OSM tags for routing/Access restrictions

Wie lautet diese “Feldweg-Regel” die den Verkehr ohne Schild einschränkt und wo steht das?

Die gibt es nicht, im Gegenteil,

Laut der Definition des OGH

Würde in der Tabelle nicht ein gelb hinterlegtes “Destination” mehr Sinn machen?

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Die Feldwege-definition in OSM ist anders, bei uns sind Wege die der Erschließung einzelner Gehöfte dienen highway=service

Ich würde mir an deiner Stelle mal mit Overpass ein paar Perlen rauslassen und anschauen, was da beim Routing anschließend für ein Schmarrn rauskommt:

Das entspricht doch nie im Leben dem, was ausgeschildert ist und schon gar nicht dem, was tatsächlich gilt, und obendrein ruiniert man sich damit noch das Routing komplett.


Hier noch ein paar Knaller:

Wenn ich mir ansehe, wie regelmäßig bei solchen Tags komplett ins Klo gegriffen wird, dann hab ich absolut keinen Zweifel daran, dass jeder unnötig gesetzte Access Tag einer zu viel ist und dass die Zeit, die in Edit-Wars der Default Access Restrictions versenkt wird, besser in der Qualitätssicherung bereits gemappter Beschränkungen aufgehoben wäre.


Soweit sich das aus der Ferne beurteilen lässt, liegt der Anteil an Wegen aus obiger Overpass-Abfrage mit mindestens einem Fehler in den relevanten Tags bei 100 %.

Hallo Quaternion, zu den Punkten

  • access=* ist fast immer falsch; man lernt dazu, gehört korrigiert
  • vehicle=destination: Das entspricht dem was dort ausgeschildert ist, vielleicht nicht direkt an der Einmündung in die Hauptstraße, aber deswegen den Weg splitten, wenn da kein lohnendes Zwischenziel anliegt?
  • motor_vehicle=destination: Detto, die Leute in der Gemeinde werden sich schon etwas gedacht haben damit, ich hab keinen Grund die Schilder anzuzweifeln.

Zu den Knallern:

  • access=* ist so gut wie immer falsch, gehört korrigiert

Meine Gegenfrage: Warum sollen Router basierend auf OSM Daten Leute durch Fahrverbote schicken, selbst wenn die Wege kürzer wären?

Update: Von den sechs Schmarrn drei korrigiert, weil Schmarrn, zwei belassen, weil OTG wahr und einen mangels Wissen falsch belassen. Überhaupt sieht mir das Overpass übersichtlich aus. Im Vergleich zu falsch als generell für alle und jeden offenen weil nicht spezifieren tracks, ein Klacks.

Diesen Kelch lassen wir vorerst aus.

Es gibt in Österreich kein Agrargesetz, das ähnlich dem Forstgesetz das Betreten der Felder erlauben würde. Da die Feldwege vordringlich in Privatbesitz sind halte ich also dort sogar foot=private für einen angemessenen “default”. So weit will ich aber gar nicht gehen.

Viele eher nicht, aber der OGH meint

Für die Lösung der Frage, ob eine Fläche als Feldweg im Sinne des § 19 Abs 6 StVO anzusehen ist, dürfen nur solche Kriterien herangezogen werden, die für die Benützer der betreffenden Fläche und die Benützer der Straße, in die sie einmündet, während ihrer Fahrt deutlich erkennbar sind (Befestigung, Asphaltierung, Verkehrstafeln insbesondere Ortstafeln).

Könnte sein, dass manches eher unclassified ist, wo jeder fahren darf?

Ich weiß nicht, was dort vor Ort ausgeschildert ist. Allerdings solltest du vorsichtig sein damit, die Korrektheit von access-Tags mittels Router zu validieren. Einerseits sind Router nie perfekt. Andererseits ist insbesondere =destination für Router nicht trivial umzusetzen. Die meisten Router geben solchen Kanten nur eine recht hohen Preis. Das heißt, es wird nur dort entlang geroutet wenn es keine Alternative gibt. Wenn es eine Alternative gibt, dann wird diese typischerweise benutzt (sofern sie nicht um die halbe Welt führt). Genau deswegen führt das zu den Routen, die du hier siehst. Daher Vorsicht bei =destination. Nur weil viele Router an solchen Stellen Blödsinn machen ist das Tag noch lange nicht inkorrekt.

