MDR-Beitrag zu illegalen Wanderwegen mit Verweis auf OSM

Das wird durch ständige Wiederholen ebenfalls nicht richtiger …

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Hatten wir da nicht die Überlegung, dass die Tags so lange bleiben wie der Weg von befugten Personen regelmäßig genutzt wird. Erst wenn der Weg komplett stillgelegt oder sogar physisch zerstört ist kommt Life cycle. Eine neu angelegte MTB Strecke wird nicht Regelmäßig von befugten Personen benutzt, außer um genau diese zu kontrollieren.

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Bestenfalls bekommen wir also neue, hochmotivierte Mitstreiter :+1:

Exakt das ist der Fall! :slight_smile:
Es ist absolut in unserem Sinne, positiv zu OSM beizutragen, da es nun mal DIE Datenquelle für die gängigsten Tourenportale ist. Leider werden in diesen Tourenportalen immer wieder zahlreiche Routen veröffentlicht, die gegen die Nationalparkverordnung verstoßen und damit den Naturschutz beeinträchtigen. Bei uns im Nationalpark Eifel gibt es beispielsweise ein Wegegebot. Nur so können Ruhe- und Rückzugsorte für sensible Arten geschaffen werden. Auf dieses Wegegebot wird an allen Eingängen (sprich Wegen) ins Schutzgebiet klar und deutlich auf großen Holztafeln hingewiesen. Auf diesen Holztafeln ist zu sehen, welche Wege von Wanderern, Radfahrern und/oder Reitern genutzt werden dürfen. Dementsprechend werden die Zugangsbeschränkungen der einzelnen Wege in OSM getaggt. Alle übrigen Wege, die im Gelände zwar noch sichtbar sind aber nicht betreten werden dürfen, werden mit access=no getaggt. Die wichtigsten Tourenportale, wie z.B. Komoot, berücksichtigen diese Tags bei der Kartendarstellung und Routingfunktion. So bekommen wir als Nationalparkverwaltung endlich wieder die Besucherlenkung in den Griff, die uns durch unvollständige Wegedaten in OSM abhanden gekommen ist.
Natürlich muss die analoge Besucherlenkungsinfrastruktur im Gelände aufrechterhalten und stellenweise auch optimiert werden. Da viele Gäste des Nationalparks aber leider nur noch in ihr Smartphone schauen und sämtliche Karten und Wegweiser ignorieren, müssen wir zum Schutz der Natur inzwischen auch die digitale Besucherlenkung in die Hand nehmen.

Ist das für die Community nachvollziehbar? Wenn ihr Fragen oder Tipps habt, meldet euch gerne bei mir oder den anderen Ansprechpartner*innen in den Schutzgebieten. Wir sind für jeden Hinweis dankbar, der dazu beiträgt, Nationalpark-Geodaten im Sinne der Community zu taggen.

Beste Grüße
i.A. Jasmin Daus
Digitales Besuchermanagement

Nationalparkverwaltung Eifel
Fachgebiet Kommunikation und Naturerleben
Urftseestraße 34
53937 Schleiden-Gemünd

Telefon: 02444 9510-56
E-Mail: daus@nationalpark-eifel.de
Internet: www.nationalpark-eifel.de

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Ändern wir einen Weg in OSM, so hat dies keinerlei Auswirkungen auf einen Track. Anders wäre es bei Neuberechnung einer Route (wenn denn die Anpassung berücksichtigt wird). Der Unterschied Route zu Track wird aber meist nicht verstanden. Auf Komoot etc. finden sich in der Regel Tracks.

Damit sprichst du einen sehr wichtigen Punkt an. Die Ergänzung oder Korrektur von OSM-Daten ist ein wichtiger und leider notwendiger Schritt, um wenigstens auf zukünftige Tracks Einfluss zu nehmen. Alle bestehenden Tracks, die gegen die Verordnungen verstoßen, bleiben ein großes Problem für uns. Derzeit ist unsere Strategie, die User einzeln anzuschreiben und zu hoffen, dass sie die Touren dann löschen. Ihr könnt euch vorstellen, dass das mit der derzeitigen personellen Besetzung in den Schutzgebieten kaum zu bewältigen ist… Ich gehöre zu einem bisher sehr kleinen Personenkreis, der eigens für das digitale Besuchermanagement in einem deutschen Nationalpark eingestellt wurde. Wenn wir die Probleme, die durch Tourenportale entstehen, von Grund auf verhindern möchten, ist viel Hintergrundarbeit nötig. D.h. es reicht ja noch nicht einmal, einzelne User mit illegalen Tracks anzuschreiben und auf deren Gunst zu hoffen. Das Ganze ist viel größer und komplexer.

