Keine Relation für Großherzogtum Baden mehr

https://www.openstreetmap.org/relation/6153362 ist als Darstellung des Großherzogtums Baden gestartet, wurde aber mit Changeset: 79456380 | OpenStreetMap in “Evangelische Landeskirche in Baden” umgewidmet. Da deren Grenzen nicht mit den historischen Grenzen Badens übereinstimmen, gibt es nun also keine Relation mehr, die das Großherzogtum darstellt.

Ist diese damals mit der Umwidmung bewusst aufgegeben worden?

Beides gehört nicht in OSM erfasst. Das Großherzogtum Baden gibt es in der Form nicht mehr. Kirchliche Grenzrelationen dehnen das Überprüfbarkeitskriterium meiner Meinung nach zu weit aus. Daher kann die Relation IMHO gelöscht werden.

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Die Überprüfbarkeit ist schon gegeben, ob dies lizenztechnisch zulässig ist ist eine andere Frage.

Ich bin auch der Meinung, dass das nicht in OSM gehört, da keine aktuelle geografische Information.

Beim Löschen bin ich aber nicht ganz so schnell. So lange es in einer Grauzone ist und nicht groß stört, würde ich es tolerieren.
Die Gefahr ist, dass sich daran eine hitzige Diskussion a la ehemalige Eisenbahnstrecken entzündet, die letztlich unproduktiv Zeit frisst und möglicherweise sogar konstruktive Mapper vergrätzt.
Das Thema Baden vs. Württemberg ist ja auch auf anderer Ebene nicht ganz ohne Konfliktpotential.

[seichter] seichter https://community.openstreetmap.org/u/seichter
June 7

Ich bin auch der Meinung, dass das nicht in OSM gehört, da keine
aktuelle geografische Information.

Beim Löschen bin ich aber nicht ganz so schnell. So lange es in einer
Grauzone ist und nicht groß stört, würde ich es tolerieren.
Die Gefahr ist, dass sich daran eine hitzige Diskussion a la ehemalige
Eisenbahnstrecken entzündet, die letztlich unproduktiv Zeit frisst und
möglicherweise sogar konstruktive Mapper vergrätzt.

Das stimmt, andererseits wird es, wenn man das “Großherzogtum Baden”
erlaubt, nicht lange dauern, bis jemand das “Großdeutsche Reich”
einzeichnet, und das…

Das Thema Baden vs. Württemberg ist ja auch auf anderer Ebene nicht ganz
ohne Konfliktpotential.

… ist auch nicht ohne Konfliktpotential :wink: in Italien hatten wir das
tatsächlich schon, dass irgendwelche Weltkriegsphantasien als
historische Grenzen eingezeichnet wurden und es dann Beschwerden gab.

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Das passende Königreich Württemberg findet man hier: :joy:

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Wie funktionieren solche “openirgendwasmap”-Seiten? Haben die einen komplett eigenen Datenbestand (Nodes, Ways, Relations) oder können die sich auf Daten aus OSM beziehen? (Natürlich auf die Gefahr hin, dass die OSM-Daten geändert werden ohne dass “openirgendwasmap” davon direkt was mitbekommt.)

Die meisten OpenIrgendwasMap-Projekte sind stellen OSM-Daten mit einem anderen Kartenstil und ggf. Vorverarbeitung dar. Die OpenHistoricalMap nutzt eine eigene Instanz der OpenStreetMap-API-Software. Sie hat einen komplett eigenen Datensatz. Für Zeitangaben werden dort start_date=* und end_date=* verwendet.

Eine tiefergehende Erläuterung wäre in diesem Thread off-topic.

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Das meine ich mit “so lange es nicht stört”.
Ob der Ansatz “Wehret den Anfängen” diejenigen beeinflusst, die das Großdeutsche Reich in OSM eintragen wollen, sei mal dahingestellt.
Reagieren müsste man dann so oder so.

Ich bin auch der Meinung, dass das Großherzogtum Baden nicht in OSM gehört, da es dieses nicht mehr gibt. Bei der Evangelischen Landeskirche sehe das anders. Da sehe ich keine prinzipiellen Unterschied zu solchen Relationen wie die von Postleitzahlbereichen. Beides ist nicht durch Grenzsteine vor Ort zu überprüfen, aber es sind tatsächlich vorhandene “Verwaltungs”-Gliederungen.

Beides gehört nicht in OSM erfasst. Das Großherzogtum Baden gibt es in der Form nicht mehr. Kirchliche Grenzrelationen dehnen das Überprüfbarkeitskriterium meiner Meinung nach zu weit aus. Daher kann die Relation IMHO gelöscht werden.

das Großherzogtum Baden gehört in die OHM und hat m.E. nach auch nichts in OpenStreetMap verloren, aber mit kirchlichen Grenzrelationen bin ich tolerant, du kannst jederzeit beim jeweiligen Pfarramt bzw. wie es jeweils heißt, anfragen und die Grenzen bekommen vermute ich.

Mir war bisher nicht mal bekannt, dass es in Deutschland noch “Landeskirchen” gibt, ich war der Meinung, solche mittelalterlichen Konstrukte gibt es in säkularen Gesellschaften nicht mehr. Ich habe kirchliche Organisationen in Deutschland bisher eher als so eine Art private Vereine betrachtet und dann würden die Grenzen der Ortsvereine eher nicht in OSM gehören. Aber wenn das in Richtung öffentlich-rechtlich geht, gebe ich dir Recht, dann unterscheidet sich das nicht von anderen Verwaltungsgrenzen.

