'gov.genealogy.net' und 'Virtuelles Kartenforum' als Datenquellen ??

N’Abend,

in ‘meinem Kern-Mappingbereich’ unmittelbar östlich von Lübeck gibt es häufig kleinste hamlets (oder gar Einzelgehöfte) ohne namentliche Kennzeichnung vor Ort (also keine Ortstafel Z 310-x oder Ortsteiltafel Z 313-x).

Nun sind mir kürzlich zwei gedruckte Karten ‘in die Hände gefallen’, die etliche Ortsnamen enthalten, die noch nicht in OSM eingetragen sind und die ich - trotz recht genauer Ortskenntnis - selbst so nicht kenne.
Ich mache das mal an zwei Beispielen fest, schon allein deshalb, weil eines so ‘nett’ klingt:
(1) Plumsdorf und
(2) Neu Pogez.
Beide ‘Wohnplätze’ bin ich heute abgelaufen - wie erwartet: nix !; - kein Hinweis auf einen Namen !
Der WebAtlasDE zeigt diese Namen ebenfalls - somit sind beide Angaben ja erstmal plausibel, aber noch nicht in tags umsetzbar, da WebAtlasDE nicht als Quelle für OSM zulässig ist (mein Kenntnisstand - korrekt ?)

Nun habe ich bei der heutigen Recherche nach (1) und (2) zwei Links herausgefischt, die mir/uns u.a bei Ortsnamen weiterhelfen könnten, sofern diese Quellen für OSM genutzt werden dürfen:
(A) http://gov.genealogy.net/search/index vom Verein für Computergenealogie; hier wird bei beiden Beispielen ein ‘marker on mapnik’ gezeigt und die geografische Position (samt Höhe …) im Klartext ausgewiesen. Zudem gibt es einen Link in Richtung
(B) Virtuelles Kartenforum 2.0. Hier können nun historische Karten entsprechend eines eingestellten OSM-Kartenausschnitts ausgewählt und mit OSM transparent überblendet werden. Auch eine schöne Quelle, um ‘Erahntes aus nicht verwertbaren Quellen’ zu verifizieren - auch wenn hier ‘Neu Pogez’ noch ‘Abbau zu Pogez’ heißt. (how2: Meßtischblatt ‘Carlow’ im linken Fenster auswählen und im rechten Auswahlfenster den Schieberegler für die Transparenz bemühen …)

Zu den Bedingungen zwecks Verwendung hier gewonnener Erkenntnisse in OSM habe ich auf (A) wie auch (B) nix Eindeutiges gefunden - eindeutig in der Form 100%-JA oder 100%-NEIN; vielleicht hab ich’s auch nur übersehen … Im Wiki und im Forum ist mir dazu auch nichts ‘entgegen gesprungen’ …
Weiß das jemand oder findet jemand sicher einen Hinweis? Wenn nicht, so würde ich die Ansprechpartner lt. dem jeweiligen Impressum mal anpingen, will das aber nicht aus Unkenntnis zum x-ten Mal machen …
Falls sich dazu (zum Ansprechen/Anschreiben) jemand mehr berufen fühlt - gern …

Grüße aus Lübeck
Rainer

hallo,

wenn du josm benutzt, kannst du ohne probleme die kleks, bzw. den kdr-layer für deine zwecke einbinden:

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Historical_Objects/Historische_Karten

grüße von lutz

Hallo,

ja, maps.kleks-online.de:mtb1880 und maps.kleks-online.de:mtb1920 sind mir bekannt - samt Einbindung als WMS in JOSM (die maps.kleks-online.de:Ur-Meßtischblätter funktionieren bei verwendeter Merkator-Projektion leider nicht).
Als einzigste Möglichkeit, um (auch) historische Geodaten gegenzuprüfen, war mir das aber bisher ‘zu dünn’.

Daher - und wegen der benutzerfreundlichen Bedienung - finde ich insbesondere das Genealogische Orts-Verzeichnis von (A) interessant, da ich das Ergebnis - so vorhanden - nach Eingabe des Suchbegriffs sofort auf OSM sehe nicht erst in JOSM zu der fraglichen Stelle ‘rudern’ muß, um dann die WebMapServices dort aufzurufen.

Grüße Rainer

die frage ist, was du machen willst,
weder a noch b bietet für osm nutzbare datensätze an!

zur überprüfung sind beide geeignet…

grüße von lutz

Installier’ doch Proj4 für JOSM, stell auf die passende Projektion und lade dann den WMS von Kleks. Ich kenne die Lizenz gerade nicht, aber ich kenne die Person, die dahinter steht und die ist SEHR sympathisch. Habe viele Mails mit ihm gewechselt. Gucken ist in jedem Fall erlaubt, über die Nutzung der Georeferenzierung kann ich nichts sagen, diese erfolgt aber in intensiver Handarbeit.

