Tagebau Lützerath

Ich hatte auch schon drüber nachgedacht und würde am liebsten eine wiki Seite dazu sehen, die sagt - Festivals, Aktivistencamps (egal welcher coleur) und ähnliches machen wir nicht.

Wenn aber der Druck aber zu groß ist wäre es vielleicht eine Idee nur einen einzigen Node zuzulassen, der alle Facilities des events als Tags hat , aber vor allem einen Link zu einer umap Karte, auf der sich der Organisator dann austoben kann.

Aber wenn wir dafür dann auch Leute mit extremen Positionen (rechts, links, wo auch immer) dieses Zugeständnis machen müssten, dann lieber gar nicht.

Gruß
Tux67

Da es in Lützerath derzeit ohnehin unmöglich ist, irgendeine OSM-Ordnung einzuhalten und jegliches Mappen Grund für weitere Eskalation sein kann, sollten alle die Finger stillhalten. In wenigen Wochen werden medial neue Säue im Dorf sein und die Sache sich von selbst normalisieren. In einem Jahr werden die OSM Geschehnisse im Tagebau so wenig interessieren, wie in jedem anderen chinesischen Kleinkleckersdorf auch.

Ich denke auch, es könnte ein großes Potential für ein event-Schema oder ähnliches geben. Also für Ereignisse und ereignisbezogene Infrastrukturen, die entweder für längere Zeit, aber befristet oder regelmäßig am selben Ort stattfinden. Für Wochenmärke oder auch Weihnachts-Events (mMn irgendwie ein dauerhaftes Provisorium ^^) haben sich dafür bereits separate Schemata entwickelt, die aber auch gut dazu passen würden. Vor allem aber auch Festivals oder in diesem Fall Dauermahnwachen/-protestcamps könnten dann auf etwas Bestehendes zurückgreifen.

MMn sollte dafür keine uMap nötig sein. Festivals etc. drängen ja ohnehin auf OSM und dann wäre es doch gut, das in Bahnen lenken zu können. Problem wird wahrscheinlich die Akzeptanz sein, da es bei vielen solcher Änderungen ja gerade um die Sichtbarkeit auf Karten geht und ein zunächst neues Schema wäre “unsichtbar” - also mittelfristig unattraktiv für die “Zielgruppe”.

Mir kommt hier die Analogie zur Xmas-Karte in den Sinn und denke dass ein eigener Namensraum für so temporäre Objekte sich seit Jahren bewährt hat. Sowas könnte man auch für Camps aller Art (Protestcamp, Flüchtlingscamp, Festival) nutzen. Also sowas wie camp:kitchen=tent, camp:kitchen:capacity=10
Und sowas wie camp=festival, 'name=Wacken, service_time=…` als Fläche für das Gelände.

Du hattest nur eine 0-Stunden-Sperre, die muss man lesen und dann ist gut. Aber selbst wenn ich Dich eigenmächtig und für immer aus OSM herausgeworfen hätte, wären das immer noch keine “Nazi-Methoden”.

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Viele dieser beannten orte in lützerath (“kurts wiese”, “paulashof” etc) sind bei vielen zehntausenden personen, bekannt. Unteranderem alle local ansessigen personen, aber auch vielen aus anderen orten. Wobei ich zugeben muss das einige names im benachbarten keyenberg vlt nicht so passend sind (“küche” etc.), Aber ich find das sollte vorallem von personen beurteilt werden die schon mal vor ort waren, und wissen wie weit die namen verbreitet sind.

Wenn das in Keyenberg befindliche Protestcamp schon seit ein paar Monaten besteht (habe ich nicht geprüft), ist es mappenswert.

Das camp in keyenberg besteht seit über 30 Monaten, und wird, da keyenberg im Kohlekompromiss geretten wurde, sicherlich für eine lange zeit weiterbestehen.

Diese tragen im Normalfall Namen, die aus der lokal verwurzelten Bevölkerung stammen

In Lützerath benutzten, zum zeit des hinzufügens alle bewohner*innen, diese namen.

