Genauigkeitsprobleme

Hallo,

ich habe eben mit meinem Handy (Nokia 5230) drei mal die selbe Hausnummer fotografiert, um festzustellen, wie genau/stark der GPS-Empfänger ist. Beim Hochladen der Bilder in JOSM stellte sich nun heraus, dass nur 2 von 3 Bilder die selben GPS-Daten haben. Kann ich an der Genauigkeit noch ein bisschen schrauben? Schließlich will ich nicht jede Hausnummer drei, vier oder gar fünf mal fotografieren müssen, um die genauen GPS-Daten zu ermitteln.

Wie weit sind denn die Bilder auseinander? War der GPS Empfänger schon “warmgelaufen” ?

Hallo -hab- und herzlich willkommen im Forum. :slight_smile:
Wenn du weitere Fotos machst wirst du wahrscheinlich immer wieder andere Koordinaten bekommen. Du brauchst nur den “dicken Daumen” mal einen Zentimeter weiter oben oder unten halten und schon wird der Wert abweichen. Die Differenz sollte nicht so riesig sein aber das Gerät wird wie alle anderen “Consumer-Empfänger” eine gewisse Ungenauigkeit haben. Damit musst du wahrscheinlich leben.
Georg

also ich hab vom prinzip her dasselbe handy (5800). Allerdings kannst du davon ausgehen, dass die GPS-Spur rumzappelt wenn du jetzt noch damit rumhantierst. ich würde dir aber sowieso empfehlen erst die Häuser einzumalen und dann die Straße mit System abzulaufen (z.B. erst eine Straßenseite abfotografieren oder das Handy je nach Straßenseite in eine andere Richtung beim Fotografieren kippen), dann ist auch ein kleiner Messfehler nicht weiter schlimm und es ergibt sich meist, wo die Hausnummer dann hingehört, so groß ist der Abstand doch nicht, außer du stehst gerade in Gebieten mit hohen Häusern.

Die Genauigkeit von GPS-Geräten liegt nur bei etwa 5-10 Metern. Bei Smartphones und co. eher mehr. Keine Sorge deshalb, das ist alles einkalkuliert, nur hilft es, zumindest Wege über mehrere Spuren zu mitteln und ansonsten Menschenverstand walten zu lassen (Häuser neben der Straße einzeichnen, auch wenn der Punkt auf der Straße liegt). Alles was weniger als ein paar Meter Unterschied ist, sieht man in der gerenderten Karte sowieso kaum.

Danke sehr für eure Antworten. Ich war vorhin im Chat und habe auch dort nachgefragt. Das Problem war folgendes:
http://img573.imageshack.us/img573/6735/genauigkeit.jpg
Ich habe mich nicht bewegt, aber das eine Bild war plötzlich 20 meter auf der anderen Straßenseite. Da wollte ich lieber mal nachfragen.

Jetzt habe ich noch ein anderes kleines Anliegen, für das ich nicht gleich einen neuen Thread eröffnen möchte. Das hier geschilderte Problem ist aufgetreten, als ich mein neues Handy mal testen wollte. Ich plane nämlich, damit die Hausnummern zu fotografieren um das Ganze später einfach hochladen zu können. Nun wollte ich das Ganze noch bei einer anderen Hausnummer ausprobieren. Da die Menschen sehr allergisch auf irgendwelche Typen reagieren, die mit einer Kamera bewaffnet durch die Straßen ziehen und Häuser fotografieren hielt ich mich verdeckt und schaute mich erst um, bevor ich die Hausnummer fotografierte. Und prompt “Entschuldigen Sie, haben Sie gerade die Häuser hier fotografiert?”, woraufhin ich log, ich wolle nur mal das Navi ausprobieren, aber irgendwie stimmen die Hausnummern nicht mit meinem Navi überein. Wie sind eure Erfahrungen? Vertragen es die Leute, wenn man ihnen sagt, man würde nur ihre Hausnummern fotografieren? Da ich nur ein sporadischer Mapper bin möchte ich keine Flyer verteilen da ich eh vielleicht erst 2 Monate später an den Häusern vorbei komme. Lügen oder doch lieber ohne Daten davon ziehen?

hi,

ich wollte dich gerade auf die flyer hinweisen aber das hat sich ja erledigt.

