"Erlaubter Zugang" auf Strassen und Wegen hinter einer Schranke?

Ich erwäge:
Alle - no
Fußgänger - yes
Motorfahrzeuge - no
Fahrräder - yes
Pferde - no
Bitte um / danke vorab für Korrektur.

Gruss

Hallo,
bitte versuche die Themenüberschrift etwas allgemeiner zufassen und dabei noch deinen Beitrag etwas ausführlicher zu schreiben.

Nun denn aber: Was genau ist den vor Ort beschildert ?

Meistens hat eine Schranke eine Art Umgehung, die ich inzwischen separat als highway=path erfasse. Da ersparrt man sich das Gefissel mit den access-Tags.

Wenn es die nicht gibt und man zum Passieren der Schranke die Schranke öffnen muss (und kann/darf), dann access=yes und locked=no ran.

Ich halte “alle=no” (ich vermute, du das soll access=no heissen) für fast immer falsch. Erst alles verbieten und dann einzelne Dinge erlauben führt dazu, dass man immer irgendein Verkehrsmittel vergisst. Du hast immerhin an Pferde gedacht :wink: , aber was ist mit Rollschuhen, Mofas, Elektrorollern… Lieber nur das verbieten, was auch das Schild verbietet: http://osmtools.de/traffic_signs/ und kein allgemeingültiges Verbot mappen.

Thx für eure Hinweise, “Erlaubter Zugang” und die Phrasen

sind dem OSM-eigenen Editor entnommen.

Die Schranke hat kein Schild, und ich glaube, ich mache einfach keine Zugangs-Beschränkungen, ich bin ja nicht bei der Polizei oder beim Ordungsamt :slight_smile:

Gruss

Das halte ich für richtig. Wenn keine Schilder vorhanden sind, dann auch keine access-Angaben.

Allerdings ist dann unklar, wer die Schranke passieren kann. Wenn man an der Schranke vorbeikommt, dann sollte man diesen Weg als highway=path zusätzlich um die Schranke herum einzeichnen. Andere lösen das durch access-Tags, was meiner Meinung nach nicht richtig ist.

Edit: Ein locked=yes/no wäre auch hilfreich, damit man weiß, ob man die Schranke öffnen kann.

Edit 2: Hier ein Beispiel von mir: https://www.openstreetmap.org/#map=19/52.89128/9.71353

Davon halte ich wenig. Vielleicht ist die Schranke im Moment der Datenaufnahme nur deshalb unverschlossen, weil der Jagdpächter reingefahren ist und zu faul war, hinter sich abzuschließen. Schließlich kommt er in drei Stunden wieder zurück. Das sind so Informationen, wo später niemand mehr nachhält, die aber beim Routing blöde Überraschungen verursachen können.

Solche Situationen sind möglich, aber wie würdest Du dann eine offenstehende Schranke erfassen? Sie könnte jetzt zufällig offen sein oder regulär offen stehen.

Wenn ich eine verschlossene Schranke mit Schloss vorfinde, ist das eindeutig locked=yes. Das ist sehr oft der Fall. Sollte die Schranke dafür vorgesehen sein, dass man sie selber öffnen soll, dann gibt es gibt es oftmals ein Hinweisschild darauf. Das wäre ein klares locked=no. Sollte die Schranke oder das Tor unverschlossen sein und es hängt noch die Kette mit Schloss dran, wurde ich auch zu locked=yes tendieren. Ist es nicht eindeutig, dann lasse ich es natürlich weg.

Die Schranke aus meinem Beispiel kenne ich sehr gut und ich kann das locked=no mit Gewissheit vertreten. Auch sie bleibt manchmal aber recht selten offen stehen, weil ein:e Landwirt:in sie offen lassen. Das ist aber die Ausnahme.

Ich mappe die typischen Schlagbäume an Einfahrten in Waldwege gar nicht mehr. Durch “track” ist der allgemeine Autoverkehr per default sowieso ausgeschlossen, privat Zugangsberechtigte mit Kfz haben im Zweifelsfall einen Schlüssel, und Radfahrer, Fußgänger und Reiter finden immer einen Weg drumherum oder drunter durch. Man kann natürlich auch noch einen Pfad um die Schranke ziehen, aber warum unnötige Komplexität, gerade dann, wenn vielleicht auch noch Wander-/Radroutenrelationen zu berücksichtigen sind?

https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=72607

Mein Eindruck ist, dass einige hier viel zu viel “flüchtige” Informationen kartieren, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob das in zwei, fünf, zehn oder 15 Jahren irgendjemand nachhält. Der Wert der Wikipedia leidet schon jetzt massiv darunter, dass in der Gründerzeit viel zu viele Artikel angelegt worden sind, die aber jetzt seit fünf Jahren nicht mehr oder bestenfalls bruchstückhaft aktualisiert worden sind. In diese Falle sollte OSM nicht laufen.

