Kleine Fragen

Na wenn es den Kreis Halberstadt nicht mehr gibt, macht auch dieser Knoten keinen Sinn mehr.

→ Schon is er weg, auf nimmerwiedersehn.

gruß,
ajoessen

Seit letzter Woche haben sich bei mir ein paar kleine Fragen gesammelt:

  1. Sind bei den Keys bridge=yes und tunnel=yes immer auch Angaben mit layer=* obligatorisch oder erübrigt sich das in einfachen Konstellationen? Für mich sind die Darlegungen hierzu auf den OSM-Wiki-Seiten in dieser Hinsicht nicht ganz eindeutig und in den OSM fand ich alle Varianten. Z.B. gibt es auch Stellen, an denen Fußgängertunnel nur mit layer=-1, jedoch ohne tunnel-Key beschrieben sind.

  2. Ein Tor mit barrier=gate soll laut OSM Wiki access=no implizieren. Ist dies auch in der Praxis so gemeint, wenn keine weiteren Beschreibungen vorhanden sind? Ich finde fast nur solche Einträge, die aber durchaus passierbar sind und nicht ersichtlich zu irgendwelchen Privatgrundstücken gehören (z.B. zu beiden Seiten einen nichtprivaten Weg teilen). Außerdem bietet P2 im Simple-Modus hierfür keine Einstelloption.

  3. Unterschiedliche Beschreibungsmöglichenkeiten für ein und den selben Weg: Zum Beispiel ein Weg, der direkt am Fuße eines Deichs entlangführt, dessen Zufahrt durch das Verkehrszeichen 250 gesperrt ist, weist dennoch zwei Spuren im Gras auf → also eigentlich highway=track, tracktype=grade5. Zusätzlich ist die deichseitige Spur an der Seite mit durchgehenden Steinplatten gut sichtbar und zu Fuß begehbar, bzw. inoffiziell mit Fahrrad befahrbar. Ich würde diesen Weg somit besser als highway=footpath oder highway=path mit width=0.3 und surface=concrete taggen, weil das doch die eher zutreffende Bestimmung wäre. Sehe ich dies richtig?

  4. Sinn von GPS-Tracks auf Straßen und Autobahnen: Ich finde GPS-Spuren hauptsächlich und in großer Anzahl auf breiten Straßen. Dabei stellt sich mir die Frage nach dem Warum. Mir erschließt sich der Sinn nicht, warum Autofahrer ihre Navigeräte alle Routen mitschreiben lassen und sie dann auch noch freiwillig zu OSM uploaden, zumal die Positionen der großen Straße inzwischen meist hinreichend genug belegt sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles OSM-Mapper sind.
    Könnte es vielleicht sein, dass es Navigeräte mit mobilem Internetzugang gibt, die dies optional oder per Default selbsttätig tun, vielleicht sogar ohne Wissen des Fahrers?


Hallo Edbert, danke für deine Tipps.
Allerdings habe ich das Problem, dass ich mich in einer Großstadt plus Umland bewege. Und so muss ich mich bei nur endlich vorhandener Zeit dann wirklich auf die Sachen beschränken, die entweder definitiv falsch sind oder die in meine speziellen Interessen fallen und mich hier durch Ungenauigkeiten/kleine Fehler stören.

LG
Martin

  1. Bei Tunneln oder Brücken liegen meist 2 Ways übereinander, also ein klarer Fall, layer=* anzugeben.

  2. die Implikation access=no für barrier=* halte ich für falsch. Z.B. können Fussgänger und Radler cycle_barriers durchaus passieren. :wink:

  3. Ist für mich ein Track wegen der 2 Spuren. Der Weg ist vermutlich für Wirtschaftsfahrzeuge angelegt.

Hallo Glühwürmchen - zu 1 -3 hat Chris geantwortet.

Zu 4: Ich finde die hochgeladen GPS-Spuren wertvoll, weil man mit der “Mittlung” in großen Zoomstufen auch Bing oder Straßen “nachjustieren” kann.
Selbst Feld- und Waldwege sind so eventuell anzupassen, besonders wenn mehrere “langsame” unterwegs waren.

Also bitte weiter Hochladen.

Gruß Gerd

Hallo Martin

Das ist schon klar. Jeder hat seine Prioritäten.
Sieh meine Vorschläge einfach als Anregung für dich und auch für die Mitleser an.

Mit zunehmender Erfahrung werden manche Dinge einfacher, weil man einen Blick dafür entwickelt.
Manche Dinge werden hingegen umfangreicher, weil man irgendwann immer mehr Details erfassen will.