Habt ihr eine Idee, wie man das Problem mit den unzähligen illegalen Tracks der User effektiver in den Griff bekommt?

Herzliche Grüße
i.A. Jasmin Daus
Digitales Besuchermanagement

Nationalparkverwaltung Eifel
Fachgebiet Kommunikation und Naturerleben
Urftseestraße 34
53937 Schleiden-Gemünd

Telefon: 02444 9510-56
E-Mail: daus@nationalpark-eifel.de
Internet: www.nationalpark-eifel.de

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Puh, das ist natürlich ein Ding. Weißt du zufällig, ob es namenhafte bzw. häufig genutzte Apps/Tourenportale gibt, die auf diese OpenMTBMap zurückgreifen und access=no bewusst ignorieren? Oder ist das eher eine Randerscheinung in der MTB-Szene? Die meisten MTBler, die ich kenne nutzen Komoot und da wird access=no bzw. bicycle=no beim Erstellen neuer Routen zum Glück berücksichtigt.

Ich bedaure es übrigens sehr, dass eine so engagierte Community durch diese Umstände als Helfer zur Begehung von Ordnungswidrigkeiten dargestellt wird.

Beste Grüße
i.A. Jasmin Daus
Digitales Besuchermanagement
Nationalparkverwaltung Eifel


PS.: Ich sehe gerade den Hinweis, dass empfohlen wird, nicht auf die Beiträge einzeln zu antworten sondern alle Kommentare mit der Zitatfunktion in einer Antwort zu bündeln. Sorry dafür. Ich gelobe Besserung :wink:

Da viele Gäste des Nationalparks aber leider nur noch in ihr Smartphone schauen und sämtliche Karten und Wegweiser ignorieren, müssen wir zum Schutz der Natur inzwischen auch die digitale Besucherlenkung in die Hand nehmen

ich verstehe das Problem und die Versuchung, über Manipulation der Daten die Besucherlenkung in die Hand zu nehmen, aber bitte nur insoweit, dass die Lage eindeutig beschrieben ist (Verbote also z.B. vollständig erfasst sind) und nicht durch unvollständige (Löschen) oder absichtlich falsche Darstellung in OpenStreetMap. Als Parkverwaltung versucht man sicherlich einerseits, die Besucher über die Situation zu informieren und zu verantwortungsvollem Handeln zu animieren, andererseits sollte man auch die Einhaltung der Regeln vor Ort überprüfen und Übertritte sanktionieren. OpenStreetMap kann zum ersten Punkt beitragen, Manipulationen akzeptieren wir aber nicht.

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Naja, ideal wäre eigentlich eine Software/Fachanwendung, mit der Ihr solche Sachen kombinieren könnt:
a) Ways in OSM als “gesperrt” markieren.
b) Schnittstelle zu den Tracks der jeweiligen Tourenportale mit der Möglichkeit, die mit den OSMWays abgeglichen werden und dann nach kurzer Prüfung durch euch per Klick als “fehlerhaft” markiert sind. Automatisch geht an den Nutzer eine Meldung raus und ihr könnt überwachen, ob der gelöscht wird.
c) Eskalationsmanagement: Wenn ein Weg nach eurer Meldung X Tage/Wochen nicht gelöscht ist, gibts eine Meldung an den Plattform betreiber
d) Ihr könntet so auch ggf. monitoren, welche Nutzer oftmals solche Fehler machen.

Vorteil einer vernünftigen Anwendung: Ihr könnt diese z.B OpenSource entwickeln lassen und somit auch für andere Nationalparks, Naturschutzbehörden oder ähnliches zur Verfügung stellen… (Vielleicht lässt sich sowas dann auch über @Digitize_the_Planet abbilden?)

