, so dass dort Hochwasser abfließen kann.

Das Wehr ist geschlossen, aber nicht ganz “dicht” :wink:, so dass durch den Abflussgraben/das Abflussrohr nur ein kleines Rinnsal fließt.

Wie sollte diese Anlage am besten gemappt/getaggt werden?

Ergänzung: Die Frage bezieht sich ebenfalls auf den Ablaufgraben: dort fließt jetzt zwar nur das Undichtigkeitsrinnsal; aber er muss ja ggf. auch das Flutwasser aufnehmen können.

Fragt

tracker51

Eine ähnliche Frage stellt sich bei den Wehren an Oberharzer Wasserregal mit denen die Füllmenge der Gräben geregelt wird. Hier wurden die Wehre teilweise in den Graben eingezeichnt. Ich denke das Wehr gehört in den Ablauf (bei trackers Fall als Rinnsal bezeichnet)

Ich würde sagen so ist falsch: Das Wehr liegt nicht im Graben,
image
so kann man nicht erkennen was eigentlich gesperrt wird.

Ich würde denken es gehört in den Ablauf (direkt neben dem Graben).
image

Erläuterung (von Nordost nach Südwest ist der fast Höhenlinienparallele Wassersammelgraben .
Von Südost der Bach, dessen Wasser bei Bedarf eingesammelt wird und bei Überfluss durch den alten Bachlauf nach nach Nordwest abgelassen wird.

Die Situation im Oberharz ist allerdings oft auch komplexer, denn teilweise gibt es auch Wehre, mit denen das Bachwasser auch am Graben vorbei direkt in den Ablauf geleitet werden kann.

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Bei kontrolliertem Überlauf ist es waterway=canal & usage=spillway".

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Vielen Dank!

Dann wäre es

so

also in Deinem Sinne?

Fragt

tracker51

Anhand der Bilder würde ich sagen, es handelt sich dabei eher um ein Hubschütz als ein Wehr. Das korrekte Tag dafür wäre dementsprechend nicht “weir”, sondern “sluice_gate”.

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Danke für den Tipp. Ich denke das passt beim Mühlengraben gut.
DE:Tag:waterway=sluice_gate - OpenStreetMap Wiki

Aber was macht man im Fall von Kreuzung von Bach und Graben. Da ist es ja zum einen ein Wehr im Bach und gleichzeitig ein Schütz für den Graben.

Vielen Dank für den Hinweis, den ich natürlich umgesetzt habe.

Ciao

tracker51

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Hallo

Danke, hab gleich mal in meiner Umgebung geschaut.

Aber da stimmt dann das WIKI auch nicht.
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:waterway%3Dsluice_gate
Denn bei “Wie mappen” wird da waterway= security_lock verwendet, was ja eigentlich waterway=sluice_gate heißen müßte.

Gruß
Danfost

OT / sluice_gate, lock_gate, was würdet ihr dies nennen? Wirkt wie ein mechanisches weir, langsam runter um den überfluss rauss zu lassen. (zum erstes mal in Aktion gesehen in 22 Jahren nach den Sundflut ende Mai, und dies war Juni 7.) Lehnt nach rechts

Hallo,
meiner, ein waterway=weir da das Wasser obendrüber läuft.?
Aber bei waterway=sluice_gate steht im WIKI:

Eine bewegliche Sperre (Tor/Schütz), um den Wasserfluss zu steuern.

Ob das Wasser oben oder unten durchläuft wird nicht erwähnt, also doch waterway=sluice_gate !

Ich sehe das jetzt so:
eine feste Sperre ohne Regelung waterway=weir
eine Sperre mit Regelung waterway=sluice_gate

Gruß
Danfost

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oh, ich hatte jetzt gedacht

  • das Wehr liegt im Wasserlauf und trennt zwei Niveaus.
  • das Schütz liegt auf dem Rand und ist so eine Art seitlicher Über/Ablauf für den Wasserlauf.

Aber jetzt verstehe ich das auch so, das es die Regelbarkeit der Unterschied ist.