Ich habe mit den Breiten mal angefangen, weil ich festgestellt habe, dass der kombinierte Rad-/Fußweg vor meiner Tür über 200m Länge mit rund 2m einfach zu schmal ist. Im weiteren Verlauf ist er mit 3m aufwärts zum Glück gut nutzbar. Das sollte natürlich auch in den OSM-Daten enthalten sein.

PS: Die Mittelalter-Methode hatte ich vergessen.
Ein Strick mit Knoten für jeden Meter (kompakt und leicht). :wink:

Edbert (EvanE)

Hallo Chris, danke fuer die schnelle Antwort.
Sind aber nun die anderen gefundenen Varianten falsch und muss ich sie überall korrigieren oder ist das Grauzone? Gerendert werden sie ja scheinbar trotzdem korrekt, zumindest bei Mapnik und bei den von mir benutzten GPS-Kartenexporten.

Die Implikation habe ich bei http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:barrier gelesen. Und es ging mir ganz konkret um “barriers=gate” ohne weitere Tags, die ich immer wieder finde. Wenn das jetzt nicht falsch ist, bzw. irgendwo beim Routing zu Problemen führt, braucht man es auch nicht zu korrigieren?

Ich denke, das von mir genannte Beispiel war wohl zu Zeiten des Deichbaus einmal ein “Track”, ist inzwischen aber zugewachsen und zum oft benutzten einspurigen Deichwanderweg mutiert. Warum sollte man es dann nicht bezeichnen, wie es sich aktuell darstellt?
Es ging mir mit der Frage darum, zu erfahren, ob etwas bei mehrfach möglicher Bezeichnung, eher der aktuellen Verwendung entsprechend zu kategorisieren ist oder nach den theoretisch noch vorhandenen physikalischen Ausmaßen.

Hallo Gerd, vielen Dank und kein Sorge, ich werde auch weiterhin meine Tracks hochladen. Es gibt hier im Großraum Hamburg etliche Stadt- und Naturgebiete, wo ich abseits der großen Straßen oder einiger touristischer Fahrradrouten bisher leider weit und breit der Einzige bin, der seine Spuren erfasst.
Und ich habe auch den Sinn dieser Tracks zur Kartenjustierung nicht in Frage gestellt, denn ich benutze sie ja selbst genau dazu und als Hilfe zum Einzeichnen fehlender Wege, die im Luftbild nicht oder nicht genau zu erkennen sind.
Die mich interessierende Kernfrage ist vielmehr, ob die vielen Spuren auf großen Straßen und Autobahnen, auch tatsächlich von aktiven OSM-Mappern stammen oder ob da andere Quellen eine Rolle spielen, z.B. LKW-Tracking oder (Verschwörungstheorie:) möglicherweise selbstständig mitschreibende und uploadende Navis mit UMTS …

Hallo Edbert,
mach ich, danke!
Aber ich sehe so viele Dinge, die heftig ungenau und verschoben (wohl von falsch referenzierten Luftbilder abgemalt) oder mindestens unvollständig sind. Es ist jedesmal ein frustriendes Gefuehl, wenn man bei allerbestem GPS-Empfang (3-4m laut Anzeige) auf seinen Bikefahrten trotzdem 10 Meter neben den Wegen angezeigt wird und dies hinterher am PC durch eventuell vorhandene andere GPS-Tracks auch bestätigt bekommt.
Zuerst aber muss ich irgendwo damit anfangen und das mache ich dort, wo ich sowieso auch Fehler korrigiere bzw. ergänze. Dann habe ich an den Stellen auch die Ortskenntnis, um zumindest bei einigen Wegen Beschaffenheit, Breite etc. nachzupflegen.

PS: Aber gab es im Mittelalter bereits ein Urmeter, um die Knoten äquidistant in den Strick einzufügen? Das wurde laut Wikipedia doch erst 1791 “erfunden”. :slight_smile:

LG
Martin

Hallo Martin

Guter Punkt
Im Mittelalter wurden natürlich die damals üblichen Längenmaße verwendet.
Wichtig ist nur, dass die Knoten in gleichmäßigen Abständen vorliegen.
Dafür kann jedes beliebiges Muster als Längenreferenz verwendert werden.

Mit der Teilung 4,3,5 konnte man übrigens prima ein rechtwinkeliges Dreieck erzeugen.
So wurden mit einfachsten Mitteln rechte Winkel bei Gebäuden und Straßen konstruiert.

