Ich habe jetzt schon mehrfach gesehen, dass private Gärten offenbar von Satellitenbildern recht detailliert abgemalt wurden. Teilweise ging das sogar soweit, dass Gartenteiche als Wasserflächen eingezeichnet wurden und Schwimmbäder ebenfalls als Schwimmbecken eingetragen wurden. Für mich geht das eindeutig zuweit. Das ist meiner Meinung nach privat und gehört in keine öffentliche Karte - egal ob man es jetzt auf dem Satellitenbild sieht oder nicht und das als Quelle jetzt passen würde oder nicht.
“Bedenkenlos” jedenfalls nicht, weil die Meinungen in dieser Sache durchaus auseinandergehen – wie so oft in OSM Sprich, es gibt mW jedenfalls keinen Konsens, dass solche Dinge nicht gemappt werden sollten; und nur wenn es einen solchen Konsens gäbe, könnte man die Objekte eben bedenkenlos löschen.
NEIN! Wenn Gartenbereiche gemappt werden, dann geht der Trend dahin, immer mehr Details anzugehen, wobei ich nicht jeden privaten Gartenweg meine. Doch schon relativ große Gärten, parkähnlich angelegt, machen manchmal Sinn, sich näher anzuschauen. Da gibt es großer alter Baumbestand, auch Gartenhäuser, Zäune UND Schwimmbäder ( keine Einjahressommerplanschbecken ! ). Natürlich muß erkennbar sein, das alles privat ist, durch Zaun und access dürfte das kein Problem sein. Ich gehöre z.B. zu den Detailmappern, die auch gern ein besseres Park und Gartentagging anstreben. Aber nicht unbedingt im urbanen Raum, hier gelten (Platzbedingt) etwas andere Maßstäbe. Aber wie immer. Sicher folgen jetzt 1/2 Dutzend anderer Meinungen…
Also ich finde es schon ziemlich merkwürdig wenn private Gärten bis ins kleinste Detail gemappt werden. Und damit meine ich jetzt wirklich keine parkähnlichen Gärten von Schlössern in Privatbesitz (oder ähnliches), sondern ganz normale 08/15-Gärten. Gartenhäuser und Garagen habe ich auch schon gemappt - aber Teiche und Schwimmbäder?
Einseits stimme ich Dir absolut zu, dass man Privatgärten nicht detailliert von einem Satellitenbild abzeichnet. Insofern gehört eine Schaukel, die privaten Gartenwege, ein kleiner Geräteschuppen, das private Gartengewächshaus, … meiner Meinung nach nicht in die OSM-Datenbank.
Die Grenzziehung lässt sich aber nicht so einfach einheitlich festlegen. Was ist z.B. mit der Geschosszahl des Einfamilienhauses? oder mit dem ehemaligen kleinen Mühlenweiher, der inzwischen Teil eines Privatgartens ist? Wo ist hier die Grenze, was davon wird gemapt?
Was ist für den Eigenheimbesitzer problematischer: Das sein Gartenteich auf der Karte eingezeichnet wird oder dass sein Carport detailiert beschrieben wird? Es gibt ja zu Letzterem diverse Diskussionen und manchen Maper, der hier sehr detailliert einzeichnet (Unterschiede Garage/Carport, Anzahl der Stellplätze etc.). Für manche kriminielle Kreise mag es schon interessant sein, die Daten frei Haus geliefert zu bekommen, ob es sich um eine geschlossene Garage oder um einen offenen Carport handelt- Und auch aus der Information, dass vier Einstellplätze vorhanden sind, könnte man Rückschlüsse ziehen, das dort “etwas zu holen” sei. Ich mape daher den einen oder anderen markanten Teich oder größeren Pool, der sich in einem Privatgarten befindet und auch den einen oder anderen markanten (großen) Baum, mappe aber ganz bewusst Carports, Wintergärten und andere spezielle Gebäude lediglich undifferenziert als Gebäude ohne nähere Differenzierung. Die Finger lasse ich auch davon, irgendwelche Fußwege durch den Privatgarten einzuzeichen oder eine Zufahr mehr als nur angedeutet einzuzeichnen. Bei dem Einzeichnen einer Zufahrt