Hallo,

ich möchte Angaben, von denen ich - wie auch immer - Kenntnis erlangt und die ich für ‘OSMwürdig’ halte, überprüfen und ggf. in die OSM-DB eintragen. Das mache ich in den allermeisten Fällen ganz regulär: rausgehen und nachschauen.
Nur manchmal klappt das eben nicht - wie bei den oben als Beispiel genannten hamlets bzw. isolated_dwellings, da es vor Ort eben nicht die erhofften Hinweise=Schilder gibt. Hier suche ich nun nach einer geeigneten=zulässigen und nachprüfbaren Quelle für das source-tag, denn ‘survey’ klappt ja in diesen Fällen nicht. Ebenso wäre eine Angabe à la “laut Auskunft des Bewohners in der Straße/Hausnummer …” für Dritte kaum prüfbar. Und nur den name- ohne den source-tag einzutragen ist kompletter Quark und führt zu berechtigten Rückfragen (… solche ‘nicht belegten’ Einträge anderer Mapper hinterfrage ich ja auch).

Der Lizenzhinweis zu den KLEKS-maps - ich zitiere mal aus der von Dir genannten Quelle: “Diese WMS stehen für eine nicht-gewerbliche Nutzung für Forschung, Lehre und Privatgebrauch jedermann zur Verfügung. Gewerbliche Nutzung oder Vervielfältigung sind nicht gestattet.” heißt für mich: nicht für die Nennung im source-tag geeignet, da OSM eben nicht die gewerbliche Nutzung ausschließt. Interpretiere ich da was falsch?
Deshalb (und nur für solche Sonderfälle vgl. den genannten Beispielen (1)&(2) ) meine Suche nach für OSM (rechtlich) ausreichend qualifizierten Quellen zur Ausweisung im source-tag …

Grüße Rainer

Das ist recht schwierig zu interpretieren, denn oft drücken sich die Rechteinhaber nicht korrekt aus. Ein WMS verteilt ja primär Bilder mit einer Georeferenzierung. Daher stellt sich die Frage, ob sich die ausgesprochene Lizenz auf die Bilder selbst oder die Bilder mit Georeferenzierung ausspricht. Will sagen: wenn es sich auf die Bilder bezieht, dann darfst du die Bilder ausdrucken und privat nutzen, aber nicht gewerblich verwenden. Das betrifft aber nicht OSM. OSM betrifft eher die Nutzung der Georeferenzierung, weil wir - basierend auf eben diese - die Bilder in unser GIS (JOSM, qGIS) einbinden und dann die Koordinaten von dort abgreifen.

Da ich weiß, dass der Urheber von KLEKS-maps nicht wenig manuelle Arbeit in die Georeferenzierung der Bilder (die Quelle kennen wir ja alle) investiert, würde ich abschätzen, dass die Lizenz ebenfalls auf Georeferenzierung bezieht. Da ist quasi das “Kapital” drin, denn die Messtischblätter bekommt man auch von anderer Stelle - auch ohne Georeferenzierung. Da er selbst die Digitalisierung nicht übernommen hat, hat er daran nicht unbedingt ein Urheberrecht.

Damals, war wir die Aerowest-Geschichte angekurbelt haben, sagte uns Aerowest: ihr dürft die Bilder aus dem Portal runterladen, aber unsere Georeferenzierung nicht nutzen. Die müsst ihr selbst erzeugen (dafür haben wir ja jetzt einige Tools). Durch den Vertrag mit Aerowest durften wir deren Georeferenzierung ja später auch nutzen.

Frag daher doch mal nett an, ob wir für OpenStreetMap die Karten “abzeichen” können (du weißt, wie ich das meine). Der Inhaber ist sehr umgänglich und kennt OpenStreetMap natürlich.

hallo,

irgendwo in den tiefen des wikis, habe ich mal gelesen,
das jemand eine zustimmung für die nutzung der kleks-daten in osm erwirkt hatte.

wir von historic.place, haben uns auch das einbinden der kleks-wms bestätigen lassen, und du kannst dort:

http://gk.historic.place/historische_objekte/index.html?zoom=11&lat=53.89226&lon=10.95095

die wms über eine osm-karte legen.

die lizenz bezieht sich meiner meinung nach auf das zur verfügung stellen der karten selbst (ein gewerblicher anbieter darf die karten halt nicht anzeigen), nicht darauf aus diesen fakten zu entnehmen.

grüße von lutz

Hier nach KLEKS suchen: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Permissions

Gruss
walter

Ich will natürlich nicht deine Meinung diffamieren, aber es handelt sich bei georeferenzierten Daten nicht um Fakten. Lass mich das an folgendem Beispiel erklären.