PS: Die Grußformeln kannst du bei einem Zitat weglassen.
Die enthalten in der Regel keine wichtigen Informationen.

Edbert (EvanE)

Hoffentlich werden jetzt nicht “Knoten” zum OSM-Längenmaß.

OT on: Das haben auch schon die ollen Ägypter bei ihren Pyramiden gemacht, und Pythagoras hat’s bei denen abgeschaut und eine Satz raus gemacht. “copy and paste” gab’s schon lange vor Guttenberg und all den anderen :wink: OT off

Eins vorweg… es ist keine Wertung und es soll keine Diskussion lostreten… aber… tieflufthol es geht um path/footway/cycleway :wink:

Ich habe bisher nach dem Schema “alles ist ein path - der Rest wird mit width, surface, *=designated, …” getaggt.

Ein weit verbreitetes anderes Schema ist wohl folgendes:

  • path: Trampelpfad/schmaler Waldweg etc
  • footway: asphaltierte Wege innerorts, egal ob mit zugehörigem Verkehrszeichen
  • cycleway: ? → siehe Punkt (2.)
  1. Für die die nach dem zweiten Schema taggen: Was macht ihr mit den Radfahrern? Da ein getaggter footway ja schilderlos sein kann weiß man bei dieser Art von Wegen nicht weiß ob Radfahren erlaubt ist. Schreibt ihr einfach bicycle=yes dazu? Weil verboten ist es ja dann auch nicht explizit. Bei meinem Taggingschema sind Radfahrer ja sowieso erlaubt, beim footway halt nicht (die Reiter lass ich jetzt mal außen vor).

  2. Benutzt ihr cycleway wie footway? Also wenn der Weg vorwiegend von Radfahrern benutzt wird ist es ein cycleway? Oder findet das nur Anwendung wenn es ein beschilderter Radweg ist (bzw. gemeinsamer Rad- und Fußweg; hierbei soll ja das “größere” Verkehrsmittel getaggt werden).

Ich frage weil ich mir nach wie vor nicht sicher bin welches Schema für mich das sinnvollere ist. Für einen Renderer wäre es von meiner Vorgehensweise her eher egal, da ich fast immer width=* und surface=* mit angebe; *=designated sowieso wenn erforderlich.

Tja, die Frage “was ist eigentlich ein path” ist 10 Jahre nach Projekt-Start noch eins der großen ungelösten Probleme von OSM. :wink:

Spaß beseite, betrachte:

hw=cycleway als Abkürzung für hw=path + bicycle=designated + foot=no + horse=no
und
hw=footway als Abkürzung für hw=path + foot=designated + bicycle=no + horse=no
und
hw=briddleway als Abkürzung für hw=path + horse=designated + foot=no + bicycle=no

dann wird alles gut.

Dann wären aber eine Menge wege wirklich falsch getaggt. Wieso sollte das Radfahren verboten sein, wenn ein getaggter footway einen in der Realität unbeschilderten Weg darstellt?

Außerdem sind so gut wie keine Wege (footway, cycleway), in der Realität mit den entsprechenden Schildern ausgestattet (z.B. hier http://www.openstreetmap.org/?lat=49.01541&lon=8.40626&zoom=17&layers=M).

normalerweise mappe ich mangels Interesse keine Radrouten. Aber der Zustand der EV6 (Donau Rad Route) hat mich fast zu Tränen gerührt. :wink:
Nun hat das Ding neben der Hauptstrecke auch noch alternative Teilstrecken (einmal nur asphalt und einmal Sightseeing Tipps).
Die normalen Relationsmitglieder bleiben ja ohne Rolle…wenn ich das richtig gesehen habe. Die alternativen Abschnitte haben aber auch keine Rolle. Im Wiki bin ich nicht so richtig schlau geworden oder mangels Radler-Erfahrung hab ich nicht das Richtige gefunden. Gibts da etablierte Möglichkeiten, die Alternativrouten als solche zu kennzeichnen? Wenn nicht, lasse ich es erstmal so. Ein paar Lücken habe ich zumindest geschlossen

Kommt wohl auf die Gegend an, hier gibt’s die Unsitte gemeinsame Fuß&Radwege als footway + bicycle=yes zu tagen (statt wenigstens bicycle=designated). Aber Ansonsten scheint die Unterscheidung im großen und ganzen sauber zu sein was ich so gesehen habe. Evtl. hier und da kleine nicht beschilderte Wege als footway getagt, die man aber auch typischerweise als Radler nicht fahren will (beide Seiten hoher Bordstein, zu schmal usw.)

