Frage an CT-Ablehner

Hallo!

Viele von den Ablehnern sind ja durchaus recht aktiv, daher habe ich mal eine kurze Frage an alle die neuen CTs abgelehnt haben:
Was macht Ihr nach Sonntag? Hört Ihr auf zu mappen, nutzt Ihr einen Zweitaccount oder geht Ihr zu einem der Forks oder stimmt Ihr jetzt doch zu?

Christian

“Zurück lehnen und auf die weißen Flecken warten, beobachten wie sich die OSM DB kurzfristig teilweise zerstört?” ← fehlt noch.

Ich weiss noch nicht, was ich machen werde.

Zustimmen werde ich nicht, da bin ich inzwischen fest entschlossen.

Hoere ich auf zu mappen? Es gibt eigentlich ein paar Sachen, die ich in “meinem” Gebiet noch nicht fertig bekommen haben. Auf der anderen Seite habe ich in den letzten Jahren so viel Zeit in OSM reingesteckt, vielleicht ist es auch an der Zeit, dass ich mir mal ein anderes Hobby suche. Eine Variante waere auch, dass ich selber nicht mehr mappe, und mich stattdessen mehr um die Entwicklung von mkgmap kuemmere.

Werde ich mir (temporaer) einen Zweitaccount zulegen? Das waere jedenfalls eine Moeglichkeit, um meine angefangenen Projekte noch fertig zu stellen, ehe die alten Daten geloescht werden.

Wechsel ich zu einem Fork? Auch das waere eine Moeglichkeit, meine Projekte fertig zu stellen und es waere sogar eine nachhaltigere Loesung. Das setzt allerdings voraus, dass ein ueberlebensfaehiger Fork zustande kommt, d.h. dass jemand die noetige Infrastruktur dafuer aufbaut. So sehr liegt mir das Thema nicht am Herzen, als dass ich mich selber darum kuemmern moechte.

Gruss
Torsten

Das nenne ich Selbstzerstörung.

“Reisende soll man nicht aufhalten” - ist doch egal warum die das machen, sie werden es tun, oder auch nicht. Die Lücken werden gefüllt werden, ist nur eine Frage der Zeit.

1+

Im Augenblick hab ich das Gefühl, dass die “Reisenden” eher uns aufhalten endlich in Ruhe mit OSM weiter zu machen.
Gruss
Walter

Moin Christian,

Ich werde die fehlenden Daten zu Seitendorf/PL beschaffen (89% sind eh von mir) und endlich das Buch zum Dorf rausbringen. Ohne Gefahr zu laufen, irgendwann mal verklagt zu werden. Drei weitere Projekte warten noch.

Fork? Eher keine Mitarbeit. Die jetzt verstärkten Probleme waren ja auch bei cc-sa nicht geregelt. Der Fork übernimmt sie.

Zweitaccount? Klares Nein. Dann hätte man, wenn auch mit Bauchschmerzen, auch zustimmen können.

Gruß

Dieter

Wieso sollte dein Risiko, verklagt zu werden, bei CC null sein, bei Odbl aber vorhanden?

Das hatte ich auch so nicht geschrieben. Weil es so nicht gestimmt hätte. Drum stand im nächsten Satz auch:

Bislang wurden die sich aus der cc ergebenden Probleme bei Printveröffentlichungen ignoriert und konnten bei Webveröffentlichungen umgangen werden. Verklagt wurde jedenfalls keiner. Ob der Zustand unter einer neuen, dann ja auch dauerhaften Lizenz beibehalten wird, kann niemand garantieren. Ich habe lange überlegt und Mails geschrieben, das ist mir in der Zusammenfassung ganz einfach zu heiß.

Ob der Zustand sich jetzt ändern wird ist auch unklar. Auch nach der Lizenzumstellung wäre es auf Basis der CC möglich, dich zu verklagen, wenn du sie verletzt. Wenn du dieses Risiko eingehst, verstehe ich nicht ganz, warum du es in Zukunft mit der Odbl nicht auch tust. Zumal es keinen Grund zur Annahme gibt, dass sich das Verhalten nach der Umstellung was die Verfolgung von Verstößen angeht ändern wird. Und selbst wenn das alles der Fall ist, sehe ich dann immer noch nicht den Grund, warum du nicht zustimmen können solltest. Das hindert dich ja nicht an der Nutzung des letzten CC-dumps in deinem Sinne.

Ich nutze ja die CC-Daten nicht, sondern nur, was ich selbst beigesteuert habe. Im Falle Seitendorf muß ich die 11% eben ergänzen, die nicht von mir sind. Das ist halt so. Das ist aber nicht meine Vorstellung von einem freien Projekt. Daten sammle ich ja nicht zum Selbstzweck. Ich will was draus machen. Konkret heißt das, ich ziehe los und sammle Daten, trage sie ins Projekt ein. Das hilft dem Projekt. Ich nehme die 11% Daten, die ich nicht habe, das hilft mir. Und mache daraus eine Karte, die ins Buch kommt. Vielleicht noch angereichert mit Infos, die ich eben nicht unter einer der Lizenzen veröffentlichen kann. Höhlendaten meinetwegen. Wenn das nicht mehr geht, ich mir in jedem Fall die 11% Restdaten selbst holen muß, um rechtssicher eine Karte ins Buch zu bekommen, dann macht eine Mitarbeit keinen Sinn mehr. Zumal künftig die OSMF das alleinige Klagerecht hat und keiner weiß, wie sich die Zusammenarbeit mit größeren Firmen entwickeln wird.

