Rheinradweg-Relationen ohne Anzeige des Weges?

Wenn man in carto die Eurovelo 15 Relation Karlsruhe-Basel aufruft, werden nur Punkte (Wegweiser) angezeigt. Dasselbe gilt für die Relation der Rheinroute D8. Siehe rechte Seite des Screenshots (Ausschnitt Strasbourg).

Ist das so gewollt? Beim nach Norden anschließenden Teil der EV15 ist das nicht der Fall, da sind die Wege in der Relation enthalten. Ich kenne mich mit diesen Super- und Hyperrouten nicht aus, erscheint mir aber seltsam.

Wenn man sich den Verlauf einer dieser beiden Relationen anschauen will, gibt es jeweils dieselbe Fehlermeldung. Siehe linke Seite des Screenshots. Woran liegt’s?

Edit: Die Fehlermeldung verschiebe ich jetzt in ein separates Thema, kann also hier ignoriert werden.

Zur Fehlermeldung selber kann ich nichts sagen.
Aber die Relation enthält keine ways (mehr). Daher kann auch nichts weiter angezeigt werden. Möglicherweise ist die fehlende Bedingung, dass ways erwartet werden - aber nicht vorhanden sind.

Ob das jetzt so sinnvoll war, aus der Route eine Superroute zu basteln und (nur) noch die Wegweiser in der Relation zu lassen (aber alle ways rauszunehmen) weiß ich jetzt auf die Schnelle nicht. Das kann nur @Karthoo beantworten.

Mein “Woran liegt’s” bezog sich nur auf die Fehlermeldung.

Dass die Relation keine Wege (mehr) enthält, ist mir schon klar - mir erscheint das seltsam, aber wie gesagt bin ich mit der Gestaltung von Superouten nicht vertraut.

Vielleicht kann @Karthoo das kurz erläutern.

Carto zeigt keine Superrouten an. Das muss man nicht verstehen, aber wer Lust hat, kann ja einen CR erstellen …

Superrouten halte ich für die Fernradwege (EV-, D- oder die Vxx in Frankreich als Beispiele grundsätzlich für sinnvoll. Ob man auf der Wegebene die Routen des Basisnetzwerks nimmt, das ist eine andere Frage. Ich persönlich tendiere eher dazu, die Segmente auf Wegebene als Routenrelation zu erfassen.

Ist das so …??.. so weit ich sehen kann, werden die dazu gehörenden Wege nicht angezeigt, die dazu gehörenden Knoten (Wegweiser) schon. In der Superrelation sind aber die Einzelrelationen, die Wegsegmente beinhalten, auch gar nicht mit drin, sondern lediglich die Knoten der Wegweiser, und die werden beim Aufruf in carto auch angezeigt.

Wenn ich es richtig sehe, sind die Radrouten zwischen Karlsruhe und Basel (einschließlich der EuroVelo 15) momentan wie folgt erfasst:

  1. Jedes Wegstück zwischen 2 Wegweisern ist eine eigene Relation (teilweise nur wenige Meter lang) mit network_type= basic_network.
  2. Diese Wegsegmente können gleichzeitig Teil von einer oder mehreren größeren Routen-Relationen sein, davon gibt es am Rhein ja Hunderte.
  3. Die Wegsegement sind aber nicht Bestandteil eine Superroute wie der EuroVelo 15.
  4. Jeder Wegweiser ist ein guidepost-Knoten. Diese Guideposts sind Bestandteil von
  • den kurzen Wegstück-Relationen unter 1.
  • den größeren Routen-Relationen unter 2.
  • den Superrouten-Relationen EuroVelo 15 und der Rheinroute D8

Der Grund, warum von der EuroVelo 15 und der D8 nur die Wegpunkte in carto angezeigt werden, könnte also daran liegen, dass die Wegsegmente in deren Relation überhaupt nicht enthalten sind.