OT:
Und es ist ja nicht so, dass die grundlegende “Landaufnahme” von OSM in Deutschland schon abgeschlossen ist, es also nichts mehr sonst zu tun gäbe. In Hessen und NRW gibt es große Waldgebiete, die offensichtlich unkritisch von amtlichen Kartenwerken abgepaust worden sind - mit dem Ergebnis, dass meine Bekannten dort regelmäßig fluchen, wenn der versprochene Waldweg seit 30 Jahren baumbestanden ist. Und hier in Berlin-Brandenburg gibt es große Waldgebiete, wo außer einigen Radrouten kaum sonstige Waldwege erfasst sind.

Immer? Ich behaupte das Gegenteil!

Puh. Wenn Du da schon bei Schranken angekommen bist… Geschäfte und Cafes mappst Du dann gar nicht mehr?

Ob die Schranke gesperrt ist, weiss ich nicht, das werde ich irgendwann vor Ort eruieren.
Deine Methode eines Weges aussen um die Schranke herum ist interessant. Ich neige aber eher zur Meinung des @Pfad-Finder. Man sieht am Schranken-Symbol, dass es über dem Weg ist und man unten durchschlüpfen kann.
Gruss

Nachtrag:
Ich bin auf die Frage gestossen bei der Zufahrt ins Gelände von
https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=72794

Es geht doch nicht darum, wie das Symbol aussieht und ob man drunter durchschlüpfen kann. Es geht darum, wer eine Sperre passieren darf und wer nicht. Und ein barrier=lift_gate ohne access-Tagging (oder gar mit access=no) sollte für einen Router auch im Fußgängermodus eigentlich “hier gehts nicht durch” heißen, egal wie irgend ein Symbol auf irgend einer Karte aussieht, und dann schickt er seine Nutzer auf Umwege.

Häufig sehe ich auch barrier=lift_gate am Anfang von Waldwegen, bei denen rein physisch verhindert werden soll, dass Fahrzeuge passieren können.
Ist die Schranke dann noch mit einem Schloss versehen (locked=yes), so impliziert es für mich ein motor_vehicle=private, auch wenn dort keine entsprechenden Schilder stehen. In Bayern ist das Betreten / Befahren mit Rad (ggfl. eingeschränkt) in der Regel per Verfassung erlaubt ist.

Das mit dem “unten durchschlüpfen” war nicht ganz ernst gemeint.
Aber eine Schranke sagt, dass dahinter fürs Erste die grobe Regel gilt:
Alle - no (siehe #5)
Aber @maxbe hat in #4 auf die Probleme hingewiesen.
Ich erteile für die Strasse und die Wege dahinter kein OSM-Verbot.
Ich halte es mit @Pfad-Finder: man soll wegen einer läppischen (in Bayern: g’schissenen) Schranke keinen grossen Aufwand treiben.

Trotzdem vielen Dank an alle für eure Sichtweisen, hat meinen Horizont erweitert.
Gruss

Auch die Wege in meinem Fall sind “tracks”, somit ist das Thema imho zufriedenstellend gelöst.
Gruss

Jeder kann das zu OSM beitragen, was er gerne möchte. Nur sollte man daran denken, dass OSM nicht nur für Autos, Wanderende und Radfahrende ist, sondern auch für Familien mit Kinderwagen und Fahrradanhängern, Kutschen, Dreiräder, Menschen mit Beeinträchtigungen und noch viele mehr. Für Kutschen ist eine verschlossene Schranke viel wichtiger als z.B. eine korrekt erfasste Sitzbank mit Mülleimer.

Diese Denkweise aus Sicht des Karten-Benutzers, nicht nur des Datenbank-Befüllers, finde ich eines dreifachen Böller-Saluts würdig.
Nur, es gibt auch das Sprichwort “Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann”.
Oder, derber nach Art des ehemaligen Bayern-Häuptlings Strauss: “Wer jedermanns Liebling sein will, macht sich irgendwann zu jedermanns Deppen” (Zitat sinngemäss, nicht wörtlich).

Gruss

Wie gesagt, Du kannst mappen was Du möchtest. Wenn Du die Schranke hinzufügst, ist das wertvolle Mitarbeit. :slight_smile: Andere können dann weitere Details ergänzen, wenn sie möchten. So funktioniert OSM.

Damit es eben nicht so kompliziert wird mit den access-Regeln mache ich es mir einfach und zeichne einfach einen Weg um die Schranke ein, so wie er in der Realität (OTG) auch vorhanden ist. Wenn dort nicht alle durch passen, weil zwischen Baum/Stein und Schranke wenig Platz ist, messe ich den Abstand (Maßband oder mit den Schuhen) und trage den Wert unter maxwidth:physical ein. Damit ist jedem geholfen und ich muss mir nicht den Kopf zerbrechen, wer da evtl. durch passt und wer nicht.