hab auf jeden fall welche dabei - es müssen ja nicht die guten von der geofabrik sein. es gibt/gab auch mal einen flyer als pdf - eine din-a4-seite, 3x flyer, deutsch, beidseitig.
prima zum ausdrucken.
download kann ich gerade nicht finden.
aber an solche fragen wirst du dich gewöhnen müssen. und dann raus mit der wahrheit!.
gruss
walter

Da: http://wiki.openstreetmap.org/w/images/d/d0/OSM-Kurzflyer.pdf

Gruß BBO

20m sind ungewöhnlich, solang dort keine Bäumer oder Häuser sind, aber deshalb sollte man immer das gpx-File im Hintergrund anzeigen, siehe:

http://img141.imageshack.us/img141/7899/josmgeoreferenziert.jpg
Dort wo die roten Punkte sind habe ich längere Zeit gestanden und eigentlich springt die Anzeige da nicht viel rum, wenn man gutes Gedächtnis hat reicht es meist sogar, am Objekt einfach 5s stehen zu bleiben und die dann einzuzeichnen (z.B. bei Ortsschildern, Geschwindigkeitsbegrenzungen)

Was die Diskussionfreudigkeit angeht ist es nützlich, NUR auf das Handy zu schauen und so zu tun als würde man eine SMS schreiben und auf keinen Fall Blickkontakt zu suchen. In Sackgassen ist aber selbst das eine bescheuerte Strategie^^. Diskutieren schön und gut, aber ist mir zu nervenaufreibend und so oder so sinnlos, in der Zeit ist man schon 3 Häuser weiter.

ich habe speziell mit einem Nokia auch schlechte Erfahrungen gemacht. Da ist mein Garmin um welten besser. Bin nach einem 5km Rundweg wieder genau zur Ausgangsposition gegangen. Allerdings war das Nokia der Meinung, ich wäre 30m weit weg. Kein Baum oder Haus…freie Fläche

sicherlich kontinentaldrift :wink:

Ich habe angefangen mit einem Notizbuch und Flyern in der Tasche. Das war (nicht immer) lustig. Da sieht man erst mal, wie sensibilisiert unsere Mitmenschen sind. Also hab ich das bald aufgegeben.
Jetzt bin ich (dank einfacher Notizbuchfunktion) meist mit dem Handy am Ohr unterwegs → auffallen=null.
Und das, was ich persönlich kommentiert habe, kann ich im nachherein sehr gut aufarbeiten. Da brauche ich keine Bilder, die habe ich (meist noch) im Kopf.
Wichtig dabei ist es immer nur kurze Schnipsel aufzunehmen, das erleichtert das Abhören/Rückspulen/Auswerten.
Und wenn es dann mal umfangreichere Informationen sind, z.B. Baustellenschild mit Plan, dann ist das Handy ja auch ein Fotoapparat. :slight_smile:

Bei der letzten Mapping Party hatten einige Anwohner in Lommatzsch gleich die Polizei gerufen, weil sie mit dem Fotografieren ihrer Hausnummer nicht einverstanden waren. Da kann man zwar vesuchen zu erklären, was Panoramafreiheit ist, dass Hausnummern keine personenbezogenen Daten sind und was OSM überhaupt macht, aber das kostet alles viel Zeit. Ist ja auch nicht so einfach zu vermitteln. Etwas Konfliktvermeidung ist also ganz nützlich. Also nicht stehen bleiben, vorher schon die Häuser einmalen und die Hausnummern dann in einen Ausdruck schreiben, Audioaufzeichnungen oder Videomapping an Stelle von Fotos machen, usw. Beim Fotografieren auch darauf achten, dass keine Klingel-/Namensschilder auf dem Bild sind. Etwas Lob sollte auch nicht verkehrt sei. So in der Art “Sie haben so ein tolles Haus, da konnte ich nicht anders als es zu fotografieren”. Ansonsten immer freundlich bleiben! Solche Sprüche wie “dann rufen Sie doch die Polizei” sind ganz schlecht :slight_smile:

und sind die herrschaften auch gekommen und wie haben sie sich denn dann verhalten?
gruss
walter
ich mappe auch sehr behutsam im felde, da die diskussionen dann nicht so schön sind.
“tödlich” sind aufnamen der gebäude/gärten/wege zur haustür; die brauch ich auch nicht mehr. bing steve sei dank.

