Ist das leisure=garden?

Hallo,

häufig sind öffentliche Gebäude mit Blumen, Büschen etc. dekoriert.
Siehe folgendes Foto:

Ich hatte diese Flächen bis jetzt als leisure=garden erfasst.
Mein Hintergrundgedanke war, dass diese Pflanzen einen ästhetischen Zweck haben.

Ist das so richtig oder ist ein Garten etwas “begehbares”?

Danke.

Nach der Definition im Wiki ist das eindeutig ein leisure=garden. Der kann, muss aber nicht durch kleine Wege erschlossen sein.

Wenn die Anlage so groß ist, dass dort auch größere Wege durchführen, Sitzbänke stehen usw. ginge das dann in Richtung leisure=park.

Für mich ist ein leisure=garden ein Garten der eben für die öffentlichkeit ist und auch als solcher ausgeschildert. Ich weiss das das von der Wiki definition abweicht.

Das ist in den letzten Jahren total eingerissen das jedes kleine beet als leisure=garden oder sogar landuse=flowerbed :man_facepalming: eingezeichnet wird.

Ich würde leisure=garden für Botanische Gärten, öffentliche Bauerngärten oder Klostergärten verwenden. Das ist für mich kein micromapping tag.

Flo

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Das Proposal für natural=grass_blade wird kommen, aber mulmig wird mir erst, wenn man die (selbstverständlich als Way gemappten) Grashalme in Relationen mit type=tussock strukturiert.

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Das ganze micromapping hat für mich nichts in landuse oder natural zu suchen. Das sind großflächige klassifikationen von Flächen.

Ich denke wenn wir landcover rendern wäre das Thema endlich gelöst. Micromapping an sich ist ja systembedingt auch nur mapping für den Renderer.

Aber da stehe ich halt auf verlorenem Posten. Es kommen immer wieder mapper die jede Verkehrsinsel in 13 Teile mit landuse=grass/natural=scrub/landuse=flowebed in 2m² kleine teile zerschnipselt.

Ich muss mich dann immer zurückhalten weil ich das echt für totalen mumpitz halte.

Flo

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Korrek, und wenn es einen Konsens dafür gibt, kleinere Grünanlagen nicht als “Garden” zu mappen, sollte das Wiki entsprechend angepasst werden.

Auch mit landcover lässt sich nicht alles sinnvoll abdecken.

Micromapping ist Erfassen von Objekten, die physische existieren und verifiziert werden können. Viele dieser “Micro-Objekte” werden überhaupt nicht gerendert, von daher kann man da kaum von “Mappen für den Renderer” sprechen.

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Jeden Busch auf einem Parkplatz als natural=scrub und jede kleine einfassung als landuse=flowerbed zu erfassen ist PURES mapping für den renderer.

Flo

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Und wenn ich den Busch auf dem Parkplatz korrekterweise mit natural=shrub und den Blumenkübel mit man_made=planter erfasse, vielleicht auch noch einen Schaltschrank mit man_made=street_cabinet, dann ist das keine Micromapping, weil das ja alles nicht gerendert wird? Alles klar.

gibt es eine Mindestgröße für scrub? Wieso sollte das mapping für den Renderer sein?

es gibt ja extra den tag garden:type um die Art Garten auszudrücken, 73% davon sind “residential”: https://taginfo.openstreetmap.org/keys/garden:type#values

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Die idee hinter landuse und natural war mal eine grobe klassifikation der Nutzung (oder eben nicht nutzung) von Flächen zu machen. D.h. “landuse=industrial” und dann hast du da eben deine 50ha.

Wenn da jetzt ein Parkplatz ist - und auf dem Parkplatz ein Gebüsch dann ist das immer noch landuse=industrial.

Nur jetzt wird da ein landuse=flowerbed reingepfriemelt und das aus dem landuse=industrial ausgeschnitten. Oder ein leisure=garden oder ein natural=scrub (Was völliger unsinn ist)

Das ist halt totaler müll das man die grobe einteilung der Flächen (So wie eben Flächennutzungsplan und Bebauungsplan) mit einem mal aufweicht und durchmischt mit micromapping ansetzen.

Und das alles nur damit auf meinem schicken parkplatz ein Gebüsch sichtbar ist.

Wir Opfern die semantische Bedeutung dem “klein klein” Micromapping.

Flo

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| flohoff
July 23 |

  • | - |

dieterdreist:

gibt es eine Mindestgröße für scrub? Wieso sollte das mapping für den Renderer sein?

