Ehemalige Gleisverläufe im Werk Tanne wurden gelöscht

Hallo Interteutones,

danke dass Du Dich hier gemeldet und die Lage aus Deiner Sicht erklärt hast. Wir sind alle froh, wenn Missgeschicke aus mangelnder Erfahrung und nicht aus Absicht entstehen, was leider auch immer wieder vorkommt, aus unterschiedlichen Gründen (sowohl weil derjenige seine Meinung um jeden Preis durchsetzen will, oder gelegentlich auch aus purer Lust an der Zerstörung), und als Mapper ist Dir sicherlich auch klar, wie viel Arbeit in der Karte steckt, z.T. auch in einzelnen Linien und einer handvoll tags.

Obwohl es natürlich schön wäre, ist es defakto quasi unmöglich, alles im Wiki gelesen zu haben, selbst alles Relevante (wenn man es denn als solches identifizieren können würde) ist praktisch nicht möglich, zumindest nicht für Anfänger.´, und wer wirklich alles liest wird auch denen einen oder anderen Widerspruch finden :wink: Was in jedem Fall erwartet wird, ist Kommunikationsbereitschaft (naja, ehrlich gesagt werden im Prinzip auch Autisten akzeptiert, solange sie mit niemandem in Konflikt geraten).

Das Thema der aufgegebenen Bahnlinien ist grundsätzlich etwas heikel, weil die Bahnenthusiasten unter den ersten waren, die zu OSM beigetragen haben, und die man lange hat gewähren lassen, obwohl nicht alle ihre Beiträge streng genommen den Regeln entsprechen, wie sie sich im Laufe der Zeit herauskristallisiert haben (nur gegenwärtig “direkt” Erfahrbares mappen). Dazu ist es nicht unbedingt erforderlich, dass jeder das Objekt identifizieren kann, und schon garnicht, dass es unbeschädigt ist. Es sollten aber noch Spuren vorhanden sein, und jemand der sich mit dem Thema “auskennt” sollte sie erkennen können. Bei einer Bahnlinie, wo es ggf. noch einen Bahndamm gibt, Brückenreste oder ähnliches, ein kaputtes Signal im Wald oder andere Anzeichen, ist die Kartierbarkeit gegeben, wenn dagegen mittlerweile ein Wohngebiet über der Strecke liegt und alles umgegraben und entfernt wurde, dann mappen wir das nicht mehr als “ehemalige Bahn” oder ähnliches. Das heißt nicht, dass der Streckenverlauf niemanden interessieren würde, sondern dass OSM nicht der richtige Ort ist, um Informationen darüber zu teilen. Entscheidend ist also, ob es noch irgendwelche Spuren gibt. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen “disused” (kein Bahnbetrieb mehr, könnte aber wieder aufgenommen werden) und “abandoned” (aufgegeben und soweit verfallen oder zurückgebaut, dass die Wiederinbetriebnahme mit erheblichem Aufwand verbunden wäre).

Ich will gerne zum angesprochenen Thema “Freiwillige” etwas klarstellen: bei OSM sind alle Freiwillige, genauer gesagt mittlerweile fast alle. Die Buchhaltung der Stiftung wird seit Jahren unterstützt von einer professionellen Steuerberaterin, und der Vorstand hat auch seit einigen Jahren eine bezahlte Kraft, die unterstützend unter die Arme greift. Weiterhin gibt es (ich glaube derzeit 3, könnten aber auch 1-2 mehr sein) Programmierer und Admins, die von der Stiftung Geld dafür bekommen, dass sie regelmäßig und in Arbeitsumfang beitragen. Es sind also zwar sehr wenige Menschen, die Geld für ihre Beiträge bekommen, aber die Arbeitsgruppen (zu denen die Dataworkinggroup gehört, der wiederum Frederik Ramm und Fitzie41 angehören), die die meiste Arbeit der Stiftung machen, sind allesamt ehrenamtliche Mitarbeiter, die das in ihrer Freizeit tun, so wie die Mapper auch.

Zur Vollständigkeit erwähne ich noch, dass es einige Menschen gibt, die von dritter Stelle für Arbeit in oder mit OSM bezahlt werden, z.B. die Mapper von Amazon, Apple, Mapbox, Facebook… Für die Arbeitsgruppen ist aber soweit ich weiß erforderlich, dass die Menschen in ihrer Freizeit beitragen, um Interessenskonflikte zu reduzieren, und idealerweise haben sie keine Arbeit die einen Bezug zu OSM hat.

Gruß,

Martin

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