Ausgehend vom knapp gescheiterten proposal für oneway:foot und den dazugehörigend Diskussionen hier und hier ist klar, dass ein oneway=yes auf gewissen highway-typen, insbesondere highway=path nicht eindeutig ist. Manchmal sind alle Verkehrsteilnehmer gemeint, manchmal nur Fahrzeuge.
Ich möchte versuchen, das in Österreich aufzuräumen, indem das oneway=yes durch oneway:vehicle=yes und/oder oneway:foot=yes/no ersetzt wird.
Per Overpass habe ich 817 Elemente gefunden. Über 500 davon können zwei Kategorien zugeordnet werden:
397 Stück highway=path, oneway=yes, foot=no. Das sind fast alles Mountainbike-Strecken. Dort würde ich oneway=yes löschen und stattdessen oneway:vehicle=yes setzen.
124 Stück Geh- und Radwege (JOSM Preset) mit highway=path, oneway=yes, bicycle=designated und foot=designated. Auch hier würde ich oneway=yes löschen. Stattdessen würde ich oneway:vehicle=yes und oneway:foot=no setzen.
Die anderen ca. 300 Fälle würde ich mir erst danach anschauen. Ich glaube, dass bei vielen oft Ortskenntnis nötig ist um das sicher sagen zu können.
highway=footway (91 Stück) und highway=steps (63 Stück) gäbe es dann auch noch anzuschauen.
Laut Wiki geht “man” in Österreich offensichtlich davon aus, dass auf einem highway=path ohnehin nur Fußgänger und inline_skates erlaubt sind. Fahrräder müssen geschoben werden. (Offtopic: Wahrscheinlich weil man davon ausgeht, dass die meisten Pfade durch den Wald führen?)
Anyway: Ein path auf dem Fußgänger explizit verboten sind durch foot=no und Fahrräder geschoben werden müssen (weil kein bicycle=yes|designated), dann bleiben ja eigentlich eh nur inline_skates übrig die dort unterwegs sein dürfen - oder verstehe ich da was falsch?
Wenn es MTB-Strecken sind, würde ich bicycle=designated ergänzen und dann oneway:bicycle=yes ergänzen und das oneway=yes einfach stehen lassen (für die paar Inline-Skater die sich dorthin verirren). oneway:vehicle hat aktuell 64 Nutzungen weltweit. Ob das schon jemand auswertet? (Ich kenne leider keinen reinen Inline-Skates-Router um das zu testen )
Sehe ich hier ähnlich, statt oneway:vehicle=yes würde ich zum oneway:bicycle=yes greifen, aufgrund der höheren Verwendung (64 zu 299.729)
highway=footway habe ich auch schon mit oneway=yes ergänzt. Zum Beispiel bei Bergbahnen, an denen es getrennte Zu- und Ausstiege gibt.
Ob es hier jetzt Sinn macht das oneway gegen ein oneway:foot zu ändern? (Nutzung von oneway:foot sind 8.658 gegenüber 23.207.840 für oneway)
In wie weit ist es in Österreich erlaubt mit Mofa oder E-Roller auf Rad/Fußwegen zu fahren? Dann wäre oneway:bicycle eventuell nicht ausreichend?
nur 1418 sind oneway:foot=yes - der Rest (oneway:foot=no) ist derzeit quasi überflüssig.
dem gegenüber stehen 17067 oneway=yes auf highway=footway und 4208 auf highway=steps. Die 23 Mio oneway=* von der die Mehrzahl nur Fahrzeuge meinen wird, sollte man eher nicht zum Vergleich ranziehen.
Mofa dürfen nicht auf Radwegen fahren. E-Roller gelten bei uns wie Fahrräder.
Auf Fußwegen darf generell niemand fahren. Es gibt in Österreich keine Möglichkeit wie in Deutschland, dass man dort per Zusatztafel doch Radfahren darf.
Ich würde in jedem Fall oneway=yes stehen lassen und nur oneway:foot=yes/no bzw. ein explizites oneway:bicycle=yes ergänzen, sonst besteht die Gefahr dass Router dies falsch interpretieren. Ich glaube nicht, dass viele Router derzeit einen alleinestehenden oneway:*=* sub-tag richtig interpretieren würden.
Die expliziten Sub-Tags überschreiben sowieso den allgemeinen, d.h. auf diese Weise ist sichergestellt dass die Tags von allen Routern richtig interpretiert werden.
Falls ein bestehender Router nur oneway=yes aber nicht die Sub-Tags interpretiert und das derzeit auch auf Fußgänger anwendet, dann würde das zu einer falschen Interpretation führen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass dadurch viel weniger falsche Annahmen entstehen würden im Vergleich zu wenn die oneway=* Tags gelöscht werden.
Ganz wichtig ist dabei auch die Art der Falschinterpretation. Eine Einbahn fälschlicherweise zu viel ist etwas nervig, eine zu wenig kann gefährlich sein.
Bei Wegen mit foot=no kann (sollte) oneway=yes sowieso stehen bleiben, da gibt es keine Verwechslungsgefahr und dadurch wird auch die Kompatibilität erhalten.
Was im Wiki steht ist leider nicht unbedingt relevant für das echte Verhalten von Routern. Eventuell haben einige wenige Router ein paar länderspezifische Ausnahmen sogar implementiert, aber bei weitem nicht alle.
