Nicht-Radwege im Bundorfer Forst (Unterfranken)

Hallo,

die Bayerischen Staatsforsten schreiben uns (ich habe etwas gekürzt):

Das Radfahren in der freien Natur zum Zwecke der Erholung ist in Bayern grundsätzlich jedermann erlaubt. Beschränkt wird dies jedoch durch Art. 13 Abs. 3 Bayerisches Waldgesetz (BayWaldG) … Insbesondere Nr. 1.3.3.2 Satz 25ff untersagen das Befahren von Rückegassen- und wegen sowie das Querfeldeinfahren im Wald.

Die unten erwähnten Wege sind deshalb klar für das Radfahren ungeeignet. Vielmehr führt die Befahrung hier zu erheblichen Schäden am Waldboden, da sich teilweise nicht einmal an bestehende Rückegassen und -wege gehalten wird. Vereinzelt wird sogar gewachsener, ursprünglicher Waldboden aktiv bewegt, um Sprungschanzen und ähnliches zu formen und damit ebenfalls irreversibel geschädigt. Ebenso wird der vorrangige Besucherverkehr der Fußgänger beeinträchtigt. …

Wir bitten Sie deshalb die nachfolgend gelisteten Wege auf Ihrer Webseite nicht mehr als für Fahrradfahrer geeignet einzustufen, um nicht noch weitere Aufmerksamkeit anzuziehen und damit zusätzliche Schäden herbeizurufen.

Folgende Wege sind betroffen:

Es folgt eine Liste von Way-IDs (immerhin haben sie die sorgfältig herausgesucht), die allesamt im Bundorfer Forst liegen:

Ich habe die betr. Ways mal rausgezogen und hier hingelegt:

http://www.remote.org/frederik/tmp/bundorferforst.osm

Es sind zur Hälfte highway=track und zur Hälfte highway=path, die allermeisten ohne irgendwelche konkreten Informationen darüber, ob Fahrradfahrer da geduldet sind oder nicht (nur 2 haben ein mtb:scale).

Könnte sich jemand mit Ortskennis diese Sache mal anschauen? Ich könnte natürlich an alle einfach ein bicycle=no dranhauen, aber wenn jemand da etwas sanfter vorgehen würde…

Bye
Frederik

Rückegasse bzw Rückeweg … ich hab ein Déjà-vu … Forstweg, Maschinenweg, Rückegasse … damals war ich der festen Überzeugung, dass es sich bei dem von mir vorgefundenen Weg um einen wunderbaren grade3-track gehandelt hat, bis ich mich im lokalen (thüringischen) Forstamt eines besseren Belehren lassen musste, obwohl der Weg vorher sogar verdichteten Schotter hatte.

Frage: Inwieweit besteht in Bayern (sowie teils in anderen Bundesländern üblich) Konsens darüber, das zumindest bei highway=path im Wald ein bicycle=no impliziert?

Und dann gibt es das Abschnitte mit einer 12 jährigen Historie und dem note

Also ja, hier muss man sich wirklich jeden einzelnen Way raussuchen und dazu recherchieren, teils sind Abschnitte nämlich auch in Laufrouten eingebunden die z.T. sogar vom Landkreis sind. (Mittelschwere Trainingsstrecke über Burgstall Rottenstein)

Das kann auch an anderen Stellen passieren… zum Beispiel wenn ein äußert unbedeutender Waldweg temporär bis zu einem Fließgewässer gut ausgebaut wird, Mapper kommt da vorbei, erfasst es als compacted und grade=2 in nach einem Jahr ist der Weg ganz oder teilweise wieder weg… Der temporäre Ausbaugrund bei mir des Weges waren Bauarbeiten an einem Fließgewässer, der Dahme (Wiederherstellung und Ausbaggerung von Altarmschleifen) die temporäre Bauzuwegung hatte nie nach OSM Einzug gehalten… die neue Schleife ist aber auch nich nicht drin… bei letzterem: ich muß mal zum Eichberg fahren.

Sven

Das kann in der Form nirgends gelten, da highway=path viele Bedeutungen haben kann. Darunter fallen auch breitere Wege, die nicht für KFZs geeignet sind oder gemeinsame Rad-/Fußwege.

Speziell in Bayern trifft es nicht zu, da es keine klare Definition der Geeignetheit eines Wegs für Fahrräder gibt. Da kommen viele Faktoren zusammen: Oberfläche, Steigung, Breite, Kurven…

Diese Wege sind (fast) alle im Bayernatlas verzeichnet und seit Jahren in osm. Aus der Ferne auf Zuruf sollte man da nichts anpassen.

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Leider kann man das so pauschal nicht sehen. Am Schmausenbuck hat die hiesige Forstverwaltung dem Druck nachgegeben und versucht die wilden Mountainbike-Stecken auf die “braunen” (siehe Link) Wege zu kanalisieren (in Kooperation mit den Interessengruppen). Dazu kommen noch diverse “Zubringerpfade”. Eigentlich nach BayWaldG nur schwer nachzuvollziehen. Die Frage wäre hier dann, ob an (offiziellen) mtb-Strecken ein bicycle=no implizit wäre (und was der Rechtsgrund für diese Auffassung wäre).
Die armen Fahrrad-Router können die Strecken z.B. anhand von surface=ground + incline natürlich ignorieren.