Ich würde dir eine ganz andre Vorgehensweise vorschlagen:
Versuche den Anfang und das Ende eines Strassenabschnitts genau zu erfassen und miss anschliessen am Boden die Entfernung zwischen den Hauseingängen, zu jeder Entfernung dann die Hausnummer notieren. Vorteil ist eine sehr hohe Genauigkeit, guter Abgleich mit Luftbildern oder anderen vorhandenen Daten und das Erfassen ist weniger auffällig. Bei dieser Gelegenheit erfasse ich dann auch Halte- und Parkverbote oder Parkmöglichkeiten entlang der Strasse, wer mag kann natürlich auch die Gebäude noch näher beschreiben.

Die sind mit einem Streifenwagen gekommen und haben bei einer andere Gruppe vom Mappern, die sich dummerweise in die gleiche Straße gewagt hatten wie die Gruppe vorher, die Personalien gecheckt. Es gab sogar ein Täterfoto, welches ein Anwohner von den Mappern der ersten Gruppe angefertigt hatte. Ich glaube der Polizei ging es mehr darum die Gemüter zu beruhigen und Präsenz zu zeigen. Hatte ja schließlich niemand etwas verbotenes getan. Falsch ist in so einer Situation nur die Sorgen der Anwohner abzubügeln und dumme Kommentare zu geben. Wir haben hinterher auch darüber nachgedacht einen “wir sind die guten” Flyer zu machen mit Infos zu OSM und den rechtlichen Grundlagen (um solche Meinungen wie “das ist meine Hausnummer, die dürfen Sie nicht fotografieren” etwas zu entkräften) und die nächste Mapping Party vorher bei den Behörden anzumelden. Wobei das mit dem Anmelden so eine Sache ist. Kommen die nur auf die Idee eine Sondernutzungsgebühr zu verlangen.

Außenaufnahmen von Gebäuden sind im Prinzip rechtlich unproblematisch (siehe nachfolgende URL).
http://www.fotorecht.de/publikationen/gebaeude.html
Da leider auch Ganoven von diesem Recht Gebrauch machen, um ihre Beutezüge besser zu planen, ist es immer von Vorteil mit Grundstückseigentümern bzw. Mietern ein klärendes Gespräch zu suchen.
Meist sind diese dann schon zufrieden wenn sie hören, dass man fließend Deutsch spricht. :wink:

mfG Michael

Was meinst du mit messen? Die Schritte auszählen? Mit einem Maßband rumzuhantieren dürfte etwas auffällig sein. Und im GPX-Track ist die richtige Position ja schon drin, da brauchst du auch nichts mehr zu messen.

Es macht sich auch gut Informationen im GPX-Track zu kodieren. Also z.B. bis zum Ende eines Hauses laufen, dann zurück bis zum Anfang, dann wieder umkehren und in die ursprüngliche Richtung weiterlaufen. Der danach dreifach vorhandene Weg ist die Länge des Hauses. Geht auch mit Brücken und anderen Objekten. Man könnte auch die Hausnummer “ablaufen”, z.B. vor dem Haus mit der Nummer 6 eine 6 auf der Straße laufen. Wenn man genügend Punkte trackt, kann man das hinterher sogar erkennen. Ist aber auch nicht gerade unauffällig.

Dann aber nicht vergessen, die “Trägheit” der meisten GPS-Geräte zu berücksichtigen, sonst werden die Strecken zu kurz! :slight_smile:

Ich habe mir angewöhnt, um irgendwelchen Diskussionen, insbesondere im Ausland (Polen), aus dem Weg zu gehen, derartige detailierte Fotos nur noch mit meinem Handy und so zu machen, dass es nicht auffällt. Das geht bisher ganz gut. Soweit doch Fotos erforderlich sind, für die das Handy nicht ausreicht, versuche ich die mit meinem Fotoapparat so zu machen, dass es eher nach einer allgemeinen Aufnahme aussieht, also gegebenenfalls unter Verwendung einer längeren Brennweite. Diskussionen mit Leuten habe ich bisher eigentlich vermeiden können.

Was die Genauigkeit des Nokia betrifft, ich habe auch ein 5800, habe ich ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass dessen Positionsangaben mit Vorsicht zu geniesen sind. Zudem habe ich den Eindruck, dass in die Navigationssoftware eine Funktion eingebaut ist, die dafür sorgt, dass die jeweilige per GPS ermittelte Position möglichst mit der einer etwa naheliegenden Straße übereinstimmt, also eine “Anpassung” stattfindet.