Mir ist diese Woche zum ersten Mal aufgefallen, dass im Wiki bei amenity=place_of_worhip diese Skizze ist:
Also wenn ich das richtig verstehe, packe ich amenity=place_of_worship nur noch an das eigentliche Kirchengebäude und wenn da noch andere Gebäude dazugehören (hier in der Gegend recht häufig), dann kommen die alle zusammen mit der Kirche selbst in ein landuse=religious.
Frage 1: Ist es jetzt wirklich sinnvoll, jedem Gebäude innerhalb des landuse=religious auch noch mal religion=* und denomination=* zu geben? Das fühlt sich extrem übertrieben an.
Frage 2: Die meisten Leute würden das gesamte landuse=religious mit dem Namen der Kirche bezeichnen, auch wenn das streng genommen falsch ist. Hier in der Gegend hat die große Mehrheit der landuse=religious als name-Tag den Namen der Gemeinde oder eben den der Kirche selbst. Laut englischem Wiki soll dort der „Name des Campus“ rein. Würde für mich bedeuten: bei den meisten also gar nichts?
Frage 3: Sehe ich das richtig, dass ich dann in operator=* den Namen der Kirchengemeinde eintrage, sowohl beim landuse=religious, als auch beim amenity=place_of_worship? Oder kommt der doch woanders hin?
Frage 4: Soll die Hausnummer auch an das landuse=religious, wenn alle Gebäude dort dieselbe tragen?
Ich halte nichts von landuse=religious, zumindest im deutschsprachigen Raum. Bei uns sind ja Kirchen meist mehr oder weniger in den historischen Ortskern eingewachsen, gehören zum Ort also dazu, da ist es vollkommen sinnlos, die Kirche mittels MP aus dem Ort auszustanzen.
landuse=religious stammt aus den USA, da gibt es wohl sehr viele Kirchen ohne richtiges Kirchengebäude, die einfach im Freien beten. Da ist dieses Tag sehr sinnvoll. Bei uns passt das nicht
Mir gefällt landuse=religious auch nicht, es kommt mir vor wie ein landuse=school, da nehmen wir ja auch amenity und stanzen das nicht aus landuse=residential aus.
Dummerweise hat man aber innerhalb ein amenity=place_of_worship, so dass ein amenity außen rum nicht mehr geht.
Von daher verzichte ich hierzulande auf landuse=religious außer es liegt allein in der Landschaft.
Türkis ist die Gesamtfläche des Grundstückes der Kirchengemeinde, grün der dazugehörige Parkplatz.
(1) ist das Kirchengebäude
(2) ist das Gemeindehaus mit Pfarramt, dort wird bei uns auch gewählt. Kirchenbüros sind auch mit drin
(3) ist ein Verwaltungsgebäude für die zur Gemeinde gehörenden Einrichtungen wie Kirchen und KiTas
Soll ich jetzt alles im landuse=residential lassen? Fühlt sich falsch an. Früher hätte ich das amenity=place_of_worship ums gesamte Grundstück gezogen, aber das ist nach näherer Betrachtung auch nicht so pralle, da die Büros da eher nicht zu gehören. Deswegen klang landuse=religious für mich auch einleuchtend, ähnlich wie bei Schulgeländen von mehreren Schulen das landuse=education.
Warum nicht? Kirchen gehören für mich zum Wohngebiet wie Schulen und Parks. Die schneiden wir idR auch nicht aus. (Wobei es auch andere Meinungen gibt). MPs erschweren halt grundsätzlich die Nachbearbeitung.
In diesem Fall kann man das Gebiet aber ohne Zwang zu MP herausnehmen, da es vermutlich am Rande liegt.
Ob ich das ausnehme oder nicht, würde ich jetzt mal nicht daran festmachen, wie „einfach“ das geht, sondern ob es korrekt ist. Aus einem MP „ausstanzen“ oder nicht … darum ging es in meinen 4 Fragen auch überhaupt nicht.
Türkis wäre für mich “landuse=religious” (ohne weitere Tags), da sich dort Gebäude befinden, die hautsächlich für religiöse Zwecke genutzt werden bzw. die in irgendeiner Form damit zusammenhängen. Beispiel wo ich das letztens genutzt habe: Way: 1309421391 | OpenStreetMap.