Auf einer georeferenzierten Karte befinden sich Punkte einer Tankstelle. Wenn du die georeferenzierte einbindest und mit einem GIS die Koordinaten aus der Karte abgreifst, übernimmst du die Fakten UND nutzt die Georeferenzierung. Wenn die Karte ausgedruckt vor dir liegt und du siehst, wo die Tankstellen liegen und vielleicht den Namen und sonstige Informationen abliest, handelt es sich dabei um die puren Fakten. Anhand dieser Fakten kannst du dann den Punkt im GIS eintragen. Wenn du die Karte mit Georeferenzierung im GIS lädst, aber ebenfalls nur die Fakten abliest, verhält es sich natürlich wie im zweiten Teil. Sobald du aber die in OSM vorhandenen Punkte dann auf die Position in der Karte rückst, nutzt du wieder die Georeferenzierung.

Wie du am aktuellen Urteil des EuGH siehst, bekommen Urheber von Geodaten und deren Produkten in digitaler und analogen Form derzeit (endlich) mehr Rechte. Gerade wir bei OSM müssen uns daran halten, da die ODbL mindestens ebenso strikt ist und wir keine Daten aus rechtlich fragwürdigen Grauzonen übernehmen wollen.

Also: Fakten rausnehmen ist immer möglich, die Nutzung der Georeferenzierung nur, wenn eine Genehmigung vorliegt. Eine georeferenzierte Karte ist quasi eine Datenbank. Die freie Bearbeitung ist erlaubt, ein Abzeichnen ohne Genehmigung jedoch nicht. Aber zum Glück haben wir die Genehmigung ja. Es geht mir nur um das “Generelle”.

Leider geht es da um die Nutzung der eigentlichen Fotos / Scans der Pläne, nicht um die Nutzung des WMS. Aber Da Lutz bereits eine Freigabe vorliegt, wird sich das für OpenStreetMap anlog verhalten.

ps: Wow, ich habe den Wiki-Eintrag vor Jahren erstellt. Schön, dass er bis heute weiter gewachsen ist :wink:

Ich habe 2013 bei wiki.genealogy.net zum Abschreiben von Stolpersteinfotos angefragt und als Antwort bekommen:

Also sinnvoll zur konkreten Fragestellung da erneut anzufragen. (Ich machs nicht…)

Habe mich gerade mit ihm in Verbindung gesetzt.

Gerade die Rückantwort bekommen: Der WMS darf NICHT zur Verwendung in OpenStreetMap und Projekten mit ähnlicher Lizenz genutzt werden!

Leider darf ich die Rückantwort nicht veröffentlichen. Ich darf allerdings soviel sagen, dass die Nutzungsbeschränkung des WMS von einer Auflage der Uni Greifswald herrührt. Hier sollte nunmehr angefragt werden, ob die Beschränkung aufgehoben werden könnte.

Hat jemand bereits Kontakt zu den Greifswaldern oder studiert dort?

Moin,

Danke für die Antworten; nur nochmal, um nix falsch zu verstehen …

Gemeint sind die urspünglich genannten Quellen (A) und (B).

Aufgabe: Es gibt in freier Landschaft ein paar bewohnte Grundstücke mit allem ‘regulären Beiwerk’ (Garage, Garten, Teich, Pool, …). Vor Ort existiert kein Hinweis auf den Namen dieser Siedlung. Einen solchen möchte ich aber gerne eintragen, da er in anderen Karten auch genannt und bei der Webrecherche auch auf diversen anderen websites (z.B. Immo-Portalen) gefunden wird. Um die Georeferenzierung geht es mir dabei nicht, da ich durch Begehung/Befahrung genau weiß, wo diese Siedlung liegt und ich für die Digitalisiereung ohnehin die freigegebenen Luftbilder in JOSM nutze.

Lösung: Ich plausibilisiere den vor-Ort nicht überprüfbaren Namen, indem ich z.B. bei WebAtlasDE (Bundesamt für Kartographie und Geodäsie) und den besagten Quellen (A, B und Kleks) nachschaue. Stimmen die Fakten (der Name) überein, darf ich den Namen übernehmen, in OSM eintagen und suche mir für den source-tag eine Quelle (A, B oder KLEKS) aus …

Ist die skizzierte Lösung lizenztechnisch sauber ?? Das habe ich mich bisher nicht ‘getraut’ und habe ich immernoch ‘leichte Zweifel’ …

Grüße Rainer

Danke für die Ausführungen.

