S-Bahnverschwenk/Güterzugtunnel Fürth löschen?

Hallo zusammen,

im Hinweis Note: 4443553 | OpenStreetMap hat ein User die bereichtigte Frage gestellt, ob der S-Bahnverschwenk und der Güterzugtunnel bei Fürth nicht gelöscht werden können. Beide sind seid mittlerweile 9(!) Jahren als “proposed” in OSM eingezeichnet ist, aber ob und wie beide jemals realisiert werden sollen, steht völlig in den Sternen.

Der S-Bahnverschwenk (Strecke 5972) ist durch den Klageerfolg der Stadt Fürth vor sechs Jahren (Strecke zwischen Fürth und Erlangen: Neues zum S-Bahn-Ausbau - Fürth) praktisch tot und es werden mittlerweile Alternativen für einen Ausbau der Altstrecke über Vach geplant.

Und für den Güterzugtunnel (Strecke 5955) gibt es bisher noch garkeinen Planfeststellungsbeschluss, geschweige denn einenTermin für den Baubeginn. Lediglich der Planfeststellungsabschnitt 17 von Eltersdorf nach Kleingründlach hat seit 2009 sein Baurecht, aber wegen der nötigen Umplanungen auf Grund des Wegfalls des S-Bahnverschwenks, ist dieses Baurecht mittlerweile nur noch begrenzt relevant. Und bei der aktuellen Haushaltslage des Bundes ist völlig ungewiss, ob diese Strecke überhaupt in absehbarer Zeit kommen wird.

Beide Strecken wurden also damals einfach mal eingezeichnet, obwohl garnicht klar war, wann und und ob diese überhaupt kommen werden. Mittlerweile sind wie gesagt 9(!) Jahre vergangen und die Realisierung von beiden Strecken ist entweder nicht absehbar oder per Klage praktisch gestorben.

Es wäre deshalb aus meiner Sicht korrekt, beide Projekte aus OSM zu löschen, denn sonst bleiben sie weiterhin als “proposed” in der Karte, obwohl ein Bau völlig in den Sternen steht. Es sollte nur das in OSM eingetragen sein, was auch wirklich konkret zur Realisierung in absehbarer Zeit feste geplant, also zumindest schon einen Planfeststellungsbeschluss hat. Ansonsten haben wir in OSM überall - ja, es gibt auch diverse andere Beispiele - solche reinen angedachten Strecken drin, die vielleicht mal irgendwann, irgendwie oder aber auch garnicht kommen.

OSM ist und darf aber kein Spielplatz für sowas sein, denn hier sollten wie gesagt nur sehr konkrete Strecken rein, deren Realisierung durch ein abgeschlossenes Planfeststellungsverfahren wirklich absehbar ist. Ich würde aus meiner Sicht den S-Bahnverschwenk auf jeden Fall löschen, da er praktisch durch die erfolgreiche Klage der Stadt Fürth vor 6 Jahren tot ist. Und zum Güterzugtunnel gibt es noch nicht mal einen Planfesttellungsbeschluss, so dass auch seine genaue Trasse noch garnicht klar ist. Deshalb wäre ich dafür auch diese Strecke zu löschen und erst wieder einzutragen, wenn der Bau wirklich konkret wird, also es einen Planfeststellungsbeschluss auf ganzer Länge gibt.

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Das Wiki ist in diesen Fällen eindeutig: proposed erst , wenn Planfeststellung erfolgreich planfestgestellt.

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Kannst du mir hier einen Link geben, wo das eindeutig steht?

Denn im englischen Wiki, zu dem man beim Editieren beim Drücken auf “i” hinverwiesen wird, steht hierzu nur:
“This key can be used for any feature that is still in planning phase but construction hasn’t yet started.”

Was hier also mit “still in planning” genau gemeint ist, weiß ich nicht.

Stimmt. Leider steht es so deutlich nur unter highway=proposed
sollte aber gleichermaßen für railway=proposed gelten

“proposed” ist halt unglücklich bezeichnet - ein Vorschlag ist halt nur ein Vorschlag. Besser man hätte dies als “planned” bezeichnet.

