Surface=kies - is it surface=gravel?

So kommen wir aber nicht weiter, wenn jeder nach SEINEM Gefühl geht.
Technisch gesehen (ISO) ist fine-gravel (Rollsplitt) 2–6.3 mm
und das auf dem Bild ein Gemisch von fine (2-6.3 mm) bis coarse gravel (20 mm - 63 mm) was für einfach nur gravel.

Ich frag mich überhaupt, woher das kommt, das man bei OSM Gravel für was grobes hält?
Das könnte entweder an der Einführung vom Tag fine_gravel liegen, das daraus geschlossen wurde das gravel dann grob sein müsste oder da ist irgendwann mal was falsch übersetzt worden so in der Art Gravel = Schotter oder andersherum. Ich finde jedenfalls keine engl.-sprachige Quelle die Gravel als nur grobe Steine beschreibt.

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Da hast du natürlich Recht das viel nach eigenem Gefühl eingetragen wird.

Doch welche Möglichkeiten haben wir.
Vorschlag:
surface=compacted so lassen wie es ist.
surface=fine_gravel ersetzen durch surface=grave gravel=fine
Bei grober als fine_gravel:
surface=gravel gravel=medium bzw gravel=coarse
Die Korngröße zu fine, medium und coarse müsste halt festlegt werden.

Jupp, da haben wir ja schon diverse Male drüber diskutiert.
Ich fänd es nicht schlecht, wenn man das erfassen könnte. Einteilung nach ISO würde ich vorschlagen .

Ob das Mappen dieser Details überhaupt ein Qualitätsgewinn für die Modelle (Befahrbarkeit, Geschwindigkeit) bringt oder ob das “Rauschen” nicht genauso groß bleibt, wie beim Erfassen und Auswerten des smoothness-Parameters, bleibt die Frage.

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Es müsste halt jemand umsetzen. Hab jetzt selbst keine große Ahnung wie man so etwas angeht, braucht es dazu eine internationale Diskussion, ein proposal usw.
Mein Englisch reicht dazu leider nicht aus.
Gerne versuche ich mit passende Bilder dazu beizutragen.

Eigentlich ist es mit der Definition und auch Übersetzung schon eindeutig:

  • Rundes Material, grob: Kies / pebblestone
  • Rundes Material, fein:: Sand / sand
  • gebrochenes Material grob: Schotter / gravel
  • gebrochenes Material, fein: Splitt / fine gravel
    Die absoluten Größen sind durch Normen festgelegt.
    Nur ist das alles für die Definition von Wegeoberflächen praxisuntauglich.

Rundmaterialien als Straßenbelag sind vollkommen ungeeignet und kommen eigentlich nur als Feldwege ohne eigentlichen Belag (sprich nur der lokale verdichte (Sand-/Kies-)boden) oder gelegentlich als Kieswege in Parks aus ästhetischen Gründen vor. Bei gebrochenem Material wird im Wegebau üblicherweise ein Gemisch verschiedener Korngrößen (Splitt UND Schotter) verwendet. Dieses Material nennt sich im Deutschen “wassergebundene Decke” ( Wassergebundene Decke – Wikipedia ). Im Englischen nennt es sich einfach “gravel road”. Meiner Einschätzung nach sollte also surface=gravel ( = wassergebundene Decke) der Standard für Wege sein, die nicht asphaltiert sind, aber einen verdichteten Schüttbelag haben. Ich denke die Verwendung von Kies, pebblestone, fine_gravel als surface tag ist in den meisten Fällen durch surface=gravel ersetzbar.
PS: Rollsplitt ( Rollsplitt – Wikipedia ) gibt es im Straßenbau übrigens auch noch. Das ist aber eigentlich kein eigener Straßenbelag sondern das Ausbringen desselben nur eine Maßnahme zur Verbesserung bestehender Strassenbeläge.

Wassergebundene Decke ist surface=compacted.

