Landuse aufräumen und Multipolygone vermeiden

Prinzipiell gebe ich dir Recht. Das hat nur einen Haken, denn meiner Meinung nach (und sicherlich auch aus Sicht vieler Datenanwender von OSM) muss man geografische bzw. topologische Daten immer im Zusammenhang/Kontext sehen, damit sie einen Sinn ergeben.

Dazu mal ein (sicher extremes) Beispiel:
Ein detailliebender Mapper hat einen Baum als node (=point) angelegt. Du wertest jetzt genau dessen Kordinaten aus und erkennst: “Da ist ein Baum!”. Steht dieser nun in einem Wald, einzeln auf einer Wiese oder in einem Park, spendet er mir Schatten am Strand oder ist er vielleicht Teil einer Allee oder Obstanlage?
Und dabei ist noch nicht einmal berücksichtigt, das wegen der erfassungsbedingten Unschärfen der Baum vielleicht 7 m weiter steht, während an der gewählten Koordinate ein Hundekottütenspender ist oder die Standspur einer Autobahn :wink:

Ich glaube nicht, dass die Masse der Mapper Spaß an OSM hat, weil sie saubere Datenbanken anlegen wollen, sondern weil sie die Ergebnisse ihrer Arbeit nutzen bzw. stolz darauf sein wollen. Diese Ergebnisse zeigen nun einmal die Renderer am Ende unserer “Wertschöpfungskette” in einer mit den normalen menschlichen Möglichkeiten auswertbaren Form.

Ich kenne noch keinen, der sich daran erfreut, seine Daten so zu betrachten:
*
XML example


*

*Example XML
Here is an ordinary street tagged as highway=unclassified name=Clipstone Street oneway=yes *

*

*Example XML
As real used, it is shown like that for a multipolygone relation: *

Area
Doesn’t exist as a data primitive, but closed ways tagged with the appropriate keys are handled as areas; natural=water for example. *

Simulated area example









Beispiele aus:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Data_Primitives#XML_example

Bei dieser Betrachtung gibt es an dieser Koordinate halt nicht nur eine Sache:
Neben der ganzen administrativen Strukture (Staat, BL, Kreis, …) gibt es zum Beispiel ein Wohngebiet mit einem kleinen Park drin ( der gehört nach meinem Verständnis zum Wohngebiet)
und im Park vielleicht ein Teich mit … .

Auch eine etwas ungewöhnliche Verwendung von Multipolygonen: 2 äußere Wege, keine inneren. Gibt’s bei ein paar spanischen Stränden aus dem CLC-Import, wo die Küstenlinie gesplittet und ins Multipolygon aufgenommen wurde, statt wie sonst üblich den Strand als einfachen geschlossenen Weg abzubilden, der entlang der Küstenlinie dieselben Nodes verwendet.

Z.B. http://www.openstreetmap.org/browse/relation/1464823

Ungewöhnlich für so eine kleine Fläche schon, aber durchaus machbar und legitim, auch wenn das nicht dem “einfach und robust”-Mantra entspricht. Erspart allerdings mindestens bei langen Stränden und zunehmender Detailierung, was mehr nodes bedeutet, dass man bei Erreichen der 2000er-Grenze für die Strandfläche nicht splitten muss.