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Ja, “proposen” kann jeder etwas - so hatten wir schon Bürgerinitiaitven, die ihre Idee von einer möglichen Umgehungsstraße gern bei OSM eingetippt hätten :slight_smile: für sowas nimmt man dann eher umap.

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Anderes Beispiel B65 Changeset: 73623301 | OpenStreetMap

Der Bundes-Verkehrswegeplan reicht doch sicherlich nicht als “Planung”?
https://www.bvwp-projekte.de/strasse/B65-G41-NI/B65-G41-NI.html
In den Plänen steht auch, dass der dargestellte Verlauf sei nur eine Möglichkeit ist.

Hab von dem Projekt auch die letzten 5 Jahre nichts mehr gehört. Der Artikel bei der Haz ist weg und auf der Webseite vom Landesbetrieb für Straßenbau ist auch nichts dazu zu finden.

Kann also auch weg, oder?

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Genau sowas mit geplanten Umgehungsstraßen hatte ich in meiner Gegend auch schon drin (z.B. Westumgehung Neunkirchen am Brand, Südumgehung Niederndorf bei Herzogenaurach). Für Erstere läuft aktuell erst die Erstellung der Planfeststellungsunterlagen und Zweitere war noch garnicht in diesem Stadium. Ich hatte damals beide deshalb gelöscht.

Auch haben welche nordöstlich von Coburg eine reine Idee von einer Bahnverbindungskurve von der NBS Ebensfeld-Erfurt zur Werrabahn eingezeichnet, obwohl dies bisher auch nur eine reine Idee ist.:

Diese ist daher auch klarer Löschkandidat für mich.

Aus der bisherigen Diskussion entnehme ich auf jeden Fall eine breite Zustimmung, solche eingezeichneten Strecken - egal ob Straße oder Bahn, für die es noch keinen Planfeststellungsbeschluss gibt, zu löschen.

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Ich hab in der Vergangenheit auch schon die Ortsumgehung Hofheim am Taunus (mit Tunnel Kriftel) gelöscht. Ist zwar noch im Bundesverkehrswegeplan aufgeführt, die Planungen wurden aber endgültig beerdigt und die Straße wird nicht mehr realisiert werden. Die ursprünglich für die Straße freigehaltene Trasse wurde von der Stadt Hofheim auch schon anderweitig verplant (Wohnungsbau).

Bei uns hat auch einer einen Straßentunnel, der unter dem Thüringer Wald durchgehen sollte, eingezeichnet; noch weit von der Planfeststellung weg. Es war noch nicht mal die genaue Routenführung bekannt. Nach meiner Löschung gab es heftige Diskussionen mit dem Ersteller.

Diskussionen, was proposed ist und was nicht, gab es schon öfters hier im Forum; immer mit dem gleichen Ergebnis. Ob die Quellen immer OSM kompatibel sind, sei mal dahingestellt.

Das Dumme ist nur, das Proposed auch auf der Hauptkarte erscheint.

Diese Planungsleichen gibt es überall, hier bei Lispenhausen z.B.eine seit 2008 “geplante” Umgehungsstraße, (seit 2013 in der Karte), da wird bis heute noch immer über den möglichen Verlauf gestritten.

Gefordert wird die Straße übrigens schon seit den 60er Jahren des letzten Jahrhundert (siehe hier).

Also hier nicht, ich sehe diese Trassen nur im Editor, oder wenn ich vom Editor aus den Tagginverlauf aufklappe.

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Danke für eure Meinungen. Dann werde ich die angesprochenen Trassen löschen, da sie definitiv noch keinen Planfeststellungsbeschluss haben, also nicht dir Vorgaben für “proposed” erfüllen.