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habe gerade die OSM-Wikiseite dazu entdeckt: DE:Key:surface - OpenStreetMap Wiki

Stimmt, surface=compacted ist wassergebunde Decke. Ich schätze aber mal, dass zahlreiche bestehende Verwendungen des tags surface=gravel eigentlich surface=compacted meinen, weil “gravel road” im Englischen halt nicht gleich surface=gravel ist :frowning:

Die Wiki-Seite ist doch sehr gut bebildert und mit Beschreibungstexten der einzelnen Beläge versehen. Sollte die Fragen in diesem Thread ganz gut klären…

Der übliche Straßenbelag von befestigten, aber nich asphaltierten Feld- und Waldwegen ist meines Erachtens surface=compacted, was für eine Oberfläche aus einem Gemisch von kantigen Steinen unterschiedlicher Korngrößen (fein bis mittelgrob), die nach Aufbringung verdichtet wurde und was dann eine einigermaßen feste Oberfläche bietet (also mit wenig losen Steinen).

fine_gravel und gravel steht meines Erachtens für einen in der Korngröße deutlich homogeneren Straßenbelag, der sich aus diesem Grund auch nicht wirklich verdichten lässt. Dieser Straßenbelag kennzeichnet sich daher auch in einer deutlich stärkeren Rutschigkeit beim Befahren.

Sowohl fine_gravel als auch gravel steht nach meinem Verständnis aber für kantige Steine, die man in Deutschland allgemein als Splitt oder Schotter bezeichnet. Aber eben ohne die entsprechenden feinen Korngrößen, die die Zwischenräume zwischen den Steinen ausfüllen und damit dafür sorgen, dass alle Steine relativ fest an Ort und Stelle sitzen. Das ist zum einen der Weg mit einer Splitoberfläche, auf der es sich nur schlecht bremsen lässt, weil man sofort ins Rutschen gerät, und bei dem man in Kurven mit dem Fahrrad immer Gefahr läuft, zur Seite hin wegzurutschen (fine_gravel) oder der grobe Schotter, der eher in Richtung Bahnschotter geht und der mit dem Fahrrad auch nur schlecht zu befahren ist, weil auch diese Oberfläche nicht wirklich griffig ist und teilweise recht große Steine rechts und links unter dem Reifen zur Seite hin wegspritzen (gravel). Mit schmalen Reifen lassen sich beide Oberflächen nicht gut befahren.

Das Problem ist, dass man einen Weg mit verdichteter Oberfläche umgangssprachlich auch als Schotterweg bezeichnet. Daher wird sicherlich so mancher Weg, der besser mit surface=compacted eingetragen würde, mit surface=finde_gravel, wenn die Oberfläche recht glatt ist, und mit surface=gravel, wenn die Oberfläche uneben und mit größeren Steinen durchsetzt ist. Dabei wäre so etwas eher eine Sache für smoothness.

Surface=pebblestone findet man teilweise auf Grundstückszufahrten von Schlössern, dass sind diese Zufahrten, bei denen im Film dann der Ferrrary so schön knirschend auf dem Kies zum Stehen kommt und den der Gärtner regelmäßig mit der Harke wieder glattzieht. Allerdings ist dies meiner Beobachtung nach eher eine aussterbende Oberflächenart.

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ich verweise mal auf Was ist das für ein Surface
In Realität entsprechen viele Oberflächen außerhalb von Parkanlagen leider nicht den Idealformen auf den Bildern.

Und wieso sollte gravel = grober Schotter sein? Das finde ich in keinem Wörterbuch/Lexikon so!

Vielmehr scheint mir:

  • (umgs.) gravel = Kies/Schotter
  • (techn.) gravel = Split
  • ballast = Schotter

@APneunzehn74 Ich denke man müsste ein Proposal aufsetzen aufsetzen.

Wichtig ist die entsprechende OSM-Definition. Der Wert eines Schlüssels ist nur einen kurze Bezeichnung (die nicht immer eindeutig oder optimal gewählt sein mag), die genaue Definition erfolgt dann im Wiki. Ich weiß nicht, ob surface=loser_grober_gebrochener_Naturstein praktikabler wäre.
Manchmal denke ich mir, nichts sagende Werte wie Typ_A, Typ_B, Typ_C, ... oder so zu nehmen und diese dann im Wiki entsprechend ausführlich zu beschreiben, statt kurze Bezeichner wie gravel, compacted, ... zu nehmen, welche dann falsch interpretiert werden, wäre manchmal gar nicht so schlecht. :wink:

Edit: ich muss mich korrigieren, ich bin auf ein Template reingefallen:

@wbh. Mir ist schon klar das eine Klassenbezeichnung in OSM nur eine Abkürzung ist.

Im (en) Wiki steht unter gravel seit März 2021 übrigens:

This tag has very large meaning range. Used for cases ranging from huge gravel pieces like track ballast used as surface, through small pieces of gravel to compacted surface.

Ursprünglich gab es es für gravel gar keine Beschreibungen sondern nur zwei Bilder (eines mit feinem und eines mit groben Steinen). Mit Einführung des Tags compacted (Mai 2009) wurde das Bild mit der feinen Oberfläche für compacted verwendet und bei gravel blieb das Bild mit dem groben Steinen übrig. Eine Beschreibung “grobe Steine” wurde dann erst im Nov 2013 im en-Wiki (ich vermute mal auf Grundlage dieses Bildes mit groben Schotter) eingeführt.

Nachzuvollziehen hier: Template:Map Features:surface: Revision history - OpenStreetMap Wiki

Was mir in der Praxis als Nutzer fehlen ist eine Unterscheidung kann ich einen gravel Weg mit einem zB Trekkingrad problemlos befahren oder nicht.
Zwei bis drei Zentimeter große Steine funktioniert, fünf bis sechs Zentimeter funktioniert nicht mehr. Und das alles ist gravel.
So grobes Geläuf wird in wird wohl Deutschland kaum vorkommen. In Kroatien hab ich allerdings schon häufiger so richtig grobe Untergründe gesehen.

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Ich würde mal sagen, das ganz grobe findest du in D außerhalb der Alpen eigentlich nur, wenn da ein Weg behelfsmäßig für schwere Baufahrzeuge befestigt wird.

Genau aber außerhalb von Deutschland schon des öfteren. Und das macht eigene Tourenplanung nicht einfach.

Deswegen denke ich ja auch, wir belassen es bei der jetzigen Definition für gravel aus dem en-Wiki:

  • surface=gravel ist alles von grob bis fein.
  • man führt so etwas wie gravel_size=fine|medium|coarse|mixed ein.
  • surface= fine_gravel wird deprecated und sollte je nach Beschaffenheit vor Ort
    • und nach zu surface=compacted oder
    • surface=gravel + particel_size=fine umgetaggt werden.

ggf. statt gravel size was allgemeineres (particle, stone?) , was man auch für Kies verwenden kann.

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Für die Einteilung der gravel_size oder particle_size würde ich nur Zahlen verwenden 1-4 von fine bis grob mit einer gut hinterlegten Beschreibung. Wichtig die Größe der Steine und zusätzlich ein paar Hinweise zur Befahrbarkeit mit einzelnen Fahrzeugen (denke so ist es besser zu verstehen)

For completeness, answering the question from this topic: Here what commonly is called Kies, when applied to the surface of a way, in Austria at least. In jargon it is called Splitt - crushed pebbles. It is the same material used in winter to put on roads to prevent sliding. I guess it is called grit in Englisch. In OSM terms, perhaps it is fine_gravel?

File:Kiesweg Splitt.jpg - Wikimedia Commons

Here what the OSM Wiki understands as Kies/pebblestone, at least how I read it. Note, the material is not from a landslide, this got put there intentionally, the path is also used as a bridleway.

File:Kiesweg.jpg - Wikimedia Commons

Spielplätze haben sowas auch gelegentlich.

Das ist dann die Sonderform “Fallschutzkies” der auch ne definierte Korngröße hat. Aber ja, rundes Korn muss der auch haben, da sonst die gewünschte Wirkung nicht erzielt wird

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Das muss man wohl unter der Lupe anschauen, ohne sieht das Zeug unter der Reckstange am Spielplatz genau gleich aus wie das im Splittbehälter für die Winterstreuung. Wirken tut es aber gut, will heißen, Fälle glimpflich ausgehen lassen, kein Vergleich zu Sichtbeton.