Taggingdiskussionen auf dem OpenRailwayMap-Aktiventreffen 2014/2

Hallo,

kommendes Wochenende (24.–26. Oktober 2014) findet bei User spth in Bad Nauheim das zweite Aktiventreffen der OpenRailwayMap statt. Schwerpunkt werden Taggingdiskussionen zu vielen vielen Themen sein. Es handelt sich überwiegend um Erweiterungen, teils aber auch um nicht ganz abwärtskompatible Änderungen im Eisenbahn-Spezialtagging.

Wir möchten euch bitten, eure Meinung auf der Wiki-Seite zum Treffen in der Tagesordnung zu hinterlassen. Während des Treffens werden wir auch im OpenRailwayMap-IRC online sein und das Protokoll live in einem Etherpad führen. Aktuelle Infos hierzu auf der Wiki-Seite und der OpenRailwayMap-Mailingliste (Archiv).

Folgende Themen stehen auf der Tagesordnung, die nicht unbedingt zum Spezialmapping von Eisenbahnen gehören

  • Wann soll highspeed=yes getaggt werden? Fortsetzung der Diskussion vom letzten Treffen.

  • Entscheidungsschema und eine gescheite Definition für die Unterschiede von railway=rail/light_rail/tram/subway für Deutschland und Ausland.

  • Museumsstrecken, erhaltene Strecken und railway=narrow_gauge

  • Vereinheitlichung der Betreiber. Wir wollen uns intern einigen und dann hier oder auf talk-de unsere Meinung zur Diskussion stellen. Sollte es “DB Netz” oder “DB Netz AG” (allgemein: mit oder ohne Unternehmensform?) heißen. Wer ist Betreiber der Personenbahnhöfe und -haltepunkte: “DB Netz AG” (Fokus Eisenbahn-Infrastruktur) oder “DB Station&Service AG” (Fokus Verkehrsstation) oder einfach “Deutsche Bahn”?

Folgende neue Tags, die nicht unbedingt dem Eisenbahn-Spezialmapping zuzuordnen sind, werden diskutiert

  • Oberleitungsmasten (es gibt welche, auf denen kilometerlange Stromleitungen montiert sind, die sich aber in ihrer Funktion von normalen Strommasten unterscheiden)

  • Unterschiedliches Tagging von Vollbahn-, Stadtbahn-, S-Bahn- und U-Bahnhöfen für bessere Differenzierbarkeit. Derzeit kann man als Datennutzer keine U- von Vollbahnhöfen unterscheiden, was IMHO Mist ist.

  • Bahnhöfe, die eigentlich mehrere Bahnhöfe sind (z.B. Berlin Ostbahnhof). Tagging, das die Realität widerspiegelt, aber allgemeinverständlich ist.

  • Art der Überwachung eines Bahnübergangs (durch Fahrdienstleiter oder Schrankenwärter vor Ort, durch Videokamera, durch Gefahrenraum-Freimeldeanlage)

  • Art der Bahnübergangseinschaltung

  • Bahnübergangs-Relationen um Zusammenhang zwischen allen Kreuzungspunkten aller Spuren, Einschaltkontakten und Überwachungssignalen herstellen zu können.

  • Bahnübergangs-Schließzeiten

Folgende Ergänzungen an Values, die nicht unbedingt dem Eisenbahn-Spezialmapping zuzuordnen sind, werden diskutiert

  • Sicherung von Bahnübergängen – Taggingschema ergänzen um Fahrbahnsperren in Russland, Andreaskreuze ohne weitere Sicherung, Tore in England

Änderungen am Mapping allgemein (nicht bloß Tags)

  • Bahnsteige mit verschiedenen Oberflächen

Weitere Themen, die dem Eisenbahn-Spezialtagging zuzuordnen sind (z.B. Signale), findet ihr auf der Wiki-Seite.

Viele Grüße

Michael

Da es viele “Nichtspezialisten” gibt, die sicher etwas ergänzen würden, wäre ein Zuordnung mit Bild (z.B. Signale, … einige hier → https://wiki.openstreetmap.org/w/index.php?title=Special%3AListFiles&limit=50&ilsearch=DSCN&user=Geri-oc&ilshowall=1&offset=20140815151000)) in einer Taggingtabelle hilfreich - es muss ja nicht bis “maxspeed_announcement” oder “triangle” sein - aber die Grundtaggs mit Bild wären hilfreich.

Zu den Bahnübergangen:
Wir haben eine Herdecke eine Brücke, über die Gleise und Straße/Radweg auf der ganzen Brücke zusammengeführt sind. Ist hier die Strecke als “crossing” oder nur der Anfang und Endpunkt als “crossing” zu taggen (way wurde sowohl mit highway als auch mit railway getaggt)?

Wenn da nix kreuzt sondern nur parallel verläuft braucht auch kein crossing getaggt werden.

Es verläuft ja eben nicht parallel sondern auf dem exakt gleichen way -
PS: Ohne crossing meckert keepright, mit aber auch…

Hallo Thoschi,

So etwas kenne ich bisher bloß von Filmen aus Schweden und Kanada.