Kirchengrenzen sind durchaus wichtig für meinen Alltag als eingetragener Evangele, es gibt doch allerlei :pray:t3: Unterschiede - mehr als Ihr denkt, besonders im Beschäftigungsverhältnis (Kirchenrecht, Tarifordnung, Bezahlung, Dienst), aber auch verwaltungstechnisch beim Ein - und Austreten! Wer (k)eine Kirchensteuer mehr zahlen will, muss wissen, wer für seinen Heimatort zuständig ist.

Das ist die evangelische Landkarte der Gliedkirchen der EKD:

Und hier für die Ausgewogenheit die geographische Gliederung der katholischen Provinzen und Diozösen in Deutschland!

Allgemein sind diese Grenzen oft viele hundert Jahre alt und haben die “Zeiten” bis heute meist weitgehend unbeschadet überstanden, also nix mit “historic”…

:wink:

Relevanz ist immer relativ - auch das Liefergebiet eines Pizzadienstes
ist für viele sicherlich im Alltag wichtig, oder (in Gegenden, in denen
das festgelegt ist) welche Grundschule für Kinder aus welchem Gebiet
zuständig ist oder so etwas.

Grundsätzlich mappen wir in OSM nur, was vor Ort beobachtbar ist.
“Grundsätzlich” heisst, dass Ausnahmen gemacht werden können; diese
Ausnahmen müssen aber einen guten Grund haben. Verwaltungsgrenzen werden
von genug Leuten als wichtig genug angesehen, um sie zu mappen - nicht
zuletzt helfen uns Verwaltungsgrenzen auch bei der Arbeit des Mappings,
wenn wir z.B. eine Straßenliste für eine Gemeinde erhalten und die mit
unseren Daten abgleichen wollen.

Für andere als Verwaltungs- und PLZ-Grenzen besteht meiner Ansicht nach
kein Konsens, dass sie wichtig genug wären für eine Ausnahme von der
on-the-ground-Regel.

Das heisst, dass man einen Kirchenbezirk nur mappen sollte, wenn die
Grenze beobachtbar ist.

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Du kennst das hier: OSM Inspector | Geofabrik Tools ? Dreimal darfst du Raten, was das ist…
Nein, ich bin gehen löschen, ich bin dafür Fehlerprüfungen und/oder das Tagging bei Bedarf anzupassen…

Ansonsten weitere Stichworte:

  • Schutzgebietsgrenzen (jeglicher Art)
  • Regionen
  • Landschaftsräume…
  • Bergbau/ Altbergbaubereiche und ggf. deren Ausdehung und/ oder Bodensenkungsbereiche
    …das ist an der Oberfläche kratzend, was man noch nennen könnte…

Ich bin verärgert, daß immer wieder Vorwürfe konstruiert werden… :frowning:

streckenkundler

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Wann etwas stört ist aber immer subjektiv. Wenn ich die Liefergrenzen meines Pizzadienstes eintrage stört das auch nicht. Wenn das alle machen, stört das vermutlich schon irgendwann. Dürfen dann die ersten 5 drin (die haben noch nicht gestört) bleiben und nur der Rest geht raus?-

Ich sehe das eher andersrum. Wenn ich etwas eintragen möchte, was nicht OTG sichtbar ist, dann sollte es vorher eine Diskussion geben, ob wir das wollen oder nicht.

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Ich sehe das eher andersrum. Wenn ich etwas eintragen möchte, was nicht OTG sichtbar ist, dann sollte es vorher eine Diskussion geben, ob wir das wollen oder nicht.

es gibt einen Unterschied zwischen “sichtbar” und überprüfbar. Die meisten Namen von natürlichen Objekten sind nicht vor Ort sichtbar, Flüsse sind weitgehend unbeschriftet, Berge auch, Bäche, Weiher und Wälder, Seen, Grate, Täler, Gletscher, etc.
Mit den Leuten vor Ort sprechen ist durchaus eine Option, und dann sind Zuordnungen zu Verwaltungseinheiten (Gemeinden, Postleitzahlen oder Kirchenbezirkszugehörigkeit, etc) durchaus auch per Ortsbegehung ermittelbar, zumindest ungefähr

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Ja, du kannst die Leute befragen, ob sie wissen in welcher Kirchgemeinde ihr Haus steht. Mit etwas Glück bekommst du dann ein paar Daten zusammen. Aber Grenzen wie weiter oben verlinkt kannst du damit nicht ziehen. Und den Acker oder Wald kannst du auch nicht fragen.

Das klappt bei PLZ Gebieten halbwegs gut, weil die sich idR an den administrativen Grenzen orientieren.

Ob das dann aber erlaubt ist steht auf einem anderen Blatt. Deine Daten würden vermutlich mit der Religionszugehörigkeit korrelieren.

Aber Grenzen wie weiter oben verlinkt kannst du damit nicht ziehen. Und den Acker oder Wald kannst du auch nicht fragen.

da fragst du dann den Pfarrer, ist aber im Grunde egal solange da niemand wohnt, und wenn mal jemand hinzieht kann man es immer noch aktualisieren.

Das grundsätzliche Problem bei virtuellen Objekten (z.B. Grenzen jedweder Art) ist doch die Vermischung mit realen (otg) Objekten. Das heißt, reale Objekte sind Teil von Relationen virtueller Objekte. Dieser Sachverhalt stört (erheblich) beim Editieren realer Objekte.

Die Lösung: Virtuelle Objekte dürfen keine Beziehungen zu realen Objekten haben.