Für mich ergibt sich aus der bisherigen Diskussion folgender Stand:
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Es gibt gute Gründe dafür, Multipolygone grundsätzlich dann anzulegen, wenn Flächen (Polygone) andere Flächen mit abweichenden Flächeneigenschaften enthalten. Dies entspricht den Regeln der simple features für Polygone.
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Die Praxis in OSM zeigt, dass entgegen den Vorschlägen der wiki
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Relation:multipolygon
sowie dem simple-features-Standard bestimmte Objekte mit Flächenattributen (building=yes, amenity=parking u.a.) in der Regel nicht als inner eines Multipolygons angelegt werden, obwohl sie in einem anderen Polygon (z.B. landuse=residential) liegen. Dies wird von den Mappern akzeptiert und von den üblichen Renderern auch dargestellt. -
Das Erfassungs-Schema für Flächen in OSM ist für eine detaillierte Erfassung sich überlagernder Flächeneigenschaften unzureichend, fehleranfällig und deshalb entwicklungsbedürftig. Hierbei sind die Fähigkeiten des durchschnittlichen Mappers und die Möglichkeiten etablierter Renderer zu berücksichtigen.
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Die Einführung und strikte Beachtung der simple features - selbst ohne die abstrakte Klasse - http://www.slidefinder.net/g/geoinformation_iii_vorlesung/5859813
Folie 11
würde eine komplette Restrukturierung des Datenbestandes und –modells sowie komplexe Fehlerbereinigungen mindestens für Flächenobjekte zur Folge haben und den durchschnittlichen Mapper sicher überfordern.
Ohne auf einzelne Beiträge gezielt einzugehen:
Die mir bekannte Masse von Auswertungen der OSM-Daten setzt die Informationen optisch um. Die von mir vorgeschlagene Bereinigung des landuse-Schlüssels müsste doch über style-files möglich sein. Oder spricht neben den bisherigen Ausführungen etwas grundsätzlich dagegen?
Die grundsätzliche Frage ist doch, welche Vor- oder Nachteile mein Vorschlag unter Berücksichtigung aller Interessen und Zwänge (Erfasser, Datenbank; Auswertung) hat und ob die Vorteile oder die Nachteile überwiegen. Wenn da ein Trend erkennbar ist und Kompromisse möglich sind, bin ich gerne bereit, die Idee fallen zu lassen oder den steinigen Weg des proposals zu beschreiten.
Wenn ich ab Zoomfaktor 10 hier schaue
http://tools.geofabrik.de/osmi/?view=multipolygon&lon=9.54763&lat=50.53758&zoom=10&overlays=invalid_geometry_hull,duplicate_ways,intersections,intersection_lines,ring_not_closed_hull,ring_not_closed,unconnected_end_nodes,touching_inner_rings_hull,touching_inner_rings,role_mismatch_hull,role_mismatch,duplicate_tags_hull,duplicate_tags,multipolygons_type_is_boundary,type_is_boundary,ways,role_markers,way_end_nodes,way_nodes
und über die Karte wandere, stelle ich fest, dass die meisten MP-Fehler und –Warnungen mit großflächigen landuse-Objekten (überwiegend forest) zusammenhängen. Da sind aber Kleinflächen, die überlagern, jedoch nicht in MP’s eingebunden wurden noch nicht einmal dabei.
Mit meinem Vorschlag will ich diese Not ein wenig mildern. Wir haben nur zwei Möglichkeiten:
Entweder wir wenden stringente Regeln an und vergraulen Mapper, indem wir ihnen den Spaß verderben, oder wir leben mit akzeptablen Kompromissen, deren Ungenauigkeiten maschinell zu bewältigen bzw. bereinigen sind.