z.B. versuche ich mich danach zu richten, ob diese Information hilfreich ist, um zu erkennen von wo aus man zu einem Gebäude gelangen kann, wenn man dort jemand besuchen will. Aber ich führe eine Zufahrt ganz bewusst nicht genau bis vor das Garagentor mit einem Fußweg dann noch zu Haustür und einem zweiten bis zur Kellereingangstür oder zur Terrassentür. Auch lasse ich die Finger davon, die Grundstückseinfriedungen differenziert darzustellen (Hecken, Zäune), es sei denn, eine Hecke stellt eine markante, der Orientierung dienliche Grenze z.B. zwischen Ackerland und Wohngebiet dar. Es ist meiner Meinung nach ohne berechtigten Informationswert für die Allgemeinheit, ob jemand einen Carport oder eine geschlossene Garage besitzt, wohingegen markante Teiche oder fest eingebaute größere Schwimminpools oder markante Bäume durchaus der Orientierung in der Landschaft dienen können - sofern jemand aus der OSM-Datenbank eine gedruckte Wanderkarte oder einen gedruckten Stadtplan erstellt auf der man anhand des Kartenbildes und nicht anhand eines GPS-Signals erkennen können muss, wo man sich gerade befindet. Aus dem gleichen Grund werden ja auch die Umrisse von privaten Gebäuden dargestellt und nicht lediglich ein Punkt mit einer Anschrift.
Ich denke, es geht nur mit Fingerspitzengefühlt und einem individuellen Abwägen.
Ich würde das nicht bewerten wollen. Wenn ich so etwas sehe, lasse ich es in Ruhe - ist ja nicht falsch. Und woher soll ich wissen, ob da nicht ein Mapper seinen eigenen Garten so detailreich wie möglich gemapped hat und das explizit wollte? Ich würde nichts löschen, was andere Leute gemapped haben, was nicht eindeutig falsch ist.
Ja. Und es selbst nicht mappen, wenn man selbst findet, das sowas nicht gemappt werden sollte. Aber nicht nur aus vermeintlichen Schutzgründen löschen.
Allerhöchstens nach Nachfrage beim ursprünglichen Mapper, und im Konsens mit ihm.
Wege in einem Garten mappe ich üblicherweise nicht. Sehr wohl aber Pools, größere Teiche und Schuppen. Natürlich ist bei den Pools entsprechend access=private.
Private Swimmingpools an Einfamilienhaeusern sind im deutschen Sprachraum ja schon fast Standard. Hier wird aus meiner Sicht kaum die Privatsphaere verletzt, weil es kein herausragendes Merkmal ist, das eine konkrete Persoenlichkeit identifiziert. Ein Schwimmteich ist zwar eher selten, aber die Satellitenbilder von Google bieten ja in vielen Gebieten schon ausserordentlich detailreiche Bilder. Und Schwimmteiche sind von Natur aus auch “von oben” exzellent zu sehen.
Das Loeschen von Schwimmteichen und Pools wuerde ich glatt als OSM-Vandalismus sehen.
Ich bin gegen blindes und ungefragtes Löschen von Daten, die andere mit viel Mühe eingezeichnet haben und die NICHT falsch sind!
Der Hinweis auf Kriminalität zieht nicht, weil ja die Kriminellen auch an die Satellitenbilder ran kommen können. Was privat ist, sollte mit access=private gekennzeichnet werden, aber löschen nicht. Im übrigen ist alles, was von aussen sichtbar ist, nicht auf Karten versteckbar. Viele Gärten kann man von aussen einsehen und sieht dort Gartenteiche, Swimmingpools, Gartenhütten. Ja ist könnte fraglich sein, ob das, was man auf öffentlich zugänglichen Satellitenbildern sieht, als von aussen einsehbar gilt, ich würde sagen ja.
Und noch ein Argumentchen: Ein markanter Baum oder ein von der Straße aus gut sichtbarer Teich ist ein hilfreiches Orientierungsmerkmal, egal ob diese sich nun auf privatem oder öffentlichem Grund befinden. Warum sollte jemand meinen Nussbaum nicht mappen dürfen?
+1. Das ist sogar ein Punkt für OSM. Bei unseren netten kommerziellen Mittbewerbern kann man zwischen Karte und Sat-Bild umschalten, bei uns nicht. Wetten, dass Einbrecher und Co. schon deshalb nicht OSM benutzen werden?
OT: Danke für die Erinnerung – diese nette Website hatte ich irgendwie schon wieder ganz vergessen! Für meinen Nussbaum ist die Sache zwar weniger geeignet (er steht schlecht), aber ich habe gleich ein paar andere Dinge eingetragen, die gut zugänglich sind und geerntet werden dürfen.
Auch mundraub.org ist eine schöne Sache, die durch unsere Kartendaten (besser) funktioniert. Ein Grund mehr, zu mappen …
Ich würde anderer Leute Gärten und Grundstücke so detailliert wohl eher nicht mappen, mein eigenes aber schon.
Nur mal so als kurzer Beitrag zum Thema - Von daher würde ich sowas nicht löschen und wenn dann nur nach vorheriger Rücksprache mit dem Mapper.
Sicher denkt jeder Mapper so, und wenn das Hobby OSM noch mehr verbreitet wäre, gäbe es sehr viel “genauere” Privatgärten.
Ich habe beim mappen immer den Gedanken: Was ist, wenn ein “Nichtmapper”, aber ein (vielleicht unbewusster) Benutzer unserer OSM die Karte nutzt, um jemanden sein “Heim”, Haus, Anbauten, Adresse, Garten, Teich, Grundstück zeigen zu wollen, zu welchem Zweck auch immer.
Derjenige wird sich doch sicherlich wundern und freuen, wie detailreich unsere Karte ist und dies gerne seinen Kontakten weitergeben wollen.
Wir mappen nicht für irgendeine Karte, wir mappen die Welt, so wie sie ist und für den Menschen in allen Verlangen , hieraus einen großen Nutzwert zu gewinnen.
Gartenteich, Schwimmbecken, markante Bäume… alles ok und meiner Meinung nach sogar in vielen Fällen sinnvoll.
Bei Gartenwegen bleibe ich aber dabei, dass mögliche Kriminalität da ein nicht unerhebliches Argument ist. Ebenso beim detaillierten Aufgliedern von Gebäuden in Garage, Carport, Wintergarten… denn vieles davon lässt sich allein anhand eines Satellitenbildes nicht erkennen. Das gleiche gilt bei Zäunen und anderen Umfriedungen. Es ist nun wirklich nicht hilfreich, wenn man einem Einbrecher auf die Nase bindet, dass ein Garten nach vorn vieleicht eingezäunt ist, nach hinten aber offen, dass das Auto in einem unverschlossenen Carport steht statt in einer Garage und ob es einen Weg rechts ums Haus herum zur Terrassentür gibt. Auch muss man durch direkte Anbindung einer Zufahrt an eine Garage nicht noch extra hervorheben, in welchem Auto das zu klauende Auto steht.
Abgesehen davon: Welchen Informationswert haben solche Details für Nutzer? Es reicht zu wissen, wie die Anschrift des Hauses lautet und von wo man regulär auf das Grundstück gelangt. Niemand muss wissen, wieviele Garagenplätze jemand hat und welche Wege durch den Garten führen, wo die Hintertür des Hauses steht und ob das kleine Gebäude hinterm Haus ein Geräteschuppen oder ein Partyraum ist.
Eine markante Hecke, ein Gartenteich, ein fester Pool, Nebengebäude ohne nähere Klassifizierung, … einzuzeichen finde ich hilfreich und unbedenklich.
Es gibt in der empirischen Sozialanalyse den “Swimmingpool Index”. Dabei wird mithilfe von Luftbildern und Satellitenaufnahmen bestimmt, in welchen Stadtquartieren die Dichte an Swimmingpools besonders hoch ist und dann (mithilfe anderer Faktoren) Schlüsse auf den Sozialstatus gezogen. Ähnlich machen dies übrigens auch Versicherungen und Kreditinstitute
In anderen Ländern darf man auch private Wälder nicht betreten. Sollen wir die auch nicht mehr einzeichnen und Seen darin ignorieren? Und Häuser auf privaten Grundstücken sollten wir vielleicht auch nur die Seiten einzeichnen, die von der Straße einsehbar sind, weil ist ja privat sonst…