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einen Versuch wäre es wert, mal ein dutzend tracks zu melden

Zum Glück müssen wir nicht sehr oft eingreifen, um die Community zu schützen und dafür zu sorgen, dass diese Richtlinien eingehalten werden. Aber wenn wir es tun, sind dies einige der Maßnahmen, die wir anwenden können:

Nutzer höflich bitten, ihr Verhalten einzustellen.
Beiträge entfernen (und damit alle Punkte, die mit diesen Beiträgen verbunden sind).
Benutzerkonten löschen.
Jegliche/s illegale Verhalten/Beiträge den örtlichen Strafverfolgungsbehörden melden.

Das reduziert womöglich den Aufwand von 1000 tracks auf 5 Plattformen

Nebenbei diese tracks sind ja völlig unabhängig von den OSM Daten, da muss gar kein in OSM verzeichneter Weg auch nur in der Nähe sein

Ja, darauf wollte ich auch noch einmal hinweisen: inzwischen werden Wege mit acces=no nicht (mehr) geroutet und auch nicht angezeigt. Wie sich das bei bicycle=no verhält bedarf einer separaten Prüfung.
Von usern aufgezeichnete und hochgeladene GPS Tracks sind völlig unabhängig von OSM und müssen von der Platform geprüft und im Maximalfall gelöscht werden. Den bloßen Hinweis, der Track führe durch ein Schutzgebiet, beachte die Regelungen vor Ort, halte ich für nicht ausreichend. Dieser Hinweis wird von Nutzern womöglich öfter ignoriert, die Folgen schaden der Natur, dem Portal und OSM, weil viele eben nicht zwischen OSM Daten und Tracks unterscheiden.

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Spitze, dass Ihr von vornherein mit den Grundregeln von osm konform geht (Vorhandenes mappen - Verbotenes taggen).

Als zusätzliche Maßnahme zur Verdeutlichung von “Erlaubt” und “Unerlaubt” könntet Ihr für die digitale Welt etwas ähnliches bereitstellen wie für den Wald die Holzschilder: Macht 1 gpx mit allen erlaubten Wegen, die der Handybenutzer in seine favorisierte Karte hineinladen kann, also in bikerouter, tim-online, osmand usw. (Hingegen Umsteigen auf ein Dutzend zusätzliche Naturschutz-Apps, wie es vom Harz bis in die Heide erhofft wird, würde ich niemals tun). Also, Download von 1 Wegenetz, das kostet fast nichts und bringt die “Schilder” in die Apps.

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das geschieht selbstverständlich auch.
Unsere Ranger der Wacht sind täglich mit der Gebietskontrolle beschäftigt und Regelverstöße werden auch sanktioniert, z.B. durch Bußgelder. Das wird auch so bleiben.
Leider können die Ranger aber nicht 24/7 überall im 11.000 ha großen Nationalpark unterwegs sein. Und wenn dann Wanderer abseits der Wege auf ihr Fehlverhalten angesprochen werden, wird dem Ranger oft ein Smartphone unter die Nase gehalten mit den Worten “Ja aber die Route wird mir doch in Komoot vorgeschlagen”. Wir bearbeiten die Daten in OSM nur dahingehend, dass z.B. Komoot sie verordnungskonform ausspielt. Da wir nur reale Regeln (Zugangsbeschränkungen) taggen, die anhand von Wegweisern und Infotafeln im Gelände für jeden sichtbar sind, handelt es sich (nach meinem Verständnis) nicht um Manipulation. :v:

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Und wenn dann Wanderer abseits der Wege auf ihr Fehlverhalten angesprochen werden, wird dem Ranger oft ein Smartphone unter die Nase gehalten mit den Worten “Ja aber die Route wird mir doch in Komoot vorgeschlagen”.

das ist allerdings völlig unerheblich für das Betretungsrecht, ob eine inoffizielle App einen Weg anzeigt. Wenn man diese Ausrede nicht durchgehen lässt sorgt man mittelfristig dafür, dass sich genug Menschen beim Hersteller beschweren, und ggf.
access tags nicht mehr ignoriert werden. Das Problem vor Ort ist teilweise (nicht speziell auf “euer” Schutzgebiet bezogen) dass teilweise nicht klar ist ob man einen Weg benutzen darf, sofern keine Schilder angebracht sind.