Ich halte auch das motorcar=destination auf dem parallelen Weg für zweifelhaft, das von einem Italiener vorgenommen wurde, der schon öfter durch fragwürdige OSMI-Befriedigung aufgefallen ist und mutmaßlich keine Ortskenntnis besitzt

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Ich halte auch das motorcar=destination auf dem parallelen Weg für zweifelhaft, das von einem Italiener vorgenommen wurde, der schon öfter durch fragwürdige OSMI-Befriedigung aufgefallen ist und mutmaßlich keine Ortskenntnis besitzt

ohne Ortskenntnis access taggen :flushed:

In den Changesets steht da “OSMI-Routing fixes - island car”: Da werden ausgeschilderte Fahrverbote entfernt oder Gatter fürs Auto geöffnet, damit man mit dem Auto wieder dort hin kann, wo der OSM-Inspektor eine Auto-Insel gefunden hat. Davon gibt es in Thaur mehrere. Alle wie erwähnt ohne die mindeste Ortskenntnis “gefixt”.

Hier ein Beispiel, wie so etwas in die Hose gehen kann: OpenStreetMap - Google ist nicht viel besser Google Maps

Da wird man vom Parkplatz, 500m Fußweg zum Gasthaus, sozusagen dreimal um die Kirche, irgendwo hin geführt, wo man dann das Auto in den Wald (steil dort) stellen kann.

PS: Changeset: 126746588 | OpenStreetMap

Aber ist es auch ein Track und darf man da wirklich nicht mit dem Fahrrad hoch auf dem anderen Weg aber schon? Und ist die andere Straße insbesondere im unteren Teil wirklich highway=service und gleichzeitig “motorisierter landwirtschaftlicher Verkehr frei” + “PKW Anlieger frei”? Die Tags wurden vor einem Monat von einem anderen Mapper (vermutlich ohne Ortskenntnis) gesetzt, weil deine Änderung an der anderen Straße zu einer Routinginsel (subnetworks_car) geführt hat, die OSMI dann wohl bemängelt hat.

Aber ist der Abschnitt wirklich ein Track? Oder ist er nicht eigentlich zusammen mit dem Abschnitt hier Way: ‪Moserfeldweg‬ (‪12837931‬) | OpenStreetMap eher ein highway=service der die Kleingartenanlage erschließt? Der Witz ist nämlich, dass OSRM den vermeintlichen Feldweg meidet, um das an eben diesem Feldweg liegende Ziel über eine ebenfalls für Durchgangsverkehr gesperrte Wohnstraße inkl. 300 % Umweg zu erreichen.

Auf dem ersten Knaller liegt ein ausgeschilderter Rundwanderweg.

Komoot ignoriert *=destination beispielsweise komplett. Und das liegt vermutlich nicht nur daran, dass sonst einige schöne Routen nicht zustande kämen, sondern auch daran, dass die Fehlerquote bei den Tags so hoch ist und das Routing total kaputt wäre, wenn man sich strikt dran halten würde.

Ich bin ja nicht dagegen, die Beschränkungen sauber zu erfassen. Ganz im Gegenteil. Aber jede Änderung, sei es im Wiki oder in der Datenbank selbst, die andere dazu verleitet, bei den Beschränkungen zu schludern nur damit eine Warnung unterdrückt wird oder die vermeintlich falschen Defaultwerte korrigiert werden, wird am Ende nur dazu führen, dass noch mehr falsche Daten eingetragen werden.

Ich wollte nur aufzeigen, dass gut gemeinte Änderungen, selbst wenn sie streng genommen richtig sind, voll nach hinten losgehen können. Insbesondere dann, wenn man das Gesamtbild außer acht lässt. Im ersten Beispiel sind die beteiligten Straßen aktuell so unglücklich getaggt, dass jeder Router zu einer anderen Lösung kommt.

Ja, umso wichtiger ist es, vermeidbare und fehleranfällige Konstrukte wie access=destination + bicycle=yes nicht zu verwenden.

