Kreisel (kein Kreisverkehr)

Hallo,
ich brauch mal eure Hilfe. In Karlsruhe haben sie ein, ich nenne es mal “Objekt”, fabriziert, was wie ein Kreisverkehr aussieht, aber keiner ist.

An den 4 Einfahrten stehen die Schilder “Vorfahrt gewähren”, aber eben keine Schilder “Kreisverkehr”. Liegt sicher daran, dass in diesem Ding eine Straßenbahn abbiegt. Ja, solcher Unsinn wird hier fabriziert…
Zusätzlich steht noch das Zeichen “Blauer Pfeil nach rechts” in den Einfahrten (auf der Mittelinsel).

Das bedeutet: Es ist keine Einbahnstraße (da kein Kreisverkehr), korrekt? oneway=yes ist also nicht.
An den Einfahrten wollte ich dann die Abbiegerelation mit from, via und to einfügen. Nun habe ich beim Hochladen vom JOSM folgenden Konsistenzfehler: “Ziellinie ist eine geschlossene Linie” bei der Abbiegebeschränkung. Weil das “to” der Kreis ist und natürlich in sich geschlossen. Ist das ein Problem oder kann ich das trotzdem hochladen?

Viele Grüße
DerMario

Jetzt spann die Leute doch nicht so auf die Folter :wink: https://maps.compton.nu/view#20/49.00326/8.42435/gh

Nein, den meine ich nicht :-). Der ist noch schlimmer, ich weiß. In Knielingen Sudetenstraße/Siemensallee, den meine ich. Ist noch nicht auf Fotos drauf.

Was mir gerade einfällt: Eigentlich könnte ich den Kringel doch in 2 Teile zerlegen, dann müsste es doch gehen, oder was hat das für Nachteile?

Nö, kannst du machen. In so viel Teile, wie Einfahrten da sind, damit die to eindeutig bleiben.

Für Nichtkreisel gibt es auch junction=circular.

Na fein, dann mache ich das so. Vielen Dank!

Nach Deiner Beschreibung scheint man dort auch rechtsrum fahren zu dürfen.

Wenn der Ring Vorrang hat und nur Verkehr gegen den Uhrzeigersinn erlaubt ist würde ich es als Kreisverkehr taggen auch wenn die Beschilderung anders ist.
Damals ™ hatten Straßenbahnen trotzdem Vorrang, auch wenn das die Logik des Kreisverkehrs völlig durcheinander brachte.

Gruß,

Baßtölpel

Man darf nur rechtsrum fahren (blaue Rechtspfeile an den Eingängen), also nur gegen den Uhrzeigersinn. Wie in einem echten Kreisverkehr.

Ich würde es ungern als Kreisverkehr taggen, weil da ja auch Vorfahrtregeln dranhängen. In diesem Kringel gibt es gar keine funktionierende Vorfahrtregel! Die, die reinfahren müssen die Vorfahrt beachten wegen der Schilder. Die, die drin sind haben gar keine Schilder, also rechts vor links. Dead Lock. Habe heute erstmal an die Stadt geschrieben, was die sich dabei gedacht haben…

Im Übrigen gibt es noch die zweilichtigen Ampeln an 2 Stellen, wenn die Straßenbahn kreuzt. Und die Regelung bring vor allem die Fußgänger durcheinander. Es gibt nämlich genau eine Ampel als Drückeampel an einer Einfahrt. An der zugehörigen Ausfahrt ist eine Straßenbahnautomatikampel. Und die anderen 3 Einfahrten haben Zebrastreifen.

https://www.openstreetmap.org/#map=19/49.03072/8.34493

Wenn die Straße nur in eine Richtung befahren werden darf, ist oneway=yes erlaubt. Dazu ist es nicht notwendig, dass dort ein Einbahnstraßenschild steht. Eine entsprechende Gestaltung der Fahrbahn (z. B. durch Markierungen, andere Schilder oder bauliche Einrichtungen) reicht dazu aus. Bei einem Kreisverkehr sollte auf oneway=yes sogar verzichtet werden (junction=roundabout reicht aus).

Wenn alle einfahrenden Straßen grundsätzlich wartepflichtig sind, sollte auch dann junction=roundabout gesetzt werden, wenn das blaue Kreisverkehrschild fehlt.

Abbiegerelationen sollten sich dann eigentlich erübrigen.

das ist der Knackpunkt: der Verkehr im Kreis hat nicht immer grundsätzlich Vorfahrt. Wenn eine Straßenbahn der Kreis durchfährt, hat auch der Verkehr im Kreis eine Wartepflicht.

+1
An Autobahnen stehen auch keine Einbahnstraßenschilder.

Die letzten Worte eines Geisterfahrers :stuck_out_tongue:

OK, das klingt sinnvoll. Wobei ich den Nutzen nicht erkennen kann. Werde ich trotzdem so eintragen.

Nein, das werde ich sicher nicht machen. Im Kreisverkehr gelten spezielle Regeln, die haben nicht nur was mit Vorfahrt zu tun (z.B Richtungssinn, Blinkregeln beim Ein- und Ausfahren…). Also darf diese Eigenschaft nicht an Nichtkreisverkehren stehen.

Das ist aber einfach :slight_smile:

Der Albisriederplatz in Zürich hatte, bevor er vor ein paar Jahren saniert wurde und in einen etwas einfacheren Kreisel umgebaut wurde:

  • eine Zufahrt mit Rechtsvortritt (sprich Zufahrt hatte Vortritt vor dem Verkehr im Kreis)

  • eine Zufahrt mit Stop

  • zwei Zufahrten mit kein Vortritt

und dazu zwei Strassenbahnlinien über das ganze.

War ein bisschen ein Unikum, jetzt eher langweilig.

Simon

Einen Planauszug des Kreisels gibt’s hier im Artikel
Eine Typologie deutscher Kreisel gibt’s hier, wenn ich das richtig verstehe (muss zuhause noch die frischesten Bilder anschauen), wurde hier ein neuer Typ erfunden?
KA ist eh ein Hort ungewöhnlicher Kreisel (gewesen), außer dem schon verlinkten gab’s noch den Rondellplatz mit Vorfahrt für eine Richtung, solange die Tram dort noch fuhr, und das Durlacher Tor war bis zum letzten Umbau ja auch eine Kreuzungs-Kreisel-Verschnitt …

Für mich sieht die Beschreibung in #1 aus wie Typ 2 in der verlinkten Aufzählung.

Ich würde das auch nicht so päpstlich sehen, dass junction=roundabout nur dann dran darf, wenn da auch ein blaues Kreiselschild steht. Das Wiki verlangt nur, dass der Fahrzeugverkehr im Kreisel grundsätzlich Vorfahrt gegenüber den Einfahrten hat. Eine durch den Kreisel fahrende Schienenbahn darf Vorfahrt gegenüber Straßenfahrzeugen haben, und es dürfen sogar Ampeln an den Einfahrten stehen, solange die Defaultregelung (bei abgeschalteter Ampel) dem Kreisel die Vorfahrt gibt.

Ist nicht wie Typ 2, würde ich mir aber wünschen. Was fehlt sind die Vorfahrtsschilder im Kreis. Dann wäre es Typ2. Und im Gegensatz zu einem Kreisverkehr dürfte man hier sogar parken im Kreis, was natürlich unweigerlich zu Todesfällen führen würde…

Hallo,

Ich habe die kreisförmige Kreuzung am Eröffnungswochenende der Straßenbahn nach Knielingen-Nord selbst gesehen und “bestaunt” (komme ansonsten eher selten nach Knielingen). Auf einem Teil der Kreuzung gilt jedoch Halteverbot, nämlich im “Fahrraum von Schienenfahrzeugen” (§ 12 Abs. 4 Satz 5 StVO). Parkverbot gilt zudem im 5-Meter-Bereich, sodass nur noch wenige Flächen auf der Kreuzung zum Parken übrig bleiben. :wink:

Viele Grüße

Michael

Das heißt, wenn jemand im Kreis fährt und ein zweiter von rechts rein will, dann halten erstmal beide an - der im Kreis, weil für ihn rechts vor links gilt, und der andere, weil er Vorfahrt achten hat - bis sie sich wild gestikulierend und vom Hupkonzert der Nachfolgenden angespornt auf eine Reihenfolge einigen, anschließend mit den nächsten zwei Fahrzeugen das Ganze von vorn?

Eine sehr eigenwillige Regelung.

Gerade noch mal auf die Actoncambiler vom So geschaut: Es fehlt in der Tat die Positivbeschilderung, aber …

… an dieses Szenario glaube ich kaum, da ja jeder beim Einfahren das 205 sieht, so dass er ab dann “weiß”, dass er im Kreisel ganz sicherlich Vorfahrt hat … Die Linien an den Einfahrten unterstützen ihn bei dieser Annahme …

Interessanter wird die Frage, wann ein aus Richtung Stadt kommender, “geradeaus” wollender Radler oder ein aus Alt-Knielingen kommender Radler ob der spitzen Querungswinkel über die Schienen bei zugleich eigener Kurvenfahrt in die Schienen gerät … In den Artikelkommentaren ist zu lesen, dass das in der Planfeststellung moniert wurde …

Der Rest der Strecke ist auch nicht uninteressant. Auf der Egon-Eiermann-Allee könnte man meinen, man wäre auf einer Vorfahrtstr., ist man aber nicht, auch trotz Bedarfsampeln für die Tram nicht. Habe daher, wie ja schon in einem anderen Thema erwähnt, ein prioritiy_road=no eingebaut.

Und im Gegensatz zu anderen Straßen, wo die Beschilderung der Markierung von Radspuren hinterherhinkte, ist es hier umgekehrt, so dass am Sonntag der Gehweg ein reiner fußgängerfreier Radweg war, weil die Radspur nur vormarkiert war …

Mist, muss ich doch zu Hause parken. :wink:

Exakt! Genau das habe ich an die Stadt Karlsruhe geschrieben. Mal sehen, was passiert…

Das habe ich mir auch gedacht, als ich einmal mit dem Fahrrad da lang gefahren bin. Nie wieder…

Und vorige Woche bin ich morgens als Fußgänger von der Reinmuthstraße kommend zur Siemensallee (nordöstlich am Kreisel) über die Sudetenstraße gelaufen. Hier ist es so, dass eine Drückeampel existiert (nur bis zur Hälfte der Straße). Meine Vermutung ist die kreuzende Straßenbahn auf dem zweiten Stück des Fußgängerüberwegs. Bei Grün kam ich dann zur Straßenmitte und wollte das zweite Stück zur Siemensalle weiter gehen. Das war fast unmöglich. Mir kam zwischen den vielen Autes (da gibt es keine Lücke morgens) eine Frau fluchend entgegengesprungen und meinte, sie hätte schon 5 min. auf der anderen Seite gewartet.
Ich habe dann irgendwann all meinen Mut zusammengenommen und bin unter Lebensgefahr auch über die Straße zwischen 2 Autos durchgerannt. Eigentlich hat man als Fußgänger Vorfahrt, da die Autos aus dem Kreisel abbiegen. Aber das ist scheinbar niemanden bewusst.

Am Wochenende bin ich selbst mit dem Auto von der Sudetenstraße aus Richtung Rheinbrückenstraße zum Kreisel gefahren und bin nach dem Kreisel geradeaus die Sudetenstraße nordöstlich weiter gefahren. Und hier hat man als Autofahrer wirklich das Gefühl, dass man fast gerade aus dem Kreisel fährt und nicht abbiegt. Und durch die Straßenbahnampel glaubt man auch noch, dass die Fußgänger bestimmt rot haben, was aber nicht ist.

Und weil das kein Kreisverhehr ist, ist die Regelung eigentlich auch nicht ganz klar. Biege ich wirklich rechts ab, wenn ich aus dem Kreisel rausfahre? Oder fahre ich nicht sogar geradeaus und wenn ich drin bleiben würde biege ich links ab? Ziemlich unklar.