Standardbeschränkungen, Wertet das wer aus?

Hier OSM tags for routing/Access restrictions - OpenStreetMap Wiki wird festgelegt, was gilt, wenn nichts angeschrieben ist in den Daten.

Manche lesen das auch so: Was gilt, wenn nichts angeschrieben ist vor Ort. Das sind zwei Paar Schuh, meiner Ansicht nach, wenn es auch Leute hier gibt, für die beides aufs Gleiche hinauskommt.

In letzter Zeit sehe ich mich da vermehrt in der Kritik, @Road_Runner - Dass ich Radfahrberechtigungen zu wenig ausgeteilt hab.

Ich seh das so: Wenn ich motor_vehicle=no an einen highway=track klebe, dann sind Radl erlaubt, egal was in den Defaults steht, weil: Es ist ja etwas angegeben!

PS: Ich hab bislang bicycle=yes nur dort eingetragen, wo es auch ausgeschildert ist und bicycle=no meistens eingetragen, wenn unter dem Fahrverbotsschild ein weiteres mit “Gilt auch für Fahrräder” hing, ansonsten mir das “vehicle=forestry” genügte.

Ich hab grad die Standardbeschränkungen eines Tiroler path von dismount auf partial geändert. Es ist weit hierzulande verbreitete Praxis Radwege als path zu erfassen. ZB die MTB Magazin Redakteure aus der französischen Schweiz die sich hier her verirren, die machen das so, vorliebsam dort, wo es nicht erlaubt ist, aber um das geht es hier ja nicht :wink:

Wenn ich es richtig verstanden habe, würde das bedeuten, dass bei einem mit “Radfahren verboten” beschilderten Weg, der mit highway=path + bicycle=no in OSM eingetragen ist, die Default access restrictions außer Kraft gesetzt würden. Dadurch wären die Zugangsregeln für andere Verkehrsteilnehmer unbestimmt und damit z.B. ein Routen von PKW’s oder LKW’s über diesen Weg möglich.

Aus meiner Sicht sind die Default access restrictions dazu gedacht, genau das zu verhindern, ohne bei jedem einzelnen highway die spezifischen default-access-Tags erfassen zu müssen.

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Eine Autobahn mit motorcycle=no oder horse=no würde dann auch Fußgänger und Radfahrer erlauben.

Dieser Meinung bin ich auch.

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Nein. Zur Berechtigung für oder gegen Räder gibt es durch motor_vehicle (egal ob yes oder no) keine Aussage.

@Hungerburg könntest du den Beitragstitel bitte ein wenig sachlicher machen?

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a) ist das was Router umsetzen sollten (die orientieren sich an den Daten)
b) ist das was Mapper tun sollten (die orientieren sich an der Realität)
idealerweise sollte beides zusammenpassen (Realität und Daten).

Ein gesetztes access-Tag setzt nicht alle anderen Defaults außer Kraft.
(Ein bicycle=yes macht keine Straße zum Radweg etc.)

Ich würde das immer so lesen. Es gibt zunächst die default, die man durch Tagging überschreiben kann. Nur ein access=* überschreibt alle Defaults. Ein bicycle=* überschreibt nur die bicycle defaults. Ausnahme nur für path mit foot=designated, bicycle=designated oder horse=designated was als footway, cycleway oder bridleway interpretiert werden soll.

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Was soll den partial bedeuten? Wie ist das maschinell verwertbar?

Stimmt, ja. Ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Man trifft hin und wieder Litaneien von access tags an Gattern, Steigen usw. Suboptimal das. Ab und zu hab ich da sogenannte Standards herausgekürzt, bin davon aber wieder abgekommen.

In der Theorie schön. Wenn dann ein Wert zum Standard gemacht wird, der in zwei Drittel bis 95% der Fälle falsch ist scheint mir das ganz und gar nicht ideal.

Das findet sich dort in mehreren Tabellen. Ich tippe drauf, das wendet sich vor allem an Auswerter und besagt, dass es keinen Standard gibt auf den Verlass ist. Für die Erfasser heißt das wohl: Anschreiben was vor Ort gilt.