Die idee hinter landuse und natural war mal eine grobe klassifikation der Nutzung (oder eben nicht nutzung) von Flächen zu machen. D.h. “landuse=industrial” und dann hast du da eben deine 50ha.

für natural war nie die Rede von grober Klassifikation, das war schon immer ein tag für alle Arten von natürlichen “Objekten”, kleine und große, und dass bei landuse die Klassen grob sind bedeutet ja nicht, dass man die Grenzen nicht genau zeichnen soll, auch wenn das am Anfang so war, und man erstmal grob angefangen hat. Die Autobahnen waren anfangs teilweise auch noch oneway=no und mit einem way für beide Richtungen gemappt, Bahnlinien sowieso, nach und nach wurde das alles immer mehr verfeinert.

Wenn da jetzt ein Parkplatz ist - und auf dem Parkplatz ein Gebüsch dann ist das immer noch landuse=industrial.

ja, das kann gut so sein, wenn der Parkplatz spezifisch zu einer industriell genutzten Fläche gehört (d.h. er ist auf dem Grundstück).
Das Gebüsch hat mit dem landuse nichts zu tun, das ist halt wo es ist.

Nur jetzt wird da ein landuse=flowerbed reingepfriemelt und das aus dem landuse=industrial ausgeschnitten.

das ist mir noch nicht untergekommen, aber “flowerbed” ist für mich kein “landuse” sondern ein “man_made”, und ausschneiden würde ich dafür aus landuse nichts, allerdings wird es oft im öffentlichen Straßenraum sein, dann wäre es wenn “detailliert gemappt ist ohne zu übertreiben” im impliziten landuse=highway. Jedenfalls würde ich ein Blumenbeet auch nicht aus einem Park oder Garten ausschneiden, das hielte ich für falsch.

Das ist halt totaler müll das man die grobe einteilung der Flächen (So wie eben Flächennutzungsplan und Bebauungsplan) mit einem mal aufweicht und durchmischt mit micromapping ansetzen.

Flächennutzungsplan hat mit OSM nichts zu tun, das ist zu grob für uns. Wir mappen ja auch keine Raumordnungspläne oder so was. In Bebauungsplänen wird die zulässige Nutzung für jedes Grundstück angegeben, das ist auch nichts was wir mappen, weil es alles Absichtserklärungen sind, Planungen was passieren soll und nicht unbedingt was dort schon ist, aber es hat Auswirkungen darauf was dort vermutlich entstehen wird (bzw. bleiben soll), und es zeigt, in welchem Maßstab die rechtlichen Vorgaben gedacht werden. Eigentlich ist unsere Arbeit was Flächennutzung im besiedelten Bereich und Bebauung angeht eher mit dem Liegenschaftskataster zu vergleichen, weil das versucht, den aktuellen Zustand wiederzugeben, dort können auf einem Grundstück auch mehrere Nutzungen verzeichnet sein.

Was du glaube ich meinst ist die BauNutzungsverordnung, dort gibt es grobe und etwas feinere Nutzungsklassen, allerdings gibt es auch “Sondernutzungsgebiete”, und da kann es alles geben.

https://www.gesetze-im-internet.de/baunvo/

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Du schmeisst da jetzt verschiedene Sachverhalte in einen Topf. Was landuse angeht, stimme ich Dir durchaus zu, den sehe ich ebenfals als eine übergeordnete Einteilung nach primärer Flächennutzung an (wobei bereits in mehreren Topics hier im Forum die Meinung vertreten wurde, dass die großen Flächen bei der detaillierteren Bearbeitung durchaus in kleine Parzellen aufgeteilt und separat getaggt werden sollten).

Damit ist für mich auch landuse=grass und landuse=flowerbed Quatsch, aber es sind nun mal etablierte und vielfach verwendete Tags, like it or not.

Und davon abgesehen spricht überhaupt nichts dagegen, auch Micromapping zu betreiben, solange die erfassten Objekte korrekt getaggt werden und vor Ort verifizierbar sind. Es gibt keinen Grund, warum innerhalb von einem Landuse nicht diverse Objekte als natural, leisure oder man_made enthalten sein sollten (ohne diese aus dem Landuse auszuschneiden zu müssen).

Lediglich wenn das Tagging dahingehend zwecks Rendering verbogen wird (also z.B. einen einzelnen Strauch statt natural=shrub als natural=scrub zu taggen) ist es Taggen für den Renderer.

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Ich finde das in dem Bild schwer zu beurteilen, wie groß das Ganze ist. Für mein Gefühl ist ein Garten schon eher etwas, wo man auch reingehen kann. Deshalb würde ich das vermutlich eher aufteilen und als natural=scrub und landuse=flowerbed taggen. Aber leisure=garden ist auch nicht falsch.

Wie immer ist dann die schwierige Frage, wo man die Grenze zieht.

Du kannst ja versuchen, in einem Proposal die Umbenennung dieser Tags zu erreichen, wenn sie deiner Meinung nach den falschen Key haben. Ich bezweilfe aber, dass das den Aufwand lohnt.

Tagging für den Renderer” bezeichnet die Nutzung von falschen Tags, um auf der Karte ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen. Korrekte Tags zu benutzen, um damit eine detaillierte Abbildung der Realität auf der Karte zu erreichen, ist völlig legitim.

