Beim Mainzer Straßenbahnnetz stört mich, wie die Straßenbahn momentan in der Innenstadt kartiert ist oder genauer, die meisten Straßen mit eingebetteten Gleisen.
Die Idee ist, dass die Kartierung der getrennten Sraßen für mich eher den Eindruck erweckt, dass diese Straßen einen Trennstreifen haben wie es z.B. in der große Langgasse der Fall ist, auch wenn es sich hier um eine einzelne Fahrbahn handelt.
Die einzige Erklärung wäre dabei, dass diese Straßen originell zusammen mit den Gleisen (d.h. railway=tram und z.B. highway=residential) eingetragen waren und im Prozess der Trennung so geblieben sind.
Ein Sonderfall war dabei die Bahnhofsstraße, wo Autos und ÖPNV zwischen Parcusstraße und
große Bleiche auch in SW-Richtung separat eingetragen worden sind obwohl es in Wahrheit sich ja um die ein und dieselbe Spur handelt (im Änderungssatz #132800565 behoben).
Ein weiteres Problem, was durch die Trennung entstanden ist: Viele der Strecken fungieren auch Busspuren und haben somit auch eine solche Straße eingetragen, allerdings liegen die Gleise und die Busspuren direkt übereinander, was die Bearbeitung beider Objekte erschwert.
Eine einfache Lösung gibt es hierzu bekannterweise nicht (auch im Wiki scheiden sich die Geister), aber für Schillerstraße und co. ist dies aber durchaus vermeidbar.
In Dresden ist es so gelöst, dass Straßen und Gleise größtenteils unabhängig voneinander eingetragen sind. Wenn die Gleise auf der Straße verlaufen, dann bekommt die Straße zusätzlich das Tag embedded_rails=tram.
Das gleiche gilt z.B. auch für die Strecke in Gonsenheim. Es geht allerdings nicht um die Straßen, die Gleise beinhalten, sondern eher, ob es sinnvoll sei, die Straßen mit Gleisen in der Innenstadt immer noch nach Spuren getrennt oder zusammen als einzige Straße zu mappen.
Wenn ich das auf flüchtigem Blick richtig sehe, unterscheiden sich die Fahrbahneigenschaften in beiden Richtungen teils deutlich. Abschnittsweise ist es ausschließlich gleichzeitig eine Busspur, andernorts nur in eine Richtung, in die andere Fahrbahn für alle oder nur Radler dazu etc., das könnte knifflig zu modellieren sein, wenn man beide highways fusionieren wöllte …
Ich meine, auch in Karlsruhe werden Busspuren auf eigenen Gleiskörpern mit service zusätzlich gemappt, wäre also nicht völlig abwegig das so zu lassen.
Puh, schwieriges Thema. Grundsätzlich würde ich definitiv sagen, eine Straße mit baulich nicht getrennten Fahrspuren je Richtung ist eine Straße, also auch ein Way (selbst wenn da zwei Gleise drin liegen).
Allerdings muss man beim Zusammenfügen der Straßenspuren unglaublich aufpassen. Gerade auch in Innenstädten gibt es dabei ja so viel zu beachten: Access-Tags je Richtung, die unterschiedlich sind, vereinzelt ggf. oneway-Regelungen, die lanes, ggf. sidewalk- und cycleway-Tags je Richtung, dann die Kreuzungs-Beziehungen mit einmündenden und kreuzenden Straßen, die Überwege und die ganzen Relationen, die da dranhängen…
Natürlich ist auch das machbar. Aber nur für den, ich sage mal, geschulten User. Ich sage immer, man kann alles ändern, aber wenn dann, dann bitte richtig und vollständig. Natürlich können immer mal Kleinigkeiten vergessen werden, die dann ggf. später noch eben schnell nachgebessert werden können, nur das Große und Ganze sollte halt stimmen.
Bei sowas wäre ich fast dazu versucht, mir erst mal 'ne kleine Liste zu machen, mit den Tags, auf die ich alle achten und aufpassen/ggf. was modifizieren muss.
Ich halte die Aufteilung der Straße in zwei Richtungsfahrbahnen für falsch. Ich hätte die Straße als Linie in der Mitte eingezeichnet (denn die Linie wird ja in der Straßenmitte eingezeichnet) und die Gleise natürlich getrennt, da diese ja für beide Fahrtrichtungen naturgemäß tatsächlich baulich getrennt sind.
