Hausnummern von unbebautem Gebiet eintragen?

Hallo,

ab und an stoße ich noch auf Flächen zwischen zwei Häusern, die noch unbebaut sind. Über die beiden vorhandenen Häuser und das Hausnummernvergabeschema kann man ja recht simpel die Hausnummer bestimmen, die die Baulücke hat. Tragt ihr sowas auch ein und macht ihr kenntlich, dass an dieser Hausnummer noch nichts ist?

Hallo Henning, ich habe bisher noch keine unbebauten Grundstücke mit Hausnummern versorgt. Finde das irgendwie ein bischen irreführend und da ja einer der Grundsätze ist, wir mappen was wir sehen… Ok, jetzt könnte man sagen landuse-residential sieht man auch nicht. Hmmm ?
Georg

Ich lasse die Nummer aus wenn da nur Leeres Bauland ist. Wenn ein Haus entsteht trage ich es als Baugrundstück ein. Weiß den Tag im Moment garnicht. Wenns Haus steht ( Rohbau ) dann die richtige Hausnummer.

Gruß Jürgen

Ich lasse es in der Regel aus, da es a) eine Statistk verfälschen würde und b) nicht sicher ist, ob zwischen 5 und 9 wirklich 7 liegt. Kann sein, dass 7 hinter 5 liegt und das Grundstück dazwischen 7a ist.

Wir taggen, was wir sehen. Wenn nichts ist, kann ich auch nichts eintragen.

Wenn man Pech hat, kann es auch sein, dass die Fläche zweigeteilt wird und die Objekte Subnummer erhalten.

Tagge was Du siehst - behalte Vermutungen über zukünftige Entwicklungen für Dich. :slight_smile:

bye, Nop

Ich trage “unbebaute” Hausnummer nur ein, wenn ich diese sicher ermitteln kann, Vermutungen reichen mir nicht.

Gruß,
Mondschein

Ich kann mir zumindest vorstellen, die “Hausnummer” von nicht mehr vorhandene Gebäuden zu mappen, wenn ich weiß, welche Nummer an dem abgerissen Haus mal hing
Zumindest in Deutschland gehört streng betrachtet die Hausnummer zum Grundstück und nicht zum Haus
§ 126 Absatz 3 BauGB
“Der Eigentümer hat sein Grundstück mit der von der Gemeinde festgesetzten Nummer zu versehen”
In den Katasterkarten sieht man dann ein leeres Flurstück im einer Nummer in Klammern , z.B (42), aber
das ist wegen der Lizenz nicht nutzbar.

Deshalb trage ich auch bei (noch) leeren Grundstücken eine “Grundstücksnummer” ein, wenn ich mir über diese Nummer halbwegs sicher bin - also z.B. bei Neubaugebieten, die bereits in Grundstücke aufgeteilt wurden, und wenn 2, 4, 6, 10 und 12 bebaut sind und dazwischen noch die 8 fehlt. Wenn sich später durch die Bebauung etwas ändert, weil der Grundstückseigentümer dort ein Haus mit 8a und 8b hinsetzt, kann man es ja immer noch ändern.

So sehe ich es auch. Ich hab die zukünftigen Adressen jetzt erstmal als future:addr:= eingetragen.

future:addr:= hört sich gut an. Ist future:* eigentlich gebräuchlich für Dinge, die erst in Zukunft eingerichtet werden? Mir ist das noch nie begegnet, obwohl es logisch klingt.

Taginfo sagt eher nicht: http://taginfo.openstreetmap.org/search?q=future

So aus der Praxis des navinutzenden Taxifahrers: Hausnummern in Baulücken sind ein sicherer Hinweis, dass der Fahrgast zwar die Straße, aber nicht die Gemeinde weiss, da hilft eine ungetagte Lücke oft weiter… (Das Problem stellt sich hier oft, weil viele Firmen gern gegenüber Geschäftspartnern mit “München” auftreten, aber im steuergünstigeren Umland sitzen)

Auch sonst liefern fehlende Hausnummern zumindest einen Hinweis, dass beim Auftrag irgendwas schief gelaufen sein könnte und man vielleicht rückfragen sollte, bevor man anfährt.

“…mit der festgesetzten Nummer…” Und genau aus diesem Grund sollte man keine Hausnummern raten. Nicht festgesetzt heißt, dass es die nicht gibt. Die Hausnummer wird normalerweise im Zuge einer Baugenehmigung erteilt. Nach meiner Kenntnis werden bei Gebäuden mit mehreren "Haupt"Eingängen - soweit sinnvoll oder es der Bauherr beantragt - auch mehrere Nummern erteilt (je Eingang). Daher ist auch die Idee “Grundstücksnummer” falsch - es gibt viele Grundstücke mit mehreren Hausnummern. Ebenfalls gibt es viele Hausnummern, die für mehrere Gebäude (auch auf unterschiedlichen “Grundstücken” im katastertechnischen Sinn) gelten.
Mir ist es ansonsten lieber, wenn mir gesagt wird, dass die Nummer unbekannt ist, dann merke ich Tippfehler schneller.

