Frage an CT-Ablehner

sorry

Bitte verbreite hier keine Falschinformationen! Dann könnte ich auch die Bibel und die Werke von Herodot, Tacitus usw. unter meinem eigenen Namen veröffentlichen und “Nachdruck verboten” draufschreiben. Das wäre aber 1. ungültig und könnte 2. unter Umständen als Betrug bestraft werden, insbesondere dann, wenn ich es als Doktorarbeit oder Diplomarbeit an einer deutschen Universität einreiche. (Gehe ich recht in der Annahme, dass Du noch keine Dissertation an einer deutschen Universität eingereicht hast?)

Wessen Lizenz gilt im Zweifelsfall - die des Mappers oder die der OSMF? Wenn ich mit Kosmos eine Karte von Orlando (Florida) zeichne und mich dabei auf die PD-Erklärung von NE2 (Hauptmapper in Orlando) berufe - hat die OSMF dann irgendein Recht, gegen mich zu klagen? Nein! Wenn ich einen Geodatenauszug von Orlando unter einer PD-Lizenz anbiete - hat die OSMF dann irgendein Recht, gegen mich zu klagen? Nein! Hier besteht eine große Lücke im ODbL-Regelwerk!

Gerade im Umgang mit PD-Daten legen die ODbL-Anhänger eine Schlampigkeit (wir kleben ODbL drauf, wo PD drin ist) und Dreistigkeit (wir kümmern uns nicht um das geltende Urheberrecht, das keinerlei Beschränkungen für PD-Daten kennt) an den Tag, die sich irgendwann noch mal rächen wird.

Gruß FK270673

du wärmst auch lieber alte Themen neu auf anstatt deren Ergebnisse zu verstehen und zu akzeptieren?

Hier ein Post aus einem Thread, den du selber vor ca 3 Monaten aufgemacht hast:

http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=159988#p159988

Walter

kurzfassung: PD bedeutet DERZEIT nicht das Geringste. Das “Häkchen” bei PD hat keinerlei rechtliche oder sonstige Bedeutung.

Das will ich auch hoffen, entweder Ihr trommelt 2/3 der Mannschaft zusammen und macht PD ohne mich, oder Ihr müsst meine Daten löschen.

Christoph
Hoffentlich hab ich jetzt keine vollkommen überflüssige Diskussion angestossen, aber ich finde das “Rückflussprinzip” der ODbL gut, und
kenne das auch aus der Softwarewelt, ist bei DBs halt etwas komplizierter.

Public Domain bedeutet, dass eine Weitergabe OHNE (einschränkende) Bedingungen erfolgt. Namensnennung wäre eine solche.

Ich hab schon viele Aufgaben mit den Newtonschen Gleichungen gerechnet und auch viele andere Gleichungen und nie den Namen des Autors genannt…:wink:

Für dich ist entscheidend, wo du deine Daten herbekommst. Holst du sie von den Servern der OSMF, dann hast du das cc-by-sa einzuhalten. Es sei denn, du filterst alles heraus was nicht PD ist. Ob dich das Ergebnis dann noch zufrieden stellt ist dann eine andere Sache.

Das könntest Du.

Richtig, Du wärst ja nicht der Urheber und hättest kein Recht, irgendwem was zu verbieten.

Die Formulierung in so ziemlich jeder Prüfungsordnung heisst nicht “ich habe das Urheberrecht beachtet” sondern “Ich hab alles selbst getippt und schwöre, dass alle Erkenntnisse, die der Literatur ganz oder annähernd übernommen wurden kennlich gemacht habe”. Das geht weit über das Urheberrecht hinaus und umfasst auch Herodot, Goethe, Newton und die Bibel.
“Wissenschaftliche saubere Arbeit” ist eben mehr als “Legal korrektes Handeln”, wie jeder echte Wissenschafler weiss :wink:

Das mag vielleicht die Mehrheitsmeinung sein, aber Mehrheitsmeinung bedeutet nicht, dass es automatisch richtig ist!

