Möglichkeiten der nur ungefähren Standortangabe

Hallo, ich hätte mal eine Frage, die nur bedingt mit OSM zu tun hat, aber auch. Und zwar:
Wie könnte man es machen, wenn man auf einer Karte einen ungefähren Standort angeben möchte. Also nicht einen konkreten, da kann man sehr gut einen normalen Marker nehmen. Aber bspw. wenn man den eigenen Wohnort (Haus) angeben möchte, dann möchte man dies aus Datenschutz- und ähnlichen -gründen vielleicht nur so ungefähr. Wenn man nun aber einen Marker (bspw. mit einem Pfeil) verwendet, dann zielt der ja auf eine konkrete Koordinate und suggeriert so ja, dass dies der Wohnort ist. Und wenn er nicht auf den Wohnort zielt, dann ist er zumindest mehr oder weniger irreführend. Verwendet man einen Kreis (oder auch eine andere Form), dann hat diese Form auch immer einen Mittelpunkt, den man evtl.für den genauen Standort halten könnte.

Gibt es also da Lösungen wie eine ungefähre Standortangabe aussehen könnte, ohne das Rückschlüsse möglich sind oder eine genauer Standort suggeriert wird? Mir ist nichts eingefallen wie das aussehen könnte, aber da hier diesbezüglich Profis sitzen könnten… :slight_smile:

Ich hoffe ihr versteht was ich meine… :slight_smile:

man könnte die zugehörige Straße Markieren (was bei sehr kurzen Straßen auch mal zu genau sein kann), oder den Nächsten Ort - oder auch die zugehörige Ortsgrenze.

Einfach die administrative Grenze der Gemeinde markieren.

Gruß
unixasket

Mal halt irgendwas erkennbar gekritzeltes ohne erkennbaren Mittelpunkt hin:

Schau mal z.B. in RFC5870 Abschnitt 3.4.3 (enwiki dazu). In der Art kann man einen “Genauigkeits-Kreis” wie er bei Karten-Apps für Smartphones verbreitet ist angeben.

Wie willst du denn den Standort “angeben”? Auf osm.org anzeigen? Eine statische Grafik? Eine maschinenlesbare Angabe (wo?)? Egal wie?

@maxbe, rayquaza
Bei beiden Methoden lässt sich der Mittelpunkt bestimmen.

Es behauptet aber niemand, dass dieser Mittelpunkt die genaue Position sei und nicht absichtlich versetzt wurde :wink:
Du hast aber recht, dass das Kriterium “ohne dass Rückschlüsse möglich sind” von keiner Möglichkeit erfüllt werden kann.

Ein mit Zufallszahlen deformierter Kreis um eine Koordinate müsste schon hinzubekommen sein. Das so entstandene Gebilde hat dann natürlich irgendeine Art Mittelpunkt (Schwerpunkt, Mittelpunkt des bbox…) aber das ist dann nicht die angegebene Koordinate. Es könnte schwierig sein, das automatisiert halbwegs hübsch hinzukriegen. Und falls mans als URL übergibt (Länge, Breite, Radius, Deformationsfaktor), hätte man wieder alles verraten.

…oder den Standort als dicken Punkt auf einer “großen” Karte (z. B. Bundesland, Landkreis) anzeigen, und den Nutzer nicht reinzoomen lassen
Oder ab einer gewissen Zoomstufe den Marker ausblenden

Nahmd,

Du willst eine Fläche darstellen, die die exakte Position enthält, ohne dass aus der Fläche ein Rückschluss auf die exakte Position möglich ist. Dazu orientierst Du die Fläche nicht an der exakten Position, sondern an einem unabhängigen Raster, zum Beispiel an “glatten” Koordinaten:

<mode=Jean Pütz>
Ich hab da mal was vorbereitet.

Das Hochkantformat in meinem Beispiel entsteht, weil die Breitenkreise zu den Polen hin kleiner werden (mit cos(breite)). Das lässt sich mit ein paar Zeilen Code mehr abstellen.

Gruß Wolf

Hi,

tolle Idee!

Ich habe da auch schon wieder gleich eine Feuerwehr-Anwendermöglichkeit:
Wenn man auf der Internetseite der Feuerwehr Einsatzberichte veröffentlicht, möchte man ja auch immer ungefähr die Position darstellen. Aus Datenschutzgründen ist ein Marker aber manchmal ungeeignet, wenn es z.B. nicht ein Unfall an einer Kreuzung war sondern im privaten Umfeld. Dafür eignet sich diese Lösung natürlich auch super!