Das es sinnvoll ist, solche Planungen erst bei bestehendem Baurecht einzuzeichnen, erkennt man leicht daran, das vorher in der Regel mehrere Trassenführungen parallel untersucht werden. So gibt es z.B. diverse Trassenvorschläge für den Ausbau der ICE-Strecke zwischen Bielefeld und Hannover. Würde man die alle eintragen…

Es hat zwar bei mir in der Region irgendjemand schon ein paar Ortsumgehungen im Zuge der B1 eingezeichnet obwohl da auch noch kein Baurecht existiert. Ich habe aber bislang darauf verzichtet, würde dies aber tun, wenn irgendwann öffentlich verkündet würde, dass diese Planungen zu den Akten gelegt wurden.

So wie Du die Situation mit der S-Bahn beschreibst, halte ich dort eine Löschung aber für sinnvoll und für den einen Bauabschnitt mit Baurecht für vertretbar.

Das Wiki ist in diesen Fällen eindeutig: proposed erst , wenn Planfeststellung erfolgreich planfestgestellt.

wenn ich das oben richtig verstanden habe gibt es für einen Abschnitt eine Baugenehmigung?

Das Dumme ist nur, das Proposed auch auf der Hauptkarte erscheint.

nicht auf der Hauptkarte von OpenStreetMap.org. Ich verstehe die Aufregung nicht, ein, zwei Linien mehr im Editor, wenn die Strecken im Bundesverkehrswegeplan enthalten sind ist es zumindest nicht nichts, das heißt auch nicht unbedingt dass sie realisiert werden, und erst recht nicht dass das übermorgen schon anfängt, aber als Vorschlag steht es klar im Raum.

Der aber mittlerweile wieder hinfällig geworden ist durch die erfolgreiche Klage der Stadt Fürth vor 6 Jahren gegen den S-Bahnverschwenk, weil dieser ja auch die Weichen und die Streckenführung dieser in dem Bereich dafür beinhaltete.

Ja, als Vorschlag bzw. als angedachte Strecke. Doch für „proposed“ braucht es eben ein abgeschlossenes, noch gültiges Planfeststellungsverfahren, was dort aber nicht besteht. Deshalb erfüllen diese Strecken dort nicht die OSM-Richtlinien dafür.

Es gibt z.B. in München auch einige eingezeichnete, angedachte Tram-Planungen, die noch nichtmal in der Planfeststellung geschweige denn in der Raumordung sind und deshalb ebenfalls gelöscht werden müssten. Aber ich konzentriere mich dahingehend auf meinen Bereich in Nordbayern.

Da liegt sehr viel im Argen in Deutschland, wo man in vielen Städten regelrechte Massenlöschungen vornehmen müsste, weil sich viele Bahnmapper einfach nicht an die Regeln halten - sowohl für angedachte als auch für längst abgerissene (Straßen-)Bahnstrecken! Da hat man diese viel zu lang auf OSM gewähren lassen, so dass man heute eine regelrechten Wildwuchs in der Karte hat. Bei z.B. Autobahn- und Bundestraßenplanungen läuft das deutlich regelkonformer ab.

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Ein Planfestellungsverfahren ist für viele Straßen gar nicht erforderlich, so z.B. für Kreisstraßen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen oder Niedersachsen, wenn die Maßnahme keine erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt hat.

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map lieber anstatt von Massenlöschungen und regelrechtem Wildwuchs zu träumen

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Auf OpenStreetMap Deutschland - Karte werden die proposed-Sachen dargestellt. Wobei ich die Darstellung deutlich prominenter in Erinnerung hatte als es aktuell der Fall ist. Ein highway=primary hat nur Außenlinien ohne Füllung, während highway=tertiary fast unsichtbar ist.

OT:

Du hast Recht, wobei das nur für proposed=highway gilt und nicht für proposed=railway. Und eigentlich ist das auch gar nicht so schlecht, dann können die Anwohner sich immer mal wieder die Karte “ihres” Ortes anschauen und davon träumen, wie schön es wäre, wenn die Umgehungsstraße nach einem viele Jahrzehnte langen Planungs- und Genehmigungsverfahren tatsächlich gebaut werden würde …

(Oder, falls es eine neue Autobahn werden soll, sich darüber freuen können, dass die zu ihren Lebzeiten sowieso nicht mehr gebaut wird.)

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