Die endgültige juristische Lösung des Lizenzwechselproblems

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Niemand verlangt von der LWG, mit einzelnen Usern zu verhandeln - mal ganz davon abgesehen, das es solche Verhandlungen ja wohl doch unter der Hand gegeben haben soll. Warum auch? Mir hätte es schon gereicht, wenn sie klare Antworten auf klare, nicht nur mich betreffende Fragen gegeben hätte. Ein “Och naja, die werden dich kleinen Krauter schon nicht verklagen, die haben besseres zu tun” steht nun mal in krassem Gegensatz zum selbst gestellten Anspruch, mit dem Lizenzwechsel Rechtssicherheit herzustellen und dabei auch Verluste in Kauf zu nehmen. Letztlich liefen die Antworten auf: “Kümmere dich, deine Probleme jucken uns nicht die Bohne, es wird schon einer kommen, der deine Daten ersetzt” raus. Solche Äußerungen führen zur Gegenreaktion: “Na dann macht mal, mal sehen, wann einer kommt!”.

Wären die Antworten anders ausgefallen, hätte ich mit Blick auf die trostlose Karte in einigen Gebieten outdoor mit Stand nach dem 01.04. wohl auch dann zugestimmt, wenn die Antwort nicht zu 100% mit meinen Vorstellungen / Erfordernissen übereingestimmt hätte. Und ich kann mir nicht vorstellen, der Einzigste zu sein, dem es so geht. Vertrauensvolles Miteinander jedenfalls geht anders.

Vor allem: Es hilft ja auch nicht. In den Gebieten, über die ich schreibe und wofür ich Karten verwende, stammen 70 bis 99% aller Daten eh von mir. Ich muß also nur noch ein paar Daten aufnehmen und die Karte steht dann doch im Buch - allerdings ohne Hinweis auf OSM. Und mit langfristiger Rechtssicherheit für mich. Ob es das nun gebracht hat??

Gruß

Dieter

In deinem Fall vestehe ich das sogar mit der Ablehnung. Ich mappe hier auch relativ allein auf weiter Flur in einer Kleinstadt. Gerade bin ich mit cleanmap darauf gekommen, dass es hier 1 Mapper gibt der genau 1x genmappt hat und vor gut 3 Jahren in seinem einzigen Changeset mit 700 Nodes unzählige Straßen angelegt hat. Diese sind teilweise in V17 und gehen nun verloren, weil er undecided ist. Prost Mahlzeit. Ich habe jetzt versucht in anzumailen, aber glaube nicht, dass er noch erreichbar ist… In solchen Fällen fände ich eine risikofreudigere Auslegung wünschenswert und finde die Urheberechtssache nur noch lächerlich. Von der Rechtsauffassung, nicht von der tatsächlich juristischen Lage ;-).
Uli

Gilt die Lizenz denn nur für einzelne Objekte und nicht für den Datenbestand als solchen? Ich dachte immer mit jedem neuen Changeset entsteht eine abgeleitete Version (==Werk) der kompletten Datenbank, wodurch sich die Lizenz der Datenbank und damit aller darin enthaltenen Objekte nicht ändern kann. Ich kann ja schließlich auch nicht die Urheberschaft einer Landkarte erlangen, indem ich alle Teile der Reihe nach übertünche und neu zeichne, auch wenn ich das Gebiet genau kenne. Daher bringt bei dieser Sichtweise remappen nichts, weil es nichts an der Lizenz ändert. Sonst können wir auch einfach die History löschen (“nicht mit in die neue DB übernehmen”) und wären bei der Sichtweise, die im ersten Beitrag beschrieben wurde.

Hallo Uli (grothauu)

genau so siehts bei mir auch aus. Nur weil nachher ein anonymous nicht mehr erreichbar ist fällt hier vieles weg.

Den Vorschlag, für diese speziellen Fälle die Historie zu löschen wäre ne Klasse Sache. Vor allem wenns ums wegfallen von Leuten geht die nirgends mehr aufzufinden bzw gelöscht sind, und mit OSM nichts mehr am Hut haben.

Gruß Jürgen

Du hast recht und das ist ein gutes Beispiel:

Deine Handbewegungen beim Neuzeichnen (nur aus Deiner Kenntnis der Gegend!) sind ausschließlich Dein Werk und Du darfst diesen “Changeset” auch auf einem anderen Blatt Papier wiederholen.

Die neue DB ist nicht die nach irgendwelchen Regeln begrenzte Übernahme aus der alten DB; das ist nur eine etwas schlampige Formulierung. Sie beginnt statt dessen leer und entsteht aus den Changesets der Zustimmer (oder Teilen davon).

MfG
Weide

Da hast du vollkommen recht, deshalb darf man ja bspw. auch nicht die aktuelle Mapnik-Karte als Grundlage für das Remapping nehmen. :wink:

Was man machen “soll” ist, die Daten aus einer erlaubten Quelle neu zu erfassen. Denn nur weil Mapper A irgendwann einmal ein Objekt erfasst hat, heißt das ja noch lange nicht, dass kein anderer Mapper jemals wieder dieses Objekt erfassen darf.

Das würde aber nicht funktionieren. Jedenfalls nicht bei Objekten welche Version1 von Nichtzustimmern besitzen. Und auch diese Dinge wie Bewegte Knoten als neue anzusehen ist ebenso nicht möglich. Beim Spliten von Wegen dürfte das Verfahren ebenfalls an seine grenzen stoßen, da hier einfach die Informationen der vorhandenen Karte in das Changeset übernommen worden sind. Also kann auch diese Lösung allenfalls schlampig formuliert oder nicht umsetzbar sein.

Ist schon klar. Die Frage ist aber, WO ich das neue Objekt erfassen darf. Eine wirklich saubere Lösung kann nur die sein, bei der alles neu erfasst wird. So lange ich an der existierenden DB arbeite bleibt es ein abgeleitetes Werk. Ich kann darin etwas löschen und neu erfassen, die Lizenz der DB als ganzes ändert sich damit aber nicht. Was gegenwärtig stattfindet ist aus meiner Sicht eine “Interpretation” der Lizenz und der Versuch, möglichst viel zu retten. Die Interpretation ist auch noch im Fluss, täglich kommen neue Kombinationen von Bearbeitungen hinzu, die als (lizenzwechsel-)“sicher” gelten. Was mich nur wundert ist, dass das alles nicht schon mit dem Entschluss zum Lizenzwechsel vor mehr als einem Jahr durchdacht wurde. Ich werde daher auch erst mal abwarten bis klar ist, wie genau der Umstieg stattfinden wird.

Die neuen Koordinaten sind ja sauber. Allerdings kann man die Changesets nicht so anwenden wie im normalen Betrieb. Man muss als Zwischenzustand Punkte ohne Koordinaten und Wege ohne Punkte zulassen. Wenn also beispielsweise ein Nichtzustimmer einen Punkt ohne Tags als Teil eines Weges eingetragen hat, später Zustimmer diesen Punkt als Bushaltestelle getaggt haben und ein Zustimmer danach den Punkt verschoben hat, dann kann man allein aus den Beiträgen der Zustimmer darauf schließen, dass dort eine Bushaltestelle ist und damit darf sie drin sein.

Ja, das ganze Verfahren ist nur dann sauber, wenn zuerst eine realistische History konstruiert wird. Die Kopiervorgänge und Split-Vorgänge müssen nachträglich identifiziert werden und zu einer erweiterten History führen, so dass also beispielsweise beim Splitten der neue Teil die History des alten übernimmt. Dann geht es.

MfG
Weide