Mich würde da erstmal interessieren, wie diese Brücke abgesichert ist (Andreaskreuz, Lichtsignalanlage, …). Wenn es eine Hafenbahn oder Industriebahn ist, kann es sein, dass an der Einfahrt in das Gebiet ein Schild mit einem Andreaskreuz und dem Text “Hafengebiet. Züge haben Vorrang.” (Beispielbild, Beispielbild) hängt. Dann ist eine Sicherung für die Brücke vielleicht gar nicht notwendig und ein Tagging mit irgendwas mit crossing nicht notwendig.

Viele Grüße

Michael

Das war früher auch hier zu lande bei Nebenbahnen üblich.

Baßtölpel

Nahmd,

Dennoch Vorsicht, wenn der Zoch kütt.

So sieht die Absicherung auf einer anderen Brücke (Tenneck im Salzachtal) aus.

Gruß Wolf

Edit: +ORM-Link

Achso, also nicht parallel, sondern die Bahn fährt sozusagen auf der Straße.

railway=crossing ist glaube ich nur als Node definiert, würde sich ja mit railway=rail “beißen”.

Zu den Betreibern und der Zuordnung von Bahnanlagen in Bahnhöfen:
Gleisanlagen, Signale, Oberleitung sind der DB Netz AG zugeordnet; Bahnsteige, Empfangsgebäude und deren Erschließung gehören DB Station&Service. Beide sind Infrasrukturunternehmen und firmieren nach außen unter “DB Netze”.

oder sind mittlerweile privat oder Kommunal, erfüllen aber trotzdem die Funktion eines Empfangsgebäudes.

Sven

Deshalb bekommt meistens nur der Bahnhofs- bzw. Haltepunkt-Node operator=DB Station&Service. Empfangsgebäude kennzeichne ich mit building=train_station.

An Bahnsteige habe ich bisher noch nicht DB S&S als operator getaggt.

Viele Grüße

Michael

Ich würde es wie “Straßenbahn” behandeln nur Mit entsprechenden railway=* statt tram.

Das ließe sich fortsetzen: Unterscheidung der abgebauten/überbauten ehemaligen Schmalspurstrecken von abgebauten/überbauten ehemaligen Normalspurstrecken. Geht derzeit nur indirekt, wenn gauge=* erfasst wurde. Das auf der OpenRailwayMap darzustellen wäre schon wichtig und ich sehe da Bedarf. Eventuell auch als eigener Layer?

Sven

Es handelt sich um eine Werksbahn (RWE), die teilweise auf öffentlicher Straße fährt. Die Brücke ist Firmeneigentum aber öffentlich zugänglich. Rad- und Wanderwege führen über die Brücke. Ein schmaler Weg für Fußgänger ist vorhanden, ansonsten muss “auf den” Gleisen gefahren werden. Als Motorfahrzeuge sind nur Firmenfahrzeuge erlaubt. Abgesichert ist diese mit Schranken, so dass Fahrzeuge (also auch Loks) nur nach Öffnung der Schranken fahren können. Radfahrer umfahren die Schranken.
Habe jetzt auch ein Bild gefunden. Auch wenn die Details nur schwach zu erkennen sind.

Mal geg…
http://www.sarion.de/wp-content/uploads/2010/04/20100423-IMG_7823.jpg
http://www.ruhr-guide.de/artikel_pix/P1000917.jpg

Yepp, das ist sie…auf dem Bild der helle Bodenbelag besteht aus Metallplatten, eigentlich nur als Stabilierung der Holzbohlen gedacht, das ist nicht der Fußweg (auch wenn er von den Fußgängern als solcher angesehen wird. Der Fußweg ist eigentlich neben der Stahlkonstruktion auf der rechten Seite.

Das ist wegen anderer Tags wie z.B. oneway und maxspeed problematisch, da der Bezug dann unklar ist. Da sollte man zwei OSM-Linien unter Benutzung derselben Punkte ziehen und die Tags nach Straße und Schiene aufteilen. (Dabei muss man auf Warntags für Radfahrer “Gefahr in die Schienen zu geraten” (Namen hab ich vergessen) aufpassen: die gehören zur Straße und nicht zur Schiene). Vielleicht löst sich das Crossingproblem dadurch automatisch…

Weide

Moin,

damit das nicht im Werksbahnbereich verkümmert, empfehle ich mal einen Blick auf die Lindaunisbrücke.
http://www.openstreetmap.org/#map=15/54.5846/9.8147
https://www.google.de/search?q=lindaunisbr%C3%BCcke&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=E0RKVOmILtjrao6AgdgK&ved=0CAkQ_AUoAg&biw=1680&bih=925

Gruß
Georg

Die Diskussion ist ja ihre ganz eigenen Wege gegangen.
Zu dem, was hier besprochen wird, gibt es einen englischsprachigen WP-Artikel: http://en.wikipedia.org/wiki/Street_running