Das Argument mit der Brauchbarkeit stimmt schon, aber hier geht es ums Prinzip. Flohoff und NE2 lehnen die neue Lizenz allein aus diesem Grund ab (“Zu kompliziert” … sie wollen PD für ihre Daten) und ohne deren Beiträge werden Florida und Ostwestfalen zur Wüste.

Es geht hier nicht um Deine Daten, sondern um die Daten der Lizenzwechselablehner! Sobald Du Nordrhein-Westfalen (und Thüringen usw.) durch eigene Recherche vor Ort neu erfasst hast, dann können wir über einen PD-freien Datenbestand reden. Derzeit besteht Ostwestfalen aber aus Daten, die Flohoff erfasst hat und der will PD für seine Daten! Und diese gegenseitigen Erpressungsversuche (“Wenn Gütersloh und Orlando PD sind, dann müsst ihr meine Daten in Wuppertal löschen”) sind einfach nur noch lächerlich und eines freien Projektes unwürdig!

Die Quintessenz des Problems lautet: Eine weltweit einheitliche Lizenz für alle Geodaten funktioniert nicht! Man kann nicht einfach amerikanische, australische, britische, japanische, kanadische und neuseeländische Regierungsdaten importieren, mit AND-, plan.at- und selbstgemappten Daten vermischen und am Ende alles unter einer einzigen Lizenz verwursten! Dazu ist diese Welt zu komplex und das deutsche Forum hat - bei allem Respekt für die hier geführten Diskussionen - auch nicht die Kompetenz, australische und japanische Urheberrechtsvorschriften zu bewerten. wenn wir denen ohne Aussprache die Daten weglöschen, dann werden die - völlig zu recht - sauer auf uns sein und sich nicht mehr am Projekt beteiligen!

Gruß FK270673

Du hast recht, meine Reaktion war etwas heftig. Mir lag es fern, das als “Drohung” zu formulieren, offensichtlich drückt PD in mir einen Knopf, der mein Wertegefüge anspricht.

Wir haben klare Regeln, die ich hoffentlich richtig verstanden habe. Wenn 2/3 der Mannschaft die Lizenz wechseln will, darf sie das. Das beinhaltet PD. Hierfür gibt es aber keinen Plan oder sons tetwas (hoffe ich zumindest). Es gab eine “Umfrage” nach PD in der Lizenzabstimmung.

Wenn wir auf PD zusteuern, habe ich was übersehen und würde mir ein anderes Projekt suchen, in dem ich contributen kann.
Vielleicht bin ich - wie die meisten - ohne Lizenzvorstellung losgelaufen. Mittlerweile stecke ich aber so viel Zeit in das Projekt, das ich das Ergebnis nicht
“verschenken” möchte.

Mit dem 2/3 te Verfahren können wir in Zukunft gut reagieren. Die Frage der militärischen Nutzung unserer Daten und ob die Lizenz diese verbieten soll,
ist noch gar nicht akut, mit einem 2/3tel Verfahren haben wir aber die Möglichkeit eine Entscheidung zu fällen, wenn dies erforderlich ist.
Ich glaube zwar nicht, das wir das verhindern können, könnte mir aber vorstellen, das die Mapper Gemeinschaft irgendwann ein Zeichen setzen will.

Christoph

Und wer kann garantieren, daß dies in drei Jahren auch noch so ist? Das ich mit meinen Veröffentlichungen keinem Partner der OSMF in die Quere komme, der dann Druck ausübt?

Ich hätte ganz bestimmt besseres zu tun.