Obwohl das oneway:vehicle=yes in den meisten Fällen das korrekte Tagging für Einbahnen auf Wegen (und mehr noch auf Straßen) wäre, sehe ich momentan keine realistische Möglichkeit das derzeit verwendete oneway=yes zu ersetzen, da es keinen oder nur sehr geringen Editor und Renderer Support dafür gibt. Selbst wenn wir uns dazu entschließen würden, bei bestimmten Wegen das onway=yes mit einem mechanischen Edit zu entfernen und durch oneway:vehicle=yes zu ersetzen, würde das oneway=yes binnen kurzer Zeit wieder eingetragen, da diese Wege dann in den meisten Anwendungen nicht mehr als Einbahnen erkennbar wären, was dann natürlich zu einer vermeintlichen “Fehlerbehebung” führen würde.
Danke alle für euren Input! Ich finde das alles plausibel und gut. Sprich: Keine Löschungen des oneway-Tags sowie verwenden von oneway:bicycle statt oneway:vehicle. Hier mein upgedateter Vorschlag:
385 Stück highway=path, oneway=yes, foot=no und bicycle=yes|designated. Hier ergänze ich oneway:bicycle=yes.
124 Stück Geh- und Radwege (JOSM Preset) mit highway=path, oneway=yes, bicycle=designated und foot=designated. Hier ergänze ich oneway:bicycle=yes und oneway:foot=no.
Im Wiki wird empfohlen das oneway:bicycle=yes nur dann zu verwenden, wenn man in speziellen Situationen auf die Einbahnregelung für Radfahrer besonders hinweisen möchte. Bin mir nicht ganz sicher, ob das bei diesen Fällen zutrifft, da durch das oneway=yes+foot=no+bicycle=yes|designated doch schon relativ eindeutig ist, für wen das onway=yes gilt.
Hab das jetzt einmal ausprobiert. Der einzige Router der derzeit oneway=yes auf highway=footway/path auch auf Fußgänger anwendet ist Valhalla. Dieser interpretiert aber auch oneway:foot=no richtig und routed auch gegen die Einbahn wenn der Sub-Tag gesetzt ist.
Ich bin auch unsicher. Es ist finde ich eindeutig, aber nur für jene, die sich die anderen Tags am Objekt alle anschauen (und das tut nicht jeder). In der internationalen Diskussion gab es einige, die gemeint haben, einem oneway=yes auf einem highway=path sei nicht zu trauen. Für die wäre es ein Informationsgewinn.
Ich persönlich setze lieber einen Tag zu viel als einen zu wenig. Aus meiner Sicht schadet es niemandem, wenn man generell, aber auch bei dem oben genannten Beispiel, ein oneway:bicycle=yes ergänzt.
Diese Empfehlung ist sicherlich vor der Diskussion um oneway für Fußgänger entstanden, von daher würde ich denken das sie sich auf klassische Einbahnstraßen bezieht und ihr für die jetzigen Zwecke (path) keine Bedeutung beimessen.
Ich sehe die Hauptproblematik bei oneway=* vor allem darin, dass nicht immer eindeutig ist, ob die Einbahn (highway=track abwärts) auch für Fußgänger gilt, oder nicht. Und da bei diesen Fällen mit foot=no Fußgänger ausgeschlossen sind (ich hoffe die meisten Router berücksichtigen das), würden die oneway-Tags gar nicht zur Auswertung kommen.
Ja, zur Klarstellung ist es immer gut oneway:[mode]=* zu ergänzen. Allerdings kann es auch unübersichtlich und widersprüchlich werden, so wie z.B. manchmal beim access-Tagging. Letztendlich ist es auch eine Frage des persönlichen Stiles. Ich bevorzuge beim Tagging eher den minimalistischen Ansatz - nur das, was notwendig ist. Es ist einfacher zu lesen und wahrscheinlich auch von Datenkonsumenten leichter auszuwerten.
Die Empfehlung bezieht sich auf Straßen und auf Wege (path, footway,…).
oneway=yes + oneway:bicycle=yes oder + oneway:vehicle=yes fügt aus meiner Sicht tatsächlich keine sinnvolle Information zu, da vermutlich keiner bezweifelt das auch die Radfahrer bzw. Fahrzeuge vom oneway betroffen sind.
Nur oneway:bicycle=yes/no oder oneway:vehicle ist ggf. gefährlich, weil es sicherlich von etlichen Anwendungen nicht ausgewertet wird.
oneway=yes + oneway:foot=yes/no bringt hingegen einen Mehrgewinn, weil man sich ja offensichtlich nicht einig ist, ob das oneway auch für Füßgänger gilt.
Sofern die Tags eh behandelt werden können müssen sehe ich nicht, dass es die Datenauswertung erschwert. Wenn natürlich Widersprüche im Tagging auftreten dann erschwert es ggf. die Auswertung.
OSM consumer (Auswerter) sind nicht nur Router. Ein prominenter Auswerter ist z.B. OSM-Carto. Auch dort wird ein oneway=yes auf einem footway als roter Einbahnpfeil gerendert, egal ob die Einbahn sich auf alle oder nur auf Leute auf dem Rad bezieht – einen blauen Einbahnpfeil würde ich da eher als angebracht ansehen, einmal abgesehen davon, dass es in Österreich nicht möglich ist das Radfahren auf einem footway (wie die Deutschen das verstehen und wo das anscheinend auch üblich ist) zu erlauben. Das mag mit ein Grund dafür sein, dass die Abstimmung hier so zu Radweg tendierte? (Kann man die schließen?)
Meine Ansicht: Wenn eine Einbahn nur für Radln gilt, dann oneway:bicycle=yes und keinoneway=yes. Datensparsamkeit gegenüber oneway=yes+oneway:foot=no sehe ich ohne weitere Begründungen erwiesen.