Nach gründlicher Abwägung habe ich also gestern abgelehnt. Und fahre heute Abend nach Seitendorf, um die fehlenden 11% zu holen. Ich werde also nicht den letzten Dump nutzen. Es gibt Sachen, die gehen unter keiner der beiden Lizenzen. Das wird mit der Odbl verfestigt. Na klar bin ich sauer, das war aber nicht der Grund der Ablehnung.

So ähnlich geht’s mir auch, bloß dass ich schon paar Wochen mehr abstinent sein muss, …

… denn ich kann nicht nur nicht zustimmen wegen des absurden Prozesses mit Zerstörung der Datenintegrität durch Löschen und Verfälschen von unserem wichtigsten Gut, den Daten, sondenr auch zunehmend wegen des Dilletantismus, dass zu einem Zeitpunkt, wo es schon viele zu “Bereinigungen” drängt, noch überhaupt nicht klar ist, wie wichtige Fragen (Split/join/… triviale Edits) gelöst werden sollen. Das “community soll entscheiden” ist da geradezu ein offenbarungseid bzgl. Ratlosigikeit …

… auch kann ich das ganze auch nicht so einfach ablehnen, weil damit die eigene Arbeit flöten ginge. Ich verfolge mit Spannung, wie die auch gerade angelaufene Diskussion um PD-Erklärungen weiter geht.

Immerhin habe ich es vor dem Zeitpunkt geschafft, alles was mir an zwei Orten wichtig ist, fertig zu stellen.
Ja, man könnte sich verstärkt ums Rendern kümmern, bei Osmarender bin ich ja eh einer von nur zwei Aktiven, so wie’s aussieht :wink:
Oder einfach ein neues Hobby suchen. Ich habe viel Zeit in OSM reingesteckt, ja, aber bei Licht betrachtet viel zu viel Zeit, ich müsste eigentlich zur Suchtberatung :wink: Außerdem wollte ich schon immer mal Geocaching ausprobieren, dann wäre mein alter Empfänger nicht arbeitslos und ich wäre wieder mehr an der frischen Luft statt Luftbilder abzumalen :wink:

Es wäre jedenfalls nicht das erste Mal, dass ich ein Online-Hobby wechsel. Nachdem ein Admin eines kleinen Wikis paar Sachen durchgedrückt hat, die mir gegen den Strich gingen, weil ich mir wichtige Sachen nicht vollständig hätte bearbeiten dürfen und paar andere Dinge und mich dann mit der hirnrissigen Begründung, ich hätte ja geäußert, keine Lust mehr zu haben mitzumachen, dann auch noch sperrte, habe ich das dann dankend sein lassen und habe mich auf andere Sachen konzentriert wie später OSM :wink:
Vielleicht verfolge ich ja nun das alte, in dem Wiki gescheiterte Projekt, auf anderer Basis weiter. Wobei da das Zusammenspiel mit OSM interessante Perspektiven eröffnen würde, von daher … Hmm… Zweitaccount? :wink:

Fork wäre nicht mein Ding. Wertvolle Community-Arbeitskraft aufzusplittern taugt nix. Bei der WIkipedia täte eine Konkurrenzpedia auch nix taugen. (Wikia dümpelt ja …)
Bei Software ist das was anderes, weil da bei einem Fork unabhängige Sachen entstehen, jedes mit der Möglichkeit sich zu spezialisieren.
Und womöglich auf’ flashce Pferd zu setzen taugt auch nix.

Ich verstehe Dein Argument nicht. ODbL besagt doch, dass daraus gewonnene Werke (hier Dein Buch) unter jeder beliebigen Lizenz stehen können solange Du auf die Quelle und Lizenz hinweist. Das ist doch besser ggü. cc-by-sa, wo man nicht 100% sicher ist, ob man nicht das Gesamtwerk auch unter cc-by-sa stellen müsste und ob “und Mitwirkende” wirklich ausreicht. Insofern wäre das doch in Deinem Fall eine Verbesserung

Die Früchte von Stefan Küste :frowning:

Demnächst kommt Wilhelm Tor von Mikroweich nach Lindau Bodensee zum Nobelpreisträgerkongress. Sicherlich kann ich ihn überreden, diverse Personalentscheidungen zu überdenken >:-)

Die von mir erfassten Daten wurden von etlichen Helfern gesammelt und zum Grossteil erstmals zentral erfasst, aus diesem Grund kann ich nicht ablehnen. Ich kann aber auch nicht einem Prozess zustimmen der einen Teil dieser Daten löschen wird und sie wieder in der Versenkung etlicher Archive oder Erinnerungen verschwinden lässt, weil diese Daten an bestehende Daten angehängt wurden die, wie sich nun herausstellt, von Nicht-Zustimmern ersterfasst wurden.