So bald komm ich da nicht hin, aber ein foot=yes ist garantiert nicht falsch. Wer übernimmts? Alles was “access=*” trägt ist immer verdächtig.

Ob der Moserfeldweg jetzt ein Feldweg (sic!) ist oder nicht, das ist mir zu diffizil. Beim Kreuzweg in Thaur ists einfacher, der führt zu Gasthaus, Wallfahrtskirche und Museum, das reicht locker für service. Das kann so bleiben.

Der andre Mapper hat sogar Furten und Brücken erfunden :wink: QA wie sie leibt und lebt.

Wenn OSMI Feldwege nicht prinzipiell für alle und jeden als befahrbar usw. ansehen würde, dann könnte man sich einiges sparen. Glauben die wirklich daran, was in den Routing Tabellen steht?

Hier mal der übliche Ablauf anhand eines der Wege aus obiger Overpass-Abfrage: Changeset: 13354367 | OpenStreetMap an dem man sehr schön sieht, wie der Gang der Dinge in der Regel ist. Es fängt an, mit:

highway=track

dann kommt einer daher und macht zwei harmlose Access Tags dran (der erste Fehler):

foot=yes
bicycle=yes
highway=track

einige Jahre später kommt ein anderer und pappt den nächsten Access Tag dran (der zweite Fehler):

access=destination
foot=yes
bicycle=yes
highway=track

Richtig wäre vermutlich:

vehicle=agricultural;destination
highway=service

Wobei das agricultural in so einem Fall im Zweifel auch mehr Schaden anrichtet, als es nützt.


Ergebnis: OpenStreetMap Routing with Open Source Routing Machine

Aber auch nicht zielführend. Damit kaschiert man doch am Ende wieder nur, dass vermutlich jemand access=destination mit vehicle=destination verwechselt hat. Ich würde es eher so lassen und eine Notiz auf der Karte mit der Frage: “Wie ist dieser Weg beschildert?” hinterlassen?

Die Adresse von dem Gasthof ist Schlossgasse 17. Der Zufahrtsweg heißt laut geoland.at genauso und besteht aus einem zusammenhängenden Flurstück (3918). Ich kenn mich da nicht aus, aber die Indizien sprechen dafür, das der Istzustand falsch ist.

da kommt sowieso der nächste daher und ersetzt überall, wo er es findet, vehicle=agricultural mit agricultural=yes…

Das stammt wohl noch aus den franziszeischen Kataster. Stellenweise ist es auch einfach nur mit Wald bestanden, dort wo ehemals der Weg auf die Thaurer Alm ging.

Bei denen heißen auch in vielen Ortschaften alle Straßen genau so wie der Ort. Wohl damit addr:street funktioniert :wink:

Hmm, was genau: dass es ein hw=service ist?

Nein, dass der highway=service mit:

surface=paved
tracktype=grade2
motor_vehicle=agricultural

und der highway=track mit:

surface=paved
tracktype=grade1
vehicle=destination

getaggt ist.

Ich vermute, das kommt daher, dass die Gemeinde die Hauptroute verlegt hat, zu einer Zeit, als das Gebiet schon in OSM erfasst war.

Der alte Wegverlauf von den letzten Häusern an war “track” bis ganz nach oben (Way History: ‪14‬ (‪146631174‬) | OpenStreetMap). Der Mapper, der den Umbau erfasst hat, hat gesplittet und gemerged, und scheints “service” als passender empfunden. Das kurze “track” Stück ist ein abgespalteter Rest.

Das “destination” Schild stammt wohl noch aus der Zeit bevor das Gasthaus gebaut wurde. Das “agriculture” Schild teilt sicher ein ähnliches Schicksal. Gemeinde und Anrainer sind scheints zufrieden damit.

“Destination” könnte ein Schlupfloch sein für ganz besonders gewiefte, wie man im Auto zum Wirt kommt :slight_smile: Zum Parken müssen aber auch die dann trotzdem wieder nach unten…

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Service wurde es hier: https://osmlab.github.io/changeset-map/#18852390
Getrennt wurde hier: https://osmlab.github.io/changeset-map/#24812968

Auf jeden Fall wäre auf dem Teil reichlich Platz für die eine oder andere zusätzliche Ausnahmeregelung:

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