Das steht zwar so im deutschen Wiki, eine Entsprechung im englischen Wiki finde ich aber nicht.
Das wurde durch “landuse=education” abgelöst, was ich für die Fläche eines Schulzentrums nutze. Damit vermeidet man “amenity” in “amenity”.
wenn man landuse als Bodennutzung und nicht landuse=residential als Synonym für “place” ansieht dann ist eine Kirche nie “residential” landuse, obwohl sie natürlich in aller Regel zum Ort dazu gehören. Ein Multipolygon braucht man für landuse in bebautem Gebiet eigentlich nie, weil Grundstücke bei uns erschlossen sein müssen, und Straßen einen eigenen Landuse darstellen, so dass es keine Inseln geben sollte. Multipolygone für landuse, die sich meist historisch ergeben haben, weil Mapper aus solchen grob um komplette Orte gezeichneten landuse=residential blobs einzelne Flächen ausgeschnitten haben, würde ich nicht verwenden, weil dadurch im Laufe der Zeit immer mehr Flächen ausgeschnitten würden und sich unnötig komplexe Strukturen ergeben würden, die eigentlich nicht nötig sind.
Was mich eher wundert, “landuse=religious” wurde als “kirchliches Gelände” übersetzt, aber das gibt es ja für alle Religionen und nicht nur für christliche Einrichtungen.
Eine Kirche ist da m.E. auch bei christlichen Einrichtungen nicht unbedingt erforderlich, könnte auch z.B. ein Kloster sein, oder? Eine Gebetsschule? Ein Gemeindehaus? Eine Kirchenverwaltung? Ein kirchlicher Friedhof / Kirchhof? Eine religiöse Gedenkstätte?
Genau genommen schon, denn die Fragen erübrigen sich weitgehend, wenn man kein landuse=religious mit den entsprechenden Tags drumrum hat.
Das Problem sehe ich darin, dass man landuse als Krücke hernimmt, um die Zusammengehörigkeit der Elemente zu betonen.
Wenn aber landuse oder ein anderer Träger von Tabs für das Gebiet verwendet wird:
zu 1: religion gehört zunächst mal nur an place_of_worship, beim Pfarrhaus oder Gemeindezentrum kann man sich streiten, beim konfessionalen Kindergarten eher nicht, da die idR auch Kinder anderer Religionen bzw. ohne aufnehmen.
Bei der Aussegnungshalle hierzulande praktisch nie, da die für alle offen stehen und meist unter kommunaler Regie sind.
zu 2&3: Kirche und Kirchengemeinde sind nicht dasselbe. Eine Kirchengemeinde kann mehrere Kirchen haben und ist Träger (operator) der dortigen Einrichtungen. Die Kirche gibt auch dem Gelände den Namen.
zu 4: Fast das selbe Problem wie auf dem Schulgelände - dort häufig ans Gebäude mit der Schulleitung, denn da geht die Post hin.
Bei der Kirche etwas schwieriger, da die Verwaltung nicht selten ganz woanders ist. Da kann man es dann mMn gut allein ans Grundstück taggen, da es nur um die Lokalisierung (-> Navi) und nicht um die Post geht.
es gibt durchaus ein landuse=education, (wieso das nicht educational heißt ist mir nicht klar).
Der Begriff “ausstanzen” suggeriert, dass der Normalfall ein riesiges landuse=residential über alle Flächen ist, aber wenn man einfach den landuse dort einträgt wo man ihn beobachtet hat, dann sind das viele kleine Flächen und es gibt nichts “auszustanzen” weil man dort wo keine Wohnnutzung ist auch keine landuse=residential gemappt hat.
Von der Methodik halte ich das additive Mappen für sicherer als das subtraktive, auch wenn es so natürlich länger dauert bis man eine “volle” Karte hat, dafür stimmt die dann auch, während die subtraktive Methode dazu führt, dass man schnell alles “dunkelgrau” hat, das aber mit “residential” nichts zu tun hat.
das Argument verstehe ich nicht, in die Kirche kannst du auch als Konfessionsloser gehen, das kontrolliert niemand und selbst wenn sie es wissen werden sie dich vermutlich trotzdem willkommen heißen.
Meine Meinung zu landuse=religious war allerdings auch schon immer, dass es unklar ist, was dazugehören soll, insbesondere auf Verwaltung bezogen. Ist der ganze Vatikan eigentlich landuse=religious? Die vatikanischen Museen? Der Palast des Papstes? Die Plätze vor den Kirchen?
Baptisterien sind vermutlich “religious” landuse?
Ich hätte einfach bei den entsprechenden Objekten ein religion=* getaggt und damit “religious landuse” impliziert, so dass man sich nicht hätte entscheiden müssen ob z.B. ein Priesterseminar eher religious oder education landuse ist.
und wieso sollte man das vermeiden? amenity in amenity ist völlig üblich, z.B. Bibliotheken in Universitäten, Geldautomaten in Banken, etc., was man m.E. vermeiden sollte ist landuse in landuse, vor allem landuse das sich auf die Nutzung bebauter Bereiche bezieht (das “landcover” landuse ist ein bisschen was anderes).
Das meinte ich mit “Es gibt auch andere Meinungen”.
Ich habe halt auch schon Gegenden gesehen wo fast um jedes Haus ein landuse=residential gelegt wurde.
Ich persönlich teile Wohngebiete nur an deutlich trennenden Elementen wie Bahnlinien, Gewässern und mehrspurigen Straßen, aber nicht an Wohnstraßen oder Zufahrten.
Aber das ist eigentlich ein anderes Thema.
das ist halt der Unterschied von “Wohngebiet” (ein Teil einer Siedlung, üblicherweise/oft mit eigenem Namen, vorwiegend mit Wohnnutzung) und “Wohnnutzung” (eine Fläche die vorwiegend zum Wohnen genutzt wird), im Sinne von Bodennutzung / Flächennutzung. Für mich ist klar, dass landuse die zweite Bedeutung meint, aber das sehen nicht alle so, darum erkläre ich es gerne wenn es Gelegenheit gibt. (Mir ist auch klar, dass für viele Gebiete in Deutschland diese Interpretation eine Änderung der alten Gewohnheiten darstellt, aber es würde sich lohnen, traut Euch ).
Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
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Du hast das schon richtig formuliert, ich möchte es nur noch einmal betonen!
Einzelne Schulen, Kirchen u.ä. fallen da nicht raus und reine Wohnstraßen dienen der Wohnnutzung. Das landuse braucht nicht an der Grundstücksgrenze einer Wohnbebauung enden, das war noch nie so und auch nicht so kleinteilig gedacht (das kann man ja durchaus auch noch am Gebäude unterscheiden)
Nicht vermutlich, sondern sicher .
Die Konfession bzw. Religion einer “Andachtsstätte” bestimmt sich nicht aus den Teilnehmenden, sondern aus der Agenda der Ausführenden.
Beim Kindergarten müssen die Betreuenden zumindest in DE nicht mal zwingend die zugehörige Konfession haben. Das konfessionell bezieht sich nur auf den Träger.
dass Straßen “residential” Nutzung sind, würde ich bestreiten, man darf dort nicht wohnen und es tut auch fast niemand. Wohnnutzung kann in Deutschland legal nur auf Grundstücken stattfinden. Dies auf landuse=residential bezogen.
Meiner Meinung nach ist ein “Wohngebiet” wie du es oben zitierst, nicht mit landuse=residential zu taggen, sondern mit place=suburb, place=quarter oder place=neighbourhood. Dass es ein “Wohngebiet” ist sieht man daran, dass sich vorwiegend landuse=residential Flächen darin befinden.
Dagegen sind einzelne Schulen, Kirchen, Gefängnisse, Polizeistationen, Feuerwehren, Bibliotheken, Museen, Rathäuser, Fabriken, Geschäftshäuser, Bürogebäude, Hotels, Schwimmbäder, Kläranlagen, Kraftwerke, und was sonst noch so gibt, keine “residential” Nutzung, und bekommen ebenfalls kein landuse=residential