Vielen Dank!

Viele Grüße,

Christoph

Gute Sache!
Kann man das irgendwie in Form eines Proposals und Wiki Beschreibung festhalten?
Ich habe mit den polnischen Kollegen ebenfalls darüber diskutiert, es kam aber nichts festes als Ergebnis.
Wir sollten es festhalten und auch in anderen Foren darüber informieren.

Viele Grüße,
Marek

Ja, die übergeordnete administrative Grenze des Gebietes zu wählen oder den Koordinaten einfach ein paar Ziffern klauen und daraus eine Box oder ähnliches bauen sind gute Ideen.

Das mit dem eigenen Haus war auch nur ein Beispiel. Ich denke es würde mehrere Anwendungsmöglichkeiten von solchen unscharfen Positionsangaben geben. Beispielsweise auch wenn man keine genauen Angaben hat wie gerade eine Nachricht zu einem Flugzeugunglück, das in einem größeren Gebiet verschollen ist. Da würde ein genauer Marker eine gewisse Genauigkeit vortäuschen, die es so gar nicht gibt…

Wie sowas taggen?

Ist ganz einfach: garnicht.

Sowas hat in Osm nichts zu suchen, auf einer OSM-Karte kann es aber durchaus wünschenswert sein. Es liegt am Ersteller, sich da was einfallen zu lassen. Ich würde in diesem Fall ein Overlay mit lokalen Koordinaten/Daten benutzen.

Gruß
walter.

Bin nicht ganz einverstanden. Manchmal ist selbst eine ungefähre Information wertvoll.
In einem solchen Fall möchte ich ein area mit einer Zusatzbezeichnung für die Präzision taggen wollen.

Wäre z.B. fixme=“exact location” ausreichend?

Marek, ich glaube Du verwechselst das mit Regionen, die nur ungefähr definiert sind - das ist, meines bescheidenen Wisens nach, in der Tat noch nicht gelöst

Kann sein. In der Tat sind das leicht verschiedene Fälle:
1.Bereiche: Vermutetes Flugzeugsabsturzgebiet / Naturkatastrophengebiet / geografisches Gebiet mit verschwommenem bzw. undefiniertem Verlauf.
2. Punkte: “hier ist Trinkwasserquelle” aber ich kenne nur die ungefähre Lage.
Was mir fehlt ist ein Tag mit dem ich die Unschärfe beschreibe: Ich weiß es auf 20 Meter genau, 500 meter 1 Kilometer etc.

Nahmd,

Nicht wirklich. Denn es gibt nur zwei prinzipielle Lösungen.

  1. Ein (nicht unbedingt regelmäßiges) Raster über die Karte malen und dann ein Planquadrat angeben. Die Sicherheit ist anschaulich klar: aus einem Planquadrat kann man nicht auf einen Punkt im Planquadrat schließen. Und wenn man dezent das Raster selbst mit anzeigt und das ausgewählte Planquadrat hervorhebt, wird man den exakten Punkt nicht im Mittelpunkt/Schwerpunkt suchen.

Bei einer realen Anwendung würde ich statt der Quadrate Sechsecke nehmen: auch die können eine Fläche füllen, sehen aber nicht so quadratisch aus.

  1. Eine beliebige Fläche erzeugen und die zufällig positionieren, aber so, dass der Zielpunkt in der Fläche liegt. Dabei ist elementar wichtig, dass die zufällige Positionierung nur einmal erfolgt und Fakeposition und Flächenform gespeichert und immer wieder verwendet werden.

Wenn ich bei jedem Abruf eine andere Fläche erzeuge, muss der Zielpunkt in allen Flächen enthalten sein, also auch im Schnitt aller Flächen. Ein Angreifer wird die Seite immer und immer wieder abrufen und alle Flächen übereinanderlegen: der Schnitt wird immer kleiner, so dass er das Ziel immer genauer bestimmen kann.

Wenn man in einem begrenzten Gebiet operiert, kann (und sollte?) man ein “sprechendes” Raster benutzen, also Stadtteile oder Ortsteile. Die Aufteilung der Region in ein solches Raster ist eine einmalige Arbeit.

Gruß Wolf