@ projeprojecter63
Nachdem ich gestern nochmal über ein Bier in Ruhe darüber nachgedacht habe,
verstehe ich eigentlich nicht, warum du es dir so schwer machst…

Eigentlich sollte als source=historisches Meßtischblatt 2231 Carlow eventuell mit einem dieser Links reichen:
http://contentdm.lib.byu.edu/cdm/singleitem/collection/GermanyMaps/id/196/rec/1
http://igrek.amzp.pl/details.php?id=11774617

Das ist PD, und somit für OSM verwendbar oder?

Warten kannst du auch bis dieses Projekt sich bis nach Lübeck hochgearbeitet hat:

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Historical_Objects/Projekte

denn das ist für OSM freigegeben :wink:

Grüße von Lutz

Bezüglich der KLEKS - Meßtischblätter dürfte es so sein, wie bei anderen Institutionenen. Ich wollte vor Jahren mal Wissen, an wen ich mich wenden muß, wenn ich historische Karten, die vom LGB (http://www.geobasis-bb.de) z.B. als Nachdruck vertrieben werden, verwenden will. Da verwies man mich an die Kartenabteilung der Staatsbibliothek Berlin (Unter den Linden). Bei einem kleinen Mailverkehr erfuhr ich, daß die Staatsbibliothek Berlin die Urheber- und Nutzungsrechte nur für die Kartenblätter wahrnimmt, die dort vorliegen. So wird das in Greifswald auch sein.

Im Umkehrschluß heißt das für mich… Wenn ich ein Meßtischblatt-Original zu Hause im Schrank zu liegen habe, unterliegt es nicht der Nutzungsgenehmigung irgendeiner Uni, eines Archives oder Bibliothek.

Rein von der Logik dürften die Urheber- und Nutzungsrechte eigentlich bei dem Rechtsnachfolger des ehem. Reichsamtes für Landesaufnahme liegen (wenn es einen gibt).

Sven

ja, die Welt ist verückt, du kannst deine Papierkarte, oder eine PD-Karte aus dem Internet als Quelle nehmen,
aber nicht wie TobWen bereits ausführte

http://gov.genealogy.net/search/index
http://kartenforum.slub-dresden.de/vkviewer/?welcomepage=off&z=9&c=1218530.3927930132%2C7125801.208993295&oid=10005174%2C/

oder den Kleks-WMS.

Du kannst dich aber dort informieren, anschließend eine Papier, oder PD Webkarte öffnen um von dort die Informationen für OSM zu gewinnen…

Grüße von Lutz

Pass aber auf, dass es keine Nachkriegskopie ist. Eine CC0- oder out-of-copyright-Karte (ich nutze nicht den Begriff PD, da PD in Deutschland nur für gaaaanz wenige Sachen möglich ist, CC0 ist eher möglich), die reproduziert wurde, genießt wieder 70 Jahre Schutz bzw. 15 Jahre, da es eine analoge Datenbank ist (vgl. aktuelles EuGH-Urteil).

Es ist aber, leider, noch viel schlimmer - ich habe das in einem anderen Thread bereits ausgeführt-. Die 70 Jahre gelten nach dem Tod des älteres Miturhebers. Die Karten wurden damals ja schon nicht ständig neu gezeichnet, sondern fortgeführt. Man weiß in der Regel nicht, ob man eine Fortführung vor sich hat. Nehmen wir an, man hat damals einen jungen Kartographen zur Fortführung verdonnert, das alter von 17 war ja nicht unüblich zu der Zeit. Wenn die Karte 1902 gezeichnet wurde und die Person 75 Jahre alt geworden ist (ebenfalls üblich), würde der Schutz dieses Messtischblattes noch bis 2047 laufen! Wir müssen endlich mal klären, wie das bei Urhebern ist, die nicht namentlich in Erscheinung treten und ihre Nutzungsrechte an den Auftraggebeter abtreten.

Das hängt damit zusammen, dass durch die digitale Reproduktion des Archivs ein Werk entsteht, was erneut unter Urheberrecht steht.

Ich gehe davon aus, das die German Maps,
Topographische Karte 1:25.000 1936 der Brigham Young University alle Voraussetzungen erfüllt,
um als Quelle in OSM zu fungieren.

Grüße von Lutz

Dann wäre die Frage, ob es sich um heute noch gebräuchliche oder eher um historische Namen (old_name) handelt.