Wenn sie nur sehr lokal begrenzt bekannt sind, spricht aus meiner Sicht sehr viel für loc_name. Und auch allgemein, namen und deren Einordnung sind nie nur lokal. Um zu entscheiden, ob es loc_name oder name ist, braucht man nämlich auch die überregionalen Leute. Denen diese Wiese als “Kurts Wiese” bekannt ist oder eben nicht.

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Mal abgesehen vom lokalen Aspekt denke ich, dass in einem solch umstrittenen Umfeld auf privatem Grund die Inanspruchnahme der Benamung einen Symbolcharakter hat, welcher den Ort im Sinne der Protestierenden vereinnahmt. Da sollte OSM neutral bleiben und das hat für mich einen anderen Charakter, als ein Protestcamp wie in Keyenberg auf mehr oder weniger öffentlichen Grund.

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Grundsätzlich eine gute Idee - ich befürchte nur, dass die Leute ihr “Event” unverzüglich in “der Karte” sehen und sich nicht mit der Entwicklung von und Verlinkung auf irgendwelche Sonderkarten aufhalten wollen?

Davon gehe ich ebenfalls aus und des weiteren, dass es auch nicht reichen wird, ein Taggingschema für Protestcamps aller Art anzubieten um das Erfassen auf die dafür zu vereinbarenden Tags zu beschränken und z.B. auf die Eintragung der wenig fundierten ad-hoc Namensgebungen in die Datenbank zu verzichten. Kompromissbereitschaft gehört nach meiner persönlichen Erfahrung nicht unbedingt zu den herausragenden Eigenschaften der Protestler/Aktivisten.

Aber hier sind ja jetzt einige Vorschläge gemacht worden, vielleicht kann @wombatmaper, der hier die Position der Protestler in Lützerath vertritt, etwas konstruktives dazu beitragen.

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Dies ist hier auf jeden fall gegeben.

Bei anderen konflikten (ukraine, zypern etc) werden (auch symbolische) namen ja eigentlich nach der “on the ground” regel entscheiden. Sollte OSM da auch neutral bleiben, und zb. orten in der ukraine keinen “name” eintragen weil es ja ukrainische und russische gibt?
Ich find wir sollten hier weiterhin einfach weiter die namen mappen die real benutzt werden.

Zu den “event” schema:
Ich glaub nicht das regelmäßige, aber kurze events (wie festivals oder weihnachtsmärkte) das gleiche tagging schema aufweisen sollten wie zb. aktivist*innen oder flüchtlings camps. Diese unterscheiden sich ziemlich stark vorallem von der zeitlichen dauer (ein paar tage oder wochen vs. oft jahre), manche, wie das camp in keyenberg, wird es ja möglicherweise für immer geben.

Ich persönlich finde die derzeitig existieren tags eigentlich ausreichend:
amenity=community_centre
mit vieleicht:
community_centre:for=activist
für das camp.
Dies sollte natürlich nur für solche camps benutzt werden die voraussichtlich länger existieren werden.

Weitere elemente könnten dann hinzugefügt werden wie:
amenity=kitchen
amenity=toilets
etc…

Darin sehe ich auch nicht die Aufgabe von OSM. OSM sollte die Möglichkeit bieten, sowas standardisiert zu erfassen für Leute, die ihr Camp mit OSM erfassen wollen.
Das macht es dann Gleichzeitig für OSM leichter, missbräuchliche Verwendung zu unterbinden, ohne gleich politisch der Buhmann zu sein. Evtl. findet sich auch jemand, der eine OpenCampKarte zur Verfügung stellt…

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Ja - den Ansatz finde ich sehr gut - ich hatte mich mit meinem Einwand nur mal in die Position der Eintragenden versetzt …

Ich find’s zwar etwas befremdlich, ein Kriegsgebiet als Beispiel für die hier im Vergleich dazu doch eher profane Diskussion heranzuziehen … aber dann hätte ich - für Lützerath selber - dafür plädiert, das Mapping auf Eis zu legen (Status vor Räumung und vor Besetzung), bis eine rechtlich bindende Lösung gefunden ist.

