Karte der Bahntrassenradwege

Ein Grund, warum die Diskussion so ausartet, ist, dass Du hier ein Grundproblem siehst.

Was OpenRailwayMap auf der Karte darstellt und was nicht darf kein Kriterium für uns sein, die Welt korrekt in tags abzubilden.

Ja, OpenRailwaymap liefert ein Anreiz, bestimmte Dinge zu mappen. Genau wie die OpenCycleMap einen Anreiz liefert, andere Dinge zu mappen.

In OSM sollte man nicht für die Karte mappen. Aber erst nicht, gegen eine Karte zu mappen!

Die Frage ist nur: sind die Tags korrekt verwendet und entsprechen sie den Grundregeln von OSM (map what’s on the ground, etc.).

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wie könnte man deiner Meinung nach taggen, dass ein Damm von einer Eisenbahn übriggeblieben ist, und nicht z.B. ein Hochwasserschutz ist, oder weil dort mal eine Straße entlang führte?

Es gibt ja auch z.B. lifecycle-tags, man könnte anstatt railway=abandoned auch z.B. was:railway=rail taggen, aber das soll bestimmt auch nicht sein, vermute ich. Railway=abandoned umfasst in der Tat ein großes Spektrum, von ein bisschen kaputt bis zu abgebaut aber Spuren sind noch erkennbar. Dazu gab es in der Vergangenheit auch schon diverse Diskussionen und Vorschläge, das noch weiter zu unterteilen.

Wir taggen nicht für die Renderer. Wundert mich, dass Du diesen Grundsatz nicht zu kennen scheinst. :wink:

Wenn ihr beiden etabliertes Tagging ändern wollt so macht ein Proposal und bringt es zur Abstimmung.

Ich bin dann raus…

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Wie gesagt: Es gibt hier leider das große Problem, dass manche Mapper die OSM-Richtlinien bewusst falsch auslegen bzw. sehr eigen interpretieren. Hier fällt in OSM aber auf, dass dies bei historischen, also längst nicht mehr existierenden Dingen, so gut wie nur ein Problem bei Bahnstrecken ist bzw. deren Mapper. Bei anderen Dingen ist dies so nicht mehr Fall, also hat die OSM dahingehend in der Tat ein Problem mit sowas, weil sowas ja nicht nur in ORM dargestellt wird sondern an vielen Stellen gegen die Richtlinien reingemappt wird und das zum Teil sehr dreist.

Und um eben diesem Treiben Einhalt zu gebieten und ihm nicht sogar sogar noch mehr die Tore zu öffnen, geht das hier leider mit den Taggs nichts. Die Bahnmapper würden das sofort am ORM weitergeben, die würden ihre Render-Erfassung entsprechend umstellen und schon würden die längst nicht mehr existierenden Bahnstrecken wieder durch die Hintertür erscheinen.

Ich würde sagen die vorhandene oder geringe Steigung (incline=*) und der ehemalige Bahndamm (embankment=yes) bzw. Einschnitt (cutting=yes). Geometrie wie Kurvenradien und lange gerade Strecken ergeben sich halt aus der gemappten Geometrie.

Ja und? Uns kann es total egal sein, was bestimmte Projekte und Karten mit den OSM-Daten machen.

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Wir mappen und taggen hier, was wirklich in der Realität erkennbar und vorhanden ist und nur das zählt, ganz nach den OSM-Richtlinien. Diesen Grundsatz sollte jeder hier kennen und befolgen - auch Bahnmapper.

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Nein, das kann und darf uns nicht egal sein - genau wie bei anderen Attributen und Taggs, wo man ja auch drauf schaut, wie das auf Drittplattformen dargestellt wird bzw. vielleicht missbräuchlich dargestellt werden kann. Es ist sehr wohl unsere Aufgabe, auch daran zu denken - auch um OSM als seriöse Plattform und Quelle zu schützen.

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Nein, das tun wir nicht.

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Hm, komisch. Dann sind die diversen Diskussionen hier, wie OSM-Taggs auf anderen Plattformen erscheinen, also wohl alles nicht vorhanden? Die Suche ist dein Freund.

Wenn ich einen Fluss als Autobahn rendere ist das ganz meine Sache…

Die Eigenschaft Bahntrassenradweg gesondert als Eigenschaft des Radwegs zu erfassen halte ich für erforderlich. Es bleibt halt ein zusammenhängender Bahntrassenradweg. Auch wenn er mal 10m neben der Trasse verläuft.

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Dem ist uneingeschränkt zuzustimmen.

Ob ORM ein wie auch immer neues Tagging für Bahnradwege rendert ist mir vollkommen egal. Ich verwende ORM nicht.

Umgekehrt: würden Bahnmapper ein wie auch immer neues Tagging missbrauchen, würde es schnell auffallen, wenn dies an Wegen wäre, die nicht zu Bahnradstrecken gehören. Das Problem ist dann vielmehr, dass Bahnradstrecken auch Streckenabschnitte enthalten, die mit Bahntrassen gar nichts zu tun haben und andersherum zu Auswertungsfehlern führen.

