OSMF Treffen mit der deutschen Autoindustrie

Hallo EvanE,

wenn eine kleine Arbeitsgruppe “Car Navigation” entstünde, kann ich diese Informationen liefern. Zur Erinnerung- ich arbeite als rechte Hand von dem vice president navigation bei dem größten deutschen Navi Hersteller (Harman Automotive).
Ein Arbeitstreffen einiger Schwergewichte bei dem wir diskutieren was man der Community zumuten kann und was nicht, wäre sicherlich wünschenswert und könnte helfen vorwärsts zu kommen.
Erfahrungen mit OSM Daten hat meine Firma - auch Datenimport funktioniert seit Langem schon. Und auch Erkenntnisse gibt es.

Hallo Marek,

ich denke das vor allem eine Zusammenarbeit beim “Erfinden” neuer Tagging-Schemen recht sinnvoll sein könnte. “Ihr” habt KnowHow, wie man die Infos aus den Daten sinnvoll auswerten kann und “wir”, wie man es gut editierbar ablegen kann.

Bspw. ein paar Streitfälle: erweitertes access, Ampeln, Spuren…

Genau das, Henning. :slight_smile:
Da ich selbst ein süchtiger Mapper bin, brauche auch keine Erklärung über OSM wie das für die Teile der Autoindustrie die erst OSM entdeckt.
Im Grunde ist das, was wir tun könnten kein Geheimnis: Man mietet sich einen Mercedes der gehobenen Klasse, fährt rum, schaut, was diese Navigation kann und überlegt, wie man Ähnliches in OSM erreichen kann. Man verletzt dabei keine Betriebsgeheimnisse, sondern analysiert den Stand der Technik.

Hättest Du Lust dabei zu sein?

Viele Grüße,
Marek

Um die Umsetzung ging es mir nicht wirklich.

Mal etwas detaillierter was ich meine:

In der Regel gibt es ja zu einer Sache zig Vorschläge, wie wir das in unseren Daten modellieren könnten. Bspw. Spuren als reale Ways eintragen, separiert als Spur eintragen und idealisierten Weg zeichnen, alles über Tags erfassen, …

Nun wäre es natürlich für die Mapper sinnvoll, zu wissen welches Schema für die Anwender am sinnvollsten ist. Die Mapper wollen ja nicht umsonst Daten erfassen und alle Auswerter sagen dann hinterher, Sorry, aber damit können wir nichts anfangen. Für viele dieser (oben genannten) Dinge gibt es derzeit keine Anwendungen bei uns. Das Garmin-Format unterstützt das nicht oder es ist nicht bekannt wie. Online-Router sind davon auch noch weit entfernt.

Wenn ich mir das Display eines BMW-Navis anschaue, sehe ich bspw ein Bild, dass mir zeigt, auf welche Spur ich soll. Ob das nun ein Node ist, der sagt, hier sind 4 Spuren, wobei die rechte die Autobahnabfahrt ist → Wenn abfahren, dann Bild_345.jpg einblenden oder ob da komplette Spuren als Way vorhanden sind lässt sich daran nicht erkennen.

Lust an sich hätte ich schon…ist halt nur immer eine Frage der Zeit. :wink:

Ich bin schon lange dafür, dass es Kommissionen/Arbeitsgruppen für die einzelnen Teilbereiche innerhalb der OSM gibt, die Empfehlungen für Tagging-Schemen herausgeben. Dieses könnten dann natürlich auch mit Vertretern aus der Wirtschaft etc kooperieren.

Back to topic: Also ich finde es notwendig, dass ein solcher Austausch stattfindet. Fraglich ist allerdings auch, ob die Automobilhersteller daran überhaupt Interesse haben.

Hallo Ihr, ich weiß, die Frage galt nicht mir, aber interessieren würde mich das Thema trotzdem. :slight_smile:

Wie wäre es, wenn einer der führenden Navi-Hersteller :wink: eine Navi-Simulation per Webseite verfügbar machen würde – und zwar eine, die wahlweise auf OSM-Daten basiert? Das wäre Werbung für das entsprechende Gerät und gleichzeitig eine Möglichkeit für die Mapper, die Routingfähigkeit der OSM-Daten zu testen sowie zu verbessern.

Markus

Das bedeutet aber im Interesse sauberer Schnittstellen, dass wir uns endlich vom “hier kann jeder machen was er will” verabschieden und international ein verbindliches tagging-Schema entwickeln, dass auch von allen Mappern anwendbar ist. Fehlangaben müssen zum Qualitätsmanagement in Tools wie OSMI oder keepright gecheckt und angezeigt werden.

Nimm doch das: http://navigatorfree.mapfactor.com/de/

Nicht unbedingt, weil das regelt der “Markt” dann von alleine. Selbst wenn es 5 konkurrierende Schemen geben sollte, von denen aber nur eines ausgewertet wird, wird sich eben dies durchsetzten. Kaum ein Mapper mappt nur weil er Spaß an der Arbeit mit jsom hat. In der Regel will er von seinen Daten auch was haben und das hat er nur, wenn seine Daten auch ausgewertet werden.