Ich denke, was die ursprüngliche Intention des Chats anging - auf potentielle Edit wars im Umfeld von Lützerath vorab zu reagieren, war dieser Thread nicht sonderlich hilfreich. :confused:
Was das generelle Thema - Mapping von Camps, Events etc. angeht, wäre sicher ein eigener Thread angesagt, wenn den jemand eröffnen möchte - zu einer Lösung werden wir hier eher nicht kommen - und dafür war’s auch nicht gedacht.
Danke von mir jedenfalls für den Input aller Seiten.
Gruß
tux67

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Ja, das ist sehr schade.

Ich find’s zwar etwas befremdlich, ein Kriegsgebiet als Beispiel für die hier im Vergleich dazu doch eher profane Diskussion heranzuziehen … aber dann hätte ich - für Lützerath selber - dafür plädiert, das Mapping auf Eis zu legen (Status vor Räumung und vor Besetzung), bis eine rechtlich bindende Lösung gefunden ist.

und analog den Tagebau erst mappen wenn der Abbau fertig ist und die Landschaft mit Grundwasser geflutet?

Ich denke unser Vorteil ist dass wir zeitnah updaten können, eine so prominente Besetzung wie hier, die in Funk und Fernsehen präsent ist, und die Auswirkungen auf die Situation vor Ort hat, sollten wir auch mappen „dürfen“, mit der Lage in Kriegsgebieten ist das nicht vergleichbar.

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?? Diskredition durch Übertreibung ist natürlich auch ein Ansatz, eine Diskussion zu führen.

Wir haben eine Situation, die rechtlich bindend ist und es wird weiter gemappt. Mit meinem Kommentar hatte ich in der Analogie des Vorposters weiter argumentiert und gleichzeitig meine Verwunderung über diesen Vergleich ausgedrückt. Wo ist das Problem?

Gerade die “prominenten Besetzung” empfinde ich als keinen angenehmen Kontext, wenn auf allen Seiten um die Deutungshoheit gerungen wird. Deswegen überhaupt der ganze Thread.

Gerade die “prominenten Besetzung” empfinde ich als keinen angenehmen Kontext, wenn auf allen Seiten um die Deutungshoheit gerungen wird. Deswegen überhaupt der ganze Thread.

wenn so ein Reizthema landesweit in den Medien präsent ist will man es doch auch in der Karte finden, mit dem aktuellen Stand wie es dort aussieht, und nicht den Zustand vor der Besetzung?

Mal ein halbes OT:
Wegen eines „illegalen“ Fahrradwegs schlagen hier die Wellen hoch, aber wenn die Kulturlandschaft die wir über hunderte wenn nicht tausende Jahre geschaffen haben, einschließlich denkmalgeschützter Bauten und jeder Menge Natur großräumig dem Erdboden gleichgemacht wird, damit wir kurzfristig ein bisschen billigen dreckigen Strom für die Industrie produzieren können, dann schreit kaum einer auf? Als ich die Bilder vom Tagebau ein paar Leuten in Italien gezeigt habe waren die Reaktionen Entsetzen und Ungläubigkeit dass so was bei uns möglich ist. Ich vermute dass künftige Generationen (ähnlich wie die heutige Jugend) das nicht alles als „rechtens“ bewerten werden. Mit „Recht“ zu argumentieren ist ein schmaler Grat, insbesondere wenn es auch um Enteignungen geht.
Sorry, war jetzt wohl ein bisschen politisch :smiling_face:

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Wahrscheinlich - aber die Gesamtlage ist ja dann, wenn sie “neutral” dargestellt werden soll, ein bisschen komplexer als nur die Strukturen z.B eines Camps abzubilden. Dann müsste man ja konsequenterweise den Landuse auch als RWE zugehörig ausweisen, um den Konflikt als solchen zu dokumentieren.
Und das ohne den zur Zeit geltenden rechtlichen Rahmen zu machen ist m.E. auch nicht der richtige Ansatz.

Ja - das bestimmt off-topic, und eine Antwort wahrscheinlich auch (und wir wollen ja nicht die Forenregeln torpedieren) - kann ich dir aber gerne per PN senden, wenn Interesse besteht.
Aber ich glaube niemand, der hier wohnt und nicht gerade für den Laden arbeitet, hat eine besondere Vorliebe für RWE - wenn du das vermutet hattest.

Aber wie gesagt - die ganze Diskussion war nicht die Intention hinter diesem Thread.
edit: Ersten Teil der Antwort hinzugefügt.