Die Begründungen für ein Getrenntmappen von zusammenhängenden Straßenteilen gehen fast alle in die Richtung “geht nur mit Getrenntmappen”. Die damit verbundenen Fehler sind dann halt in Kauf zu nehmen.
Bei den genannten Gründen sehe ich jedoch nicht das Problem im Zusammenmappens. Entweder gibt es bereits eine unkomplizierte Möglichkeit, das auch ohne Getrenntmapping zu tun, oder es sind nur die vorhandene Tags nicht ausreichend. Aber dann ist das Fehlen von passenden Tags das Problem und nicht die Unmöglichkeit, das unkompliziert an die Kanten und Knoten der Straße zu schreiben.
Der Reihe nach:
Wir können fahrspur-genau angeben, wer welche Spur wann nutzen darf. Dann sollte es auch möglich sein anzugeben, dass man als Radfahrer diese Spur/alle Spuren i.d.R. nicht nutzen darf, weil im Seitenbereich eine Benutzungspflicht ausgewiesen wurde. Wenn es das Tag dazu noch nicht gibt, aber der Bedarf danach vorhanden ist, dann sollte eines eingeführt werden.
Auch hier: man kann bereits Übergänge und die Bordsteinabsenkung unkompliziert an den Punkten mappen. Was spricht dagegen, dies auch für Blinde zu tun?
Ich denke nicht, dass deswegen die Wege getrennt gemappt werden müssen mit allen Nachteilen. Einerseits kann man solche Regeln vermutlich algorithmisch recht gut abbilden. Routern kann man mitgeben, im Abstand von x Metern von einer solchen Überquerung einen Fahrbahnwechsel nur vorzunehmen, wenn dort explizit eine offizielle Querungsmöglichkeit gemappt wurde.
Andererseits könnte man auch an die Straße taggen, dass in einem bestimmten Bereich diese Querungen nicht möglich sind. Ist m. E. aber nicht notwendig, wenn es eine generelle Regelung gibt, siehe Absatz zuvor.
Ich sehe ich Problem nicht: Entweder Linienmapping an den Straßen (tree_lines=yes) oder Flächentagging. Da Bäume als Punkte abgebildet werden sind sie auch im Flächentagging Punkte (es sei denn, sie treten in Rudeln auf).
Stellen Baumreihen Hindernisse zwischen Seitenbereich und Fahrbahn dar, dann spricht das tatsächlich für das Getrenntmapping des Seitenbereiches.
Es gilt für alle Spuren/Wege im Seitenbereich der Straße. Wenn Rad- und Gehwege direkt an der Fahrbahn verlaufen gehören sie freilich beide zur Straßenkante, wenn nur einer abgesetzt ist, dann gehört halt nur der andere an die Straßenkante, genauso bei Parkstreifen, Taxispuren usw…
Detaillierter kann man es mittels Verkehrsflächen mappen, die stören die Router nicht. Die damit einhergehende Redundanz von Informationen an der Linie und in den Flächen ist zwar unschön, aber m. E. das geringere Übel.
Finde ich gut, denn mit sidepath_of=<Straßenname> kannst du sagen, dass ein getrennt gemappter Weg eigentlich zu einer Straße gehört. Das wäre tatsächlich hilfreich, um beim Routen den Straßennamen zu nennen. Die Fehler in den Daten durch das Getrenntmapping kann das aber nicht heilen.
Auch den Renderern kann damit nicht gesagt werden, dass ein Straßenabschnitt einen Radweg hat, denn der Renderer kann aus der Angabe nicht erkennen, welcher Straßenabschnitt genau gemeint ist, wenn z. B. Radwege nicht durchgehend vorhanden sind. Renderer brauchen die Information, da in kleineren Zoomstufen die getrennt gemappten Radwege hinter den Straßenlinien verschwinden - ein weiteres Problem des Getrenntmappings.