Ich sehe dort aber noch etwas, was ich für falsch halte: Die Straße ist stellenweise als highway=service und stellenweise als highway=resdiential eingezeichnet. Es wurde highway=service zwar offensichtlich für Bus-Spuren genutzt und highway=residential für die Spuren, die auch durch normale KFZ genutzt werden dürfen, ich kann aber auf den Luftbildern keine bauliche Trennung erkennen. Und in OSM wird ja eine Straße nur bei baulicher Trennung in mehrere Linien aufgetrennt, aber keine baulich miteinander verbundene Fahrspurgen einzeln eingezeichnet Statt dessen arbeitet man mit lanes:forward=* und lanes:backward=*
Puh, schwieriges Thema. Grundsätzlich würde ich definitiv sagen, eine Straße mit baulich nicht getrennten Fahrspuren je Richtung ist eine Straße, also auch ein Way (selbst wenn da zwei Gleise drin liegen).
Das es “doof” aussieht liegt am Renderer, der meist die Breite der Straße zu schmal darstellt und lanes=* und width=* nicht beachtet. Das selbe Phänomen tritt bei kurzen Stücken von Straßenbegleitenden Rad- und Fußwegen im Wechsel mit Radstreifen auf, wenn die Straßenbegleitenden Wege alle als eigene Objekte eingetragen sind.
Ich habe mir angewöhnt alles mit dem Spurtagging einzutragen und strikt nach baulicher Trennung vorzugehen. Beim Spurtagging können übrigens auch Schienen mit einbezogen werden durch embedded_rails:lanes, railway:lanes oder gar train:lanes bzw. tram:lanes. Da embedded_rails durchaus Werte für die Art der Schienen erlaubt und sollte es ausreichen. Meine JOSM Vorlage, Presets/LaneAttributes – JOSM, kennt auf jeden Fall alle Tags.
An Haltestellen wird es aber manchmal kompliziert und es gibt beide Formen, da ich einige Stellen kenne, wo in der Mitte der Straße zwischen den Schienen noch eine Barriere existiert.
Leider unterstützen nur wenige Editor-Programme das Spurtagging und z.B. bei iD oder SC fehlt jegliche Unterstützung.
Das ist für mich die beste Antwort. Auch wenn ich MitteloberrheinischerWaldameisenschreck verstehe, OSM hat ja Schlüssel für versch unterschiedliche Eigenschaften je nach Fahrtrichtung, was auch für diesen Straßen-Labyrinth hilfreich ist.
Das ist auch etwas, wach mich momentan am Kaiser-Wilhelm-Ring so stört, denn soweit ich mich erinnern kann sind diese Gleise in Nordrichtung bis zu einen bestimmten Punkt straßenbündig.
Das ist auch etwas, was bei der Binger Straße und Halt Zwerchalle Probleme bereiten kann. Auf der anderen Seite würde eine Vereinigung der Bahnhofstraße für den Rest der Wege die Busspuren ebenfalls verkomplizieren. Ich sehe diese jedenfalls eine Vereinfachung dieser als sekundäre Aufgabe.
Beim Spazieren ist mir eingefallen, dass es die Schusterstraße gibt. Ähnlich wie die Schillerstraße ist auch diese Straße für den privaten Autoverkehr ist es eine Einbahnstraße, für ÖPNV und Rad wiederum eine Zweibahnstraße. Der Hauptunterschied ist, dass es dort keine Gleise gibt und – im Falle OSM – nur als eine Fahrbahn markiert wird; von den Einschränkungen her sind beide Straßen aber ähnlich und Erstere sollte somit als Basis genommen werden.
Natürlich wird das Aufräumen dadurch nicht leichter, allerdings ist dies dennoch ein Beweis für mich, dass die getrennten Spuren vereint werden sollen solange es sich nicht um eine richtige Busspur handelt (wie z.B. in der Binger Straße).
Ich würde hier trotzdem noch oneway=yes plus oneway:bicycle=no und oneway:psv=no bzw. oneway:bus=no eintragen, da nicht jede verarbeitenden Software das “:lanes-Tagging” auswertet.
Sind denn Taxis in Gegenrichtung erlaubt?