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Das war für das was nicht explizit “genutzt” wird. Deshalb landuse=forest und natural=wood - Das eine ist ein aktiv genutzer Wald, das andere ist ein Naturwald. Daher kommt die unterscheidung. Das das mittlerweile für alles verwässert wird ist mir bekannt - Ist ja wie im landuse tag - verwässert.

Defakto wird es aber als natural/landuse gemapped - damit eben semantisch ausgenommen aus dem umliegenden.

Das war Metaphorisch gemeint weil ich weiss das du aus dem Bereich kommst. Es geht darum eine hierarchische Sortierung/Einordnung hinzubekommen.

D.h. du hast exemplarisch in der Hierarchie sowas (Jeweils fully contained):

  • landuse=industrial
  • man_made=works
  • amenity=parking

Und auf dem Parkplatz machst du dann ein

  • landuse=flowerbed

Aehm tja - also - nein - Das ist einfach völlig falsch in der Hierarchie.

Du willst ja über die topologische abbildung der Objekte bei OSM Sagen können "der Parkplatz A (amenity) gehört zur Firma B (man_made=works) und ist im Industriegebiet C (landuse) - Jetzt hast du mit dem landuse=flowerbed das du aus dem landuse=industrial ausnimmst ein loch im Landuse=industrial, der Parkplatz geht da aber drüber, und das man_made=works auch. D.h. eine Firma ist zu 97% in einem landuse=industrial - 3% sind aber in landuse=flowerbeds. WTF?

Deshalb mache ich ja genau auch so hierarchische Auswertung.

  • Ist der Parkplatz komplett in einem Landuse
  • Ist das Gebäude komplett in einem Landuse.

Das kannst du fast auf ALLES an Flächen in OSM ausdehnen. Entweder sie sind komplett drin, oder komplett drumherum aber nie partiell überlappend.

Kann ja nicht sein das der Parkplatz zur Firma A zu 90% im landuse=industrial und zu 10% im benachbarten natural=scrub ist.

https://osm.zz.de/dbview/?db=landuseoverlap-nrw&layer=hierarchy#51.22637,7.2145,15z

Und diese arten des overlappings oben mit dem flowerbed gucke ich mir gar nicht an weil ich bisher keine feste hierarchie annehme sondern nur sage “ganz drin, oder drumherum, nie überlappend” - Aber eigentlich sollten die dinge eine semantische hierarchie haben.

Und ob das landuse im man_made works, oder das man_made works im landuse ist ist mir in der Auswertung egal (Was nicht egal sein sollte)

Flo

Aber das ist es ja - Die Grünfläche am Parkplatz auf einem Firmengelände in einem Industriegebiet mit einem mal aus dem Industriegebiet auszunehmen weil es ein landuse=meadow ist damit es grün erscheint ist halt kaputt. Das ist und bleibt ja ein industriegebiet.

Flo

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da gebe ich dir uneingeschränkt Recht, flowerbed ist kein sinnvoller landuse Wert, nichts gegen das Mappen von Blumenbeeten, aber nicht so.
landuse=grass macht auch keinen Sinn, Gras ist keine Nutzung die sich in die anderen Klassen einfügt (und auch allgemein keine Nutzung)
Ist halt schwierig so was wieder umzusortieren nachdem es sich erstmal etabliert hat

Es macht ja auch keiner ein Multipolygon draus (oder?). Ich dachte der Ansatz wäre inzwischen etabliert, dass man kleinere Micromapping-“landuses” faktisch in einem größeren unterbringt, also zwei übereinander legt.

landuse=grass, es ist ja keine Weide. Und dann ist es eben kein Tagging für den Renderer, denn der Tag wird so verwendet, wie er dokumentiert ist. Und dann geht es auch nicht darum, „dass es grün erscheint“, sondern, Gras als Gras zu mappen.

Mal davon abgesehen habe ich schon Jahre bevor Carto das gerendert hat landuse=flowerbed benutzt, es ist also mitnichten so, dass solches Micromapping nur für das Erscheinungsbild auf der Karte gemacht wird.

Dass landuse kein guter Key dafür ist, ist halt ein anderes Thema. Aber deshalb muss man die Fläche auch nicht aus anderen landuses ausschneiden, weil die Wiese ja einfach im Industriegebiet ist.

Naja - das ist ja semantisch noch schlimmer - Was ist denn dann der quadratmeter - Industriegebiet oder Flowerbed?

Wir “malen” ja keine Karte damit die schön aussieht - Wir erfassen daten damit man da später einen sinnvollen nutzen daraus ziehen kann. Und wenn du dann durch “malen” (Mappen für den renderer) sowas einfach übereinander legst machst du halt die semantische Bedeutung kaputt dafür das es schön aussieht.

Flo