Es gibt hier tatsäglich 2, der links oben ausserhalb des Bildes ist ein fixed beton trapezoid form weir und dieses when man viel wasser erwartet oder hat ‘coming down the mountain’. In einem artikel wird ein Cipoletti weir genannt aber ahnelt nicht ganz. Ich hatte es dahmals als sluice_gate getagged
Danke

Jein. Ein Wehr kann eine feste Sperre sein (Betonmauer) oder beweglich, wie zum Beispiel das Trommelwehr, das auf dem Bild von @SekeRob zu sehen ist. Das Trommelwehr dient demselben Zweck wie das feste Wehr, lässt sich aber absenken, um z.B. Treibgut abfließen zu lassen oder Hochwasser zu regulieren. Der Sinn des Wehres besteht darin, den Wasserfluss zu regulieren, aber nicht komplett zu unterbinden - ein Teil des Wassers fließt im Normalfall immer über das Wehr ab.

Ein Schütz (sluice_gate) ist ein verschließbares Tor zur Regulierung des Wasserdurchflusses. Bei geschlossenem Tor wird der Wasserfluss je nach Einbausituation im Gegensatz zum Wehr komplett unterbunden. Die am häufigsten anzutreffende Variante ist das Hubschütz, das nach oben geöffnet werden kann. Es kann für sich alleine stehen (z.B. um bei Bedarf Wasser aus einem Kanal in einen Nebenkanal laufen zu lassen) oder in einem Wehr eingebaut sein, um eine zusätzliche Regulierungsmöglichkeit zu schaffen.

Bei einem großen Betonwehr mit eingebautem Schütz kann man m.E. durchaus beides mappen, z.B. das Wehr als Linie und das Schütz als Node. Bei Kleinanlagen würde ich das nicht machen, da würde ich mich dann eher für eins von beiden entscheiden (im Normalfall das Schütz, da das der “aktive” Teil der Anlage ist).

Ein Schleusentor ist ebenfalls ein Schütz, wird aber in OSM als “lock_gate” getaggt.

Das ist ein Trommelwehr, wie bereits zuvor erwähnt, das sich ganz oder teilweise absenken lässt. Am Altrhein in Süddeutschland gibt es einige davon. Wenn die bei Hochwasser abgesenkt werden, um Wasser aus dem Rheinseitenkanal in den Altrhein zu abzulassen, geht die Post ab … :sweat_smile:
Das korrekte Tag wäre hier also m.E. waterway=weir, man könnte das ja noch ergänzen durch weir=drumgate oder description=Trommelwehr.

Das korrekte Tag wäre hier also m.E. waterway=weir, man könnte das ja noch ergänzen durch weir=drumgate oder description=Trommelwehr.

“description” ist für solche klaren Typen nicht empfehlenswert, weir=drumgate könnte man dokumentieren (sofern das ein gängiger Begriff sein sollte, habe ich jetzt nicht geprüft aber da vertraue ich dir mal)

Die eindruck konnte man haben vom foto es sei einem drumgate aber es hat kein ‘drum’, nur eine gebogene/ gewölbte tuer, die stauwandseite diesem wiki darstellung

:+1:

Thanks, mate :hugs: … einfach zu finden in Wikipedia, DE unter Trommelwehr und EN unter Drumgate. Interessant finde ich, dass diese Konstruktion in DE den Wehren zugerechnet wird (was m.E. eher passt, da hier im Normalfall ein kontinuierlicher Durchlass gewährleistet ist), im englischen aber den “gates”.

Ok, dann ist es eine Fischbauchklappe (fish belly gate), das ist eine einfachere Version des beweglichen Wehres als das Trommelwehr (manchmal werden Trommelwehre auch zusätzlich mit Fischbauchklappen ausgestattet, siehe die von Dir verlinkte Grafik).

Mein Vorschlag dazu: waterway=weir + weir=fishbelly_gate.

Ich habe in meiner Cloud nicht nach Bildern der Tür im trockenen Zustand gesucht, aber dies ist die in JOSM gezeichnete Form aus einer Seitenansicht. Normalerweise ragt es im aufrechten Zustand etwa 1.5 Meter über das feste Wehr, das auf der Nordwestseite im Damm etwa 15 Meter lang ist.

Allerdings ist die Form des Fischbauchklappe funktionell gleich hier mit heber hoch und runter.

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Zur Veranschaulichung, wie es auf der Unterseite aussieht, mit dem Auslass des festen Wehrs links und die Klappe rechts.

Hallo

+1 das wäre auch meine Vorgehensweise, ich würde das dann aber auch bei kleineren Anlagen so eintragen wenn es erkennbar ist.

Gruß
Danfost