Übrigens sind das alles Gründe, warum ich meistens ein Adressnode oder ein entrance für die Adresse setze - und nicht die Adresse an ein Gebäude hänge.

Deshalb ja auch nur, wenn es eindeutig ist - siehe mein Beispiel mit 2,4,6,Lücke,10,12…

Wenn die Hausnummer an einem Hauseingang hängt, mache ich es auch so, da stimme ich völlig zu. Außerdem kann man so gleich erfassen, wo sich der Eingang des Hauses befindet. Wenn diese Information fehlt (z.B. Haus von Bing abgezeichnet, Grundstück von dichter Hecke umgeben, Hausnummer am Grundstückseingang), geht das natürlich etwas beschwerlich.

Die Zukunft ist eindeutig? Es muss 8 sein und nicht 6a (weil 10 abgebrochen wird und dort 8 und 10 neu entstanden sind)? Oder es wird die nächsten 50 Jahre dort kein Haus entstehen? Im Letzteren Fall ist die Adresse doch von sehr zweifelhaftem Gebrauchswert. Wie will ich die real existierende Anzahl von Adressen einer Gemeinde ermitteln?

Ich hoffe aber, dass Du dann in einer Reihenhauszeile, bei der ein Mittelhaus noch nicht gebaut wurde (ja doch, so was habe ich schon mehrfach gesehen) trotzdem kein Haus erfasst - mit dem Argument, es könne ja gar nicht anders werden. Wenn es so gut abschätzbar sei mit der Hausnummer - warum dann nicht bis zum Hausbau warten?

Und dann gibt es noch amtliche Fehler, bei der der Sachbearbeiter sich vertan hat. Oder: Ich kenne auch einen Fall, bei dem wurde die Hausnummer (von der ursprünglich richtigen Reihenfolge) nachträglich geändert (in die dann falsche Reihenfolge), weil sich der Hauseigentümer die falsche Nummer ans Haus geschraubt hatte (konsequent verwendet bis hin zum Personalausweis - und keiner hat das drei Jahrzehnte gemerkt) und man dem Guten es nicht zumuten wollte, seine Postadresse und alles was dazugehört zu ändern.

Schön, dass wir aber sonst gleicher Meinung sind :slight_smile:

@MHohmann:
Das Taggingschema “future:” sollte schon eher sowas wie “guess:” sein - ich habe jedenfalls keine (funktionierende) Glaskugel für Zukunftsfragen :wink:

PS:
Im Übrigen gibt es durchaus Gemeinden, die ein etwas unübersichtlicheres Vergabeschema haben (zum Beispiel Augsburg mit verschiedenen Unternummertypen (wie 2 1/2, 2 1/3 bzw. 2 a, 2 b)), aber in dem Fall würde ja wohl doch keiner raten… :wink:

Wenn irgendwo die 8 gebaut wird, setzt man den Node (oder Hausumriss) mit der 8 natürlich dort hin. Und wenn dann irgendwo 6a gebaut wird, setzt man 6a an die entsprechende Stelle. Das ist doch gerade die Dynamik von OSM, an sich ändernde Gegebenheiten angepasst zu werden.

Was ich mit meiner Aussage oben meinte ist: Wenn dort ein Grundstück unbebaut ist und eine Nummer in der Reihe fehlt, ist es kein großes Rätsel, dass da ein Zusammenhang besteht, und dass die Nummer 8 für dieses Grundstück vorgesehen / reserviert wurde. Wenn sich daran später etwas ändert, kann man das natürlich ändern, dafür sind wir ja dynamisch.

Und wenn sich nichts an der Situation ändert, dann ist sie eben statisch und die Nummer bleibt reserviert für die nächsten 50 Jahre :wink:

Das kommt ganz darauf an, was du ermitteln willst - Grundstücke oder Häuser. Ich denke, das ist ohnehin etwas schwierig, sowas per OSM zu machen. In einem anderen Thread hatten wir ja gerade die Frage, ob Katasterdaten etwas in OSM zu suchen haben, und sind zu dem Schluss gekommen, dass deren Erfassung wenig Sinn macht. Sowas kann man doch besser aus Katasterdaten ableiten.

