"Einbahnstraßen" (?): Falsche/ungeschickte Beschilderung und/oder falsches/ungeschicktes Tagging?

Ähm - die Misburger Str. ist eine Straße, die darf man in beide Richtungen befahren. Daran ändert sich nichts, auch wenn die Misburger Str. zwei getrennte (Richtungs-)Fahrbahnen hat. Gem. § 2 Abs. 1 Satz 1 StVO ist bei zwei Fahrbahnen die rechte zu benutzen - jedoch wird dadurch aus der Fahrbahn keine Einbahnstraße.

Ja, man könnte auch die Hartungstraße als Straße mit zwei Fahrbahnen und einem Parkplatz dazwischen sehen. Halte ich hier auf Grund der Geometrie zwar nicht für ganz so eindeutig, aber denkbar. Dazu würde ich lieber die Antwort der Gemeinde abwarten.

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Ja, gerade gesehen, dass es sich dumm liest. Was ich meine ist: Wir taggen es als Einbahnstraße. Ich halte den ganzen Abschnitt im Wiki für ziemlich fragwürdig.

Hab meine Formulierung mal angepasst.

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Ich hab das aus dem alten Forum so im Kopf, dass die Lösung mit kurzer Einbahnstraße der praktische workaround ist, der aber eigentlich nicht korrekt ist und vermieden werden sollte…

:old_key: :deaf_woman:

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Ich hab das aus dem alten Forum so im Kopf, dass die Lösung mit kurzer Einbahnstraße der praktische workaround ist, der aber eigentlich nicht korrekt ist und vermieden werden sollte…

no entry turn restriction relation

@MoTaBi, @dieterdreist, wenn das so ist, sollte der Wiki Eintrag zu DE:267 gelöscht werden.

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Wieso? Das Zeichen 267 steht für “Verbot der Einfahrt - Wer ein Fahrzeug führt, darf nicht in die Fahrbahn einfahren, für die das Zeichen angeordnet ist” (siehe Anlage 2 StVO Abschnitt 6 zu Paragraph 42)
Die meisten Menschen abstrahieren, dass dieses Zeichen das andere Ende einer Einbahnstraße sei. Das mag in den meisten Fällen tatsächlich zutreffen, ist aber eben nicht die ganze Wahrheit.
Insofern denke ich, dass beide Möglichkeiten ihre Berechtigung haben dürfen.
In den vielen Jahren meiner Mitwirkung hier habe ich eines gelernt: OSM abstrahiert, da gibt es immer mehrere richtige Möglichkeiten.

VG Uwe

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So wie ich die Örtlichkeit kenne, ist der rechte Zweig der Hartungstraße und der Kolkhof in West-Süd-Richtung eine durchgängige Einbahnstraße. Von dieser Einbahnstraße darf man aber in den anderen Zweig der Hartungstraße nach Osten einbiegen und die Hartungstraße Richtung Heinrich-Lange-Straße verlassen. Der südliche Zweig der Hartungstraße ist eine Einbahnstraße in die Gegenrichtung (Ost). Der kurze “Fußweg” ist für die Einfahrt in die Grundstücke (Garagen + Parkplätze) befahrbar. In einem Reihenhaus mit 2-Fenster-Dachgaube am südlichen Stück der Hartungstraße wohnte mal der Spediteur Hartung, der hatte einen Sohn in meinem Alter.

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@uvi, ich bin da im Prinzip auch leidenschaftslos, da beide Varianten ihre Vor- und Nachteile haben, aber wenn im Wiki an drei Stellen drei unterschiedliche Dinge stehen, ist damit trotzdem niemandem gedient:

  1. Relation:restriction - OpenStreetMap Wiki (Empfehlung: restriction=no_entry)
  2. DE:Key:oneway - OpenStreetMap Wiki (Empfehlung: “entweder oder”)
  3. DE:Tag:traffic_sign=DE:267 - OpenStreetMap Wiki (Empfehlung: oneway=yes)
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das steht da so nicht, da steht dass es bei Einbahnstraßen oneway=yes zu taggen gibt, aber das steht da in Verbindung mit der Einbahnstraßendefinition, also nicht in jedem Fall. Das Schild steht ja wirklich meistens an Einbahnstraßen. Aber halt nicht ausschließlich

UPdate: übersehen, der erste Absatz (Kleingedrucktes) ist in der Tat so nicht richtig
Der Text kommt wohl von hier
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Verkehrszeichen_in_Deutschland

Für mich das einzige Mittel der Wahl.

Von einer, wenn auch nur sehr kurzem Stück Einbahnstraße halte ich überhaupt nichts. Das mappen für den Router und ist auch inhaltlich falsch, solange ein Straßenabschnitt nicht irgendwo mit Zeichen 220-10 und deren Derivaten ausgeschildert ist. …

Das restriction=no_enty hat aber so seine Probleme: Die JOSM-Erweiterung turnrestictions kennt no_entry leider nicht. Das hat zur Folge, daß ich in meinem Großraum nur in Berlin 2-3 valide restriction fand… vergl. Turn Restrictions - OpenStreetMap
Offensichtlich wird auch Zeichen 260 gelegentlich wie Zeichen 267+122-10 angewendet.

Sven

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Wenn man das englische Wiki zum Thema oneway streng auslegt, kommt man zum selben Schluss.

Also treibt das deutsche Wiki mal wieder seltsame Blüten und die Mehrheit toleriert es?

Offensichtlich.

Die Mehrheit toleriert das nicht, sondern nimmt das schlicht nicht zur Kenntnis. Wer schaut schon dort für so etwas Offensichtliches nach?
Und für alle “Jungen” hier: Das mit den Abbiegebeschränkungen ist eine relativ späte Erfindung und es war “früher” Gang und Gäbe, das mit oneway abzubilden. Früher war mehr KISS… und mehr Toleranz für alternative funktionierende Lösungen. (Was nicht heißt, dass “Profis” das nicht verbessern dürften :wink: )

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Bleibt die Frage, ob es Sinn macht, es zu “verbessern”. In meinem Fall (unechte Einbahnstraße, die an einer T-Kreuzung rückwärts stumpf in eine andere Straße mündet) müsste ich entweder die JOSM Warnung ignorieren, dass der “to” Weg nicht am “via” Knoten startet oder endet oder alternativ restriction=no_exit verwenden, die bisher ganze 14 Mal in Deutschland verwendet wurde: restriction | Keys | OpenStreetMap Taginfo Germany und mich zusätzlich zu dem Risiko, dass irgendwann jemand die Relation kaputtrepariert, darauf verlassen, dass die Datenkonsumenten solche Nischentags sinnvoll auswerten.


Disclaimer: Solche Relationen ruinieren aktuell mindestens das Fahrradrouting von BRouter und Valhalla.

Hast Du mal Bilder, wie es dort aussieht? Die beiden Router machen doch genau das, was getaggt ist: Einfahrt von SW kommend von Dalbergstraße in die Metzgergasse verbieten. Aber ich habe Probleme, mir Deine Beschreibung, wie es dort aussieht, vorzustellen und es gibt leider kein Mapillary dieses Punktes. Bin eher ein visueller Typ wenn’s um so etwas geht, sorry.

Nein, aber im Falle von BRouter ist es ja ein grundsätzliches Problem, dass solche Kanten komplett aus dem Graphen fallen, sobald man considerTurnRestrictions aktiviert. Das heißt, man hat im Routingprofil selbst keine Möglichkeit mehr zu entscheiden, ob es nicht vielleicht doch sinnvoller wäre, anstatt 300 Meter Umweg zu fahren, das kurze Stück zu schieben.

Dann machen wenigstens OSRM und Graphhopper nicht das, was getaggt ist.

Mein Beispiel war folgender Natur:

| | |
| | |-->-->-->-->--------
| | |

Link zu ID: OpenStreetMap

Ich denke, wir können für so einen Fall darauf hoffen, dass der Fahrradfahrer vor Ort selbst entscheidet, ob er/sie absteigen und schieben, oder den Umweg fahren will. Die meisten Menschen scheinen das Hirn auszuknipsen, sobald das Navi angeht, aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben …
Auch wenn das letzte Stück als Einbahnstraße getaggt wäre, würde der Router einem ja nicht empfehlen, die letzten Meter zu schieben, oder?

Ja, ist im Wiki auch so dokumentiert

The turn restriction preset of JOSM version 15806 and the JOSM turnrestrictions plugin version 35405 do not show no_entry and no_exit in the list of restriction types. Source code inspection suggests that OsmAnd and OSRM ignore them completely while Valhalla treats them like the more common no_* restrictions and doesn’t support multiple “from” or “to” ways.

Ich denke, es wäre angebracht, einen Bug-Report/Feature-Request für OsmAnd, OSRM und Graphhopper zu eröffnen. Immerhin existiert dieses Tagging schon seit 2011. Ob es legitim ist, sich bis dahin mit oneway=yes-Stücken zu behelfen, muss jeder selbst entscheiden :man_shrugging:

Die entsprechenden Schilder für das kurze Stück Einbahnstraße siehst Du im Eingangspost.
Zeichen 267 Bild 1 links, und Zeichen 220 auf Bild 2 und 3 rechts. Auf Bild 4 muss kein Zeichen 267 aufgestellt sein, da man sich ja schon in einer Einbahnstraße (in Gegenrichtung) befindet. Was ich nicht gesehen habe, ist das Schild 220 bevor man an Haus Nr 1 vorbeikommt. Es könnte einem dort ein KFZ begegnen, dass aus der Sackgasse (noch Hartungstraße) neben der Andreaskirche kommt, wenn dort kein Zeichen 209 steht. Aus dem Kolkhof ist die Zufahrt durch das Zeichen 267 gesperrt.

Auch in so einem Fall: BRouter web client?

Doch zumindest dann, wenn es Sinn macht: BRouter web client, aber der Möglichkeit, die Sinnfrage im Routingprofil zu beurteilen, beraubt man sich, wenn man stattdessen eine restriction-Releation verwendet.

Komoot ignoriert die Relationen offenbar auch komplett.

Ich habe inzwischen mit der zuständigen Mitarbeiterin der Stadt Hannover telefoniert. Sie wird sich die Sache anschauen, ist aber ad hoc der Meinung, daß irgendein “Witzbold” das besagte Zeichen 220 in Richtung der Hartungstraße verdreht hat und es eigentlich für die Straße “Kolkhof” gilt. Ich werde berichten.

Einen guten Rutsch allerseits wünscht

tracker51

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