Das zu lösen ist später die Aufgabe von Routern. :slight_smile:

Ich finde Drehschranken und Schlagbäume sind für Radfahrer durchaus eine wichtige Information, weil sie ein Hinderniss mitten auf dem Weg darstellen. Wenn wir darauf verzichten, dies einzupflegen, könnten wir auch darauf verzichten, Poller und Umlaufgitter einzutragen.

Zur Eingangsfrage, welche Access-Werte ein Weg hinter einer Schranke bekommen soll:

Die Access-Werte des Wegs kann man nicht sicher von dem Vorhandensein einer Schranke ableiten sondern ergeben sich entweder aus einer vorhandenen Beschilderung oder der für den entsprechenden Weg zutreffenden Gesetzeslage.

Steht eine solche Schranke an einem Forstweg kann man sie als Hinweis dafür interpretieren, dass ab der Schranke die im entsprechenden Forstgesetz festgelegten Regeln gelten. In NRW wären dies: Radfahrer frei, sofern es sich um einen befestigten oder naturfesten Weg handelt, Fußgänger frei und Motorfahrzeuge wären auf Forstwirtschaftlichen Verkehr beschränkt. Aber handelte es sich z.B. um ein Naturschutzgebiet, können die Regeln wiederum anders aussehen. Ähnliches gilt auch für Pferde. Re nach örtlicher Rechtslage dürfen die den Weg nutzen oder nicht.

Ein physisch vorhandene Schranke ist meines Erachtens keine flüchtige Information.

Diese Information lasse ich in der Regel weg. Woher soll ich wissen, ob die Schranke in dem Moment, wo ich vor Ort war, zufällig gerade mal offen war, obwohl sie sonst geschlossen ist, und umgekehrt? Ich finde es besser, sich in dem Fall einfach darauf zu beschränken, das Vorhandensein einer Schranke zu dokumentieren. Das gleiche gilt für Access-Werte an der Schranke.

Da solche Schranken in Deutschland am häufigsten an Waldwegen stehen, die für Fußgänger und meist auch für Radfahrer erlaubt sind, würde ich als Routerentwickler im Fußgänger- und Radfahrermodus ignorieren - es sei denn, sie enthalten einen entsprechenden Access-Wert, der ein Verbot für Fußgänger, diese Schranke zu passieren, dokumentiert. Ansonsten sollte eine solche Schranke nicht viel anders gewertet werden als ein Baum, der quer über den Weg gefallen ist und ein Hindernis darstellt, aber kein Verbot, drumherum zu gehen, drunterdurchzukrabbeln oder drüber hinweg zu springen.

??? Du meinst den iD-Editor?

Wenn ich da eine Schranke (egal ob Drehschranke oder Schlagbaum) eintrage, zeigt er mir als default-Werte aber etwas Anderes an:

Aber abgesehen davon sind diese in blasserer Farbe dargestellten Defaultwerte nichts, was in die Datenbank übernommen wird sondern lediglich ein Hinweis darauf, dass die Macher des iD-Editor diese Werte als Defaultwerte ansehen und damit ein Hinweis darauf, dass nur Abweichungen von diesen Default-Werten eingetragen werden müssen.

Dies möchte ich ein wenig relativieren. Es gibt im OSM-Wiki zwar eine Tabelle mit Default-Werten (https://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_tags_for_routing/Access_restrictions#Germany, bei highway=track steht aber ausdrücklich dahinter: “proposal” - also Vorschlag. So eindeutig ist das bei Tracks somit also nicht. Und vorgeschlagen ist dort für KfZ nicht “no” sondern “destination”.

Der iD-Editor zeigt übrigens für track das gleiche an wie für Schranken an, gibt insofern also im Grunde keine default-Werte vor. Das halte ich auch für korrekt, da ohne eine entsprechende Beschilderung mit Sicherheit kein Knöllchen bekäme, wenn man mit dem PKW auf einem Feldweg unterwegs wäre. Der in der Wiki-Tabelle genannte Deaultwert “destination” mag zwar für das
Routing einen gewissen Sinn machen, damit dieser ein KfZ halt nicht über eine Feldweg-Abkürzung schickt, aber rein rechtlich ist das schon etwas fragwürdig. Nur wenige Feldwege sind rechtlich gesehen “Anlieger frei”. Die meisten sind motor_vehicle=agricultural oder motor_vehicle=forestry, einige aber auch ohne jegliche Regelung.

Was dem von Pfad-Finder Zitierten nicht widerspricht, denn eine Beschränkung auf Anliegerverkehr schließt den allgemeinen Autoverkehr schon aus :slight_smile: