Hallo sundew,
Deine Arbeit in OSM achte ich sehr. Du hast viel dazu beigetragen, dass OSM in Deiner Region tatsächlich die Realität widerspiegelt und nicht veralteter oder wiedergekäuter Schrott ist. OSM lebt vom Einsatz von Leuten wie Dir. Allerdings kommt es gerade bei Leuten wie Dir immer mal wieder dazu, dass sie denken “das hier ist alles meins, und ich bestimme, wie es läuft”. Und da fangen dann die Probleme an. Natürlich wollen wir nicht, dass einer aus Neuseeland jetzt plötzlich in Hamburg Murks vom Luftbild abmalt, den die lokalen Mapper dreimal besser wissen. Aber wenn die Community insgesamt den wikidata
-Tags gegenüber positiv eingestellt ist und andere Mapper diese hinzufügen, dann steht es Dir nicht zu, die einfach so zu löschen. Die verfälschen ja nichts vor Ort - ein Wikidata-Tag an einem Briefkasten ist nichts, was Du mit vor-Ort-Wissen übertrumpfen kannst (“ich war da und auf dem Briefkasten stand gar kein Wikidata!!!”). Beim konkreten Verlauf eines Weges oder bei der Frage, ob der Briefkasten auf der linken oder rechten Straßenseite steht, hast Du als lokaler Mapper das letzte Wort - nicht aber beim Wikidata-Tag. Das musst Du einsehen. Der Briefkasten “gehört” Dir nicht, auch wenn Du - was, wie gesagt, super ist - zweimal im Jahr prüfst, ob er noch dasteht.
Was das Forum anbetrifft - hier wäre der Platz, ein Thema wie “Wikidata-Tags finde ich doof, ich lösche sie, wenn ich sie sehe” zu diskutieren. Wenn Du das nicht willst, ist das auch ok, aber ohne einen Community-Konsens kannst Du so eine Löschaktion auch nicht durchdrücken - dann heisst es “leben und leben lassen”, auch für die Wikidata-Tags.
Es ist ein schmaler Grat, das ist mir klar. Erst neulich gab es hier im Forum eine ganz umgekehrte Diskussion, da hatte jemand vor Ort Tags zu Denkmälern hinzugefügt, die er sich selber ausgedacht hatte, und die Community war darüber etwas unglücklich und hätte sich eine vorherige Diskussion gewünscht. Hier war also der Mapper für Zusatztags und die Community kritisch. Auch dieser Mapper hatte sich vor Ort auf Mappertreffen mit anderen abgestimmt, und im Grunde ist das ja wünschenswert und es soll ja auch Freiheiten geben in OSM, mal was auszuprobieren und so weiter.
Im Fall der Wikidata-Tags ist es aber völlig albern, wenn einer in Hamburg gegen die Windmühlen kämpft, wenn doch qua ID-Editor diese Tags eh ständig wieder hineinkommen. Da müssen wir entweder als Community entscheiden, dass die Tags unsinnig sind und wir sie nicht wollen, und dann auch beim ID-Editor diese Änderung durchkriegen, oder wir finden die Tags gut und unterstützen das. Aber dass irgendwo in Hamburg einer Wikidata-Tags löscht, weil er sie persönlich irgendwie unnötig findet, das hat doch keinen Sinn.
Dass ein Tag im Wiki als optional gekennzeichnet ist, ist kein Grund für seine Löschung (am Ende löscht jemand sämtliche Höchstgeschwindigkeiten an Straßen mit dem gleichen Grund).
Ich verstehe, dass Dein erster Impuls ist, auf die Angelegenheit mit Trotz zu reagieren (“behalte ich mir vor, die angesprochenen Tags bei Vor-Ort-Überprüfung zu entfernen”). Das ist nur menschlich. Dennoch bitte ich Dich, darüber nachzudenken, ob Du vielleicht einen Kompromiss finden kannst und Tags nur dann löschen, wenn Du sie negativ prüfen kannst (d.h. “ist definitiv falsch”), anstatt eine positive Prüfung (“ist definitiv richtig”) anzulegen. Bedenke, wie viele andere Tags Du an verschiedensten Objekten stehen lässt, ohne sie positiv zu prüfen! Es wäre schade, wenn so eine Bagatell-Auseinandersetzung am Ende dazu führt, dass ein ausgezeichneter Mapper die Lust an OSM verliert.
@mgerken, ich bin nach folgender Logik vorgegangen: “Finde alle Tags in Hamburg, in deren Key “wiki” vorkommt, die von sundew entfernt wurden und die nicht in der Zwischenzeit wieder angebracht wurden, und stelle sie wieder her”. Ich kann diese Logik auch auf umliegende Gebiete und/oder andere Tags anwenden, wenn das gewünscht ist.