Das ist völlig unstrittig. Letztlich geht es aber um rechtssichere Planung und Aufwand. Geben und Nehmen. Ein kleines Tal in RO, viele Höhlen. Bislang ist nur ein Dorf mit paar Straßen und ein Waldgebiet eingetragen, mehr nicht. Für eine vernünftige Karte in einem Buch über die Höhlen dort habe ich real zwei Möglichkeiten (kommerzielle Einkäufe außen vor): Ich fahre hin, nehme die fehlenden Daten auf, veröffentliche sie in OSM, nehme die anderen, schon eingetragenen Daten dazu, reichere das Ganze mit den Höhlendaten an, rendere und fertig ist die Karte. Verweise auf OSM und die Quelle der Höhlendaten. Das ist die einfache Variante, die allen hilft. OSM hat die Wanderwege des Gebietes, das Dorf vollständig, den Fluß, der da durchfließt.
Funktioniert das so nicht oder nicht rechtssicher, muß ich ALLE Daten aufnehmen. Dann macht es aber auch keinen Sinn, diese Daten OSM zur Verfügung zu stellen. Geben und Nehmen. Eigentlich wollte man die Wanderwege und die Höhlendaten, im Endergebnis hat man nichts davon.

Das ist ja gerade die strittige rechtliche Frage. Sie bleiben da ja nicht, sondern werden Kartenbestandteil. Darum ging die Diskussion oben.

Die Datenlöschung ist nicht an die Frage gebunden, ob ich das so will oder nicht. Sie ist logisch-rechtliche Konsequenz aus dem Lizenzwechsel. Wer das Eine will muß das Andere mögen. Sicher wird das eine Durststrecke für das Projekt, aber sie scheint überwindbar. Man ist ja jetzt schon dabei, fleißig Daten der Ablehner zu löschen und neu einzutragen. Ich sehe das eher langfristig: Wie wird sich das Rumgeeiere und die Nichtäußerung der OSMF zu Verwertungsfragen langfristig auf das Projekt auswirken? Wie wird sich in Verwertungsfragen das Verhältnis der OSMF zu großen (derzeitigen und künftigen) Partnern auswirken? Und was wird der User dazu sagen, den heute solche Fragen überhaupt nicht tangieren, da er wirklich nur Daten um ihrer selbst Willen zusammenträgt?

Hast Du Frederiks Posting (#31, Seite 2, Link) gelesen?

Hatte ich selbstverständlich. Hattest Du auch die nachfolgenden Posts gelesen, die aufzeigen, daß das keineswegs so sicher ist, wie von Frederik behauptet?

Gruß

Dieter

Du hattest kurz vor Frederiks Posting angekündigt, Dich aus der Diskussion ausklinken zu wollen, und bist erst deutlich später zurückgekehrt. Du hast diverse Postings zitiert, dieses eine nicht. Insofern schien die Vermutung nahezuliegen, daß Dir das Posting entgangen war - allein darum ging es mir. Ich habe “selbstverständlich” auch schon mal ein paar Postings übersehen.

Theoretisch könnte die OSMF auch Klageverzichtsbescheinigungen für einzelne Projekte (z.B. Bücher oder Webseiten) ausstellen. Praktisch wird das wohl am Zeitmangel scheitern.

Die ODbL hat neue Begriffe eingeführt, die im Rechtssystem noch nicht allgemein bekannt sind:

  • Derivative Database
  • Produced Work

Eine Karte gilt höchstwahrscheinlich als Produced Work und kann somit (mit OSM-Quellenangabe) unter jede beliebige Lizenz gestellt werden.

Eine Garantie dafür, dass diese Definition dauerhaft im Rechtssystem verankert bleibt, kann ich leider nicht geben!

Gruß FK270673

Wenn der Lizenzgeber ausdrücklich sagt, dass Bilder “produced works” sind, kann auch kein Rechtssystem was daran ändern:

Quelle: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Open_Data_License/Produced_Work_-_Guideline

Ich würde mir allerdings wünschen, ich könnte solche Aussagen (ohne das Wort “usually”) für die Ewigkeit in Stein gemeisselt lesen statt im Wiki…

Ja, wir können auf rechtliche und anderweitige Änderungen im Geodaten-Umfeld reagieren, das sehe ich auch als einen der Hauptvorteile der CT.