Gerne :slight_smile: Also on topic:

Mir ist kein Router bekannt, der in Österreich auf “path” (ohne Angabe irgendwelcher Beschränkungen) Fahrrad auf Schritttempo herunterbremst. Weiß jemand einen?

Was die Router aus den bestehenden fehlerhaften und unvollständigen Daten machen ist deren Entscheidung. Der Ist-Zustand der Daten ist lokal (auch innerhalb eines Landes) total unterschiedlich und wie damit umzugehen ist hängt auch stark von der Zielgruppe des Routers ab.
Von daher sollten wir dokumentieren was die normalen Defaults in Realität (ohne Schild) sind. Ob da Autos oder Fußgänger lang dürfen, bekommen die meisten Mapper noch hin. Ob Reiter oder E-Roller auf einem Weg fahren dürfen, dürfte die meisten (einschließlich mich) bereits überfordern.

Es gibt meiner Erinnerung nach ein Script, was die Access-Default-Tabellen in eine Java-Klasse übersetzt, so das diese Daten für Programme auswertbar sind. ich hab es leider nicht wiedergefunden - vielleicht weiß ja jemand wo man das findet. Ich denke die Ausnahmen für Tirol lassen sich dort nicht verwerten.

Meinst eventuell das von westnordost zu den maxspeed-Werten? Bei access-Tags wäre mir da nichts bekannt.

Um die gesamte Diskussion hier zu den Tabellen vielleicht etwas einzugrenzen: Oberhalb der Tabellen steht:

As per 2022, no mainstream routing engine is known to use this page directly to influence routing behavior.

Somit könnte man nun auch salopp sagen: Es interessiert eh niemanden was in der Tabelle steht.

Weiter unten sind auch die ganzen implizierten Werte der gängigen Router verlinkt.

Ah danke, das erklärt warum ich das nicht wiedergefunden habe. Dann hab ich das wohl verwechselt.

Ich wünschte, wir hätten maschinenlesbare Defaults, die dann per Template menschenlesbar im Wiki angezeigt werden.

Nun ja, die zweite Zielgruppe – Leute die Daten beisteuern: Die vielleicht?

Die vielen bicycle=no an Pfaden hier in der Gegend könnte man gemäß der Standards alle entfernen, weil redundant. Keine gute Idee. Deshalb ist das für Tirol jetzt auch gelb. Dann kann keiner auf so eine kommen.

Braucht es wirklich für jedes Bundesland eine eigene Zeile? Wodurch genau unterscheidet sich ein path in Tirol von einem im Burgenland?
Und “partial” im Sinne von “teilweise” ist aus meiner Sicht keine geeignete Default-Restriction. Was genau soll damit ein Datenauswerter anfangen können?

Man könnte natürlich hinterfragen warum bei path momentan ein bicycle=no als Standard gilt. Nach meinem Verständnis ist ein path implizit für alles mit Motor oder mehr als zwei Rädern verboten. Ausnahmen davon werden explizit eingetragen.

Wenn ich mir alle path’s in Österreich anschaue und davon alle abziehe, die kein bicycle=yes haben, dann könnte man sich nirgends mehr hinrouten lassen.

Also wenn die Tabelle einen Mehrwert bieten soll, sollte man diese definitiv anpassen.

Hallo zusammen.
Dieser Thread entstand weil ich mir folgende Überlegung gemacht habe: Hungerburg trägt bei Tracks mit “Verbot für Kraftfahrzeuge” ausschließlich motor_vehicle=yes ein. Gleichzeitig war es ihm ein Anliegen, die Defaultwerte in Tirol für Fahrräder auf Tracks auf no zu setzen. Bei motor_vehicle wird ja der Wert für Radfahrer (bicycle=*) nicht festgelegt, sodann würde auch bei einem Track mit motor_vehicle=no ein bicycle=no via Defaultwert festgelegt.

Dieses Vorgehen (würden sich Router tatsächlich daran halten) würde zu einer falschen Ausgabe der Daten führen und auch bekannte Radrouten plötzlich wieder für den Radverkehr sperren. Generell habe ich mich daher gefragt ob diese Defaultwerte speziell für Tirol sinnvoll sind? Eigene Defaultwerte für Bundesländer führen zu unnötiger Komplexität und da die meisten Router es nicht beachten, kann die Sinnhaftigkeit ohnehin in Frage gestellt werden. Die Lösung ist mM, sauber die Zugangsbeschränkungen überall vor Ort zu erfassen. Andere Meinungen dazu?

Ja, das erscheint mir auch am nachhaltigsten - in Kombination mit Default-Werten, die es ermöglichen, Zugangsbeschränkungen so zu erfassen, wie sie beschildert sind.

Ein ambitioniertes Vorhaben – Österreich: Forststraßen länger als Straßennetz - science.ORF.at

Das war nicht ich. Nachgeschaut, auch niemand andrer hat das seitdem ich dort partial aka “tut uns leid, gibts nicht” eingetragen hab.

Das andre in der Roßau schon, aber wie gesagt, ich bin davon abgekommen Tag Litaneien zu kürzen. Allzuviel schlechtes Gewissen hab ich aber auch keins. So wie ich das beobachte nehmen Router oder Renderer alles als radelbar an das kein bicycle=no trägt. CyclOSM kennt immerhin vehicle=no, vehicle=forestry schon nicht mehr. Und das österreichweite Schiebegebot auf path ist wohl auch nur ein Wunschtraum.

So wie das gesamte OSM-Projekt… :slight_smile:

Ein ambitioniertes Vorhaben

Natürlich :wink:
Aber was ist deine Lösung?

Das war nicht ich. Nachgeschaut, auch niemand andrer hat das seitdem ich dort partial aka “tut uns leid, gibts nicht” eingetragen hab.

Mea culpa, stimmt, du hast es nur auf partial gesetzt.
An der Natur der Sache ändert sich dadurch nichts: Ich sehe nicht den Sinn dieser Extrazeile für Tirol und bin auch dafür sie wieder zu entfernen. Sie ist verwirrend, weicht vom Standard ab und beruht auf einer nicht repräsentativen Adhoc-Auswertung (Was ist mit den anderen Bundesländern? Wie viele Forstrassen sind tatsächlich freigegeben für Radfahrer oder auch Autos?).

Das ambitionierte Vorhaben natürlich!

Wenn man das nicht im Detail erfasst, dann wird man das nie wissen.

Heut zur Abwechslung wieder den Natterer Boden besucht, ein zwei Stunden Spaziergang: 18 Forststraßenschilder, 15 mit “gilt auch für Fahrrad”. Einmal (1×) Raderlaubnis eingetragen, auf einer Gemeindestraße, die fälschlich als track markiert ist, aber das darf wer andrer korrigieren.

Es gibt dort keine Forststraße, die für Autos offen ist, und keine die für Fahrräder offen ist. Alles ausgeschildert – die lokale Agrargemeinschaft ist da offensichtlich dahinter. Spuren von Vandalismus aber auch, das Zusatzschild zweimal zum Teil zerstört, einmal waren nur mehr die Schrauben da – gibts da ein Tag dafür :wink:

Das Gasthaus ist sehr beliebt bei den locals. Das Mapping davon hat auch ein Update gebraucht.

Wenn man das nicht im Detail erfasst, dann wird man das nie wissen.

Die Frage bleibt dann, was diese Extrazeile für Tirol noch rechtfertigt (Vielleicht ist der Anteil an Forstrassen in zB der Steiermark noch höher?)?
Wenn die Defaultwerte umgeschrieben werden, führt das im schlimmsten Fall nur zu falschen Zugangsbeschränkungen (weil dann etwa immer bicycle=yes eingetragen werden muss um Tracks für Radler freizugeben).

Hab selber eine schnelle Auswertung gemacht und die offiziellen Radrouten mit den Tracks in OSM verschnitten. Knapp 20% der Tracks sind dadurch schon für Radfahrer freigegeben. Also wieviel Forstraßen es gibt, sagt einmal nichts über die Zugangsbeschränkungen aus.

In Tyrol/Tirol many dedicated/designated cycleways are mapped as path.

Auch das kann ich ehrlich gesagt nicht bestätigen. Wie kommst du darauf?

Es gibt dort keine Forststraße, die für Autos offen ist, und keine die für Fahrräder offen ist.

Paar habe ich gefunden, aber ja; diese überdecken sich meist mit den Radrouten: :wink: Changeset: 147897463 | OpenStreetMap