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Mal unabhängig davon, welche Daten ORM verwendet und wo diese herkommen:
Wenn ORM eine aufgegebene (abandoned) oder gar vollständig geschleifte (razed) ehem. Bahnstrecke als ehemalige Bahnstrecke darstellt - wo ist da Missbrauch?

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Als Nicht-Bahnmapper möchte ich mal versuchen, etwas zur Klarstellung beizutragen:
Ich habe den Eindruck, dass hier häufig nicht zwischen Bahntrasse und Bahn unterschieden wird.
Bei letzterem geht es darum, ob Betrieb jederzeit wieder möglich wäre (disused), nur mit erheblichem Aufwand (abandoned) oder nichts mehr davon zu sehen ist (razed). Das letzte sehe ich vor allem als temporäres Hilfsmittel, damit nicht auf Grund alter Vorlagen erneut gemappt wird.
Eine Bahntrasse als Aufeinanderfolge von Dämmen, Einschnitten, Brücken etc. kann noch lange OTG sichtbar sein, selbst wenn alles eisenbahnspezifische (auch Gleise, Schwellen und Schotter) entfernt wurde. Das ist ein eigenständiges geografisches Objekt und mehr als eine Aneinanderreihung von Dämmen und Einschnitten, so wie ein Deich auch mehr ist als eine Aneinanderreihung von Böschungen. In diesem Punkt bin ich mit @woodpeck nicht einverstanden.

Des lieben Friedens willen wäre es vielleicht besser für Bahntrassen ohne Bahn ein eigenes Tag einzuführen. Ob das dann von ORM oder sonst wem “missbraucht” wird, ist für OSM ohne Belang. Mit einem Radweg drauf ist dieser dann ein Bahntrassenradweg, ohne dass man dafür ein Untertag für Radwege braucht.

Löschen sollte in OSM immer das allerletzte Mittel sein, denn es wird immer Information entfernt. Die Information “ehemalige Bahntrasse” ist eben für Radfahrer von erheblichem Gewicht.

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Die Information, dass es ein Bahntrassenradweg ist kann man ja als Eigenschaft des Radwegs erfassen. Wenn etwas in der Realität “gelöscht” wurde sollte es auch in OSM “gelöscht” werden.

Als Radfahrer wäre mir ein gesetzten incline im übrigen am liebsten.

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„Trasse“ ist ein sehr weitgefasster Begriff. Wortwörtlich wäre „trace“ (Trasse) oder „traced“ für trassiert wohl die korrekteste Übersetzung, aber das ist einfach nicht in Gebrauch für den Verlauf. Man würde, wenn man den Verlauf als solchen meint, eher vom „alignment“ sprechen und eine Straße, oder Strecke ist „aligned“. Das kenne ich aber eher aus der Bauphase, das würde wohl keiner so sagen.

Mein australischer Kollege sagt mir, dass man solche Radwege auf ehemaligen Bahntrassen dort „rail trail“ nennt. cycleway:type=rail_trail oder rail_trail=yes also? Mal in den Raum geworfen. Klingt ja nicht mal schlecht.

Update: Oh, dazu gibt es sogar einen Wikipedia-Artikel

Rail trails are former railway lines that have been converted to paths designed for pedestrian, bicycle, skating, equestrian, and/or light motorized traffic.

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Genau. Und wenn da eine abandoned railway ist, die so aussieht wie auf dem von woodpeck gezeigten Bild, dann mappen wir das als railway=abandoned - auch wenn die OpenRailwayMap dann ein Fragment alter Bahnlinie anzeigt.

Das in dem Bild ist ja auch völlig korrekt abandoned, weil noch die Schwellen vorhanden sind. Das ist völlig unstrittig.

Nur wenn von der Strecke garnichts mehr erkennbar ist und sogar jetzt ein Radweg dort ist, dann hat es mit Eisenbahn garnichts mehr zu tun.

Letzten Endes: ja.
Aber vorher sollte man versuchen, alle Information in andere Tags zu übertragen, sofern wenigstens Teile der Information noch vorhanden sind.
Ein ehemaliger Güterbahnhof, der jetzt durch ein Wohnviertel überbaut ist, gehört z.B. nicht dazu.

Wenn da jetzt ein Radweg ist, kann man die ehemalige Trasse (Dämme. Einschnitte, Brücken) sicher noch erkennen. Das hat natürlich noch damit zu tun, dass da mal eine Eisenbahn war. Eine Eisenbahnstrecke ist das nicht mehr, nicht einmal abandoned, eine Trasse aber sehr wohl.
Aber das ist wohl auch der grundlegende Interpretationsunterschied.

Sehr, sehr viele werden sagen: Oh, ein Bahntrassenradweg, wie wunderbar!

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