Das wiki sagt ja auch, das footway normalerweise reiner Fußweg ist: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway%3Dfootway
Und davon gehe ich bei meiner (Rad-)Karte auch aus.

Dann sind es “path” oder “track”…

Wenn ich diese Empfehlung, nur per Verkehrszeichen ausgewiesene Fußwege als highway=footway zu bezeichnen, mit der Realität hier in Hamburg vergleiche, komme ich etwas ins Grübeln.
Wie Fry3k-KA schon sagte, sind derartige Schilder wirklich arg selten. Hin&wieder gibt es Alternativen, z.B. für Parks globale Erlaubnis/Verbotstafeln, die jedoch nur bei sehr engen winzigen Parks Fahrräder verbannen. Im ganzen grünen Umland existiert jedoch meist nichts Regelndes.
Im Gegensatz dazu sind in OSM oft gebietsweise Wege mal als footway, mal als path und mal als cycleway bezeichnet, ohne dass da wirklich ein Unterschied existierte …
Letztlich ist es praktisch auch relativ unwichtig. Ich wünschte ich mir von Kartenexporten, dass alle in Frage kommenden Wege eingeschlossen sind, auch nicht direkt öffentliche. Aber das ist wieder OT. :slight_smile: Und ich würde mir auch wünschen, dass diese Wege in den Kartenexporten eher nach Wegbreite und Qualität, als nach Kategorie gezeichnet werden. Leider fehlen dazu meist die ergänzenden Daten.

LG
Martin

Eine kurze Anfängerfrage zu Relationen bei Seen:
Mir ist aufgefallen, dass eine Reihe kleiner Seen und Tümpelchen zwar bei OSM-Mapnik angezeigt werden, jedoch beim von mir genutzten OSM-Kartenexport (z.Zt. OpenMTBMaps) nicht auftauchen. Sichtbare Seen gibt es jedoch auch hier.
Ich habe mir das mal angeschaut und mir ist aufgefallen, dass alle nicht angezeigten Seen keine Multipolygonrelation besitzen. (z.B. http://osm.org/go/0HoYYIvnX– )
Stimmt meine Vermutung? Und wenn ja, wie macht man es richtig? Wenn ich in P2 das Wasser selektiere und bei Relation auf “add to” klicke, erscheint eine Liste mit wahrscheinlich schon existierenden Relationsnummern des Umfelds. Müsste ich jetzt die Nummer vom nächsten umgebenden Landschaftsboundary verwenden, so wie bei benachbarten Seen? Und falls dem so ist, muss dann für das Gewässer ein “Loch” in die umgebende Landschaft gestanzt werden?

Danke vorab!

Wenn es ein landuse=* gibt, welches das natural=water umschließt, und dies gleichzeitig schon als outer eines Multiplygones besteht, ist deine vermutung richtig. Allerdings musst du nicht nochmal ausschneiden, sonder die Wasserfläche als inner zum MP hinzufügen.

Ausgerechnet das gewässer in der Mitte deines links ist noch kein inner vom MP http://www.openstreetmap.org/browse/relation/421090, die beiden anderen rechts und links jedoch schon, wobei der rechte noch eine Insel hat. Klassisches Lehrstück…

Etabliert, nun ja :slight_smile: Ich stand vor einigen Wochen vor dem gleichen Problem und habe es nach längerer wiki-Konsultation wie folgt gelöst: Elternrelation mit Hauptverlauf und Kindrelationen mit variation (Variante) oder excursion (Abstecher) als Rolle. Abgesehen davon, dass ich das für eine recht elegante und sinnvolle Möglichkeit halte, können Lonvia’s Cycling Map und der OSM route manager das offensichtlich problemlos verarbeiten.

Ein Beispiel (~200 km insgesamt, daher viele Elemente, Ladezeit, yadda yadda)

BTW, bei den Brücken fehlte ‘layer=1’.

Ja, ja,
was man so alles bei den Streifzügen durch die unendlichen Weiten des OSM-Universums entdeckt…
Wer gründet denn jetzt endlich die OSM-Putzkolonne :wink:

Das lohnt sich erst, wenn die Grundlage fürs Mappen endlich mal konsistenter wird, und nicht jeder machen kann, was er will.
Ein eindeutiges, kein zerfleddertes und kein teilweise widersprüchliches Wiki ist IMHO Voraussetzung.
Aber bitte nicht wieder gleich drauf hauen. :wink: