Es war in der Diskussion über Weglöschungen im Nationalpark Sächsische Schweiz im alten Forum, bei der es darum ging, wie mit Wegen umzugehen sei, die aufgeben wurden, zu verfahren sei. Diese wurden zunächst einfach gelöscht. Ergebnis einer langen Diskussion war dann, diese Wege nicht zu löschen sondern mit einem Lifecycle-Präfix wie abandonend:highway= oder disused:highway= zu versehen.** Und dies, obwohl diese Wege teilweise wegen andauernder illegaler Nutzung weiterhin zu sehen sind. Bei diesen Wegen handelte es sich um Wege, die tatsächlich mal vor langer Zeit angelegt wurden (also noch aus der Zeit vor der Unterschutzstellung des Gebiets stammten) und die nur inzwischen aus der Nutzung genommen wurden, die weder betreten noch befahren werden dürfen und die eigentlich zuwachsen sollen. Wenn hier nach Abwägung von Für und Wider das Arbeiten mit Lifecycle-Präfix das Mittel der Wahl war, wieso dann hier diese Diskussion? Wenn ich es richtig verstanden habe, handelt es sich ebenso wie beim Nationalpark Sächsische Schweiz um ein Naturschutzgebiet, bei denen das Verlassen der offiziellen Wege verboten ist. Zudem aber handelt es sich wohl nicht um alte Wege, die mal früher offiziell nutzen durfte, sondern so wie ich es verstanden habe, um extra von MTBlern illegal angelegten Trails mitten durch den Wald.
Wieso also schon wieder eine solche Diskussion?
Ich verwehre mich auch gegen den Begriff “Zensur”. Es ist Konsens, dass wir nicht die Kellereingangstüren von Einfamilienhäusern und auch nicht den Weg ums Haus herum einzeichnen, weil es dafür kein berechtigtes öffentliches Interesse gibt und gleichzeitig die Persönlichkeitsrechte des Hausbesitzers verletzt werden und jeder potentiellen Dieb vollkommen unnötigerweise noch mit der Nase darauf gestoßen wird, dass das Haus noch einen Hintereingang hat. Wir beschränken uns aus gutem Grund darauf, die Grundstückszufahrt und den Weg zur Haustür einzuzeichnen, also die Wege, die jeder Besucher des Hauses benutzt. Das ist keine Zensur sondern es gibt gute Gründe dafür, so zu handeln.
Und bei illegal in einem Naturschutzgebiet angelegten Trails gibt es auch gute Gründe, diese nicht genau wie jeden anderen Weg einzuzeichnen. Vernünftig wäre aus meiner Sicht, diese Wege mit einem aussagekräftigen Präfix zu versehen. Okay, disused und abandoned würde in diesem Fall den Sachverhalt nicht ganz treffen. Man könnte über illegal als Präfix diskutieren: “illegal:highway=track” selbstverständlich ergänzt mit einem “access=no” und einer aussagekräftigen Bescheibung wie “description=illegal angelegte Mountainbiketrail, das Betreten und Befahren ist laut der im Naturschutzgebiet geltenden Regeln verboten.”
Dann hätten wir die tatsächliche Situation vor Ort inklusive der rechtlichen Situation sauber abgebildet.
Davon unabgängig würde ich sehr begrüßen, wenn wir uns darauf einigen könnten, dass alle auf eine spezielle Verkehrsart zugeschnittenen Attribute wie mtb:scale=* oder auch sac:scale=* nichts an Wegen verloren haben, die für die entsprechende Verkehrsart komplett und dauerhaft gesperrt sind. Zu groß ist aus meiner Sicht die Gefahr, dass das Vorhandensein den Anschein erweckt, eine entsprechende Nutzung sei zwar im Grund verboten, werde aber doch irgendwie toleriert.