Hallo!
Da mir eine Kreisstraße aufgefallen ist, die keine K Nummer hat, wollte ich das mal abklären.
Ich habe mir hier im Forum 2 Diskussionen dazu angeschaut, aber ohne, wie ich finde, abschließende klare Antwort.
Die Wiki Beschreibung ist auch nicht eindeutig.
Also: Ist die K Nummer nicht zwingend notwendig um eine Straße als Kreisstraße/tertiary zu taggen?
Jede offizielle Kreisstraße hat eine K Nummer. Diese wird bei OSM mit ref eingetragen und ist dann auch auf der Karte sichtbar.
Beispiel: Maschstraße/Hiddenhausen https://www.openstreetmap.org/#map=19/52.16796/8.61500
Falls da ein Link sein soll funktioniert der nicht.
Aber ich will ja auch eher abklären, ob es zwischen offiziellen und OSM Kreisstraßen einen Unterschied gibt.
Das ist mir, wie schon geschrieben, nicht 100%tig klar.
Wenn eine Straße als Kreisstraße gewidmet ist (d.h. K-Nummer bzw. in Sachsen und Bayern Nummer, die mit dem Autokennzeichen des Landkreises beginnt, hat), dann heißt das noch lange nicht, dass die Straße highway=tertiary ist. Die Widmung dient nur der ersten, sehr groben Orientierung. Man muss sich als nächstes die Verkehrsbedeutung und -belastung sowie den Ausbauzustand (Breite, Anzahl Spuren, Existenz höhengleicher Kreuzungen und Bahnübergänge, Existenz von Ortsdurchfahrten, Kurvenradien, Steigungen [1] …) anschauen. Die Karlsruhe Südtangente ist z.B. östlich der Anschlussstelle “Kühler Krug” nur als Kreisstraße gewidmet (westlich davon ist sie die B 10). Dennoch ist die Verkehrsbelastung und die Bedeutung für innerstädtischen und Transit-Verkehr nahezu identisch.
Anderes Beispiel: Aufgrund von Ortskenntnis (ich war Sommer 2010 und im März diesen Jahres dort) habe ich in Papenburg (Emsland) vor einiger Zeit mal die Klassifikation überarbeitet. Davor war streng nach Widmung getaggt, was aber nicht der Realität entsprach.
Beispiele aus Papenburg: Bethlemhem rechts ist eine Gemeindestraße, die aber das Verkehrsaufkommen einer Kreisstraße hat.
Die K 158 (Rheiderlandstraße) und ihre Weiterführung als K 27 im Kreis Leer zur Anschlussstelle Papenburg der A 31 hat das Verkehrsaufkommen einer Land- und beinahe den Ausbauzustand einer Bundesstraße. Mittelkanal rechts/Osterkanal ist zwar eine Kreisstraße, hat aber genügend (innerstädtisch relativ zu anderen Straßen gesehen) Verkehrsaufkommen, um als secondary getaggt zu werden.
Es ist am Besten, wenn du hier ein Beispiel nennst. Es sind oft Einzelfallentscheidungen.
Viele Grüße
Michael
PS/OT Diese rechts-links-Bezeichnungen sind für Papenburg typisch und vor Ort so ausgeschildert (teilweise aber auf den Schilern abgekürzt). Groß-/Kleinschreibung richtet sich nach der Ausschilderung.
[1] Kurvenradien und Steigungen sind aber nicht so aussagekräftig wie die anderen Kritierien, insbesondere im Gebirge
Brr, da schwirrt einem ja der Kopf.
Also es geht jetzt erst mal um die schon genannte Schweichelner Straße.
Wenn ich das richtig verstehe ist tertiary vollkommen in Ordnung obwohl die Straße offiziell keine Kreisstraße ist.
Die Straße hat eine Fahrspur pro Rchtung, beidseitig Gehweg und als Verbindungsstraße zwischen 2 Ortsteilen ist da auch ganz schön Verkehr.
Ich habe mir gerade die Karte auf osm.org angeschaut und versucht mit der Lage der Siedlungen den Vekehr abzuschätzten. Ich glaube, dass tertiary hier richtig ist.
Ist ihre westliche Verlängerung, die Milchstraße nach Oetinghausen, eigentlich auch so gut ausgebaut und so stark befahren? Sie macht für mich den Eindruck einer unclassified + lanes=2, ist aber derzeit residential (also nur innerörtlicher Verkehr). Oder ist sie “Anlieger frei”?
Wie ich es in Erinnerung hatte. Im Normalfall keine Beschränkungen. Nur ein paar 30 Abschnitte, die ich gerade eingetragen habe.
Im Augenblick ist die Straße zwar für LKW gesperrt, aber nur so lange bis die Bünder Straße vom Kreisel Richtung Herford fertig saniert und freigegeben ist.
Die Straße durch Erlenbach ist keine Vorfahrtsstraße - Tempo-30-ZONE, rechts vor links (keine Haltelinien auf dem Luftbild erkennbar).
Nur weil dort 1000 Autos pro Tag durchbrettern ist das noch keine tertiary.
Nach den vorherigen Ausführungen,hatte ich es jetzt auch so verstanden.
Das Verkehrsaufkommen kein alleiniger Grund sein sollte finde ich auch logisch.
Im Zusammenhang mit den anderen Kriterien, denke ich schon, dass es eine Rolle spielen kann.
Man kann doch nicht die Klassifikation von Straßen von Entscheidungen irgendwelcher Politiker abhängig machen. Bei uns im Ort wurde die Vorfahrtsstraße so angepasst dass sie exakt dem Fahrtweg der Linienbusse folgt. Das heißt aber nicht dass die Durchgangsstraße wo alle anderen Autos durchfahren auf einmal kein highway=tertiary sein darf.
Die Hanauer Landstraße westlich der A661 ist seit einiger Zeit keine Bundesstraße mehr. Heißt das, die darf jetzt nicht mehr highway=primary sein obwohl der Verkehr in der Rush Hour regelmäßig zusammenbricht?
Wenn der Verkehr regelmäßig zusammenbricht, dann ist diese Straße nicht als Durchgangsstraße geeignet. In diesem Fall wäre es sinnvoller, über die A 661 beispielsweise zum Flughafen zu fahren. Wenn die Hanauer Landstraße abgestuft wird, dann wird sie auch vom Router seltener benutzt und es gibt weniger Stau.
Ich weiß jetzt nicht,
wieviel Prozent der Autofahrer sich vom Navigationssystem leiten lassen
wieviel Prozent der Autofahrer einen anderen Weg nehmen würden, wenn eine Straße als secondary eingestuft wird.
In Frankfurt gibt es ohnehin zuviele überflüssige Primaries.
z.B. die Königsteiner Straße in Höchst als Primary, die im Nirgendwo endet
In München gibt es innerhalb des Mittleren Rings keine Primaries. Das ist eine vernünftige Straßenführung.