Mir stellen sich die Fragen:

  • Wozu ist es gut, die einzelnen Wegsegmente zwischen 2 Wegweisern jeweils als eigene Relation zu erfassen, wenn diese dann nicht zu einer Superroute zusammengefügt werden?
  • Warum enthalten die beiden Superrouten die Wegweiser, aber nicht die Wegsegmente?
  • Warum ist der Abschnitt des EuroVelo 15 und des D8 überhaupt als Superroute angelegt und nicht als einfache Routenrelation wie alle anderen dort verlaufenden Routen?

Daher noch einmal die Bitte an @Karthoo, dieses Vorgehen zu erläutern. Aus dem Wiki lässt sich das so für micht nicht ableiten.

Das meinte ich, der Weg wird nicht angezeigt. Das ist unabhängig davon, ob die Superroute Wegweiser enthält oder nicht - zumindest nach meinen Experimenten.

Ich fand User:Nadjita/Routes - OpenStreetMap Wiki, einen Entwurf eines Proposals ganz interessant und auch gut durchdacht.

Diese Stückchen sieht man ganz gut in der Knoppuntnet-Analyse:

Die Arbeit an einer kohärenteren Darstellung ist leider etwas ins Stocken geraten:

Wenn ich mir die EV15 in Waymarked Trails anschaue, so ist diese schon recht kompliziert:

  • von der Rheinquelle bis nach Chur
  • in Chur zwei Varianten (nur in OSM, nicht im “offiziellen” GPX
  • weitestgehend eine Route von Chur bis Konstanz
  • zwei Varianten von Konstanz bis Stein am Rhein
  • eine zwischen Stein am Rhein und Schaffhausen
  • je eine auf beiden Seiten des Rheins von Schaffhausen bis Basel
  • eine durch Basel
  • je eine auf beiden Seiten des Rheins bis etwa Bingen
  • nur eine linksrheinisch bis auf die Höhe von Kamp-Bornhofen
  • je eine auf beiden Seiten des Rheins bis nördlich von Duisburg
  • ein von dort bis Hoek van Holland

Das wäre für mich die Ausgangsbasis für die erste Aufteilung, wobei ich keine strikte Trennung an den Grenzen machen würde. Diese wäre optional, z.B. der erste Abschnitt von Basel für die linksrheinische Variante geht durch die Schweiz, Deutschland nach Frankreich.

Diese Teile wären wiederum Superrouten, die aus Basisrouten zusammengesetzt wären, die auch die Wegweiser enthalten könnten. Dazu kämen Alternativen und Zubringer, die ebenfalls als Basisrouten gemappt sein sollten und Mitglied der “großen” Superroute wären.

So mal auf die Schnelle die Ideen von vor etwa einem halben Jahr aus dem Gedächtnis zusammengefasst.

Für die D-Routen kann man ähnlich vorgehen, eine Auftrennung an der Grenze entfällt, auch wenn die eine oder andere auch Abschnitte im Ausland enthält wie z.B. die D5.

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Hallo zusammen,

Das Radwegenetz in Deutschland - oder zumindest in BW - ist so angelegt, dass es ein Basisradnetz aus den Wegweisern mit grüner Schrift und Zwischenwegweisern mit dem Fahrradsymbol und einem Richtungspfeil gibt, das in OSM in der Regel durch Relationen zwischen den einzelnen Wegweiser-Knotenpunkten erfasst wird. Die meisten touristischen Themen-Radrouten verlaufen vollständig auf dem Basisnetz und werden mit ihren Routensymbolen an die Wegweiserschilder angehängt. An den Zwischenwegweisern entlang der Strecke zwischen den Knotenpunkt-Wegweisern ist normalerweise kein Hinweis auf die Themen-Routen zu finden. Dementsprechend besteht eine Themen-Route technisch gesehen aus den Wegweisern und den Basisnetz-Routen zu den nächsten Wegweisern - daher habe ich begonnen die Themen-Routen auch in OSM so zu erfassen.