Jeder taggt was er will kann nicht “gestoppt” werden. Oder wie willst du verhindern, dass ich irgendwo eine Fahrradwerkstatt als Supermarkt eintrage, damit dies in Karte xyz dargestellt wird. :wink:

Mallo Markus,
für die Mitglieder der Working Group auf jedem Fall vorstellbar. Leider ist der Konkurrenzdruck in der Branche so stark, dass eine Freigabe niemand erlauben wird. Es geht dabei teilweise um solchen Quatsch wie die Farbgebung des Terrains, oder generell die optische Gestaltung. Das wollen die Kunden um Himmels willen nicht.

Was die Routingfähigkeit angeht, arbeitet der User PPawel an einer solchen Lösung. Das Ulkige dabei ist, dass er mit der Abeit deswegen angefangen hat, weli die zerstörte Daten in Polen solche Tools brauchen - sonst findet man solche kleinen Kartenfehler selbst nach Jahren nicht. Also mal abwarten, wir werden uns Was einfallen lassen.

na Routing-Webseiten auf OSM Basis gibts ja schon ne Weile. Wichtiger würde ich finden, dass ein modernes Navi simuliert wird, was Spuren, Richtungsschilder und Beschränkungen etc berücksichtigt, deren Tagging vorher festgelegt wurden. Das wäre sowohl ein Signal für die Mapper als auch ein Schow-Case für die Industrie. Welche Farbe nun der Wald da hat, wäre irrelevant. Es muss ja auch nicht der streng geheime supertolle Routing-Algo hinterlegt werden.

Sind die ganzen schönen Tools OSMI, keepright, OSRM (routet auf tagesaktuellen Daten) in Polen bekannt ?

Chris

Wie kommt man bei x verschiedenen Schemata an vollständige Daten, wenn man nur eins davon auswertet? Der Markt will möglichst umfangreiche Daten, die er ohne viel wenn und aber nach einem Schema auswerten kann und deshalb sollten wir dafür sorgen, dass dieses eine Schema von erfahrenen “Vordenkern” durchdacht ist und an prominenter Stelle in der Wiki oder als Handbuch zum download leicht aufzufinden ist. Das könnte dann allen alten und neuen Mappern schmackhaft gemacht werden, indem man einen entsprechenden Hinweis auf die gute Verwertbarkeit anbringt nach dem Motto: “Willst du, dass mit deinen daten navigiert werden kann, dann folge dieser Empfehlung.”

Man könnte aber auch schon jetzt Daten (Max Speed etc.) zurückliefern und selbst etwas beitragen - wenn der Fahrer jeweils zustimmt.

Konvertieren muss man sowieso. Beispiel: Ob man nur highway=footway oder auch highway=path+foot=irgendwas auswertet, spielt keine so große Rolle. Macht, wie in diesem Beispiel jeder Renderer

Michael, wie gesagt, das regelt dann der Markt. Für die prominente Variante wird es über kurz oder lang Hilfestellung beim Editieren geben, es wird genutzt, etc.

Zum anderen wird es die alternativen Schemen evtl. auch gar nicht geben, weil schon frühzeitig in der Diskussion potentielle Auswerter ihr KnowHow einfließen lassen, in dem sie sagen, was sie für sinnvoll halten. Das soll nicht heißen, dass wir zu allem Ja und Amen sagen. Aber für viele Taggings gibt es OSM-intern einfach noch keine Erfahrung bzgl. der Auswertung.

Ich arbeite auch in der Automotive Branche und habe die Frage vor längerer Zeit schonmal an einen Navi-Hersteller gestellt. Die Antwort war daß man OSM bereits importiert und bewertet hatte, daß es aber aufgrund eines fehlenden Taggingschemas und daraus resultierenden unzuverlässigen/widersprüchlichen Objektattributen nicht interessant ist.

bye
Nop

So sehe ich das auch.
Es wäre beinahe interessant aus einem solchen Werk ein Buch zu schreiben. Eine Tagging Bibel sozusagen. Ich weiß zwar, dass man in dem Forum nach allem fragen kann, aber es wäre supre, die Ergebnisse vieler Diskussionen (Hydrante, Brücken etc.) in einem Buch zu haben.

Was gewesen ist, ist gewesen.
Vieles kam aus dem Unwissen. Beispiel: Ein wirklich kluger Mann sagte in meiner Gegenwart vor Kurzem dass die OSM Daten nicht taugen, weil man etwa kein: highway=Kreisverkehr hat.
Er wusste nicht, dass es: junction=roundabout für diesen Zweck gibt :wink: Immerhin hat er sich damit befasst. So ist es auch damals wohl gegangen.

Über wirklich problematische Sachen können wir in der - taufen wir das Kind - Navigation Working Group sprechen.

Ist zwar kein Buch: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Mapfeatures

Das “Problem” ist halt das man manche Objekte unterschiedlich beschreiben kann. Wenn man das aber weiß, ist das kein Problem. Ob nun path, cycleway oder footway, das lässt sich alles extern auf gemeinsame Nenner bringen. Das wissen ist bspw. bei den diversen Karten vorhanden und auch nicht wirklich schwer zu erlangen, wenn man sich damit beschäftigt.

Mir ging es viel mehr um neue Schemen, die noch in der Erprobung/Diskussion sind, wenn man es mal so nennen darf.