Ein building=proposed habe ich zwar noch nirgends gesehen, aber nach genau diesem Prinzip funktioniert highway=proposed. Es ist noch keine Straße da, es gibt in der realen Welt nicht mal ein Anzeichen dafür - es gibt nur einen Plan, eine zu bauen. highway=proposed gibt also nur diesen Plan an, in der Zukunft etwas zu bauen (und ob das wirklich mal geschieht, ist fraglich). Bei besagter Baulücke kann natürlich auch so ein Plan existieren (denk z.B. an das World Trade Center, bevor man dort tatsächlich mit dem Bau eines neuen Gebäudes begonnen hat), und wenn so ein konkreter Plan existiert, klingt ein building=proposed für mich nicht weiter hergeholt als highway=proposed bei Straßen in Planung. Wenn allerdings kein solcher Plan existiert (oder mir nicht bekannt ist), und außerdem kein Grundstück vorliegt, dem man eine Eigenschaft zuweisen kann (wie im Beispiel oben), dann würde ich natürlich auch nichts eintragen.

Und wenn ein Fehler in der Realität vorhanden ist und korrigiert wird, so geschehe dies auch in der Karte - siehe die oben erwähnte Dynamik. Dieser Fall lässt mich ehrlich gesagt gerade etwas Schmunzeln: Wenn ein fleißiger Mapper das neue Haus mitsamt der Hausnummer hätte mappen wollen und dann gesehen hätte, dass auf dem bisher leeren Grundstück eine andere Hausnummer gemappt war, hätte er sich vielleicht gewundert, die anderen Hausnummern in der Gegend angeschaut und im besten Fall die Gemeinde gefragt, ob diese Hausnummer denn wirklich richtig ist - und es hätte keine 30 Jahre gedauert, den Fehler zu bemerken :wink:

Sehe ich auch so, es lebe der Konsens :slight_smile:

Ah, ich dachte, das wäre sowas wie die Verallgemeinerung von highway=proposed. Ich hatte mich nur gewundert, weil ich davon bisher nirgends was gelesen hatte.

Also in solchen Fällen würde ich nicht mal eine Hausnummer an ein Haus setzen, das vorhanden ist, wenn ich die Nummer nicht klar erkennen kann :wink:

Ne, aber die Gegenwart. In dem ist erstmal vorgesehen, das an bestimmten Stellen Häuser gebaut werden und danach werden dann die Hausnummern der Siedlung vergeben. WEnn irgendwann genug Häuser stehen und ihre Hausnummern angebracht haben, kann man sehen, wo noch einzelne Häuser fehlen.

Natürlich kann sich der Bebauungsplan in den nächsten 50 Jahren ändern und statt der 8 kommt da ein Doppelhaus hin mit 8 und 8a. Genauso kann sich der Feldweg von Graspiste zu Asphaltweg ändern. Wenn sich etwas in der Realität ändert, kann man das auch in OSM ändern.

  1. Genau, danke.
  2. Richtig. Die Realität ändert sich aber nur in dem Fall, wenn das Haus Nummer X abgebrochen und an anderer Stelle mit der wieder neu vergebenen Nummer X neu gebaut wird.
    Desshalb muss die geschätzte Hausnummer als geschätzt getaggt sein, weil sich in diesem Fall die Realität nicht ändert, sondern die Schätzung zur Gewissheit (Realität) wird.
  1. Ich meinte Adressen - und die haben mit Grundstücken und Häusern keine 1:1-Beziehung, auch wenn das viele glauben. Wenn ich an die Zahl der vergebenen Adressen in einer Gemeinde komme, dann kann ich besser abschätzen, wie viele noch fehlen bzw. ob noch Handlungsbedarf ist.
  2. Solche “sich ändernde Gegebenheiten” laufen bei mir als “bugfix”, weil dann nur die anfänglich falsche Schätzung bereinigt wird :wink:

Gegen proposed habe ich ganz und gar nichts. Bei Häusern gibt es solche Planungen ja tatsächlich (z. B. private Pläne oder Bebauungspläne), aber bei Hausnummern gibt es (soweit ich Einblick in die Praxis habe) keine Planungen dafür. Das Vermessungsamt schätzt bei uns teilweise auch Hausnummern, die dann gelegentlich doch nicht so von der Gemeinde (Stadt) vergeben werden gg
Wenn man also unbedingt meint, dass irgendjemand nicht vorhandene Adressen braucht, dann halt bitte bitte entsprechend taggen, damit man die von den Richtigen unterscheiden kann (und im Falle einer Neubebauung nicht versehentlich als “rechergiert” ungeprüft stehenlässt).

Zukunftsaussagen für Bebauungen treffe ich persönlich lieber nicht, weil viiiel zu häufig doch nicht so gebaut wird (bei uns).
Außerdem habe ich schon genügend Arbeit mit der Gegenwart und der ungepflegten Vergangenheit (insbesondere dem Wechsel bei POIs) :wink: