Facharbeit über OpenStreetMap - Auf der Suche nach Kritik

Hallo,
Ich verfasse meine Facharbeit über OpenStreetMap und bin auch schon so gut wie fertig. Allerdings würde ich auch gerne Kritik von anderen Benutzern mit in die Facharbeit übernehmen und dachte deshalb, dass ich einfach mal hier frage was ihr denn so zu kritisieren habt oder was es mal zu kritisieren gab, was ihr besonders gut und einfach zu benutzen findet und so weiter?
Ihr würdet mir sehr helfen, wenn ihr kurz eure Meinung dazu abgebt, auch gerne wenn es positive Kritik ist.

Danke im Vorraus und bitte reißt mir nicht gleich den Kopf ab, wenn der Post hier nicht ganz hinpasst. :wink:

Liebe Grüße & nochmal danke,
Lisushi

Wo kann man´s lesen? Viele Grüße,
Marek

Du willst doch nur kucken, ob es irgendwo nicht gekennzeichnete Zitate gibt… :wink:

Hallo Lisushi,
lass dir von den beiden keine Angst machen, deshalb noch mal ein herzlich willkommen in unserer Community :slight_smile:

Ich vermute Marrek und auch mir ist nicht klar, ob wir deine Arbeit kritisieren sollen, oder ob es um Projekt im allgemeinen zu OSM geht?

Vielleicht kennst du auch diese Seite noch nicht, wo wissenschaftliche Arbeiten gesammelt werden:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Research
Gerne kannst du da deine auch reinstellen bzw. mal durchschauen was andere evtl. an OSM kritisieren. Dabei wird OSM sehr vielfältig analysiert:

  • sozial - keine ausgeglichene Community etwa in Bezug auf Geschlechter, zu hohe Einstiegshürden, zu verstreut, …
  • Qualität der Daten - Abweichungen in den Geometrien und Attributierungen, permanente Veränderung der Semistandards, …
  • spez. Aspekte die nur OSM erfässt - Routing für behinderte Menschen, tastbare Karten,

Hallo ihr drei,
Es geht mir mehr darum, was ihr allgemein an der Nutzung von OSM besonders positiv findet, weil es besonders simpel, benutzerfreundlich, oder wie schon gesagt wurde sozial ist, eben alles was euch als Kritik, ob positiv oder negativ an OSM auffällt.
Ich dachte dadurch, dass ihr vermutlich schon länger hier angemeldet seit als ich fällt euch in dieser Hinsicht vielleicht mehr ein, was im Laufe der Zeit aufgefallen ist…

Ich fürchte so wird das nichts … die User hier im Forum sind auf recht hohem Niveau “unterwegs”.
Also am Besten wäre es, wenn du deine Arbeit(en) erstmal zur Verfügung stellst …
Dann hätten möglicherweise auch die User hier im Forum von deinen Ergebnissen etwas.

Gruß Klaus

Abgesehen davon, daß die Frage kaum allgemeiner gestellt sein könnte - wen meinst Du mit “Benutzer”? Ich denke mal, daß die wenigsten Teilnehmer dieses Forums sich so bezeichnen würden. Wir sind diejenigen, die den OSM-Datenbestand zusammentragen und pflegen (je nach Kontext “Mapper” oder “Mitwirkende”); einige von uns basteln darüberhinaus Anwendungen auf OSM-Basis oder nutzen OSM-basierte Produkte/Dienstleistungen. Letztere Nutzung dürfte aber für die wenigsten der Hauptgrund sein, sich hier im Forum herumzutreiben.

Oder meinst Du “Benutzer” der OSM-Website, von OSM-Editoren, von sonstigen Werkzeugen zur Arbeit mit OSM-Daten? In dem Fall kann ich gleich mal ein paar Kritikpunkte anbieten: mir geht die Latenzzeit und der immense Speicherbedarf beim Starten von osmosis auf den Keks, und daß JOSM im XML-Output nur single quotes verwendet und sich nicht auf double quotes umstellen läßt; ferner, daß Potlatch 2 im Simple Mode dieses unsägliche designation-Tag anbietet und immer noch Wege aus einem einzigen Knoten erzeugt, obwohl der Fehler seit Jahren bekannt ist. In der history-Ansicht eines Objekts auf openstreetmap.org wird ferner die Tagliste falsch eingerückt, wenn eine Version in einem Änderungssatz ohne Kommentar erzeugt wurde.
Wenn das nicht die Kritik ist, die Dich interessiert, stelle bitte Deine Frage präziser.

Auch wenns echt böse ist: YMMD! :smiley:

@Lisushi: Bitte nicht böse verstehen, wir würden dir helfen, wenn uns klar wäre, was GENAU du wissen willst. Nur Mut :slight_smile:

Sorry, dass ich mich scheinbar nicht genau genug ausgedrückt habe, mir ist schon bewusst, dass ihr nicht alle den ganzen Tag hier im Forum hockt und auf neue Beiträge wartet. Mir ist klar, dass hinter OSM eine Menge Arbeit steht und es geht mir um die Werkezeuge und Editoren, wie die Nutzung davon ist usw, da ich mich mit sowas nicht sonderlich gut auskenne und deshalb keine wirkliche eigene Meinung darüber bilden kann.

Meine Ergebnisse kann und will ich euch momentan nicht zur Verfügung stellen, weil einige Zitate u.ä. noch nicht verlinkt sind, teilweise noch Stellen fehlen und es eben noch nicht fertig ist.

Mein Rat für deine Facharbeit: Füge ein Kapitel über “freie und offene Projekte” hinzu … vielleicht als Einleitung.

Gruß Klaus

Moin,

Kritik an OSM gibts reichlich: Das wichtigste ist wohl ein krankes Datenmodell und ein Haufen Nerds die am einfachen Anwenderbedarf vorbeiproduzieren. Als Tipp für Dich: Geh mal die Liste der Kriterien hier durch – http://de.wikipedia.org/wiki/ISO_19113 – dann wird klar, was OSM eigentlich für ein Murks ist. Aber für ein paar Karten funktioniert er gut :wink:

LG,

-moenk

Hm, du willst also von uns eine Meinung über die Benutzung verschiedener Werkzeuge? Das dürfte sehr schwer werden, da sicherlich fundierte Meinungen Vorwissen verlangen. Es gibt sehr viele verschiedene Werkzeuge mit Vor- und Nachteilen. Aber wie sollen wir dir diese aufzeigen, wenn du gar nicht weißt wovon wir sprechen?

Editoren: Zum Eintragen und Pflegen der Daten

  • Potlatch2: Online-Editor
  • JOSM: Offline-Editor, plattformunabhängig
    Vor- und Nachteile? Hm, lange Diskussionen dazu findest du im Forum genügend. Das ist schwer zu sagen, weil es eben solche und solche Nutzer gibt…

Du musst uns schon ein Stück entgegen kommen. Mit “erzählt mir alles und seid am besten noch einer Meinung” wirst du keinen Erfolg haben. Niemand wird sich hinsetzen und dir alle Tools aufzählen.

Ok wenn es freestyle sein soll, dann leg ich einfach mal los mit meinen eigenen Eindrücken

positiv:

  • erstaunlich vielfältige Community (jung…alt, nerd…PC Einsteiger, GIS Experte… normaluser )

  • viele viele Tools für verschiedenste Aufgaben und in verschiedensten Ausführungen

  • viele neue innovative Anwendungen, die GIS und Webkarten bisher nie genutzt haben (Briefkasten…HKTS)

  • Druck durch OSM scheint zu OpenData und Übernahme neuer Konzepte (etwa Fahrradsupport bei Google und Navis)

  • hoher Detailgrad, obwohl meist nur 10 Leute in einer Stadt sind

negativ:

  • derzeit noch keine Einheitlichkeit/Zentralität

  • noch keine Einfachen tools für Mainstream-Nutzer (sowohl Nutzen als auch beitragen)

  • Vereinsstrukturen derzeit ineffektiv

  • keine wirkliche Vernetzung/Austausch in der globalen Community

  • leider nur weniger Mitglieder engagieren sich für koordinierende Aufgaben

Trotzdem würde ich mich natürlich auch sehr freuen, wenn du die fertige Facharbeit zu Verfügung stellen könntest. Es ist natürlich dann nicht unwahrscheinlich, dass diese dann auch kritisiert wird, aber das hilft ja immer sich ein gutes Gesamtbild zu erarbeiten.

Mein Statement:

Pro:

-die technische handhabung und das neue einfügen von daten (ich benutze JOSM) ist ausgereift und einfach.
-es wird sehr viel diskutiert und neulingen gut geholfen

Contra:
-es wird noch allzu oft nach lust und laune gemappt. es gibt keine einheitliche “Mapping-Regel”.
-neue vorschläge werden zu langsam in die tat umgesetzt, zwischenzeitliche macht eine gruppe es so, eine andere so (bsp fläche für straßen)
–alte sachen liegen auch noch im wiki rum, in dem sinne sollte das wiki mal überarbeitet (ausgemistet) werden, manche osm mapper kennen glaub ich noch nichtmal das es eine wiki gibt.
-vandalen wird es zu leicht gemacht große mengen daten zu löschen; vielleicht übergangszeiten (1 Monat) für neue Mapper, in der man nur zufügen kann aber nichts löschen.
-lokale mapper sollten möglichkeiten zum austausch gegeben werden, abseits von stammtischen, forum etc., auch bessere dinge um überhaupt mal andere aktive in der umgebung zu finden, abgesehen von den Änderungssätzen
-qualität verbessern. ich sehe die anwendung von browserbearbeitungen kritisch, JOSM oder ähnliche sollten gefördert werden. OSM braucht interessierte mapper die sich mühe geben technisch weiterzubilden. jeder andere der nur einmal was eintragen will sollte es über OSBugs machen, indemsinne sollte gefördert werden informationen beizutragen ohne selbst zu mappen. vielleicht sollten allen kommunen mal bescheid gesagt werden das sie (als große bauherren) mal der osm-community bescheid sagen könnten (opengovernment).
-alle nützlichen tools sollten mal in den vordergrund gerückt werden und auf der OSM website zusammengefasst, präsentiert und empfohlen werden. in jeder ecke des internets findet man irgendwas, das aber nur gelegentlich mal im forum oder so erwähnt wird.

Was hat die Qualität des mappens mit der Anwendung zu tun? Es gibt inzwischen eine ganze Hand voll Anwendungen die ein OSM-Mapper heran ziehen kann. So ist das editieren dank der Anwendungen ebenso auf dem Tablet-PC, wie auf dem Smartphone, auf dem Heim-PC, Netbook, usw. möglich. Von der Qualität auf Browseranwenungen zu schließen, ist kompletter irsinn. Und da rede ich nicht nur aus eigener Erfahrung.
Die Qualität resultiert häufig aus fehlenden Kenntnissen:

  • was hat mein Edit für Auswirkungen
  • wo und wer wird das alles sehen
  • wie heißt das richtige attribut
  • node, way, area oder relation
  • mangelnde technische Kenntnisse
  • fehlendes interesse
  • usw.
    Der Browser bzw. die Anwendung ist daran nicht schuld!
    Jede Anwendung hat seine eigene Art etwas darzustellen und stellt dem Nutzer unterschiedliche Funktionen zur Verfügung.
    Das ist aber eine Aufgabe für die Softwareentwickler z. B. dafür zu sorgen, dass
  • einheitliche Shortcuts verwendet werden
  • einheitliche Symbole
  • einheitliches Verhalten bei rechts- und linksklick mit Maustasten
  • etc.
    Dies würde dem Nutzer das wechseln zwischen den Anwendungen sogar wesenlich vereinfachen :slight_smile:

Ein Problem ist, dass die beiden wichtigsten Werkzeuge (Potlach/JOSM) in manchen Bereichen unterschiedliches Tagging verursachen - unabhängig davon (oder genau deshalb), dass die Comunity sich hier auch nicht einig ist. Häufig werden von Potlach-Nutzern von Fahrradfahrern mehr oder weniger benutzbare Wege als footway gemappt oder Wege als Rad-/Fußweg erfasst, obwohl/weil da kein Schild steht. Auch sind diverse Feldwege als highway=cycleway gemappt, weil dort halt eine ausgeschilderte Radroute darauf verläuft.
Die Masken in Potlach scheinen auch zu ermuntern, allem Möglichen einen “Namen” zu verpassen (was eher “description” oder “note” sein sollte).

Potlach ist mir zu wenig leistungsstark - aber ohne hätte ich wahrscheinlich nicht den Einstieg geschafft, weil JOSM zuerst mal installiert werden muss (bei Fremdprogramme bin ich zuerst mal vorsichtig) und auch nicht gerade übersichtlich ist (für Gelegenheitsmapper).

Anderes Problem: Anfänger versuchen zu häufig “für den Renderer” (=Standardkarte) zu mappen. Manche “Profis” mappen dafür “für die Theorie” einer optimalen Datenbasis, wobei “optimal” durchaus sehr kontrovers diskutiert werden kann und wurde…

Da will ich sehr gegensprechen! Die OSM-Community ist eine sehr homogene Gemeinschaft, zumindest in Bezug aufs Geschlecht. Ich möchte Wetten, dass ca. 96% männlich ist.

Klasse Beispiel !

kann ich nur noch toppen: mindestens 99,999% der Mapper haben die Nase mitten im Gesicht - daher sind wir eine sehr homogene Community :wink:

Gruss
walter

Die meisten von uns haben zwei Arme, und sicher ist keiner größer als drei Meter - auch sehr homogen. Das ändert aber nichts daran, daß Timmos Aussage qualitativ zutreffen dürfte. Die Anteile der Geschlechter sind dabei fraglos ein interessanteres Merkmal zur Charakterisierung einer solchen Personengruppe als die Verteilung der Nasenformen und Haarfarben.

Timmos Beobachtung ist durchaus richtig. Allerdings ist mir keine Crowdsourcing-Community bekannt, bei der dieses Symptom nicht auftritt. Ich finde das schon schade, allerdings stellt sich die Frage, inwiefern es wirklich für uns derzeit einen gravierenden Nachteil darstellt.

Davon ab, vielleicht sollten wir solche Diskussionen auf eigene Threads auslagern, damit Lisushi hier noch durchsieht.