"Fahrradfahrer frei" von Situationen unterscheiden in denen Radfahrer implizit erlaubt sind

Das reicht nicht wirklich. Es gibt oft eine Formulierung ähnlich zu “auf Fußgänger ist besondere Rücksicht zu nehmen” ohne das dies bedeutet das man jederzeit nur Schrittgeschwindigkeit fahren darf. (z.B. Waldwege, Grünanlagen, gemeinsame Rad-Fußwege)

Hier ist jetzt der Unterschied:

  • muss ich jederzeit Schrittgeschwindigkeit fahren
  • muss ich nur bei Bedarf Schrittgeschwindigkeit fahren und ggf. anhalten

Das zweite ist für das Routing schwer zu quantifizieren weil es ja in erster Linie von der Verkehrsdichte auf dem Weg abhängt

Ein ähnliches Problem gibt es auch mit Inline-Skates: sie gehören auf den Fußweg, müssen dort aber besondere Rücksicht auf Fußgänger nehmen. Sind sie auf Radwegen erlaubt, müssen sie auch dort besondere Rücksicht nehmen und dafür sorgen, dass man sie gut überholen kann. Wenn das Schild auf einem gemeinsamen Fuß/Radweg steht, muss auf Fußgänger Rücksicht genommen werden und sich von Fahrrädern leicht überholt gelassen werden. Auf gut Deutsch: Die Priorität ist: foot → bicycle → inline_skates.

Ich bin noch mal ein wenig in mich gegangen, was genau denn diese Rücksichtnahme konkret bedeuten und die eigentliche Konsequenz ist, dass die Geschwindigkeit eventuell angepasst werden muss, bis hin zum Anhalten. Aber das muss sie dort, wo sich verschiedene Verkehrsteilnehmer eine Verkehrsfläche teilen, ja sowieso. Von daher weiß ich nicht, ob man das überhaupt erfassen muss, oder der Router nicht einfach grundsätzlich Wege, wo z.B. Fahrrad und Fußgänger sich eine Verkehrsfläche teilen (segregated=no) niedriger priorisieren sollte, als solche, wo die Verkehrsteilnehmer getrennt sind. Das gleiche gilt im Umkehrschluss aus Sicht von Autofahrern auch auf Straßen wo Fahrräder fahren dürfen und die zu schmal zum Überholen sind (die Straßen, nicht die Fahrräder).

Außer dem Spezialfall Fußweg + Radfahrer frei weiß ich nicht, ob man diese Rücksichtnahme deswegen überhaupt erfassen will. Ich für meinen Teil wäre mittlerweile eher dagegen, es sei denn es führt zu konkreten Anweisungen wie „immer Schrittgeschwindigkeit fahren“.

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Und ich verweise nochmal auf die Diskussion Radverkehrsanlagen kartieren: Wann setzt man bicycle=designated? - Deutschland (Germany) - OpenStreetMap Community Forum

Das Problem ist doch, dass wir uns weder einig wären was designiert bedeutet noch was ein Radweg ist

Was heißt designiert? (eigentlich der Weg ist für den Radverkehr vorgesehen) aber was heißt das genau.

  • Da steht ein blaues Radwegschild (“benutzungspflichtiger” Radweg)
  • Da steht irgendein Verkehrsschildschild
  • auch Radwegweiser (Radrouten) reichen.
  • Es ist ein nach StVO für den Radverkehr vorgesehener Weg, der durch Kennzeichnung oder bauliche Merkmale erkennbar ist.

Momentan bedeutet bicycle=designated für den Datennutzer nur, dass man dort ganz sicher fahren darf und falls es ein Pfad ist, dass er in Karten meist die Darstellung als Radweg bekommt.

Und die zweite Frage wäre dann, was der Nutzer eigentlich aus designiert schließen kann.
Ist ein sandiger Feldweg oder viel zu schmaler Radweg in der Stadt wirklich besser zum Fahren geeignet nur weil da Schilder stehen?

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Ich würde maxspeed hier niemals explizit taggen, weil es auch nicht explizit angegeben ist.

gerade bei maxspeed ist es doch üblich, explizit zu taggen und über source:maxspeed die Hintergründe anzugeben.