Moin,
Hafenanlagen werden sehr unterschiedlich und sehr kreativ in OSM erfasst.
Einige Beispiele:
“place=locality”, “name=Ölhafen” (Rostock)
“place=suburb”, “name=Überseehafen” (Rostock)
“waterway=canal”, “name=Strandhafen” (Hamburg, im Hauptstrom der Elbe)
“waterway=dock”, “name=Ausrüstungshafen” (Wilhelmshaven)
“natural=water”, “name=Nordhafen” (Wilhelmshaven)
“natural=coastline”, “name=Vorhafen (Vierte Einfahrt)” (Wilhelmshaven)
“leisure=marina” wird sehr oft benutzt.
Neben Sportbootanlagen, sind auch Fischerei-, Tonnen-, Schlepper- und Vorhäfen als “marina” getagt.
Auch Bootshäuser von Rudervereinen habe ich als “marina” gefunden (Lübeck).
Teilweise wird “leisure=marina” für das Hafenbecken und auch für den Sportboothafen benutzt. Dann liegt eine “marina” in der anderen.
“amenity=ferry_terminal” ist sehr schlecht im wiki dokumentiert.
Das Tag wird sowohl für die Fläche eines Fährhafens als auch Punkt, an dem man eine Fähre betritt, verwendet.
“harbour=yes” soll nach einem Vorschlag von Marcus B als Punkt an der Hafeneinfahrt gesetzt werden.
Ein Einzelpunkt erscheint mir für die Beschreibung eines Hafens unangemessen.
Auch als Ziel für die Landnavigation ist ein solcher Punkt unbrauchbar.
In der Praxis wird “harbour=yes” teils als Punkt in der Mitte des Hafenbeckens, teils als Landfläche (z.B. JadeWeserPort) verwendet.
Für eine Geodatenbank finde ich die Situation unbefriedigend. Ich habe keinen ausgereiften Lösungsvorschlag sondern nur einige grobe Ideen:
Es fehlt offenbar ein Tag, um allgemein eine Wasserfläche zu benennen.
Die Definition von “leisure=marina” verstehe ich so, dass damit die Land- und Wasserflächen von Sportboothäfen beschrieben werden. Das erscheint mir sinnvoll.
Für Fähr-, Container-, Schüttgut- und ähnliche Häfen könnte man analog eine Fläche definieren, die sowohl die Landanlagen wie auch die Liegeplätze umfasst.
Um die Gesamtheit eines Seehafens / städtischen Hafens (z.B. “Hamburger Hafen”) zu beschreiben, ist vermutlich eine Relation sinnvoll, die die Teilhäfen enthält.
Da in Seehäfen einzelne Liegeplätze mehrere hundert Meter lang sein können, erscheint mir ein OSM-Objekt für jeden großen Liegeplatz sinnvoll.
Die Endpunkte einer Fährlinie würde ich als “public_transport=stop_position”, “ferry=yes” erfassen und “amenity=ferry_terminal” nur für Fährhäfen verwenden.
Kayak-, Ruder- und Jollensegelvereine, die ihre Boote nur an Land lagern, erfasse ich als “leisure=club”, “club=sports”, “sport=canoe/rowing/sailing/…”
Wie ist eure Meinung?
Gibt es ausgearbeitete Vorschläge, die ich übersehen habe?
Gruß
Stephan