LL-Loipen auf Feldern/Wiesen

Ich habe hier ein pdf gefunden, in dem sich ein bayerisches Staatsministerium zu Loipen äußert. In erster Linie gehts um Gebühren, jedoch auch um die Unterscheidung Privat- und öffentlicher Grund…
Georg

access/foot/bicycle/… bei Loipen, so wie ich das sehe:

Betrachten wir die unterschiedlichen Fälle, erst einmal ist es ganz simpel:
Nehmen wir eine Loipe, wo in der schneefreien Zeit weder ein Weg noch ein Pfad vorhanden ist. Diese Loipe hat weiterhin keine zusätzlichen Schilder wie “Fußgänger verboten”. Sie wird getaggt als piste:type=nordic. highway=path/track wird nicht eingetragen. Ein ergänzendes Taggen mit foot=no und ähnlichem ist überflüssig. Es wird einfach ausgesagt, dass sich hier eine Loipe für Skifahrer befindet, weitere Aussagen für Fußgänger müssen und werden nicht getroffen.

Ähnlich einfach ist eine Loipe auf einem vorhandenen Fuß-/Wander-/Forstweg. Dort werden die Loipen-Tags dem vorhandenen Weg hinzugefügt. Die Berechtigungen für Fußgänger und andere werden so eingetragen, wie sie in der schneefreien Zeit gegeben sind (abgesehen von Regionen, wo Schnee der Normalzustand ist). Besondere Regelungen wie die Benutzung eines derartigen Wege als reine Loipe bei Schnee und damit Sperrung für Fußgänger in dieser Zeit lassen sich in OSM noch nicht vernünftig taggen.

Problematisch mögen die Fälle sein, wo eine reine Loipe ein zusätzliches Schild “Fußgänger verboten” trägt. Hier könnte man einmal sagen, dass sich die weitergehenden Tags nur auf die Loipe beziehen und damit foot=no ergänzen. foot=no gilt eben nur, wenn auch die Loipe vorhanden ist. Ich finde dies sinnvoll, denn auch sonst bezieht man weitergehende Tags in OSM auf ein Basistag. Andererseits kann man sagen, die Tags beziehen sich auf den Linienverlauf der Loipe in OSM. Dann wäre foot=no problematisch, denn die Wiese darf an jener Stelle ansonsten ggf. betreten werden. Letztendlich verwende ich momentan einen Kompromiss: ich tagge REINE Loipen mit ski:nordic=designated. foot=no verwende ich nicht.

Ansonsten gibt es natürlich viele Einflussfaktoren auf die Berechtigungen. Das wird sich kaum verallgemeinern lassen. So sind z.B. in Nationalparks (wie bei mir im Harz) und in Schutzgebieten Sperrungen reiner Loipen für Fußgänger und jahreszeitliche Regelungen rechtlich problemlos möglich, da das allgemeine Betretungsrecht eingeschränkt ist. Auch sonst wird es z.B. bei Wettkampfanlagen viele Variationen geben.

Ob die Wege auf öffentlichem Grund oder privatem Grund verlaufen, ist allerdings KEIN ausreichendes Kriterium. Auch bei privatem Grund besteht erst einmal ein Betretungsrecht, welches nur unter besonderen Fällen eingeschränkt werden darf. Man darf im Regelfall über Wiesen und Felder laufen, solange man dort nichts kaputtmacht (ob das Spaß macht und praktisch ist, ist eine andere Sache)!

Für alle Nicht-Langläufer:

Eine Langlaufloipe entsteht - wie ein Weg - dadurch, dass jemand eine entsprechende Spur in den Schnee legt, und andere diese Spur nachziehen und verfestigen. In touristischen Gebieten werden solche Spuren oft maschinell gezogen. Langlaufloipen sind manchmal eine Verbindung von A nach B, oft aber auch als Rundkurs angelegt, ausgehend von einem Parkplatz oder eine Bus- oder Seilbahnstation.

Langlaufloipen werden meist mit möglichst wenig Höhenunterschied angelegt, folgen also den Höhenkurven oder steigen/fallen sanft. Kurven sind immer von möglichst grossem Radius, nur Strassen werden rechtwinklig gequert. Langlaufloipen verlaufen meist auf offenem Feld, manchmal über gefrorene Seen. Da wo Wälder gequert werden, folgen sie meist einer Schneise oder einem Weg, wenn möglich einem, der nicht von Fuzssgängern oder gar Fahrzeugen genutzt wird.

In touristischen Gebieten sind Langlaufloipen oft ausgeschildert, an Verzweigungen stehen Wegweiser, für Läufer gipt es einen “Loipen-Plan”. Es gibt auch Loipen mit Infrastruktur (Kneipe, Umkleide, Dusche, Skiverleih und -Service). Solche Loipen sind manchmal nachts beleuchtet und kosten eine Benutzungsgebühr.

Wintersportler achten gegenseitig die jeweiligen Interessen: man betritt keine Loipe zu Fuss, genauso wie man mit Schlitten nicht über eine Skipiste fährt oder in eine Half-Pipe. In touristischen Gegenden werden solche Verhaltensregeln manchmal auf Schildern oder im Ortsplan bekannt gemacht.

Loipen in OSM
Ich zeichen Loipen als unabhängige Linie (auch da wo sie einem Weg entlang führen).
Dadurch sind sie als “saisonale Objekte” undbhängig von physischen Wegen (ähnlich einer Fährlinie).
Die Linie bekommt mindestens piste:type=nordic

Loipen-Netze bezeichne ich mit Relationen, die dann auch die zusätzlichen Attribute enthalten.

Eine Loipe hat aber niemals das Attribut “highway=irgendwas”.

Gruss, Markus

Auch eine Möglichkeit, Vorteil: die Zuordnung der Tags ist eindeutig.

Zeichnest Du Weg/Loipe dann direkt aufeinander oder “ganz dicht” nebeneinander?

Letztendlich ist das Zuordnungsproblem der Tags das gleiche wie bei zwei POIs an einer Stelle. Entweder man nutzt zwei Punkte dicht nebeneinander (aufeinander geht bei Punkten ja nicht). Also für jeden POI einen, so sind die Tags klar zugeordnet, so mache ich das bei POIs. Oder man nutzt nur einen Punkt für beide POIs, was die Zuordnung der Tags erschwert, aber den gemeinsamen Punkt korrekt wiedergibt. Dies nur kurz zum Vergleich, eine optimale Lösung gab/gibt es auch da nicht, langfristig vielleicht Relationen.

Ja, mache ich auch so. Routen-Relationen mit weitergehenden Tags für ausgeschilderte Loipen und Zusammenfassung dieser zu einem gemeinsamen Netzwerk.

Hallo … ,

Ich zeichne sie nebeneinander. Meistens ist der Weg / die Schneise ja breit, und die Loipe eher links oder eher rechts.
(ähnlich einem strassenbegleitenden Fahrradweg)

Gruss, Markus