Die von dir als Beispiel genannte Möglichkeit, militärische Nutzung zu verbieten, haben wir aber nicht. Man darf nämlich den Contributor Terms zufolge nicht auf jede beliebige, sondern nur auf eine “freie und offene” Lizenz wechseln, und zur Klärung dieser an sich etwas schwammigen Begriffe verweisen die Contributor Terms auf die Open Knowledge Definition.

Diese enthält unter anderem das Kriterium “No Discrimination Against Fields of Endeavor”, das jede “freie” Lizenz erfüllen muss. Als Erklärung heißt es: “The license must not restrict anyone from making use of the work in a specific field of endeavor. For example, it may not restrict the work from being used in a business, or from being used for genetic research.” (“Die Lizenz darf niemandem verbieten, das Werk in einem bestimmten Tätigkeitsbereich zu verwenden. Beispielsweise darf sie nicht verbieten, das Werk in einem Unternehmen oder für die Genforschung einzusetzen.”)

“Keine militärische Nutzung” fällt ganz eindeutig unter die nach diesem Kriterium verbotenen Einschränkungen.

Danke für die Klarstellung.
Ich wollte mit einem bewusst provokanten Beispiel nur klarstellen, warum ich eine Lizenz und keine komplett freie Nutzung (was PD meines und wikipedias Wissens nach ist) haben will.

Zureuck zur Urspruenglichen Frage:

Seit letzten Sonntag kann ich jetzt ja mit meinem Account nicht mehr Editieren.

Heute habe ich nun eine Radtour gemacht und wie gewohnt genug Sachen aufgenommen, die in der OSM-Karte noch fehlen.

Moeglichkeit 1: Ich ignoriere die aufgenommenen Daten und versuche mir das Sammeln von solchen Daten in Zukunft abzugewoehnen.

Moeglichkeit 2: Ich lege mir einen zweiten Account an, mit dem ich bis zum Beginn der Phase 5 weiter Informatioenen in die Datenbank eintrage. Das Ziel davon waere dann, eine moeglichst gute CC-by-SA-Datenbank zum Abschluss der Phase 4 zu haben.

Muss ich mal eine Nacht drueber schlafen.

Gruss
Torsten

Möglichkeit 3: Zustimmen :wink:

CC-BY-SA:
Vorteil: Man bekommt unter Umständen fertige Kartenwerke geschenkt, da die ungeeignete Lizenz sich auf die Ausgabe bezieht.
Nachteil: Man kommt nicht an die fremden Daten, die zur Erstellung des Endproduktes geführt haben und kann sie für andere eigenen Anwendungen benutzen.

ODBL:
Vorteil: Man bekommt fremde Daten geschenkt, wenn diese mit der Datenbank vermischt wurden und kann dann damit seine Sachen machen.
Nachteil: Man muß sich die fertigen Karten/Anwendungen mit evtl. viel Arbeit und Rechenaufwand erst selber erstellen bzw. nachbauen.

Klar freuen sich die z.B. Cloudmade-Leute und vergleichbare Firmen über die ODbL, wie im gleichen Atemzug die Konsumenten-Lemminge darüber jammern, das die Daten nicht mehr CC-BA-SA sind.

Aber man sehe sich nur Open Sourrce-Software-Bereich an, alles was irgendwie populär genug ist/war, wurde inzwischen von Leuten nachprogrammiert. Das wird sicher in Zukunft auch verstärkt mit den Geodaten passieren, denn die nutzbaren Spezialdaten-Datenbanken dann erst einmal vorliegen, dann finden sich sicher Leute, da bin ich inzwischen sicher, nachdem ich seit 1997 nur noch Linux benutze.

Gefühlten 99% der Konsumenten ist die Lizenzfrage völlig egal, solange ein Tileserver irgendwas hübsches und halbwegs brauchbares ausliefert, was sie auf ihrer Homepage einbinden können und in einem Flyer als Anfahrtsbeschreibung ausdrucken dürfen.