Aus diesem Grund bleiben diese Daten abseits von OSM als PD erhalten, wie es auch von Anfang an beabsichtigt war, sie wurden lediglich zusätzlich bei OSM erfasst weil OSM Software zum Erfassen und Rendern dieser PD-Daten benutzt wird. Die von mir nicht ersterfassten Objekte sind mittlerweile in der externen DB nacherfasst sodass ich ähnlich Dieter das Projektziel auch ohne OSM erreichen kann.

Wird innerhalb von OSM ein Weg gefunden wie solche “gefährdeten” Daten beim Lizenzwechsel erhalten bleiben können, dann stimme ich selbstverständlich zu, ich sehe für mich und die community keine Nachteile durch die neue Lizenz, nur durch die fehlgeplante Umstellung. Falls nicht dann war dies ein schöner aber kurzer Ausflug hierher und der Account bleibt weiterhin ‘nicht erreichbar’.

Ich werde den für mich interessanten bereich weiterhin in einer Lokalen DB pflegen und auf den aktuellen Stand halten.

Relizenzieren kann und will ich (moralisch) auch nicht. Mir missfällt die gesamte Entwicklung des Projektes in den letzten Jahren (ca. Seit dem Zeitpunkt als die Fosgiss aktiv in Sachen OSM wurde).
Ich denke mal ich werde für mich privat OSM weiternutzen. Aber das ein oder anderer wo mich früher der Reiz gepackt hat anstatt die Google Maps Api openlayers zu verwenden ist definitiv weg.

Naja ich wünsche den restlichen Beteilligten (ausserhalb der OSMF, Fossgis) viel Spaß weiterhin

Das ist es eben nicht. Was vollmundig in Erklärungen verbreitet wurde, entspricht nicht der Ansicht deutscher Anwälte. Teilweise wurden solche Dinge schon hier aus Usersicht angesprochen: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Open_Data_License/Use_Cases#Map_composite_from_OSM_and_commercial_data

Es geht letztlich darum, das so gut wie jede Karte in einem Buch mit irgendwas angereichert ist, was meist nicht lizenzkompatibel ist. Standorte alter Ulmen. Höhlendaten. Kanueinsatzstellen. Die Odbl betrachtet nur die Datenquellen/Datenbanken, nicht aber das gedruckte Werk. Sie ist nicht darauf ausgerichtet, klare Regeln für die Verwendung festzulegen. Daran scheitert es juristisch. Das wäre alles kein Problem, wenn einem bei kommerzieller Nutzung (und das ist eine Printveröffentlichung nun mal) nicht vor Gericht eine Pleite drohen könnte, die mehrere zehntausend Euro “wert” sein kann. Je nach Gerichtsstand auch mehr. Die Verpflichtungen bei Produced Works sind eben nicht klar geregelt, weil in die Vorstufen eingegriffen wird, was zu beliebiger Auslegung führt. Das wußte man auch bei Lizenzerstellung… Man hat es nur nicht beachtet, weil es für die eigene Lizenz bedeutungslos war. Und folgerichtig entspricht eben auch das: http://www.openstreetmap.de/lizenzaenderung.html (Kritik) nicht unbedingt dem Lizenztext.

Wie gesagt, ich schreib das auch ohne Groll. Die Mehrheit wollte es so, also ist es so.

Ich frage mich, warum man noch x Threads braucht, wo sich diese Ablehner öffentlich präsentieren können… . Attention Whores? Ihr könnt ja gerne noch jeder eine Einzelforderung für eure persönliche Zusage stellen, aber erwartet nicht dass diese erfüllt werden.

Es geht hier aber nicht um Einzelforderungen. Es geht um den Prozeß als solchen und darum, das eine Lizenz klar und deutlich zu regeln hat, was man unter welchen Bedingungen darf und was nicht. Diese Rechtsklarheit fehlt. Es herrscht Beliebigkeit, selbst in völlig normalen Anwendungsfällen. Das mag Dir nicht gefallen oder Dich nicht stören, ist aber so. Das sind keine Forderungen vom Mond oder einzelne Befindlichkeiten. Nimm einfach zur Kenntnis, das es da Probleme gibt. Die einigen Usern Bauchschmerzen bereiteten. So viel Toleranz ist ja wohl möglich.

@monotar
Wenns dir nicht passt geh draussen Spielen…
Es gibt nun einmal Ungereimtheiten was die neue Lizenz und den Weg dahin angeht.
Das sehen auch Leute die Überzeugte Zustimmer sind (siehe aktuelle Post von Woodpeck auf talk-de). Und Ablehner helfen dem Projekt auch indem halt Probleme aufgezeigt werden (rechtlich, kommunikativ) die man über den Lizenzwechsel hinaus angehen muss.

Ich glaube nicht das meine Ablehnung dem Projekt ernsthaft schadet (dazu sind meine 0.01 für Deutschland zu unbedeutend). Und ich mache mir auch keine Illusionen das sich durch mich oder andere Ablehner etwas an der relizenzierung ändert.