Da wir nur reale Regeln (Zugangsbeschränkungen) taggen, die anhand von Wegweisern und Infotafeln im Gelände für jeden sichtbar sind, handelt es sich (nach meinem Verständnis) nicht um Manipulation.

sehe ich auch so, die Mehrheit der Mapper im deutschen Forum die sich bisher geäußert haben sind dagegen anscheinend auch für Manipulation der tags (Entfernen von highway=path und Beschreibungen wie mtb:scale tags) darum hatte ich das nochmal erwähnt

Jetzt bin ich aber gespannt …
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Die Art Deiner Kommunikation hier (Zitat: “Manipulation”, “Zensur” und angebliche Mehrheiten) ist in meinen Augen schlichtweg Stimmungsmache. Dies finde ich sehr schade.

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@dieterdreist schreibt
die Mehrheit der Mapper im deutschen Forum

Das müsste besser heißen: “die Mehrheit der 38 Mapper, die sich an der Umfrage beteiligt haben”. Das Forum lesen wahrscheinlich mehr als diese 38. Und die Mapper, die es nicht lesen, sind zahlenmäßig wahrscheinlich noch mehr. Sprich: Die Angabe der Wahlbeteiligung fehlt hier noch.

Grr, wieder falscher Knopf, aber jetzt

Hallo,

wie bei jeder Abstimmung ist das egal.
Die nicht abgestimmt haben ist es egal oder interessiert es nicht.
Also bleiben die abgestimmt haben und da gibts halt eine Mehrheit.

Gruß
Danfost

Ps. gerade gesehen dass es jetzt einen Knopf zum Wiederherstellen gibt

So einfach ist das nicht. Es gibt unzählige OSM-spezifische Kommunikationskanäle. Als Normalsterblicher kann man nicht allen Kanälen folgen und erst recht nicht dort auch noch jedes Thema lesen. Es gibt also eine nicht unerhebliche Anzahl an Mappern, die diese Abstimmung nie zu Gesicht bekommen haben. Mit “egal oder interessiert es nicht” hat das weniger etwas zu tun.

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Schade, dass sich die NPV Harz noch nicht hier beteiligt, geht es doch ursprünglich um ein Mitteldeutsche Problem! Gab es schon eine Einladung?

Hm, ich wollte es machen, habs aber ehrlich vergessen. Das werde ich mal noch nachholen, danke für die Erinnerung.

PS: erledigt

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Jetzt bin ich aber gespannt …

Die Art Deiner Kommunikation hier (Zitat: “Manipulation”, “Zensur” und angebliche Mehrheiten) ist in meinen Augen schlichtweg Stimmungsmache. Dies finde ich sehr schade.

Ich nenne die Dinge so wie sie mir erscheinen, wenn man von einem Weg den es gibt den highway-tag entfernt und ein illegal:highway=path ergänzt ist das klar eine Manipulation mit dem Ziel, produzierte Karten zu zensieren (an der tatsächlichen oder vermeintlichen Quelle), dito für das Entfernen von mtb:scale tags.

Dein Zitat (Weg löschen 5%) passt nicht zu meinem (tags manipulieren) und ist schlicht Stimmungsmache, schade.

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Ja, Du hast die korrekte Handhabung so, wie Sie Dir erscheint, unmißverständlich und mit entsprechender Begründung klar gemacht. Es handelt sich dabei um Deine persönliche Meinung, die sicher von vielen anderen Teilnehmern (mir einschließlich) u.a. auf Grund Deiner langjährigen OSM-Expertise geschätzt wird. Aber auch Deine Meinung hat vermutlich nicht das Monopol auf die einzige und unanfechtbare Wahrheit.

Andere Teilnehmer (mich eingeschlossen) vertreten eine andere Meinung, die ebenfalls nachvollziehbar begründet wurde. Zwischen diesen unterschiedlichen Meinungen einen Kompromiss zu finden, ist das Ziel dieser Diskussion. Wie schwierig das ist, erkennt man an der Länge dieser und anderer Debatten mit ähnlichem Inhalt.

Die Ausführungen anderer Teilnehmer, die nicht Deiner Meinung sind, wiederholt mit den negativ besetzten Begriffen “Manipulation”, “Zensur” oder (wie in einer anderen Debatte bereits angesprochen) “Vandalismus” in einen entsprechend negativen Kontext zu stellen, verstehe ich (Irrtum ist möglich) als absichtliche und wenig zielführende Provokation. Es leistet keinen positiven Beitrag zu einer Kompromissfindung sondern verhärtet nur die Positionen und das finde ich genau wie @Mammi71 bedauerlich.

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