Auch aus Mapper-Sicht hat die Erfassungsweise m.M.n. den großen Vorteil, dass an einem Weg, wo 5 Themen-Routen den selben Verlauf haben, nicht 5 Routen, sondern nur eine an den Weg drangehängt werden. Gerade wenn z.B. ein neuer Radweg gebaut wurde oder eine Kreuzung detaillierter gemappt wurde, muss man so nicht 5 Routen anpassen muss, sondern nur eine - die Basisroute - und die Themen-Routen werden automatisch mit angepasst. Mir ist es schon oft untergekommen, dass z.B. die D-Route und die EuroVelo-Route in OSM leicht abweichende Verläufe hatten, obwohl sie ja eigentlich gleich sind. Gerade für Mapper, die eigentlich nur die Infrastruktur mappen wollen und sich um Routen eher weniger Gedanken machen ist das daher einfacher.

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Erst mal Danke für Deine ausführliche Erläuterung.

Das Gefühl habe ich auch. Ich blicke noch nicht durch, was aus der EuroVelo 15 mal werden soll. Ein Knotenpunktnetzwerk?

Das entspricht im Prinzip dem Aufbau eines Knotenpunktnetzwerkes. Das wäre dann aber eine Relation type=network + network:type=node_network.

Ja, völlig klar. Das ist sicher ein Vorteil, auch wenn die Erfassung mit erheblichem Aufwand verbunden ist und - zumindest aktuell - diese Themenrouten an sich nicht mehr als Weg in carto dargestellt werden, egal ob sie als Superroute oder als Network zusammengefügt werden.

Aktuell ist der inkonstistente Aufbau der EuroVelo 15 auf jeden Fall verwirrend. Was mir noch nicht klar ist:

  • Warum sind einige der Basis-Wegsegmente überhaupt keiner Themenrelation zugeordnet, z.B. Relation: 12695026 ? Was für einen Zweck erfüllen diese Segmente?
  • Soll das Endergebnis ein Knotenpunktnetzwerk werden oder bleibt es bei den Superrouten, die wiederum Teil übergeordneter Superrouten sind?
  • Sollen die kleineren Themenrouten, wie z.B. die Klosterroute u.v.a., die teilweise auf denselben Basis-Segmenten beruhen, auf dieselbe Systematik umgestellt werden oder gilt das vorerst nur für die überregionalen Routen?

Ich kann den Ansatz total gut verstehen.

Aus meiner Sicht gibt es aber zwei Nachteile:

  1. Was machst Du, wenn Basisrouten an einem komplexen Knoten mit separat erfassten Wegen für unterschiedliche Fahrtrichtungen zusammenstoßen? Beim Erfassen des Basisnetzwerks in Potsdam habe ich mich bei solchen Kreuzungen am Konzept für “Split nodes” in Knotenpunktnetzwerken orientiert (hier gut erklärt: User:JochenB/split nodes - OpenStreetMap Wiki). Die Themenrouten benutzen aber - je nachdem von wo nach wo sie abbiegen - nicht alle Tentakeln im Bereich des betreffenden Knotens. Insbesondere wenn an einem solchen Knoten eine Route z.B. von Nord nach West, eine Route von Nord nach Süd und eine Route von West nach Süd aufeinandertreffen, wird es schwierig, das korrekt abzubilden, weil sie am Knoten jeweils über unterschiedliche Verbindungswege verlaufen.

  2. Ich weiß, wir mappen nicht für den Renderer. Trotzdem: In Opencyclemap (“Radfahrerkarte”) werden superroutes nicht gerendert. Solange das so ist, sehe ich die Gefahr, dass jemand kommt, feststellt, dass auf Opencyclemap entlang des Oberrheins nur noch lokale Fahrradrouten angezeigt werden, und wieder anfängt, die einzelne Ways der Relation für die EuroVelo zuzuordnen oder sogar eine ganz neue Relation anlegt. Wenn wir die Radrouten also nach Deinem Schema erfassen wollen, fände ich es wichtig, zuerst bei den wichtigen Radfahrerkarten dafür zu sorgen, dass die Routen trotzdem dargestellt werden.

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Ich weiß, wir mappen nicht für den Renderer.

eben, waymarked trails kann z.B. jetzt schon superroutes darstellen, je mehr man sie nutzt (sie haben ja unbestritten bei langen Routen große Vorteile) um so weniger wird auch die OCM darum herumkommen.

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